Bürgermeisteramtes daselbst und wurde 1880 zum
Bezirkspräsidenten des
Unterelsasses ernannt. 1886 wurde in den neu eingeführten
Gemeinderat von
Straßburg
[* 2] gewählt und 23. Juli desselben Jahres
Bürgermeister von
Straßburg. Am wurde er zum
Unterstaatssekretär
im Ministerium für Elsaß-Lothringen
[* 3] ernannt, trat aber, als die Wiederbesetzung der Bürgermeisterstelle Schwierigkeiten
verursachte, auf Bitten des Gemeinderats im Sept. 1887 in sein früheres
Amt wieder zurück, in dem er sich auch die
Anerkennung
der deutschfeindlichen Partei erworben hat. Er ist Mitglied des
Bezirkstags des
Unterelsasses, des Landesausschusses und des
Staatsrates für Elsaß-Lothringen.
die linke Seite des Schiffs, unter der
Voraussetzung, daß das
Gesicht
[* 4] nach dessen Vorderteil
gerichtet ist. Die entgegengesetzte, rechte Seite heißt
Steuerbord. Diese Bezeichnungen rühren her aus der
Stellung des
Steuermanns,
welcher in frühern
Zeiten das
Ruder (s. d.), nur mit der Pinne steuernd, so hielt, daß er, die Pinne rechts
von sich (am
Steuerbord) mit der
Hand
[* 5] führend, seinen Rücken (niederdeutsch
Back) der linken Seite des
Schiffs zuwendete. Die Worte dienen gleichzeitig zur nähern Bezeichnung aller derjenigen Schiffs-,
Ausrüstungs- und Takelageteile,
welche sich an den beiden Seiten für beständig oder gewöhnlich befinden. So spricht man vom Backbord-Buganker, Steuerbordbatterie,
Steuerbord-Großwant u. s. w. Ebenso wird die Schiffswache (s. d.)
mit
Steuerbord- undBackbordwache benannt (s. Schiffsrollen).
die Rahen eines oder mehrerer Segel derartig brassen (s. d.),
daß der
Wind von vorn die
Fläche trifft. Es geschieht dies, um ein Segelschiff zum Stillstand zu bringen.
oder
Wange (bucca), die zwischen dem Ober- und Unterkieferknochen ausgespannte
Lage von Weichteilen, welche, rechts
und links, die Seitenwand der Mundhöhle
[* 6] bildet. Die Backe besteht im wesentlichen aus drei Schichten.
Zu äußerst liegt die hier ziemlich zarte äußere
Haut,
[* 7] welche das
Rot der
Blutgefäße mehr oder weniger deutlich durchschimmern
läßt und beim
Manne meist durch reichlichen Bartwuchs ausgezeichnet ist; zu innerst die Schleimhaut der Mundhöhle:; dazwischen
eine Schicht platter
Muskeln
[* 8] nebst
Gefäßen,
Nerven
[* 9] und mehr oder minder reichlichem
Fettgewebe, von dessen
Menge die Rundung der
Wange abhängt.
Auf der Innenfläche der Backe mündet jederseits in der Gegend des zweiten obern Backzahns der Ausführungsgang der
Ohrspeicheldrüse. Krankhafte Anschwellungen der Backe (sog. dicke Backe) beruhen am
häufigsten auf eiterigerEntzündung einer erkrankten Zahnwurzel. (S. Zahnkrankheiten.)
Backenhöhle ist
der
Teil der Mundhöhle, welcher zwischen den geschlossenen Zahnreihen und den Backe liegt, im Gegensatz zur Mundhöhle
im engern
Sinn, welche von den Zahnreihen umschlossen wird; hinter dem letzten Backzahn hängen beide
Höhlen zusammen und
gehen gemeinschaftlich durch den sog. Racheneingang in die Rachenhöhle
über.
