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den Namen an, vereinigt sich mit dem von Nordosten vom Monte-Pioverna kommenden Astico und steht von Padua [* 2] an mit dein verzweigten Kanalsystem der Brenta und der Etsch in mehrfacher Verbindung.
den Namen an, vereinigt sich mit dem von Nordosten vom Monte-Pioverna kommenden Astico und steht von Padua [* 2] an mit dein verzweigten Kanalsystem der Brenta und der Etsch in mehrfacher Verbindung.
(Bakcheios), ein dreisilbiger Versfuß, aus einer kurzen und zwei langen Silben ( ^[img]) bestehend.
Der Bacchische Vers, der von dem Gebrauch in Bacchushymnen seinen Namen hat, kommt meist in akatalektischen Tetrametern vor, die mit Dimetern und andern kürzern Versen untermischt sind und einen iambiscben oder anapästischen Schlußvers haben.
Sein Schema ist:
^[img]
z. B. Negoti | sibi qui | volet vim | parare.
s. Dionysos. [* 3]
(Bakchylides), griech. Lyriker, geb. zu Julis auf Keos, Neffe des Simonides und Zeitgenosse Pindars, lebte um die Mitte des 5. Jahrh. v. Chr. Den größten Teil seines Lebens brachte er in Sicilien und im Peloponnes zu. Hiero von Syrakus, [* 4] an dessen Hofe er lebte, schätzte ihn sehr hoch. Von seinen Dichtungen ist nur wenig erhalten, namentlich ein Bruchstück, worin Bacchylides die Wirkungen des Weins preist, und ein Teil eines Hymnus an die Friedensgöttin. Seine Gedichte zeichneten sich nicht sowohl durch Originalität als durch Reinheit des Ausdrucks und anmutige Darstellung aus. Die gesammelten Bruchstücke stehen in Bergks «Poetae lyrici graeci», Bd. 3 (4. Aufl., Lpz. 1882); mit deutscher Übertragung bei Hartung in den «Griech. Lyrikern», Bd. 6 (ebd. 1858).
d'Agnolo (spr. batscho dánjolo), mit Familiennamen Baglioni, ital. Baumeister und Bildschnitzer, geb. zu Florenz, [* 5] gest. 1543, hat im Stile der Hochrenaissance in Florenz eine Anzahl von Palästen (Bartolini, Orsini, Torrigiani u. a.), den Turm [* 6] von Santo [* 7] Spirito gebaut und die Umkleidung der Domkuppel entworfen, von der nur ein Teil zur Ausführung kam. Von seinen Schnitzereien und Intarsien sind das Chorgestühl von Sant'Agostino zu Perugia, das in Sta. Maria Novella in Florenz und der (jetzt nicht sichtbare) Chorlettner in derselben Kirche die hervorragendsten. Von seinen Söhnen hat sich der ältere Domenico als Baumeister, der jüngere Giuliano (gest. 1555) auch als Holzschnitzer einen Namen gemacht.
(spr. batschókki), Marie Anna Elisa Bonaparte, älteste Schwester Napoleons I., Fürstin von Piombino und Lucca [* 8] (1805-14), Herzogin des früher den Este gehörigen Massa-Carrara (1806-14) und, nach Aufhebung des Königreichs Etrurien, Großherzogin von Toscana (1809-14), wurde zu Ajaccio geboren, zu St. Cyr erzogen und heiratete ohne Napoleons Zustimmung den Hauptmann Felice Bacciocchi. Seit 1798 bei ihrem Bruder Lucian zu Paris [* 9] lebend,versammelte die hochbegabte Frau die geistigen Berühmtheiten der Zeit um sich. Die ihr später von Napoleon I. zugewiesenen Lande regierte sie mit großer Einsicht und Energie. Nach Napoleons Sturz mußte sie Italien [* 10] verlassen, nahm ihren Aufenthalt in Österreich [* 11] und starb in der Villa Vicentina bei Aquileja. -
Vgl. Kleinschmidt, Die Eltern und Geschwister Napoleons I. (Berl. 1878);
Neumont, Bonapartesche Erinnerungen in Toscana (in den «Beiträgen zur ital. Geschichte», Bd. 4, ebd. 1855).
