zurück und wurde auf
Humboldts Empfehlung Mitglied der österr.Novara-Erpedition, von der er sich jedoch in Rio
[* 2] wiederum
trennte. Nachdem er hierauf 1858 und 1859
Reisen durch ganz
Brasilien
[* 3] gemacht, ließ er sich in Lübeck
[* 4] nieder, wo er 10. Ott. 1884 starb.
Außer einer Anzahl mediz.
Schriften (z. B. über das
Gelbe Fieber) und belletristischer
Arbeiten veröffentlichteAvé-Lallemant
«Reise durch Südbrasilien» (2 Bde., Lpz.
1859) und
«Reise durch Nordbrasilien» (2 Bde., ebd. 1860).
Auch lieferte er zu der von K.
Bruhns herausgegebenen
BiographieAlexander von
Humboldts (Lpz. 1872) den dritten
Abschnitt: «Humboldts
Aufenthalt in
Paris
[* 5] (1808-26)». Von weitern
Schriften sind zu nennen: «Wanderungen durch
Paris aus alter
und neuer Zeit » (Gotha1877),
«Luiz de
Camoens,
Portugals größter Dichter» (Lpz. 1879) und «Wanderungen
durch die Pflanzeilwelt der
Tropen» (Bresl. 1880). - Nach Eduard Avé-Lallemant (geb.
1803, gest. in Lübeck), einem Vetter des vorigen, der lange Zeit am
BotanischenGarten
[* 6] in
Petersburg
[* 7] angestellt war, ist die Pflanzengattung Lallemantia benannt worden.
(spr. awelja-),GertrudisGomez de, span. Dichterin,
geb. 1816 zu Puerto-Principe auf
Cuba, kam 1836 nach
Spanien,
[* 8] 1840 nach Madrid.
[* 9] 1841 erschienen ihre «Poesias liricas»,
dann die Novellen «Sab» (1841),
«Des mujeres», «la baronesa
de Joux» (1842),
«Espatolina» (1844). 1844 errang die
Tragödie «Munia Alfonso» einen entschiedenen Erfolg
(der
Held war
Vorfahr der Dichterin). 1846 vermählte sich Avellaneda mit Pedro Sabater, Gouverneur von Madrid, der im selben
Jahre starb. Auf die
Dramen«Saul» (1849),
«Recaredo» (1850) folgten 1852 das beifällig aufgenommene
Lustspiel «La hija de
las flores» und «La verdad vence apariencias», 1855 «Oráculos
de Talia», 1858
«Tres amores» und mit ungewöhnlichem Beifall das
Trauerspiel «Baltasar»
(Belsazar). 1854 hatte den Obersten
und
Abgeordneten Verdugo Masieu geheiratet, begleitete ihn 1860 nach Habana,
[* 10] wo er 1863 starb. Nun lebte sie bis zum
Tode,
zurückgezogen in Sevilla.
[* 11] 1867 erschien noch «Devocionario»,
Gedichtsammlung. Eine Gesamtausgabe der
«Obras literarias» mit
Biographie und Kritiken (5 Bde., Madrid) erschien 1869-71.
Nicolas, argentin. Staatsmann, geb. studierte in Cordoba
[* 12] und
Buenos-Aires die
Rechte, leitete dann mehrere Jahre die Redaktion des «Nacional» und
wurde 1861 Professor der Staatswirtschaft an der
Universität zu
Buenos-Aires. Bereits seit 1860 mehrmals
in die Legislatur gewählt, übernahm er bei dem Regierungsantritt des Präsidenten Sarmiento 1868 das Ministerium der Justiz,
des
Kultus und des Unterrichts. Unter seiner Leitung nahm
das Unterrichtswesen großen Aufschwung. Als die Präsidentschaft
Sarmientos ihrem Ende nahte und sein Vorgänger, derUnitarier Mitré, die Gewalt wieder
an sich zu reißen
suchte, stellten die Föderalisten im
Frühjahr 1874 Avellaneda als Präsidentschaftskandidaten auf. Er wurde vom
Kongreß
zum Präsidenten proklamiert, legte dieses
Amt nieder und wurde dann zum Senator des
StaatesTucuman gewählt. Er
starb
1)
Provinz in der ital. Landschaft
Campanien, grenzt im N. an die
ProvinzenBenevent und Foggia, im O. an Potenza, im
S. an Salerno
und im
W. an
Caserta, hat 3649 (nach Strelbitskij 3034) qkm,
(1881) 392619 E., 128
Kommunen und zerfällt in die dreiBezirkeAriano di Puglia (91042 E.), Avellino (181851 E.) und Sant'
Angelo de' Lombardi (119726 E.). Die
Provinz, durchaus gebirgiges Apenninland,
wird vom Neapolitanischen
Apennin von NW. nach SO. durchzogen; dieser bildet die
Wasserscheide zwischen dem
Adriatischen und
Tyrrhenischen
Meere. Im W. erhebt sich der
Monte-Vergine (1480 m) und im S. der Monte-Cervialto (1809 m).