Die unversehrte Beschaffenheit der Backe ist für die
Bewegungen des
Unterkiefers unumgänglich erforderlich: erfolgt durch Verschlucken
ätzender Flüssigkeiten, durch geschwürige Prozesse u. s. w. eine Verkürzung der
Backentaschen oder eine Verwachsung der
Backenschleimhaut mit dem Zahnfleische, so kommt es leicht zur sog. narbigen
Kieferklemme, durch welche die Fähigkeit, den
Mund zu öffnen, mehr oder weniger beschränkt wird, so daß mitunter zuletzt nur
noch durch eine vorhandene
oder künstlich angelegte Zahnlücke das Leben gefristet werden kann. Natürlich läßt sich dieser qualvolle Zustand nur
auf operativem Wege beseitigen.
derjenige
Bestandteil eines Werkzeugs, der entweder, wie beim Schraubstock,
[* 10] unmittelbar zum Festhalten des
zu bearbeitenden Gegenstandes dient, oder durch den, wie bei einigen
Arten der Säge
[* 11] und des Hobels, das betreffende Werkzeug
Führung erhält (s. auch Schneidbacken).
bei Säugetieren (z. B. den meisten
Affen
[* 14] der
Alten Welt, vielen auf dem
Boden lebenden
Nagetieren) seitlich symmetrisch neben der Mundhöhle in der
Haut der
Backen gelegene Divertikel (s. d.). Es unterliegt keinem
Zweifel, daß dieselben entstanden sind aus der fortgesetzten Gewohnheit, Nahrungsmittel,
[* 15] die augenblicklich nicht verzehrt
wurden, zwischen die geschlossenen
Kiefer und
Backen eingepreßt bis zum Gebrauch aufzubewahren. Die einfachsten
Backentaschen besitzen die
Affen; sie können ähnlich, eben wohl infolge der erwähnten Gewohnheit, gelegentlich selbst bei
Menschen
vorkommen.
Bei den Nagetieren sind sie weit höher entwickelt und weisen eine Reihe besonderer Eigentümlichkeiten auf. Den Mäusen,
Stachelschweinen,
Eichhörnchen u. s. w. fehlen sie ganz.
Bei den Murmeltieren sind sie gering entwickelt,
etwas mehr beim Prairiehund und beim Ziesel; bei den
Hamstern erreichen sie eine gewaltige
Größe, und der
Hamster soll nicht
bloß in ihnen seinen Wintervorrat eintragen, sondern sie auch, indem er sie aufbläst, wenn er in die
Notwendigkeit zu schwimmen
versetzt wird, als hydrostatische
Apparate benutzen.
Bei den nordamerik. Sackmäusen (Saccomys) liegt ihr schlitzförmiger Eingang an beiden Seiten der
Schnauze außerhalb der Mundhöhle. Am stärksten sind sie indessen bei den gleichfalls nordamerik.
Taschenratten (Geomys),
bei denen ihr Eingang außen an der Mundecke beginnt und als großer
Spalt nach dem
Unterkiefer zu verläuft; innen sind diese
Backentaschen mit einem zarten, weißen Pelz ausgekleidet.
Bei den hasenartigen Nagern finden sich keine eigentlichen
aber die entsprechenden in der Mundhöhle gelegenen
Stellen, an denen sie bei andern Nagern liegen, sind behaart, eine
Thatsache,
die nicht seltsam erscheint, wenn man weiß, daß in der
Entwicklung der meisten
Tiere die Auskleidung der Mundhöhle
durch eine Einstülpung der äußern
Haut gebildet wird.
Bei den merkwürdigen
Pakas (Coelogenys) des südl.
Südamerikas findet
sich neben gewöhnlichen Backentaschen noch jederseits eine durch einen engen
Schlitz mit der Mundhöhle kommunizierende, von zarter
Haut ausgekleidete Höhlung im knöchernen
Teile des Oberkiefers und Jochbeins.
Jakob, holländ. Bildnismaler, geb. 1608 oder 1609 in
Haarlingen, lernte in
Amsterdam
[* 16] bei Rembrandt und starb dort 1651. Mehrere Schützenstücke von ihm sieht man in
Amsterdam,
gute Einzelbilder in
Berlin,
[* 17]
Dresden,
[* 18]
Braunschweig
[* 19] und Rotterdam.