Bacciocchi, Felice Pasquale, Fürst von Lucca, Piombino u. s. w., geb. zu Ajaccio, trat jung in das franz. Heer, kämpfte unter Napoleon I. in Italien, rückte nach seiner Heirat mit dessen Schwester Elisa im Heer- und Civildienst rasch auf und ward 1804 Divisionsgeneral, Senator und Großoffizier der Ehrenlegion. Nach dem Tode Elisas, deren Schicksale er teilte, wohnte er in dem von ihm verschönerten Palast in Bologna. Er starb daselbst - Seine Söhne Napoleone und Federigo Napoleone starben vor ihm (1811, 1833). - Sein bedeutendes Vermögen kam an seine Tochter, Napoleone Elisa Bacciocchi, diese, geb. gest. auf ihrem Schloß Roux el Ouet in der Bretagne, heiratete den reichen Grafen Camerata (1825), trennte sich aber von ihm 1830. Sie ist bekannt durch ihre Verschwendung, ihre Ähnlichkeit [* 12] mit Napoleon I. und ihre vielen Erbschaftsprozesse gegen ihre Oheime. - Ihr Sohn, Napoleon Bacciocchi Camerata, geb. 1826, trat in franz. Seedienst, ward nach dem Staatsstreich des Sekretär [* 13] des Staatsrats und endete durch Selbstmord in Paris. - Felice Bacciocchi, Neffe der Elisa Bacciocchi, geb. in Ajaccio, gest. spielte als Kammerherr (1852), später Generalintendant der Theater [* 14] (1863) am Hofe Napoleons III. eine große Rolle.
della Porta (spr. batscho), florentin. Maler, s. Bartolommeo, Fra.
ein kleines, natürlich fließendes Gewässer, welches durch den unmittelbaren Abfluß einer wasserreichen Quelle [* 15] oder den Zusammenfluß mehrerer Riesel gebildet wird. Man unterscheidet folgende Arten Bach: 1) Faulbäche, die den Niederungen angehören, mit geringem Gefälle.
2) Regenbäche, die erst nach anhaltendem Regen mit Wasser gefüllt erscheinen.
3) Wildbäche, welche ebenfalls nur periodisch, infolge der Schneeschmelze und heftiger Regen, Wasser enthalten; sie finden sich nur im Gebirge.
4) Gieß- und Waldbäche, die fast nie versiegen, da sie aus Quellen entstehen; meist in Gebirgen, bei Tauwetter und starkem Regen leicht übermäßig schwellend und verheerend wirkend.
5) Gletscherbäche, die dem schmelzenden Gletschereis ihr Dasein verdanken und daher nie ausbleiben.
6) Rausch-, Sturz- und Staubbäche, solche, welche mit heftigem Geräusch stark geneigte oder senkrechte Felswände hinabstürzen, dann Wasserfälle bilden oder in Staubregen aufgelöst werden.
7) Steppenbäche, die im Steppensande entstehen und sich darin ohne bestimmte Mündung verlieren. - Nach der Benutzung für Holztransport, Wiesenbewässerung und Mühlentrieb unterscheidet man Flöß-, Schwemm- oder Mühlbäche.
Alexander, Freiherr von, Staatsmann, geb. zu Loosdorf in Niederösterreich, war Advokat in Wien [* 16] und trat in Opposition gegen das herrschende System. Am unterstützte er in der Hofburg die Forderungen des Volks. Später aber ward sein Benehmen immer zurückhaltender. In dem Kabinett Doblhoff-Wessenberg erhielt Bach die Leitung des Justizministeriums. Im konstituierenden Reichstag bekämpfte er die Parteistellung der demokratischen Linken in der ungar. Frage. Die Stimmung gegen Bach wurde infolge seiner antidemokratischen Wendung so aufgeregt, daß er 8. Okt. zugleich mit Doblhoff sein Amt niederlegte. Doch nahm er 21. Nov. in dem neugebildeten Kabinett Schwarzenberg-Stadion sein Portefeuille wieder an. Seit leitete er die innere Verwaltung bleibend als Minister des Innern und übergab das Portefeuille der Justiz an Schmerling. ¶
Er setzte mit Energie das von seinem Vorgänger eingeleitete Werk der Centralisation der Österreichischen Monarchie fort. Unter den von ihm durchgeführten Reformen sind die wichtigsten: die Aufhebung der Patrimonialgerichte, die Durchführung der Grundentlastung, das Gemeindegesetz, die neue, in Österreich und Ungarn [* 18] ganz gleichmäßige Organisation der Verwaltung. Hingegen war das Regierungssystem streng absolutistisch und begünstigte die Herrschaft des Klerus auf allen Gebieten, wie er denn auch an dem Abschluß des Konkordats mit dem päpstl.
