279 erwünschte Durchfahrt gelang noch nicht, doch sah Baffin die Eingänge zu demSmith-,
Jones- und
Lancastersund. Das neuentdeckte
Polarwasser wurde später
Baffinbai (s. d.) genannt. Dann trat in den Dienst der
Ostindischen Compagnie, ging 1617 nach
Indien,
vermaß die südl.
Küsten des
RotenMeers und
Persischen Golfs, machte als
Kapitän 1619 eine zweite
Reise
nach
Indien und wurde bei der
Belagerung von Ormus durch eine Kanonenkugel getötet. –
Vgl. Thevoyages of Baffin1612–22, edited, with notes and introduction by Cl. R. Markham in der Sammlung der
«HakluitSociety» (Lond. 1881).
(spr. bäffin-), auchBylot- oder
Bilettbai, der breite Meeresarm zwischen Grönland
und dem
Arktischen Archipel, der mit dem Atlantischen Ocean durch die Davisstraße und mit dem
Eismeer nach N. durch den Smithsund
und nach W. durch den Lancaster- und Jonessund in
Verbindung steht. Das
Becken der Baffinbai, ungefähr anderthalbmal so groß als
die Ostsee, ist nach S. durch eine Bodenschwelle vom Ocean getrennt. Die größte
Tiefe ist östlich von
Ponds-Inlet mit 5223 m gemessen.
Die Beschaffenheit des Wassers, seine
Farbe und sein Salzgehalt ändert sich infolge der zeitweise eintretenden
Eis- und Schneeschmelzen
sehr oft. Innerhalb der
Bai liegen wenige
Inseln, und zwar nahe der
Küste. Disko, an der Ostküste, in
70° nördl.
Br., ist eine dän. Walfischfängerstation, und die etwas nördlicher gelegene
Hafen- oder
Waigat-Insel ist besonders durch die dort vorgenommenen Pendelbeobachtungen bekannt, aus denen die
Abplattung der
Erde auf 1:313,6 berechnet wurde. Die Baffinbai wurde bereits 1562 von
Bears entdeckt, aber nachBaffin benannt,
der sie 1616 befuhr.
(spr. bäffin-), die größte
Insel des
Arktischen Archipels im W. der
Baffinbai, vom Kontinent durch die
Hudsonstraße, den Foxkanal und die
Fury- und Heklastraße getrennt, erstreckt sich von 61° 40' bis 73° 43' nördl.
Br. und
von etwa 60 bis etwa 90° westl. L. von Greenwich mit einer
Fläche von mehr als 660000 qkm.
Im N. trennt
der
Lancastersund die
Insel von
North-Devon. Vom
Kap Mercy, der Südspitze der
Cumberland-Halbinsel, durchzieht ein schmaler,
bis 2000 m hoher Granit und Gneisrücken die Ostseite der
Insel bis zum
Lancastersund im N. Die Nugumiut-Halbinsel zwischen
Frobisher-Bai und
Cumberlandsund wird von einer sich nach Nordwesten zur
Tiefebene senkenden Hochfläche
eingenommen.
(frz., spr. -ahsch), das
Gepäck der
Truppen, insoweit es nicht von der Infanterie auf dem
Leibe oder von den Berittenen auf dem
Pferde,
[* 3] sondern auf Lasttieren (Packpferde, Saumtiere) oder mittels Fahrzeugen (Bagage-,
Pack-,
Gepäckwagen oder -Karren) fortgeschafft wird. Im weitern
Sinne
können auch andere Heeresbedürfnisse, die den
Truppen
nachgefahren werden müssen, zur Bagage gerechnet werden (Lebensmittel, Munition, Medikamente). Man spricht
im deutschen
Heere von kleiner und großer und zählt zu ersterer alles, was die
Truppen unmittelbar im
Gefecht bedürfen
(Patronen-
und Medizinwagen sowie die Handpferde der Offiziere), zu letzterer die Wagen, welche die
Truppe im Quartier und
Biwak nötig
hat (Pack-, Lebensmittel- und Futterwagen).
