nicht unmittelbar mit seinem Herzogtum verband, 1477 an
Frankreich, wurde 1526 von Lannoi für
Karl V. und später im Hugenottenkriege
vom
Herzog von Guise belagert, erhielt seit 1673 verstärkte Werke durch
Vauban und ergab sich am unter
General Andr´3ossy
den Verbündeten.
deutsche Dichterin, die als Klausnerin bei
Melk starb, schrieb einen Cyklus kurzer geistlicher Gedichte
über die Gaben des
Heil.
Geistes, den
«Antichrist» und das Jüngste Gericht, vielleicht auch die in der Vorauer Handschrift
diesen vorangehende
Dichtung von Jesu Leben und der
Stiftung seiner
Kirche und einen in einer
Görlitzer
Handschrift erhaltenen
«Johannes Baptista». Des Lateins unkundig, ließ sie sich von ihren zwei
Söhnen den theolog.
Stoff vermitteln.
Ausgabe ihrer Gedichte von Piper in der «Zeitschrift für deutsche
Philologie», Bd. 19. -
Vgl. Langguth, Untersuchungen über
die Gedichte der Ava (Budap. 1880).
(spr. awáll), der wahrscheinlich altfranz., in die Deutsche
[* 3] und Österr. Wechselordnung
(Art. 81) aufgenommene
Name für Wechselbürgschaft, welche auf dem Wechsel selbst dadurch erklärt wird, daß die auf dem
Wechsel befindliche
Unterschrift des
Ausstellers, des
Acceptanten oder eines
Indossanten mitunterschrieben wird; der Zusatz per
aval, als
Bürge, ist weder erforderlich, noch giebt er der Mitunterschrift eine andere rechtliche Bedeutung.
Als Wechselbürgschaft wird der Aval bezeichnet, weil
Bürgschaft regelmäßig sein Zweck ist. Aber erforderlich ist das nicht,
und der
Avalist, der Mitunterschreibende, haftet auch nicht als
Bürge, d. h. nur subsidiär, sondern solidarisch mit dem ersten
Unterzeichner. Dadurch unterscheidet sich diese Wechselbürgschaft von der außerhalb des Wechsels übernommenen
Bürgschaft für ein Wechselversprechen, welche den gewöhnlichen Regeln der
Bürgschaft unterliegt.
1)
Arrondissement im franz. Depart.
Yonne, hat 1470,27 qkm, (1891) 41789 E., 72 Gemeinden und zerfällt in die 5 Kantone Avallon (669,47
qkm, 12370 E.), Guillon (169,34 qkm, 5828 E.), L'Isle-sur-Serain (190,88 qkm, 6191 E.),
Quarré-les-Tombes (185,60 qkm, 7609 E.),
Bézelay (254,98 qkm, 9791 E.). - 2) Hauptstadt des
Arrondissements Avallon, rechts am Cousin auf einem die Umgebung beherrschenden
Granitfelsen, an den Linien Cravant-Autun,
Avallon-Les Laumes (53 km) und Avallon-Nuits-sous-Ravières (44 km) der
Franz.
Mittelmeerbahn und am Ausgange eines malerischen, von weinreichen Hügeln begrenzten
Thals, ist Sitz eines
Civil- und Handelsgerichts
und hat (1891) 5449, als Gemeinde 6076 E., eine 1106 geweihte roman. Stiftskirche St. Ladre
(St. Lazare), ein Museum, eine
Bibliothek, ein Kommunalcollege und ein 1873 enthülltes
Standbild des MarschallsVauban;
ferner Fabrikation von geschätzten Böttcherarbeiten, Leder- und
Strumpfwaren,
Hüten und Seilerwaren;
Handel mit
Wein, Getreide,
[* 4] Wolle, Holz
[* 5] und Vieh. In der Nähe der Stadt befinden sich bemerkenswerte Tropfsteinhöhlen. - Avallon ist das
alte gallische Aballo im
Lande derÄduer und war als
Avalo unter den Karolingern Hauptort des
PagusAvalensis
in
Burgund.