Stuhle vom eifrigen Anteil nahm. Die von ihm vertretene Politik brach indes mit dem Italienischen Kriege von 1859 zusammen, und B.s Ministerlaufbahn nahm ihr Ende; darauf wurde er Botschafter in Rom, [* 19] wo er als eine Stütze der Ultramontanen wirkte und bis 1867 verweilte. Bach wurde 1854 vom Kaiser in den Freiherrenstand erhoben und war bis zu seinem Rücktritte Kurator der Akademie der Wissenschaften. Er starb auf seinem Gute in Unter-Waltersdorf.
Joh. Sebastian, der größte prot. Kirchenmusiker und Orgelspieler Deutschlands, [* 20] wurde als Sohn Joh. Ambrosius B.s (1645-95), Hof- und Ratsmusikus zu Eisenach, [* 21] zu Eisenach geboren. Nach dem frühen Tode seiner Eltern kam er, noch nicht 10 J. alt, zu einem ältern Bruder, dem Organisten Johann Christoph Bach (gest. 1721) nach Ohrdruf, wo er das Lyceum besuchte und von seinem Bruder Unterricht im Klavierspiel empfing. Durch Vermittelung des Ohrdrufer Kantors Herda wurde er im 15. Jahre als Diskantist in den Kirchenmusikchor der Michaelisschule in Lüneburg [* 22] aufgenommen und besuchte öfters Hamburg, [* 23] Lübeck [* 24] und Celle, [* 25] wo für Orgel- und Orchesterspiel, für Oper- und Konzertgesang ausgezeichnete Kräfte waren. 1703 wurde Bach Hofmusikus (Violinist) in Weimar, [* 26] 1704 Organist in Arnstadt, [* 27] von wo aus er Ende 1705 eine Studienreise zu dem Orgelmeister Buxtehude nach Lübeck unternahm, 1707 Organist zu Mühlhausen, [* 28] 1708 Hoforganist zu Weimar und 1714 zugleich Konzertmeister daselbst.
Seine überragende Meisterschaft auf der Orgel und dem Klavier bewies er 1717 in Dresden [* 29] bei einer merkwürdigen Gelegenheit. Zu einem musikalischen Wettstreit mit dem franz. Klavier- und Orgelvirtuosen Marchand als Herausforderer wurde Bach auf Veranlassung des sächs. Konzertmeisters Volumier herbeigerufen. Nachdem sich aber beide Gegner gegenseitig erkannt, entzog sich Marchand dem Kampfspiele in eiliger, heimlicher Flucht. Kaum nach Weimar zurückgekehrt, wurde Bach (1717) vom Fürsten Leopold von Anbalt-Cöthen als Kapellmeister berufen; 1723 erhielt er die Musikdirektor- und Kantorstelle an der Thomaskirche zu Leipzig, [* 30] in der er nun bis zu seinem Tode unter keineswegs glänzenden Verhältnissen verblieb.
Ferner war er Titularkapellmeister des Herzogs von Weißenfels, [* 31] und vom Dresdener Hofe erhielt er 1736 die Würde eines königlich poln. und kurfürstlich sächs. Hofkompositeurs. Eine besondere Auszeichnung ward ihm durch Friedrich d. Gr. zu teil. Dem öfters ausgesprochenen Wunsche folgte 1747 die förmliche Einladung zu einem Besuche nach Potsdam, [* 32] wo Bach vom König mit großen Ehrenbezeigungen aufgenommen wurde. Ein von diesem aufgegebenes Thema zum Phantasieren arbeitete Bach bald kunstmäßig aus und übersandte es ihm als «Musikalisches Opfer» gedruckt.
