Weinheim und Konstanz
[* 2] stattfanden, sind jetzt auf Offenburg
[* 3] und Müllheim beschränkt. Der
WeinbauBadens erstreckt sich über
eine
Fläche von 19144 ha und zwar entfallen hiervon auf den
ein roter Farbstoff, der aus den ausgepreßten
Stengeln der chines.
Zuckerhirse
(Sorghum saccharatum
Pers.)
dargestellt wird, indem man die
Stengel
[* 4] von selbst rot werden läßt, was unter Gärungserscheinungen nach
etwa 14
Tagen eintritt; die
Masse wird dann mit Wasser gut gewaschen, gepreßt und der
Rückstand mit alkalischem Wasser ausgelaugt;
die abgetrennte Flüssigkeit läßt bei vorsichtigem Neutralisieren mit Säure den Farbstoff in roten
Flocken fallen. Im trocknen
Zustande löst der Farbstoff sich leicht in
Alkohol und giebt auf mit Zinnsalz gebeizter
Wolle und
Seide
[* 5] schöne rote, echte
Farben.
Über die chem. Zusammensetzung desselben ist nichts bekannt.
Jodocus, Josse
Bade, geb. 1462 in
Asche bei
Brüssel
[* 6] und daher auch Ascensius benannt, ein tüchtiger
Philolog,
hervorragender
Buchdrucker und seiner Zeit angesehener Schriftsteller, war seit 1491
Lehrer der klassischen
Sprachen inLyon
[* 7] (vorher bereits in
Paris?) und zugleich Korrektor in der Druckerei Joh. Trechsels, dessen Tochter er heiratete. 1500 oder
kurz vorher nach
Paris
[* 8] übergesiedelt, begründete er eine Druckerei, aus welcher bis zu seinem
Tode (1535)) über 400 sehr
sorgfältig hergestellte
Bücher hervorgingen, darunter viele von ihm selbst kommentierte Klassikerausgaben, zumal lateinische.
Drei
Töchter von ihm heirateten angesehene
Buchdrucker, die eine den berühmten Robertus
Stephanus (s. d.); sein Sohn Konrad,
der als Calvinist 1549 nach Genf
[* 9] ging, wirkte in dem gleichen
Berufe bis 1561.
ein Hinduheiligtum im Distrikt Garhwal, Division
Kumaon der indobrit. Nordwestprovinzen,
am rechten Ufer der Wischnuganga, an der von
Srinagar nach dem Manapasse des Himalaja führenden
Straße. Der Ort ist berühmt
durch einen sehr alten, überaus reichen Wischnutempel und einen heilig gehaltenen Badeteich, Tapta
Kund, in den sich zugleich
eine eiskalte und eine fast kochend heiße, schwefelwasserstoffhaltige
Quelle
[* 12] ergießen. Jedes 12. Jahr
wird in dem
Tempel,
[* 13] zu dessen
Unterhalte 226 Ortschaften von Garhwal beitragen, das Fest
Kambh-Mela gefeiert, zu welchem 45-50000
Wallfahrer zusammenströmen. In der Nähe von Badrinath erheben sich die Badrinath-Piks genannten 6
Spitzen des Himalaja (6672-7074
m).
Stadt in der span.
Provinz Cordoba,
[* 19] 48 km südöstlich von Cordoba, an der zum Guadajoz gehenden Marbella, hat
(1887) 12036 E., 2 got.
Kirchen, Pferdezucht,
[* 20]
Wein- und Ölhandel, und Ruinen aus der Römerzeit und dem Mittelalter.
Ciudad in der span.
ProvinzJaen in
Andalusien, auf der zwischen dem Guadalquivir und Guadalimar befindlichen
Hochfläche
Loma de
Ubeda, in einer mit Öl- und Weinpflanzungen, Gemüsegärten und Weizenfeldern bedeckten Ebene, an der
Linie Manzanares-Cordoba (Bahnhof 10 km entfernt) der
Bahn Madrid-Saragossa-Alicante, hat, im ganzen verödet,
(1887) 13911 E., viele altertümliche, zum
Teil sehr schöne got.
Kirchen und Klöster sowie andere Baudenkmäler aus früherer
Glanzzeit, wie das Oratorium
San Felipe-Neri und die Kollegiatkirche von Sta. Maria del
Alcazar. - Unter dem
Namen Biatia schon
zur Römerzeit ein ansehnlicher Ort, wovon noch viele
Inschriften zeugen, war Baeza unter den Goten Bischofssitz
(Beatia) und stand unter maurischer Herrschaft als Haupt- und Residenzstadt eines eigenen Königreichs der Zeiriden, Bajeza
oder Bijasah (Albuscharat), in großer
Blüte,
[* 21] wurde 1244 von den Castilianern zerstört, später nach neuem
Plane wieder aufgebaut.
Baeza besaß eine 1533 gegründeteUniversität, die in neuerer Zeit eingegangen ist.
oder
Überschlägelchen, der gespaltene Latz, den kath. Weltgeistliche wie prot. Geistliche
vorn über das Halstuch schlagen, aus der ehemaligen Haustracht bei erstern (schwarz mit weißem Rand) teilweise, bei letztern
(weiß) ganz in dieAmtstracht übergegangen. Die Bäffchen sind der Rest des großen Spitzenkragens, der um
die Mitte des Dreißigjährigen
Krieges die früher allgemein, jetzt nur noch stellenweise übliche gefältelte Halskrause
verdrängte. Nach der Mitte des 17. Jahrh, verlor der Kragen die
Spitzen, zog sich zusammen und bedeckte endlich als breiter
Latz nur die obere
Brust. Während die Laien ihn bald mit dem Halstuche vertauschten, behielten ihn die
Geistlichen als
Stück altehrwürdiger Mode, dann als auszeichnende Standestracht in immer abnehmender
Größe bei.
(spr. bäffin),William, engl. Seefahrer, nahm als
Steuermann unter den
KapitänenHall
[* 22] (1612) und Bylot (1615
und 1616) an mehrern
Reisen zur Entdeckung einer nordwestl. Durchfahrt durch die Davisstraße teil und
drang hier 1616 bis zum Smithsund unter 77° 30' nördl.
Br. vor. 1613 und 1614 machte Baffin im Dienste
[* 23] der Moskowitischen Compagnie
Fahrten nach
Spitzbergen. Baffin beschrieb die beiden
Reisen mit Bylot wie auch mitHall. Er war es, der zum
erstenmal die geogr. Länge durch Monddistanzen
[* 24] zu bestimmen suchte; aber der Rechnungsfehler
betrug noch mehr als 2 Meridiane. Sein
Schiffsjournal wurde als «Voyages towards the
North-West» (Lond. 1519) vollständig
veröffentlicht. Die
¶
mehr
279 erwünschte Durchfahrt gelang noch nicht, doch sah Baffin die Eingänge zu demSmith-, Jones- und Lancastersund. Das neuentdeckte
Polarwasser wurde später Baffinbai (s. d.) genannt. Dann trat in den Dienst der Ostindischen Compagnie, ging 1617 nach Indien,
vermaß die südl. Küsten des RotenMeers und Persischen Golfs, machte als Kapitän 1619 eine zweite Reise
nach Indien und wurde bei der Belagerung von Ormus durch eine Kanonenkugel getötet. –
Vgl. The voyages of Baffin1612–22, edited, with notes and introduction by Cl. R. Markham in der Sammlung der
«HakluitSociety» (Lond. 1881).