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«Versuch über das Awariscbe» (Petersb. 1862) und «Ausführlichem Bericht über P. von Uslars awarische Studien» in den «Memoires de l'Académie» (ebd. 1872) sowie in den «Awarischen Texten» (ebd. 1873) bearbeitet worden ist.
«Versuch über das Awariscbe» (Petersb. 1862) und «Ausführlichem Bericht über P. von Uslars awarische Studien» in den «Memoires de l'Académie» (ebd. 1872) sowie in den «Awarischen Texten» (ebd. 1873) bearbeitet worden ist.
s. Haverei. ^[= (Havarie, frz. avarie; engl. average; ital. avaria), im allgemeinen eine Bezeichnung ...]
(«die Herabkunft», «das Herabsteigen»),
im Sanskrit technischer Ausdruck für die Inkarnationen der Götter, besonders des Gottes Vishnu, dem zehn Avatara beigelegt werden (s. Vishnu).
Abkürzung von Avoirdupois (s. d.). ^[= (spr. awoahrdüpoa oder awwerdjupeus, abgek. Acdp.), der Name des engl. Handelsqewichts. Das ...]
s. Ave Maria. ^[= (lat.) oder Englischer Gruß (Angelica salutatio), der Gruß des Engels Gabriel an Maria (Luk. ...]
(spr. ehwbörri) oder Abury, Dorf bei Marlborough in der engl. Grafschaft Wiltshire, bekannt durch die gigantischen Reste eines sog. druidischen megalithischen Steindenkmals, das dem von Stonehenge (s. d.) ähnlich ist. Der mit einem Erdwall umgebene Kreis [* 2] mit etwa 450 m Durchmesser enthielt in seiner Vollständigkeit wohl 100 Steine, jeder von etwa 5,5 m Höhe und 800-1000 Ctr. Schwere, deren Zahl sich stetig vermindert hat (unter Karl II. 63, 1802 nur noch 17). Innerhalb dieses großen Kreises befanden sich zwei kleinere, jeder aus zwei konzentrischen Steinreihen bestehend; in der Mitte des einen stand ein einzelner Stein, in der Mitte des andern eine Gruppe von drei Steinen.
Einige Steine waren von ungeheurer Größe. Von dem Kreise [* 3] aus liefen zwei Alleen von Doppelreihen riesiger, aufreckt stehender Steine, jede über 1½ km lang, die eine (die sog. Kennet-Avenue) in südöstl. Richtung nach Overton (1,33 km lang, 16 m breit), wo sie mit einer kleinen elliptischen Aufstellung ähnlicher Steine endigte, die andere nach Westen, mit einem einzelnen Steine endigend. Das Dorf Avebury, innerhalb des großen Kreises, ist zum Teil aus den zertrümmerten Steinen dieser Kreise gebaut. 1 km südlich von dem großen Kreise der Silburyhügel, angeblich die größte künstliche Erderhöhung in Europa [* 4] (an der Basis 650 m im Umfange, 54 m hoch, an der Scheitelfläche 39 m im Durchmesser. Dieser künstliche Berg gehört nicht zu den Steinkreisen, doch ist seine Bestimmung, wie die der Steinkreise selbst, noch nicht enträtselt.
lettre grise (frz., spr. awäck lättr grihs'), s. Kupferstechkunst.
imperator, morituri te salutant (lat.), «heil dir Kaiser, die dem Tode Geweihten begrüßen dich», als Gruß der röm. Gladiatoren [* 5] an den Kaiser Claudius erwähnt in Suetons «Leben des Claudius» (Kap. 21).
Aveiro
1) Der nordwestlichste Distrikt der portug.
Provinz
Beira, hat 2908,61 qkm und (1890) 287551 E., d. h. 99 auf 1 qkm,
ist fast ganz eben, waldreich, von der Vouga durchflossen, nur zum
Teil bevölkert und angebaut und zerfällt in 59 Concelhos
(Kantone). - 2) Hauptstadt des Distrikts Aveiro
, Cidade und Bischofssitz, 64 km von Porto,
an der Eisenbahn Lissabon-Oporto, hat (1890) 8660 E. und ist ein wichtiger
Hafen- und Handelsplatz an der Mündung der Vouga,
die einen großen, von sumpfigen
Inseln und
Bänken erfüllten
Strandsee, die Ria de Aveiro
, bildet, in dessen Morästen große
Massen Seesalz gewonnen werden. Die Stadt, ihrer vielen Lagunen wegen wohl das portug.
Venedig
[* 6] genannt, besitzt vier
Pfarrkirchen, ein großes Armenhaus mit einer schönen
Kirche und ein Hospital. Der Ansfuhrhandel
des Platzes mit
Salz,
[* 7] Öl,
Wein und Orangen ist lebhaft. An der
Küste befinden sich sechs große Etablissements für den hier
stark betriebenen Sardinenfang.
Die Umgegend erzeugt starke
Weine, Getreide,
[* 8] Öl, Gartenfrüchte.
Ä. wurde nebst der Umgegend von dem König Johann III. im 16. Jahrh. zu einem Herzogtum erhoben, das bis 1720 dem Hause Lancastro gehörte.
