und 120 bis 122° östl. L. von Greenwich. Die
Straße von Balintang trennt die Babuyan von den
Batan. Die größte
Insel ist die
nördlichste, Babuyanes oder Claro Babuyan. Auf sie folgt südlicher und mehr westlich gelegen
Calayan und das viel kleinere Fuga.
Westlich von diesen beiden liegt Dalupiri. Die östlichste
Insel ist
Camiguin.
Pflanzen- und
Tierreich sind
die von Luzon;
die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus
Tagalen und chines. Ansiedlern. Die Babuyan bilden mit den
IslasBatanes
(s.
Batan) einen Verwaltungsbezirk.
hebr.
Babel, keilinschriftlich Babilu (oder vielleicht Babilu),
d. i.
PforteGottes, in der
Genesis
(Kap. 11) volksetymologisch als «Verwirrung» gedeutet (s.
Babylonischer Turm), der
Name einer der ältesten babylon.Städte, der langjährigen Hauptstadt des
Reichs. Sie wurde mehrfach
von den Assyrern erobert, so von
Teglattphalasar I. und Salmanasar II. Sanherib zerstörte und verwüstete 690
v. Chr. Babylon völlig.
Ihren Wiederaufbau begann
Asarhaddon, aber erst Nabopolassar und sein Sohn Nebukadnezar II. vollendeten die neue Stadt und
brachten sie zu ihrer Macht und
Blüte.
[* 2] Die pers. Eroberung
Babyloniens schädigte Babylon bedeutend, und
Alexander d. Gr. vermochte
seinen
Plan, es wieder aufzubauen (330), nicht durchzuführen. Der letzte Herrscher, der sich König von
Babylon nannte, war
Antiochus d. Gr.
Schon zu
Plinius' Zeit aber war Babylon Ruine.
Um die topograph. Erforschung B.s haben sich insbesondere Rich, Layard und Oppert Verdienste erworben. Letzterer hat die
Angaben Herodots, dessen
Beschreibung der Stadt auf eigener
Anschauung beruht, mit den erhaltenen Ruinen in Einklang zu bringen
versucht. Babylon lag auf beiden Ufern des Euphrat, in Form eines außerordentlich regelmäßig gebauten, von breiten,
geraden
Straßen rechtwinklig durchschnittenen Vierecks, dessen Seiten je 120 Stadien lang waren. Es war von zwei
Mauern umgeben,
deren innere
Imgur-Bel
(«Bel hat sich gnädig erzeigt») 300 Stadien lang und mit einem
Graben und Wall,
letzterer «Rimitti-Bel» genannt, umgeben war.
Diese
Mauer war von Nabopolassar angelegt und hat noch zur Zeit
Alexanders d. Gr. bestanden. Dazu fügte Nebukadnezar II. noch
eine äußere mit
Thoren versehene, zwischen zwei
Gräben stehende
Mauer, von welcher Herodot (I, 178 fg.) eine
Beschreibung
giebt. Die beiden Stadthälften B.s waren durch eine überdachte, aus Quadersteinen erbaute
Brücke
[* 3] verbunden,
die Herodot der Nitokris zuschreibt. In der Südwestecke der westl. Stadthälfte lag die später
unabhängige Stadt
Borsippa, jetzt bezeichnet durch die gewaltige Ruine
Birs Nimrud.
Der nördlichste Hügel der Stadt, von Rich Mudschellibe, sonst
Babil genannt, birgt vielleicht die Überreste der berühmten
Hängenden Gärten Nebukadnezars. In der Mitte der Stadt lag der Hauptpalast Nebukadnezars, der von seinem
Vater Nabopolassar begonnen worden war, heutzutage
El-Kasr («die
Burg») genannt. Zwei weitere Hügel in der östl. Stadthälfte,
Tell-Amran-ibn-Ali und südl. Dschumdschuma sind bis jetzt noch nicht näher durchforscht;
nur von dem letztern befinden sich einige Fundstücke im
Britischen Museum. Als Erbauer B.s wird von den
griech. Schriftstellern der Gott Belu, bisweilen auch
(Diodorus) die Königin Semiramis (s. d.) genannt. (S.
Babylonien und
die dort
angeführte Litteratur.)
