Wechselzuge,
Datum, von der Wechselsumme, Verfallzeit, vom
Grund des Wechselzugs (auf Kredit, Schuld, für eigene oder fremde
Rechnung, mit oder ohne
Deckung) und ersucht um Honorierung. Daher die sog.
Avisklausel im Wechsel («laut
Bericht», «ohne
Bericht
oder Avis», «ohne besondern Avis», auch «laut
oder ohne Avis»),
die nicht notwendig, aber üblich ist. Zweck des Avis ist, zu verhindern, daß der Bezogene
mangels den Wechsel zurückweist und so zum Rückgang mit Kosten bringt; er kann auch bezwecken, daß der Bezogene den Wechsel
nur unter den im A. angegebenen
Voraussetzungen acceptiert oder zahlt. Der Bezogene ist an diese
Voraussetzungen gebunden und
macht sich verantwortlich, wenn er ohne Beachtung des
Inhalts des Avis acceptiert oder zahlt, oder ohne Avis acceptiert oder zahlt,
obwohl der Wechsel auf den Avis verweist.
Der Avis kann den Bezogenen auch nach Art. 323 des Handelsgesetzbuchs verpflichten, dem Zieher Nachricht zu geben,
wenn er den Wechsel nicht honorieren will. Ist der Wechsel für fremde
Rechnung gezogen, so thut der Bezogene
gut, den Avis dieses Dritten abzuwarten. Bei dem bestimmt domizilierten Wechsel (s. Domizilwechsel)
hat der Bezogene den Domizilierten zu avisieren, da dieser für seine
Rechnung zahlen soll. Soweit der Avis eine
Order enthält,
ist natürlich auch eine etwaige
vor der Ausführung einlaufende Gegenorder zu beachten.
Bei der
Spedition heißt das Schreiben, durch welches die Versendung avisiert und
Weisung erteilt wird, wie weiter mit den
Gütern verfahren werden soll, der
Avisbrief. Das ist übrigens der allgemeine
Name für jedes Schreiben, welches den Avis enthält.
Der Avis über Sendung von Waren,
Geld oder Wertpapieren und über
Ausstellung von Wechseln u. s. w. muß
die betreffenden Objekte hinlänglich genau bezeichnen und ebenso je nach Umständen die besondere Bestimmung, bei Waren
die Art und die Bestimmungen des
Transports u. s. w.
(neulat., Verwarnung) oder
Admonitio de perjurio vitando, im frühern Rechtsverfahren die
Verwarnung vor Meineid, welche der
Richter dem Schwurpflichtiqen
vor der Leistung eines
Eides zu erteilen hatte. An deren
Stelle
ist jetzt nach den
Deutschen Prozeßordnungen (Civilprozeßordn. §.442, Strafprozeßordn. §. 59) die Hinweisung auf die
Bedeutung des
Eides getreten. (S.
Eid.)
Avisoschiff, ein leichtes Kriegsfahrzeug, das besondere Schnelligkeit besitzt und dazu verwandt wird, den
Kundschafter- und Vorpostendienst zur See zu versehen und
Befehle von einem
Hafen oder einem Schiffe
[* 2] zum
andern zu bringen. Die waren früher meistens kleinere Raddampfer; in der neuesten Zeit ist es jedoch gelungen, die Schraubenmaschinen
so zu verbessern, daß sie den Schiffen auch auf kürzern
Strecken, wo bis dahin die
Räder die Oberhand hatten, unbedingt
größere Schnelligkeit geben als letztere.
Man baut deshalb nur noch Schraubenavisos, denen man jetzt eine Schnelligkeit von 18–25 Knoten (32–48
km) in der
Stunde zu geben vermag. Die Aviso werden nur mit einem oder zwei
Geschützen armiert, da sie für den eigentlichen
Kampf zu leicht gebaut
sind. Jedem
Geschwader und jeder Flotte sind Aviso beigegeben, denen im
Gefecht die
Wiederholung der Signale des Flaggschiffs (s. d.) obliegt; sie müssen daher
ihre
Stellung derart wählen, daß alle andern Schiffe sie bequem sehen können. ^[]
(spr. awihs),Stadt im Distrikt
Portalegre der portug.