Hauptflüsse sind der nach Westen zum
Volturno gehende
Calore mit dem Ufita und die ins
Adriatische Meer fließenden
Carapella
und Ofanto.
Der
Boden ist überall sehr fruchtbar,
das Klima gesund, die Bodenproduktion reichlich und vortrefflich. Neben Getreide,
[* 13] Hülsenfrüchten,
Kartoffeln und
Wein werden
Oliven, Obst, Hanf und Krapp angebaut; ferner besteht Viehzucht,
[* 14] Kohlenbergbau
und Fabrikation von Filz, Leinen, Leder und Würsten
(Salami und
Cervelatwurst). Die
Gold- und Silberschläger von Solofra sind
berühmt. Die
EisenbahnlinieBenevent-Foggia geht durch den nördlichsten
Teil der
Provinz.
2)
A/(dasAbellinum der Alten), Hauptstadt der
Provinz Avellino, 48 km östlich von Neapel,
[* 15] in 390 m Höhe, am
Fuße des
Monte-Vergine (1480
m), an der Zweiglinie
Benevent-Cancello des Mittelmeernetzes, in der Quellgegend des Sabbato,
in anmutiger Umgebung, gehört dem Fürsten Carracioli, ist Bischofssitz und hat (1881) 20485,
als Gemeinde 22920 E., ein Lyceum, ein
Theater,
[* 16] einen Marktplatz mit schönem Obelisken; ferner Färberei, Fabrikation von
Hüten,
Tuch und
Stühlen und einen starken Zwischenhandel. Berühmt ist Avellino wegen der in der Umgegend wachsenden guten Kastanien
und großen
Haselnüsse
(Nuces abellinae), die dem Landmann oft das
Brot
[* 17] ersetzen. Früher betrug der
Umsatz in frischen und
gerösteten
Nüssen jährlich 60000 Ducati. Westlich nahe bei Avellino liegt die als Wallfahrtsort berühmte
Abtei di
Monte-Vergine. - Avellino, 887 gegründet, war zeitweilige Residenz
KaiserFriedrichs II. und hat 1694, 1731 und 1805 erheblich
durch
Erdbeben
[* 18] gelitten. Das alte
Abellinum, eine Stadt der Hirpiner, lag weiter unterhalb bei der Ortschaft
Atripalda, wurde
aber von den Langobarden zerstört.
Francesco Maria, ital. Archäolog, geb. zu
Neapel, studierte dort die
Rechte, dann in
Rom
[* 19]
Archäologie, übernahm den Lehrstuhl der griech. Litteratur an der heimischen
Universität und leitete 1809-15 die Erziehung der
KinderMurats. Dann wirkte er als
Advokat, ohne das Lehramt aufzugeben, und
erhielt 1820 den Lehrstuhl der polit. Ökonomie, später
den der Institutionen und der
Pandekten. 1820 ward
er mit Katalogisierung der reichen Münzsammlung des Museo Borbonico beauftragt.
Außer Beiträgen zu dem 1824 begonnenen Prachtwerke «Real Museo Borbonico»
lieferte er für die Accademia Ercolanese, deren Sekretär
[* 20] er 1832 ward, und die Accademia delle scienze, seit 1815 auch
für dieSocietà Pontaniana zahlreiche
Abhandlungen; 1839 wurde er Direktor des Bourbonischen Museums
und der
Ausgrabungen. Avellino starb Mehrere seiner vielen wertvollen
Schriften sammelte er in «Opuscoli diversi» (3
Tle., Neapel 1826-36). Er leitete auch das «Bulletino archeologico Napolitano»
(6 Bde., ebd. 1843-48).
203 nach den lat. Anfangsbuchstaben so benanntes Gebet der Katholiken zur Jungfrau Maria, das ursprünglich lautete: «Gegrüßt
seist du, Maria (Ave Maria) voll der Gnade; der Herr ist mit dir: du bist gebenedeit unter den Weibern, und gebenedeit ist
die Frucht deines Leibes.» Als dem Vaterunser ebenbürtiges Laiengebet erscheint das in dieser Form mit
dem erweiterten Kultus der Maria seit dem 11. Jahrh. Urban IV. setzte (1261) am Ende das Wort «Jesus» hinzu, und seit der ersten
Hälfte des 16. Jahrh. fand das Gebet den jetzigen Abschluß: «Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und
in der Stunde unsers Todes, Amen.» Durch Anschlagen der Glocken (Angelus- oder auch Ave-Läuten genannt, s.
Angelus) soll, einer Verordnung Johanns XXII. von 1326 gemäß, jeder Katholik diesen Gruß morgens, mittags und abends je
dreimal zu beten aufgefordert werden.
Das bildet den Hauptbestandteil des Rosenkranzes (s. d.). 150 (Anmerkung
des Editors: fehlerhaftes Faksimile beginnt )bilden (nach den 150 Psalmen) ein Psalterium Mariae und haben nach kath.
Glauben eine hohe Gebetskraft.