Aveiro
(spr. -ru),
Dom José
Mascarenhas,
Herzog von, geb. 1708, war unter
Johann V. von
Portugal,
[* 9] wie seine
Vorfahren,
Oberhofmeister des königl. Hauses und sehr einflußreich bei
Hofe gewesen, unter König
Joseph Emanuel
aber durch Pombal zurückgedrängt worden. Aveiro
galt nun für einen Führer Mißvergnügter, und die gleichfalls
unzufriedenen
Jesuiten schlossen sich an ihn an. In der Nacht vom 3. zum wurde auf den von seiner Maitresse zurückkehrenden
König geschossen und derselbe verwundet.
Ein
Ausnahmegericht erklärte den
Herzog von den Marquis von Tavora und einige andere
Personen, meistens
Glieder
[* 10] dieser Familien,
für schuldig, die
Jesuiten aber für die Anstifter des
Attentats. Mehrere, darunter auch Aveiro
nebst seinen
Söhnen und seinem
Schwiegersohne, wurden hingerichtet, ihre
Güter eingezogen, die
Jesuiten verbannt. Der Prozeß
ist, nach Olfers
(«Über den
Mordversuch gegen den König
Joseph von
Portugal», Berl. 1839), äußerst unregelmäßig geführt
worden und der größere
Teil der Verurteilten wahrscheinlich unschuldig gewesen. Unter der Regierung Marias I. hat eine Revision
des Prozesses stattgefunden, und ein Erkenntnis vom das frühere
Urteil in
Bezug auf sechs
Personen
widerrufen und deren Rehabilitierung verfügt, diese hat indessen niemals stattgefunden.
(spr. -lallmáng), Friedr. Christian Benedikt, ein um das Polizeiwesen verdienter Schriftsteller, geb. zu Lübeck, [* 11] besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt und studierte 1830-34 zu Jena [* 12] die Rechte. Nach Lübeck zurückgekehrt, wurde Avé-Lallemant Advokat, 1843 Obergerichtsprokurator. Die Herausgabe einer Polizeiordnung für Lübeck hatte 1851 seine Berufung an das Polizeiamt zur Folge, an dem er bis 1868 wirkte. Er starb in Marienfelde bei Berlin. [* 13] Als Ergebnis kriminalistischer, kulturhistor. und linguistischer Studien sowie reicher Erfahrungen veröffentlichte er ein Werk: «Das deutsche Gaunertum» (4 Bde., Lpz. 1858-62). Als Ergänzungen erschienen «Die Mersener Bockreiter des 18. und 19. Jahrh.» (Lpz. 1880) und «Der Magnetismus [* 14] mit seinen mystischen Verirrungen» (ebd. 1881). Von A.s sonstigen litterar. Arbeiten sind die kleinen Schriften «Die Krisis der deutschen Polizei» (Lpz. 1861, «Die Reform der Polizei in Hamburg» [* 15] (Hamb. 1862) und «Die norddeutsche Bundespolizei» (Berl. 1868) hervorzuheben. Später veröffentlichte Avé-Lallemant außer kleinern Abhandlungen (wie «Die Geheimschreibekunst», Lpz. 1875) mehrere Polizeiromane, wie «Die Mechulle-Leut'» (2 Bde., ebd. 1867; 2. Aufl. 1870),
«Der Erb- und Gerichtsherr» (3 Bde., Hannov. 1870),
«Herz und Geld» (3 Bde., ebd. 1871),
«Jada» (3 Bde., Dresd. 1878); auch verfaßte er eine «Physiologie der deutschen Polizei» (Lpz. 1882).
(spr. -lallmáng), Robert Christian Berthold, Bruder des vorigen, geb. zu Lübeck, studierte 1833-37 zu Berlin, Heidelberg [* 16] und Paris [* 17] Medizin und ging darauf nach Rio [* 18] de Janeiro, wo er sich als Arzt niederließ und später Mitglied des obersten Gesundheitsrats für Brasilien [* 19] wurde. Er kehrte 1855 nach Deutschland [* 20] ¶
zurück und wurde auf Humboldts Empfehlung Mitglied der österr. Novara-Erpedition, von der er sich jedoch in Rio wiederum trennte. Nachdem er hierauf 1858 und 1859 Reisen durch ganz Brasilien gemacht, ließ er sich in Lübeck nieder, wo er 10. Ott. 1884 starb. Außer einer Anzahl mediz. Schriften (z. B. über das Gelbe Fieber) und belletristischer Arbeiten veröffentlichte Avé-Lallemant «Reise durch Südbrasilien» (2 Bde., Lpz. 1859) und «Reise durch Nordbrasilien» (2 Bde., ebd. 1860). Auch lieferte er zu der von K. Bruhns herausgegebenen Biographie Alexander von Humboldts (Lpz. 1872) den dritten Abschnitt: «Humboldts Aufenthalt in Paris (1808-26)». Von weitern Schriften sind zu nennen: «Wanderungen durch Paris aus alter und neuer Zeit » (Gotha1877),
«Luiz de Camoens, Portugals größter Dichter» (Lpz. 1879) und «Wanderungen durch die Pflanzeilwelt der Tropen» (Bresl. 1880). - Nach Eduard Avé-Lallemant (geb. 1803, gest. in Lübeck), einem Vetter des vorigen, der lange Zeit am Botanischen Garten [* 22] in Petersburg [* 23] angestellt war, ist die Pflanzengattung Lallemantia benannt worden.