(spr. behk’n),John, engl. Bildhauer, geb. zu
London,
[* 2] gest. ebenda war seit 1770 Mitglied der königl.
Akademie. Zu seinen vorzüglichsten Werken gehören die
Denkmäler des Lord Chatham (William Pitt) und des Lord Halifax
[* 3] in der
Westminsterabtei;
Olivier, Marquis de, Staatsmann, geb. in
Troppau,
[* 6] aus einer franz. Emigrantenfamilie, studierte
an der
Theresianischen Ritterakademie und an der
UniversitätWien,
[* 7] war praktisch erst im Gerichts-, dann
im Verwaltungsdienste thätig und wirkte als Präsidialbeamter unter
Stremayr im Unterrichtsministerium. Demnächst zum Bezirkshauptmann
in
Teschen ernannt, ging Bacquehem, gelockt von den glänzenden Aussichten, die sich für die
Beamten in
Bosnien
[* 8] boten, nach Serajewo
und rückte rasch zum Statthaltereirat auf. Nach seiner Rückkehr fand er Verwendung bei der oberösterr.
Kanzlei in Linz,
[* 9] bis er 1882 zum Landespräsidenten von
Schlesien
[* 10] und 1886 zum Handelsminister im
Kabinett seines Oheims, des
Grafen Taaffe, ernannt wurde, als welcher er sich 1891 große Verdienste um das Zustandekommen der Handelsverträge mit
Deutschland,
[* 11]
Italien,
[* 12] der
Schweiz
[* 13] und
Belgien
[* 14] erwarb. Im Koalitionsministerium Windischgrätz (Herbst 1893)
wurde er Minister des Innern.
1)
Komitat in
Ungarn
[* 15] zwischen der Donau und
Theiß, grenzt im N. an die
KomitatePest-Kleinkumanien und
Csongrád, im O. an
Torontál,
im
S. an Kroatien-Slawonien, im
W. an
Baranya, und ist ausgezeichnet durch natürliche
Fruchtbarkeit und
seine günstige
Lage an den beiden Hauptflüssen des
Landes. Die Einwohner betreiben einen lebhaften
Handel namentlich mit Getreide.
[* 16] Das
Komitat hat 11079,41 qkm, (1890) 716488 E. (gegen 576149 im J. 1869), darunter etwa 288521 Magyaren, 197104
Serben, 189051
Deutsche,
[* 17] 29025 Slowaken, 9063 Ruthenen
(Rußniaken), 372 Rumänen, ferner Griechen und
Zigeuner.
Die Magyaren und die
Deutschen sind katholisch oder lutherisch, die Slowaken lutherisch, die
Serben meist griechisch-orientalisch, 65960 derselben
jedoch katholisch. Der Konfession nach teilt sich
die Bevölkerung in 461027 röm., 9983 griech. Katholiken, 131303
Griechisch-Orientalische, 64810
Augsburgisch- und 27934 Helvetisch-Evangelische und 19115 Israeliten. Das
Komitat umfaßt 13 Stuhlbezirke:
Apatin,
Bács-Almás,
Baja, Hódság,
Kula,
Deutsch-Palánka, Ó-Becse,
Titel,
Topolya, Neusatz
(Ujvidek),
Zenta,
Zombor und Zsablya; ferner die
Städte mit Municipium
Zenta,
Baja sowie 3 königl. Freistädte:
Szabadka oder Maria-Theresiopel,
Zombor und Neusatz, 121
Groß-Gemeinden, 2
Klein-Gemeinden und 41 größere Puszten oder Meiereien. Komitatssitz ist Zombor.
– 2)
Groß-Gemeinde imSW. des
Komitats Bács, nahe der
Wendung der Donau nach
Osten, hat (1890) 4504 E. (1511
Serben, 1897 Deutsche, 1041 Magyaren), ein von
Stephan Ⅰ. um 1000 erbautes, jetzt verfallenes Schloß, Obst- und
Weinbau (besonders
guten Rotwein).
termo, eine seit Ehrenberg bekannte Bakterienform, besteht aus kleinen stäbchenförmigen Zellen
mit lebhafter
Teilung und
Eigenbewegung, bildet auf der Oberfläche der Flüssigkeiten, in denen sie vegetiert, grünliche
Zooglöahaufen;
Sporenbildung ist nicht bekannt.
Wegen der Vielgestaltigkeit der Zellform hat man dem
auch den
NamenProteus beigelegt;
es ist gelungen, drei verschiedene Proteusarten zu differenzieren und rein zu züchten.
Das ist die
Ursache sehr vieler Fäulnisvorgänge, z. B. der Fleischfäulnis.
im
Altertum Stadt in Hispania Tarraconensis, bekannt durch die beidenSiege des Scipio
über die Karthager, 208 und 207
v. Chr. Bäcula lag wahrscheinlich an der
Stelle des jetzigen
Baylen.
d’Arnaud (spr. bakülahr darnoh),François, franz.
Schriftsteller, geb. zu
Paris,
[* 18] zog als frühreifes
Talent die
AufmerksamkeitVoltaires auf sich und wurde von diesem
mit
Geld und
Rat unterstützt. Er war 2 Jahre litterar. Korrespondent
Friedrichs d. Gr. zu
Paris und ging 1750 nach
Berlin,
[* 19] von da nach
Dresden,
[* 20] wo er zum Legationsrat ernannt wurde. Später kehrte er nach
Frankreich zurück und schrieb, angeregt
von Richardson und
Rousseau, im
Geschmacke der Zeit zahlreiche empfindsame (sombre)
Romane und Novellen.
Die letztern sind gesammelt in «Épreuves du sentiment»
(12 Bde., Par. 1772‒81),
«Délassements de l’Homme sensible» (12 Bde.,
ebd. 1786 fg.) und «Loisirs utiles» (1793). In seinen Bühnenstücken verbindet
sich moralisierende Rührseligkeit mit dem Schauerlichen, wie in «Comte de Comminges»
(1765),
«Fayel, ou Gabrielle de Vergy» (1770) u. a.
Baculard starb in ärmlichen Verhältnissen in
Paris. B.s " Œuvres» erschienen 1803 (12 Bde.,
Paris).
(spr. bäcköpp),Stadt in der engl.
GrafschaftLancashire, am Spodden, 3 km im N. von Manchester,
[* 22] hat (1891) 23498 E.
(1841: 1526),
Baumwollindustrie, Färbereien,
Messing- und Eisengießereien und in der Umgegend zahlreiche
Kohlengruben und Steinbrüche.
(spr. batsch-),Ludw. von, deutscher Schriftsteller, geb. zu
Lyck,
[* 23] studierte zu Königsberg
[* 24] die
Rechte und beschäftigte sich daneben viel mit
Philosophie, Geschichte und
Medizin. Von
Jugend
an auf einer Seite gelähmt, erblindete er 1777 infolge der
Blattern, ward 1816 Vorsteher des
Bülow-Dennewitzschen
Blindeninstituts zu Königsberg und starb Baczko schrieb neben mehrern Schauspielen viele Erzählungen,
die teilweise zu den bessern der Zeit gehörten. Seine histor.
Arbeiten, u. a. «Geschichte
Preußens»
[* 25] (6 Bde., Königsb.
1792‒1800),
sind lediglich durch ihre Darstellung verdienstlich; persönliches Interesse erweckt die Schrift«Über mich selbst
und meine Unglücksgefährten, die Blinden» (Lpz. 1807). – B.s weitschweifige «Geschichte
meines Lebens» (3 Bde., Königsb.
1824) gab sein ältester Sohn heraus.