Der
Name Babilu, womit später das ganze
Reich benannt wurde, stammt offenbar von seiner Metropole
Babylon (s. d.).
Geologisch
betrachtet ist Babylonien eine Alluvialebene, welche die südl. Fortsetzung der
Assyriens (s. d.) bildet. Die beiden
Ströme Euphrat
und
Tigris treten hier (etwa 34° nördl.
Br.) am nächsten zusammen, um dann vereinigt, früher getrennt,
in den
PersischenMeerbusen zu münden. Eine Reihe von
Kanälen, von denen ans den
Keilinschriften mehr als 30 namentlich bekannt
sind, und wenigstens einer (der Königskanal, Naru malki, heutzutage Nahr el-Melik) sich noch der Pflege der röm.
Kaiser erfreute, sowie
Dämme und künstliche Seen schützten das Land vor
Überschwemmungen und beförderten
seine natürliche und durch sorgfältige
Bestellung gehobene
Fruchtbarkeit; ein besonders bedeutender Ertrag scheint an Weizen,
Gerste
[* 5] und
Datteln erzielt worden zu sein. Hingegen war das Land arm an Gestein jeder Art.
Geschichte. Die Geschichte der Babylonier ist mit der der
Chaldäer, Kassiter und besonders der Assyrer
aufs innigste verknüpft. In der ältesten bis jetzt erreichbaren Zeit begegnen wir mehrern Kultusmittelpunkten unter je
einer Regierung eines Stadtgebietes, bei welcher die königliche und priesterliche Gewalt sich in einer
Person vereinigten.
Eins der wenigen alten aus dieser Zeit nachweisbaren, gesonderten Herrschergebiete ist das von Sirpurla.
Die erste größere Staatenbildung Südbabyloniens, vermutlich eine Zusammensetzung derartiger kleinerer
Reiche (Sirpurla,
Uruk, Larsa, Nippur u. s. w.), ist das
Reich von
Sumer (s. d.) und Akkad mit der Hauptstadt
Ur unter der Regierung des Ur-gur
und seines
Sohnes Dungi.
Eine spätere Dynastie scheint die der Könige von Nisin (Isin), und noch später folgend die sog.
zweite Dynastie von
Ur zu sein. Die letzte selbständige Dynastie Südbabyloniens ist die von Larsa, als deren letzter König
Nim-sin, Sohn des elamitischen Königs Kudur-mabuk bekannt ist.
Über dieEntwicklung der nordbabylon.
Reiche (mit den
Städten
Kuta, Charsagkalamma,
Babylon u. s. w.) ist bis jetzt nichts Genaueres bekannt.Vereinigt finden wir beide
Reiche unter der Herrschaft Chammurabis, des Beherrschers und Begründers der Kultusmetropole
Babylon, im 3. Jahrtausend
v. Chr.-
Offenbar aus dem nordbabylon. kleinern
Reiche hat sich das Königreich Aschschur,
Assyrien, entwickelt, dessen Anfänge noch
in völliges Dunkel gehüllt sind. Die
Schicksale der beiden
Reiche, des vereinigten undAssyriens, die
babylonisch-assyrische Geschichte, ist von da ab im Zusammenhange zu betrachten.
In der ältesten Geschichte B.s spielen vor allem die sog. kassitischen Herrscher (von andern
fälschlich Kossäer genannt) eine hervorragende Rolle. Ein neuerdings in
Ägypten,
[* 6] genauer bei
Tell el-Amarna¶
Babylonisch-AssyrischeAltertümer 1. 2. Götzenbilder aus Chorsabad. 3. Bodengetäfel zu Kujundschik. 4. Thronender König. 5. 6. Schmuckwaffen. 7. Kopf
eines Königs. 8–10. Königliche
[* 8] Kopfbedeckungen. 11. Pferdezeug.
12–16. Möbel.
[* 9] 17–21. Ohrringe. 22–26. Geschmeide. 27. HeiligesGefäß.
[* 10] 28–30. Gefäße. 31. Keilschriftcylinder. 32. Glocke. 33. Darstellung von einem Obelisken zu Nimrud. 34. Wedel.
¶
1. Herrschergestalt aus Chorsabad.
2. Portalfigur von Chorsabad.
3. Wandgemälde von Ninive.
4. Herrschergestalt aus Chorsabad.
5.