Die kleine Bagage folgt auf dem
Marsche den
Truppen unmittelbar, die große in größern Abständen, brigade-
oder divisionsweise gesammelt hinter der Queue der betr. Heereskörper und unter besonderer
Bedeckung; beim Rückmarsch wird die Bagage vorangeschickt. Je geringer der
Umfang der Bagage, desto unbehinderter ist die
Bewegung
der
Truppen, desto größer ihre Gefechtsbereitschaft. – Für die
deutsche Armee giebt die Felddienstordnung
vom (1.
Tl., Abschn. G) die Grundsätze über die Verwendung der Bagage. Außerdem vgl.
Dienst-Anweisung für die Bagagen u.s.w. (Berl. 1889).
(auch Baghelkhand oder
Bhagalkhand), brit.-ind. Agentschaft in Centralindien, unter einheimischen Fürsten
und nicht in die
Provinzen eingeschlossen, erstreckt sich von den Mekalbergen im S. (22½° nördl.
Br.) an
Breite
[* 4] zunehmend bis nahe an die
Dschamna und den
Ganges südlich
Allahabad und von dem Pannagebirge im W. nach dem
Flusse
Rehand im O. Die Kaimurkette durchzieht das Gebiet von
SW. nach
NO., die Eisenbahn
(Bombay-)
Dschabalpur-Allahabad von S. nach
N. Hauptfluß ist der
Schon oder
Son, der an der Südgrenze von Bagalkhand entspringt und der Kaimurkette parallel
gegen
NO. fließt, um oberhalb Patna in den
Ganges zu münden. Bagalkhand, 29326 qkm mit (1881) 1512595 E., umfaßt die sechs
StaatenRewa, Nagaudh, Maihar, Sohawal, Kothi (alle mit gleichnamigen Hauptorten) und Sidpura-Dschagin.
(Bagamoyo), Hafenstadt in
Deutsch-Ostafrika, 8 km südlich von der Mündung des
Kingani, in einem Hain von
Kokospalmen und Mangobäumen, hat eine ständige
Bevölkerung
[* 5] von (1894) 10000 (darunter 58 Europäer) und eine schwankende
Karawanenbevölkerung von oft 35000
Köpfen. Häuser von Korallengestein und auch von Fachwerk,
[* 6] die Wohnsitze der
Araber und
Inder, bilden enge, aber rein gehaltene, dem
Strand parallel laufende
Straßen, an die sich das Negerviertel
anschließt.
Die größten
Gebäude sind eine Moschee, ein Hindutempel, das Stationshaus der
Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft, das
Offizierskasino und das Hospital.
In den benachbarten Schambas der reichen
Araber werden Kokospalmen (gegen 100000
Stück),
Bananen,
Zuckerrohr,
Ananas, Hülsenfrüchte und Getreide
[* 7] gezogen. 1 km entfernt die franz.
Missionsstation mit prächtigen Gartenanlagen. Bagamojo ist Sitz eines
Bezirksamtes für den größten
Teil von
Usegua und
Nguru und
das nordöstl.
Usaramo und der wichtigste Handelsplatz an der deutsch-ostafrik.
Küste; hier münden die begangensten Karawanenstraßen aus
dem fernen Seengebiet. Die Aus- undEinfuhr hatten 1893 einen Wert von 3652000 M., wovon der Wert
des Elfenbeins allein gegen 1300000 M. betrug. Die offene
Reede liegt 1–4 km seewärts. Bei ruhigem Wetter
[* 8] landet man mit
Booten ohne Schwierigkeit. Mit
Dar es-Salaam
[* 9] und
Sansibar
[* 10] ist Bagamojo durch ein
Kabel, mit
Saadani durch einen Küstentelegraphen verbunden.
Die Gesundheitsverhältnisse sind wegen der
¶
mehr
herr-280 schenden Malaria sehr ungünstig, namentlich für Europäer;