[* 20] - Sein Neffe
Adriaen Backer (1643-86), der vielfach mit ihm verwechselt
wird, hat in ähnlichem
Stile Historienbilder und Porträte
[* 21] gemalt.
Handwerker, welche sich vorzugsweise mit Brotbacken beschäftigen. Ursprünglich wurde
¶
mehr
das Brot für den Hausbedarf in der Familie durch die Frauen und Sklaven hergestellt, und erst allmählich hat sich die Bäckerei
zu einem bestimmt abgegrenzten Gewerbe entwickelt. Bereits das röm. Recht kennt Bäckereikorporationen. In Deutschland
[* 23] bildete
sich das Bäckereihandwerk zuerst an den Orten aus, wo eine größere Menschenmenge sich zusammenfand,
also an den Wallfahrtsorten, in den Klöstern und besonders in den Städten. Man unterschied sehr bald zwischen Meistern, Backknechten
(Gesellen) und Lehrlingen, und die Bäcker der einzelnen Orte schlossen sich, wie die andern Gewerbe des Mittelalters, in Zünfte
zusammen.
Die Befugnis, das Bäckereigewerbe auszuüben, nannte man Backgerechtigkeit. Die Zünfte hatten genaue
Vorschriften über die Ausbildung der Bäckerlehrlinge und die Wanderzeit der Gesellen. Eine Meisterprüfung scheint nicht
existiert zu haben; aber die Meisterschaft war an den Erwerb eines mit Backgerechtigkeit versehenen Hauses gebunden. Auch
hatte schon eine Teilung des Gewerbes in Weiß- und Schwarz-, Süß- und Sauerbäcker statt, welche vielfach (wie
neuerdings wieder in Österreich)
[* 24] zu Streitigkeiten Veranlassung gab und im Laufe der Zeit sich von selbst verwischte oder
gar gesetzlich beseitigt wurde.
Die Bäckereien mußten sich aber von jeher in den einzelnen Städten vielen sie beschränkenden Bestimmungen unterwerfen,
die alle den Zweck verfolgten, das Publikum vor Übervorteilung zu bewahren und ihm gesundes, billiges
Brot zu verschaffen. Die wichtigste dieser Maßregeln war die Einführung obrigkeitlicher Brottaxen (s. d.), welche sich selbst
nach dem Verfall der Zünfte noch bis in die neueste Zeit vielfach gehalten haben. Doch sind an ihre Stelle zum Schutze des Publikums
meist Maßregeln anderer Art getreten, wie in Deutschland das Nahrungsmittelgesetz vom
Nach der Berufsstatistik vom waren im DeutschenReiche 88447 Bäckereien und Konditoreien vorhanden, darunter 80117 als
Hauptbetriebe. Die Zahl der in dem Gewerbe beschäftigten Personen betrug 176657, darunter etwa 7 Proz. weibliche. Neuerdings
haben sich die Bäcker wieder in Innungen und Innungsverbänden geeinigt; nur etwa 10 Proz. sollen außerhalb
derselben stehen. Die Lehrzeit dauert durchschnittlich 3 Jahre. Der Gesellenlohn bewegt sich etwa zwischen 5 und 15 M. wöchentlich,
neben freier Kost und Wohnung.
Die Arbeitszeit ist verhältnismäßig lang und erstreckt sich auf einen Teil der Nacht. Die Kommission für Arbeiterstatistik
veranlaßte 1892 eine Enquete über die Zustände im Bäckereigewerbe; eine gesetzliche Regelung der Arbeitszeit
wird geplant. In neuester Zeit sind namentlich in den großen Städten Brotfabriken (Bäckereien mit Maschinenbetrieb) entstanden,
die den Handbäckern große Konkurrenz machen, aber sich fast nur mit Herstellung von Schwarzbrot in größern Massen beschäftigen
(s. Brot und Brotbäckerei).
Vgl. von Rohrscheidt, Das Bäckereigewerbe (im «Handwörterbuch der Staatswissenschaften», Bd. 2, Jena
[* 25] 1891);
Schmoller, Zur
Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrh. (Halle
[* 26] 1869);