Relief aus Chorsabad.
6. Wandgemälde von Ninive.
7. Festsaal in Chorsabad (Restaurierungs-Versuch).
¶
mehr
(s. El-Amarna), gemachter Fund von Keilschriftthontafeln zeigt einen regen Verkehr dieser Könige,
die ungefähr im 15. Jahrh, gelebt haben müssen, mit den ägypt. Königen der XVIII. Dynastie,
insbesondere Amenophis III. und IV. Die hauptsächlichsten Herrscher der kassitischen Dynastie (die der sog.
fünften Dynastie des Berosus gleichgesetzt wird) sind Karaindasch, Kurigalzu und Burraburiasch.
Außerdem sind noch von zwei altbabylon. Herrschern, Merodach-Baladan I. und Nebukadnezar I., Inschriften erhalten. Die ältesten
assyr. Inschriften, welche (zum Teil auf Backsteinen) bis auf unsere Zeit gekommen sind, geben meist nur die Genealogie und
die Namen von Tempeln sowie der Götter, denen diese geweiht waren, an. Erst mit Rammannirari I. (etwa 1400 v. Chr.)
beginnen die Geschichtsquellen reichlicher zu fließen und erzählen von da an von der fortwährenden Ausdehnung
[* 13] und wachsenden
Macht Assyriens.
Der nächste König, Salmanasar I., breitete das Reich seines Vaters nach Nordwesten aus. Und schon unter dessen Nachfolgern
begannen die erbitterten Kämpfe mit Babylonien, die zwar Babel nicht in ein dauerndes Abhängigkeitsverhältnis
zu Assyrien brachten, aber doch seine weltbeherrschende Macht für lange Zeit unterminierten und ihm tiefe Demütigungen
zuzogen. Der ruhmreichste Herrscher dieses Zeitraums ist Teglattphalasar I. Ihm folgten seine beiden Söhne Aschschurbilkala
und Schamschiramman III.; nach ihnen geriet das Assyrische Reich auf lange Zeit in tiefen Verfall, von
welchem es sich erst unter Aschschurnasirapal (Assurnasirbal) wieder erholte.
Auf diesen folgte sein mächtiger Sohn Salmanasar II., und auf ihn sein Sohn Schamschiramman IV. (824-811 v. Chr.), der während
einer Empörung den Thron
[* 14] bestieg und mehrere erfolgreiche Züge gegen die mit den Elamitern, Chhaldäern und südöstl. Aramäern
verbündeten Babylonier unternahm, sich aber, wie es scheint, nicht stark genug fühlte, auch Syrien und Phönizien anzugreifen.
Nach seinen: Tode bestieg Rammannirari III. (811-782) den Thron und stellte das Reich Aschschurnasirapals und Salmanasars II.
wieder in seiner vollen Größe her.
Die folgenden Könige, Salmanasar III. (782-772), Aschschurdajan III. (772-754) und Aschschurnirari (754-745)
standen an Ruhm ihren Vorgängern weit nach. Desto kräftiger und glanzvoller entfaltete sich aber das Reich unter Teglattphalasar
III., vermutlich einem Usurpator. Ihm folgte Salmanasar IV. (727-722), worauf mit Sargon II. (s. d.) wiederum eine andere Dynastie
auf den Thron gehoben wurde, unter der das Reich den Gipfel seiner Macht erreichte: unter Sanherib, Asarhaddon
und Sardanapal. Über den jähen Zusammenbruch der assyr. Herrschaft sind die nähern Umstände noch unbekannt.
Eine kurze Blütezeit erlebte das darauf folgende sog. Neubabylonische Reich, von den Juden Chaldaisches Reich genannt, das
begründet wurde von dem Chaldäer Nabopolassar und auf seinem Höhepunkte unter Nebukadnezar II. stand.
Der letzte babylon. König war Nabonid, mit dessen Tode die Herrschaft an die Perser aus der Dynastie der Achämeniden kam (538
v. Chr.).
Sprache.