Durch Lehre [* 33] und Vorbild erzog Bach einen Stamm vortrefflicher Komponisten, Orgel- und Klavierspieler, der sich über ganz Norddeutschland, zunächst durch Sachsen [* 34] und Thüringen verbreitete, und aus dem mehrere seiner Söhne hervorragen. So bedeutend indessen der Einfluß B.s in Theorie und Praxis auf den Gang [* 35] der musikalischen Kunst und Wissenschaft war, so ist es doch noch mehr der reiche Schatz seiner Kompositionen an sich, wodurch er auf die Gegenwart Einfluß gewonnen hat. In seinem Stil hat die polyphone Kunst, an der vom 15. Jahrh. ab die Meister aller Länder arbeiteten, ihre höchste Entwicklung gefunden; aber auch jede andere Schreibart beherrschte er mit derselben Freiheit und Ursprünglichkeit.
Hinter dem unerschöpflichen Reichtum und der Mannigfaltigkeit seiner Formen steht eben eine außerordentliche Persönlichkeit, im Seelenleben von unvergleichlicher Tiefe und Frische, auf jedem Gebiete menschlichen Empfindens gleich heimisch, fruchtbar und originell. B.s Kompositionen gehören zum Grundstamme unsers musikalischen Schatzes. Eine vollständige prachtvolle Ausgabe dieser Werke veranstaltet seit 1850 (bei Breitkopf & Härtel) die Bach-Gesellschaft zu Leipzig, wodurch namentlich seine Passionen, Messen und Kirchenkantaten allgemeiner bekannt geworden sind. Von den einzelnen Klavier- und Orgelwerken B.s erschienen bereits früher Ausgaben. Vollständigere Sammlungen veranstalteten zuerst Peters in Leipzig (durch Czerny, Griepenkerl und Dehn) und Haslinger in Wien.
Die erste beträchtliche Steigerung erfuhr die Teilnahme an B.s Musik besonders durch die Bemühungen Mendelssohns. Durch seine Vermittelung wurde Bach 1842 vor der ehemaligen Thomasschule zu Leipzig ein, freilich nur bescheidenes, Denkmal errichtet. Ein anderes in Eisenach (Bronzestatue von Donndorf, gegossen von Howald in Braunschweig) [* 36] wurde enthüllt. Von B.s Werken erschienen bei seinen Lebzeiten im Druck:
1) Eine Sammlung der verschiedenartigsten Kompositionen für Klavier mit und ohne Pedal, u. d. T. «Klavierübung» (Tl. 1-4, hg. 1726-42). 2) «Musikalisches Opfer» (s. oben, gestochen Lpz. 1747). 3) «Die Kunst der Fuge» (gestochen und 1752 herausgegeben). Sämtliche Kirchenkompositionen für Gesang und Orchester und die meisten Instrumentalwerke hinterließ er ungedruckt:
1) Fünf Jahrgänge von Kirchenstücken auf alle Sonn- und Festtage, darunter Oratorien auf Weihnachten, Ostern, Himmelfahrt und fünf Passionen.
2) Viele Messen, Magnifikat, einzelne Sanktus, Dramen, Serenaden, Geburts-, Namenstags- und Trauermusiken, Brautmessen, auch einige komische Singstücke.
3) Einige zweichörige Motetten.
4) «Das wohltemperierte Klavier» (Tl. 1, 1722; Tl. 2, um 1740). 5) Präludien und Fugen für Orgel, Choralvorspiele u. s. w. Außerdem eine Menge anderer Instrumentalsachen von allerlei Art und für verschiedene Instrumente. Eine eingehende Biographie erschien in Mitzlers «Musikalischer Bibliothek» (1754, Bd. 4, Tl. 1) von Agricola, einem Schüler B.s, und des letztern Sohn K. Ph. Emanuel; diese Schrift ist eine zuverlässige Quelle, namentlich in Hinsicht auf das Verzeichnis von B.s Werken; ferner von Forkel (Lpz. 1803), Hilgenfeld (ebd. 1850), Bitter (2. Aufl., 4 Bde., Berl. 1881). Überholt sind diese Arbeiten durch Spitta (2 Bde., Lpz. 1873-80). -
Vgl. auch Ramann, und Händel (ebd. 1869).
Die Familie B.s stammt (nach Spitta) aus Thüringen (nicht Ungarn) und hat, außer den Söhnen ¶