Atmungsschleimhäute mit zur Herausbeförderung der Auswurfstoffe. Im gesunden Zustande hat der Mensch keinen Auswurf. Indessen
findet sich in unserm Klima, namentlich in den staubreichen großen Städten, durch Feuchtigkeit, Rauch u. s. w., oder durch
gewisse Genüsse (Bier, Liqueur, fette Speisen, Gewürze u. s. w.) veranlaßt, bei vielen Menschen eine habituelle Schleimabsonderung
des Gaumens und der obern Luftwege ohne eigentliches Kranksein, welche indessen durch ihre Hartnäckigkeit
oft eine Quelle tiefer hypochondrischer Verstimmung wird.
Bei diesen chronischen Rachenkatarrhen besteht der Auswurf hauptsächlich aus Schleim, der von den Schleimdrüsen der obern Luftwege
abstammt und oft Speichel, Speisereste, eingeatmete Staubteilchen, Kohlepartikelchen und andere anorganische Beimischungen
sowie einzelne Epithelzellen der Mundhöhle einschließt. Noch viel mannigfaltiger ist die Zusammensetzung
des Auswurf bei den krankhaften Zuständen der Luftröhre und der Lungen selbst, deren genaue Kenntnis und Untersuchung für den
Arzt hinsichtlich der diagnostischen Beurteilung von der größten Wichtigkeit ist; es finden sich da im A. mehr oder
weniger reichlich Eiter, Fett, bisweilen Blut (s. Bluthusten), häutige oder röhrenförmige Faserstoffgerinnsel
sowie zu Eiter zerflossene Ausschwitzungsprodukte (z. B. nach Lungenentzündungen, Tuberkeln u. dgl.), Reste zerstörten Lungengewebes
(elastische Fasern, Pigment) sowie Krystalle von Cholestearin, Hämatoidin u. s. w. Endlich enthält der Auswurf unter gewissen Umständen
tierische und pflanzliche Parasiten; so werden z. B. bisweilen Teile von Echinococcusblasen ausgehustet;
beim: Lungenbrand sieht man in dem zersetzten, aashaft riechenden Auswurf regelmäßig reiche Mengen von Bakterien (s. d.) und andern
Pilzbildungen.
Bei Schwindsüchtigen finden sich regelmäßig Tuberkelbacillen im A. (S. Lungenschwindsucht.) Kleine Kinder werfen gewöhnlich
nicht aus, sondern verschlucken den Auswurf. Die dem Auswurf nicht selten beigemischten krümeligen, käsigen
und übelriechenden Pfröpfe, welche vielen hypochondrischen Laien die größte Besorgnis und Angst einstoßen,
sind nicht, wie oft irrtümlich geglaubt wird, ausgehustete Tuberkeln, sondern nur das eingedickte, durch Zurückhaltung in
den Buchten und den Taschen der Mandeln und infolge der feuchten Wärme der Mundhöhle zersetzte Sekret dieser Drüsen, das ohne
alle üble Bedeutung ist und fast stets bei chronischen Mandelentzündungen vorkommt. - Über die auswurfbefördernden
Mittel s. Expectorantia.
diejenigen Produkte vulkanischer Thätigkeit, die infolge Zerstäubung und Zestücklung der Lava durch
Dämpfe und Gase beim Ausdruck entstehen.
Hierher gehören Lavaschollen, Lavablöcke, Schlacken, Bomben, Lapilli, Sand und Asche.
Häufen sich diese rings um die oberflächliche Mündung des vulkanischen Schlotes an, so bildet sich
ein Aufschüttungskegel, z. B. der eigentliche Vesuvkegel.
Die Masse der Auswürflinge bei der Eruption des Krakatau 1883 wird auf 18 ckm
berechnet.
Geldstücke, die bei besonders festlichen Gelegenbeilen, wie Krönung, Huldigung u. dgl., unter das
Volk aufgeworfen wurden und ein darauf bezügliches Gepräge trugen.