[* 15] Die Sprache der Babylonier-Assyrer gehört zu den semitischen und zeichnet sich durch Vokalreichtum, Durchsichtigkeit
der Formen und eine Reihe von Lauteigentümlichkeiten des Konsonantenbestandes und -Wandels aus. Sie
läßt sich in ihrer Entwicklung weiter zurückverfolgen als irgend eine andere semitische Sprache und
ist sehr wohl dazu geeignet,
wertvolles Material zu einer vergleichenden Grammatik dieser Sprachen zu liefern. Die dialektischen Unterschiede zwischen dem
Babylonischen und Assyrischen sind, wenn überhaupt sicher nachweisbar, unbedeutend. Der Wortschatz des Lexikons scheint
sehr reich zu sein, ist aber bis jetzt nur zu einem geringen Teile bekannt, da nur ein Bruchteil der Inschriften ausgegraben
ist und von den etwa 160000 Texten in Europa,
[* 16] Asien
[* 17] und Amerika
[* 18] kaum mehr als 6000 publiziert vorliegen.
Litteratur. Die gesamte Litteratur der Babylonier-Assyrer ist Keilschriftlitteratur (s. Keilschrift);
abgesehen
von den Achämeniden- und noch einigen andern Felseninschriften ist sie durch Ausgrabungen in der Thalebene des Euphrat und
Tigris (s. Mesopotamien) erbeutet worden.
Die hauptsächlichsten Fundstätten sind: Abu-Habba, Balawat, Chorsabad, Derr, Kileh-Schergat,
Kujundschik, Mugheir, Nebijunus, Nisser, El-Nimrud und Tell el-Amarna in Ägypten. Die wichtigsten Expeditionen dorthin wurden
geleitet von Rich (1811-20), Botta (s. d., 1842-45), A. H. Layard (1845-50), Fresnel und Oppert (s. d.,
1851-54), Victor Place (1852), Henry Rawlinson (s. d.), Loftus und Taylor (1853-55), GeorgeSmith (s. d., 1873, 1874, 1876),
H. Rassam (s. d., 1854, 1877-79, 1880-83), E. de Sarzec (1878-82), E. A. W. Budge (1888, 1889, 1891), JohnPeters (1889-91).
Die Hauptmuseen, in denen assyr. Altertümer aufbewahrt werden, sind das Britische Museum und der Louvre
zu Paris.
[* 19] Auch im Museum zu Berlin,
[* 20] der University of Pennsylvania, und im kaiserl. Museum zu Konstantinopel
[* 21] befinden sich größere
Sammlungen. Das Material, worauf die Inschriften aufgeschrieben wurden, war Stein (Backstein, Marmor, Alabaster, Diorit), so
bei Platten- und Ziegelinschriften, Basreliefs, Inschriften auf Obelisken, Statuen, Stier- und Löwenkolossen.
Eingegraben oder eingeschnitten wurden die Schriftzüge der Metallinschriften (Gemmen,
[* 22] Kameen und Siegelcylinder) auf Mineralien,
[* 23] Gesteine und Artefakte. Das verbreitetste Schreibmaterial war aber der Thon, aus dem Prismen, Cylinder und Tafeln hergestellt
wurden.
I. Historische Inschriften. Die Hauptmasse derselben bilden die sog. Königsinschriften, welche kürzere
oder längere Nachrichten über die babylon. und assyr. Herrscher
enthalten, die die Hauptquelle für die babylon.-assyr. Geschichte bilden. Von nicht geringem
Nutzen sind eine Reihe von Königslisten und Chroniken, darunter auch eine sog. synchronistische Tafel,
die die Wechselbeziehungen zwischen Babel und Assur darstellt, sowie ganz besonders die Verzeichnisse der Eponymen, nach denen
in Assyrien, wie in Griechenland
[* 24] nach den Archonten und in Rom
[* 25] nach den Konsuln, das Jahr benannt und gerechnet wurde.
Auch die Tausende zählenden Rechtsurkunden aller Art, die ein weit vorgeschrittenes, auf sorgfältig
gepflegter Urkundlichkeit der Verträge beruhendes Rechtswesen erkennen lassen, und ferner die Erlasse, Briefe und Berichterstattungen
und mehrere der sog. Omina haben histor. Interesse, insofern sie entweder genau datiert sind
(oft mit doppelter Angabe der Regierungsjahre des jeweiligen Königs von Assyrien und des Königs von Babylon) oder (wie die
polit. Briefe) Namen und Berichte enthalten, die mit solchen der Königsinschriften im engsten Zusammenhang
stehen.
¶