18. Jahrh. oft Erwähnung geschieht unter dem
Namen«Société d'Auteuil». In der
Kirche sind die Grabmäler von
Daguesseau und
Helvétins. Auteuil besitzt auch eine Mineralquelle von 10,5°, deren Wasser getrunken wird, und eine Wasserheilanstalt.
Es litt ungemein beim Kampfe der Versailler Regierungstruppen mit der
Pariser Commune von 1871.
König der Langobarden, wurde 584 durch Volkswahl zum König erhoben, nachdem zehn Jahre
hindurch mehrere
Herzöge ohne König über sich nebeneinander gestanden hatten. Er herrschte mit Kraft
[* 2] und
Glück und ist
ein Liebling der Sage geworden.
Seine Gemahlin war die bayr. Theudelinde, welche dann nach seinem
Tode (599) großen Einfluß
auf die Geschicke der Langobarden übte.
Gegenwärtig braucht man das Wort nur in
Bezug auf die einzelnen biblischen
Bücher und bezeichnet damit, daß diese von dem Verfasser herrühren, dem sie sich selbst zuschreiben
oder von der kirchlichen Überlieferung zugeschrieben werden.
(lat.
Authenticae, zu ergänzen: leges, d.h. die echten Gesetze). Authenticum nannten die
Glossatoren eine
Sammlung der Justitianischen Novellen, welche 134 derselben in echter (unverkürzter) Form enthielt, im Gegensatz zu einem
bis zur Auffindung des Authenticum allein bekannten und benutzten
Auszuge (epitome Juliani). (S. Novellen.)
Daher hießen
Authenticae zunächst die einzelnen
Stücke des Authenticum. Aus diesen
Authenticae wurden dann kurze
Auszüge
gefertigt und hinter die von ihnen abgeänderten
Stellen des
JustinianischenCodex eingeschaltet, mit der
Überschrift «in» oder
«ex auth(entica)». Im gewöhnlichen Sprachgebrauch nennt man jetzt auch diese
Auszüge Authentiken. Diese Authentiken sind
keine Gesetze, sondern nur Citate aus den allein Gesetzeskraft besitzenden Novellen. Authentiken heißen aber ferner
auch zwei Verordnungen
Friedrichs I. und 11
Stücke einer Verordnung
Friedrichs II., welche auf
Befehl dieser
Kaiser von den Juristen
zu
Bologna in den
Codex eingeschaltet wurden und mit Gesetzeskraft ausgestattet waren
(Authenticae Fridericianae).
(grch., d. h. verbürgt, zuverlässig) heißt
in der Litteratur eine
Schrift oder
Urkunde, insofern sie unter den vom Verfasser oder der Überlieferung behaupteten Umständen
geschrieben ist. Sie besitzt dann
Authentie oder
Authenticität, d. h. Echtheit im Gegensatze zu untergeschobenen
Schriften oder
Urkunden. Die Feststellung der
Authentie erfolgt durch die Prüfung von
Inhalt und Form (der innern
Kriterien) sowie der Zeugnisse anderer (der äußern Kriterien).
In der
Musik des Mittelalters heißen authentisch die vier Haupt- oder Grundtonarten (Kirchentöne) D E F G, von denen die
vier um eine
Quarte tiefer gelegenen a h c d abgeleitet und plagale genannt werden. Keiner dieser acht
«Töne» besaß ursprünglich die harmonische Gestalt der modernen
Dur- oder
Moll-Tonart. (S. Kirchentöne und
Ton und
Tonarten.)
AuthentischenSchluß oder authentische
Kadenz nennt man das Ende des Tonstücks, wenn die drei letzten
Accorde folgende Reihenfolge
haben:
Quarte (IV),Quinte (V),
Tonika
(I); den Gegensatz dazu bildet die plagale
Kadenz, bei der die Folge
der
Schlußaccorde
Quinte,
Quarte,
Tonika ist.