Diese Sitte, schon im Altertum verbreitet,
wurde namentlich im 15. Jahrh, von den deutschen Kaisern geübt.
(Phtisis), diejenige Art der Konsumtion oder Schwindsucht (s. d.), bei welcher der Körper
durch zu große
Ausgaben, durch abnorme Abgänge, Eiterungen, Schleimflüsse u. s. w. verzehrt wird, trotzdem vielleicht die Nahrungszufuhr noch
normal blieb, im Gegensatz zur Abzehrung oder Darrsucht (Tabes, Marasmus), bei welcher sich der Körper infolge
zu geringer Einnahme und verminderter Ernährung gewissermaßen selbst verzehrt. Von den Laien wird der Ausdruck Auszehrung oft irrtümlich
für Lungenschwindsucht (s. d.) gebraucht, während er nur ein Symptom bezeichnet, welches den verschiedensten Krankheiten zukommen
kann. Über der Kinder s. Pädatrophie.
Extraktor, in Österreich Patronenzieher, eine Vorrichtung an den neuern Gewehren, z. B. am Magazingewehr
M/71.84, die selbstthätig die Patronenhülse nach dem Schuß zurückzieht.
Durch den Auswerfer (Ejektor) wird dann die leere
Hülse rechts seitwärts herausgeschleudert.
Bei einzelnen Gewehrkonstruktionen (z.B. dem österr. Repetiergewehr
M/88) erfolgt Auswerfen und Ausziehen der Patronenhülse durch einen und denselben Teil des Verschlusses.
die älteste Art der genähten Spitzen, bei denen das Muster durch zweckentsprechendes Ausziehen von
Fäden des als Grundlage dienenden Stoffs und geeignete Gruppierung der zurückgebliebenen Fäden entsteht.
Ausgedinge, Altenteil, Leibzucht, Inbegriff der Leistungen, welche zur Versorgung eines abtretenden Bauerngutsbesitzers
(des Auszüglers) auf dessen Lebenszeit festgesetzt werden, wie Gewährung von Wohnung, Feuerung, Lebensmitteln, Landnutzung
u. s. w. Die Festsetzung geschieht regelmäßig im Gutsübergabevertrage für beide Alteltern
(reservatum rusticum). Die Leistungspflicht kann eine persönliche sein, kann aber auch reallastartig
auf das Grundstück gelegt werden. Ist der Umfang der Leibzucht vom Richter zu bemessen, so soll auf die Kräfte des Hofes Rücksicht
genommen werden. Der aufgeheiratete Ehegatte, insbesondere der Interimswirt, hat einen gesetzlichen Anspruch auf Gewährung
eines Altenteils. Der das Grundstück belastende Altenteil muß in das Grundbuch eingetragen werden.
oder Bundesauszug (frz. Élite), in der Schweiz die im Alter von 20 bis 32 Jahren stehende waffenfähige Mannschaft
des Bundesheeres, aus der die Feldtruppen ausschließlich zusammengesetzt sind (s. Schweizerisches Heerwesen).
(spr. otöj), Dorf (jetzt mit Paris vereinigt) rechts an der Seine und am Eingange des Boulogner Holzes, an der
Pariser Ringbahn (Chemin d'Auteuil), von alters her beliebter Sommeraufenthalt der Pariser. Schon Boileau
und Moliere hatten Landhäuser in Auteuil, wo sich ihre Freunde Racine, Lafontaine, Chapelle u. a. versammelten. Der Salon der
Madame Helvétius war der Sammelplatz von Schriftstellern, Gelehrten und Staatsmännern, deren in den franz.
Memoiren des
mehr
18. Jahrh. oft Erwähnung geschieht unter dem Namen «Société d'Auteuil». In der Kirche sind die Grabmäler von Daguesseau und
Helvétins. Auteuil besitzt auch eine Mineralquelle von 10,5°, deren Wasser getrunken wird, und eine Wasserheilanstalt.
Es litt ungemein beim Kampfe der Versailler Regierungstruppen mit der Pariser Commune von 1871.