ProvinzAlemtejo, Hauptort des fruchtbaren
Campo de Benavilla,
in 262 m Höhe, links über der Ribeira de
Seda, in die hier die Ribeira
Grande mündet, ehemals längere Zeit Hauptsitz des
Avizordens (s. d.), hat (1878) mit Einschluß
von
Maranhão (323 E.) und Alcorrego (351 E.) 2112 E.
Militärorden
SanBento d'Aviz (Ordem militar de
SãoBento deAviz), portug.
Orden.
[* 3] König
Alfons Ⅰ. genehmigte 1162 eine
Verbindung vornehmer Portugiesen zur Bekämpfung der Mauren, die sich die
NeueMiliz nannte,
später in einen geistlichen Ritterorden verwandelt wurde und vom päpstl. Legaten Joh. von Cirata
Statuten erhielt, wonach die Ritter verpflichtet waren, die kath.
Religion mit den Waffen
[* 4] zu verteidigen
und die Vorschriften der
Benediktiner und
Cistercienser zu befolgen.
Seitdem König
Alfons dem
Orden Stadt und Festung
[* 5]
Aviz in
Alemtejo geschenkt hatte, heißt er Avizorden. Er stand 1213–1385 unter der
Oberhoheit des Großmeisters von
Calatrava, später unter einem
Administrator und seit 1550 unter der Großmeisterschaft der
Könige von
Portugal.
[* 6] Königin Maria bildete daraus 1789 einen militär.
Verdienstorden in drei
Klassen.
Das Ritterkreuz besteht aus einem goldgeränderten grünen Kreuze, dessen Balkenenden die Form eines gotischen M haben, und
wird im Knopfloche, das Kreuz
[* 7] der Commandeure um den
Hals, das der ersten
Klasse von der rechten Schulter zur linken Hüfte
an grünem
Bande getragen. Die beiden obern
Klassen heften außerdem einen
Stern mit dem Ordenskreuz auf
die linke
Brust. Der portugiesische Avizorden wurde durch Gesetz vom auch für
Brasilien
[* 8] übernommen und mit
qleichen
Graden und Ordenszeichen normiert; nur war das grüne
Ordensband hier rot gesäumt.
oder
Awlona (ital.
Valona oder
Vallona, albanes. Wljones), Seestadt im türk. Wilajet Jannina, Sandschak
Berat,
in Unteralbanien,
Station der Lloyddampfer, an dem zum
AdriatischenMeere gehörigen Golf von den im
S. und
SW. die mit dem steilen
KapGlossa oder Linguetta (türk. Karaburun) weit vorspringende Halbinsel des Tschikagebirges,
die Akrokeraunische Halbinsel der Alten, begrenzt. Die Stadt liegt in einem schmalen
Thale voller Obstbäume,
ist Sitz eines griech. Metropoliten, eines griech. Konsuls, hat 6000 E.,
eine sichere
Reede, einen geräumigen
Hafen, der den von
Stürmen überraschten Schiffen als Zufluchtsstätte dient, sieben
zum
Teil verfallene Moscheen, eine
Straße im ital. Charakter und bietet das
Bild trauriger Verkommenheit.
Die Einwohner betreiben Massenfabrikation, Fischerei
[* 9] und Salzsiederei,
Handel mit
¶
mehr
Öl, Wolle, Lammfellen, Salz,
[* 11] Erdpech, Knoppern, Getreide,
[* 12] Bohnen und Schildkröten,
[* 13] deren oft 40000 Stück zum Verkauf kommen.
Infolge der sumpfigen Umgegend herrschen im Sommer arge Fieber. Gegenüber liegt die Insel Saseno (Sason der Alten), im N. gegen
die Mündung der Vojuca (Aoos) ein größerer Strandsee. - Avlona, das alte Aulon in Griechisch-Illyrien,
spielte im Mittelalter eine Rolle in den normann.-byzant. Kriegen, war stark befestigt, wurde 1464 von den Osmanen und 1690 von
den Venetianern erobert, 1691 aber den Osmanen zurückgegeben, nachdem die Citadelle gesprengt worden war.