... (grch., d. h. selbst ...), in vielen zusammengesetzten
Wörtern, welche der wissenschaftlichen
Sprache
[* 4] angehören, angewandte Bezeichnung teils für das
Subjekt,
wie in Autokrat (Selbstherrscher),
Automat,
Autonomie,
Autopsie,
Autodidakt, teils für das Objekt, wie in
Autokritik, Autotherapie,
Autognosie, teils für einen bloßen
Bezug auf das
Subjekt, wie in
Autochthon. Dieser verschiedene grammatische Wert von Auto ist
die
Ursache, daß in einzelnen Fällen ein und dasselbe
Kompositum in verschiedener Bedeutung vorkommt.
So gebraucht man die Bezeichnung
Autograph für eine
Maschine,
[* 5] die von selbst schreibt, und für eine
Schrift, die jemand selbst
geschrieben hat.
(grch.,
d. i. in dem
Lande selbst Geborene), bei den alten Griechen Volksstämme, die nicht als Ansiedler
aus der Fremde gekommen, sondern von jeher im
Lande einheimisch gewesen sein sollten.
deFé (span., Plural:Autos de Fé; portug.
Auto da
Fé; lat.Actus fidei), ursprünglich in
Spanien
[* 6] und
Portugal nur die öffentliche Verkündigung der durch die
Inquisition (s. d.) wegen Ketzerei erlassenen
Urteile,
sodann aber auch die feierliche
Vollstreckung des
Urteils selber. Mit Vorliebe wählte man dazu die
Sonn- und
Feiertage.
Da man
schon im bloßen Zuschauen ein gutes Werk zu verrichten meinte, drängte sich das
Volk in Scharen zu diesem
schrecklichen Schauspiel.
Der König wohnte meist mit dem
Hof
[* 7] der Feierlichkeit bei. Den Zug
eröffneten die
Dominikaner mit der Fahne der
Inquisition. Es
folgten die Reuigen, denen nur
Buße auferlegt war, hinter ihnen, durch ein großes Kreuz,
[* 8] welches vorgetragen ward, getrennt,
barfuß, mit dem Sanbenito (span., korrumpiert aus sacco benito), d. h.
einem mit
Teufeln und Flammen bemalten Gewande angethan und mit einer spitzen
Mütze
(Carocha, s. d.) auf dem
Kopfe, die zum
Tode Verurteilten, dann die Bildnisse der Entflohenen und endlich die Gebeine verstorbener Angeklagter in schwarzen,
mit Flammen und höllischen Sinnbildern bemaltenSärgen.
Den Zug
schloß das
Heer der Priester und Mönche. Durch die Hauptstraßen ging es zur
Kirche, wo nach der Glaubenspredigt das
Urteil verkündigt wurde. Inzwischen standen die Angeklagten mit ausgelöschter
Kerze
[* 9] in der
Hand
[* 10] vor einem Crucifix.
[* 11] Nachdem
das
Urteil ihnen verlesen worden, gab ein Inquisitionsbeamter jedem der Verurteilteil mit der
Hand einen
Schlag auf die
Brust, zum Zeichen, daß sie von der
Inquisition dem weltlichen Gericht überantwortet wären, worauf ein weltlicher
Beamter die Verurteilten übernahm, fesselte und nach dem Gefängnis bringen ließ. Wenige
Stunden darauf wurden sie zum Richtplatz
geführt. Bekannten sie sich schließlich noch zum kath.
Glauben, so wurden sie erst erdrosselt und dann
verbrannt, andernfalls aber lebendig verbrannt und mit ihnen auch die Bildnisse und Gebeine der entflohenen oder verstorbenen
Angeklagten. In späterer Zeit vollzog man die
Urteile im Innern
¶
mehr
des Inquisitionsgebäudes. Das glänzendste Auto de Fé fand 1680 unier Karl II. zu Madrid
[* 13] statt; im 18. Jahrh. nahmen sie
ab, doch wurde noch 1826 zu Valencia
[* 14] ein Schullehrer Ripoll wegen Deismus unter den Formen eines Auto de Fé hingerichtet.
-
Vgl. Llorente, Kritische Geschichte der span. Inquisition (deutsch von Höck, 4 Bde.,
Gmünd
[* 15] 1820-22).