Heiligtum, später
Kloster, nach
der von Gervasius von
Tilbury (Anfang 13. Jahrh.) berichteten brit. Sage der Sitz
des Königs
Artus nach seiner Verwundung durch Mordret, wo die Fee Morgana seine alljährlich wieder aufbrechenden Wunden
heilt.
(spr. äwäll'n) oder
Avelon, südöstl. Halbinsel der brit.-nordamerik.
InselNeufundland, hängt mit der
Insel
nur durch einen ganz schmalen Isthmus zwischen der Placentiabai im
S. und der Trinitybai im N. zusammen, bildet drei kleinere
Halbinseln und hat eine Menge vortrefflicher
Baien,
Buchten und Häfen, unter denen die St. Mary- und die
Conceptionbai sowie der
Hafen von St. Johns, der Hauptstadt der
Insel, die wichtigsten sind. Auf Avalon wurde 1621
die erste engl.
Kolonie gegründet, und noch jetzt wohnen auf der Halbinsel, vor allem in St. Johns, zwei Drittel aller Einwohner
Neufundlands.
Die Südostspitze der Halbinsel bildet das
KapRace (s. d.).
(frz., spr. awángß),Vorsprung,
Vorteil, Gewinn, dann im Handelsverkehr der Geldvorschuß. In Avance oder (ital.)
Avanzio stehen, ist demnach gleich bedeutend mit: in
Vorschuß stehen, an einen Geschäftsmann, mit welchem man in gegenseitiger
Abrechnung steht, noch Forderungen haben. Einen Betrag avancieren heißt, ihn im voraus bezahlen, ehe
man den Gegenwert (die Ware) bezogen hat. Eine Ware mit Avance verkaufen, bedeutet: sie mit Gewinn verkaufen, und
in diesem
Sinne ist z. B. von einem von 12 Proz. die Rede. Avance heißt
auch der Preis oder Kurs, welchen eine Wechsel oder Geldsorte über
Pari (s.
Al pari) hat; das Wort ist
dann gleichbedeutend mit Gewinn oder
Agio (s. d.). Der Kurs wird nämlich bisweilen in Prozenten Gewinn oder
Verlust gegen
das Pari notiert und die Bezeichnung der Prozente oder des Prozentbruchs Gewinn häufig (wie in
Frankreich und
Belgien)
[* 6] durch
den Zusatz Avance (oder auch Prime, Prämie,
Aufgeld) erklärt.
(frz., spr. awangßmáng),Beförderung, das Aufrücken in eine höhere
Stellung, namentlich bei Militärs,
erfolgt nach der
Anciennetät (s. d.), in der
Tour genannt, oder im Wege freier Auswahl, wobei Befähigung und Würdigkeit
die
Entscheidungsgründe bilden sollen, und heißt dann Avancement außer der
Tour. Für die Auswahl zu letzterm
sind die persönlichen
Urteile der direkten Vorgesetzten maßgebend. Trotz der damit verbundenen Übelstände ist das Avancement außer
der
Tour notwendig, um den höhern
Stellen jüngere Kräfte zuzuführen und den Eifer zur Fortbildung in den Offizierkorps
rege zu erhalten. Das in den niedern Offizierschargen erfolgt in der Regel innerhalb der
Truppenteile
(Regimenter), in den höhern innerhalb einer ganzen Waffengattung und in den höchsten durch die ganze
Armee.
(frz., spr. awangß-), in eine höhere
Stellung aufrücken (s.
Avancement);
in Schlachtordnung gegen den
Feind vorrücken;
auch im voraus bezahlen (s.
Avance). - In der Fechtkunst
[* 7] bedeutet Avancieren oder in die
Mensur
rücken: aus der weiten
Mensur (s. d.) in die mittlere oder aus dieser in die enge übergeben. -
Avancierte nennt man in einigen
Armeen alle zwischen dem Gemeinen und dem Offizier liegenden
Chargen.
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