Austräge - Australien (Name. Lage u. s. w. Küsten. Inseln. Bodengestaltung)
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Bundesgliedern zweifelhaft oder bestritten wäre. Ein Bundesbeschluß vom bestimmte das
Verfahren bei den Austrägalgericht näher,
und zwei andere
Beschlüsse, vom und vom bezogen sich auf einzelne prozessualiscbe Handlungen bei denselben.
Ein einstimmiger Beschluß der Bundesversammlung in der Plenarsitzung vom setzte noch ein
besonderes Schiedsgericht zur subsidiären
Entscheidung der Irrungen zwischen Regierungen und
Ständen ein, wovon auch die
Bundesglieder bei Streitigkeiten unter sich Gebrauch machen könnten. Dasselbe ist aber nie praktisch geworden, weil seine
Zusammensetzung den Landständen zu wenig
Garantie gab für eine unparteiische Rechtspflege.
Vgl. Leonhardi, Das Austrägalverfahren
des Deutscheu
Bundes (2 Bde., Frankf. 1838-45).
Nach der gegenwärtigen
Verfassung des
DeutschenReichs (Art. 76) werden Streitigkeiten zwischen verschiedenen
Bundesstaaten,
sofern dieselben nicht privatrechtlicher Natur und daher von den kompetenten Gerichtsbehörden zu entscheiden sind, auf Anrufen
des einen
Teils von dem
Bundesrate erörtert, und wenn es diesem nicht gelingt, die Sache anderweitig zu
erledigen, durch ein Reichsgesetz geordnet.
[* 3] der fünfte und kleinste Erdteil. (Hierzu eine Karte: Australien.)
Name. Das Wort Australien bedeutet Südland. Früher verstand man darunter im weitern
Sinne das ausgedehnte, im stillen Ocean von den
Grenzen
[* 4]
Asiens und dem
Indischen Ocean bis zu den
KüstenAmerikas zerstreut liegende Inselgebiet, jetzt nur
das große insulare Festland, ehedem Neuholland genannt, sowie die
InselTasmanien, und bezeichnet die übrige hierher gehörige
Inselwelt als Oceanien (s. d.). Die Engländer rechnen außerdem zu Australien noch
Neuseeland (s. d.).
Lage, Grenzen und
Umfang. Australien erstreckt sich vom östlichsten Punkte, dem
KapByron (153° 40' östl. L.), bis zum westlichsten,
dem Steep-Point (113° 6' östl. L. von Greenwich), durch 40 Längengrade (4300 km), und von
seinem nördlichsten Punkte, dem
KapYork 10° 43' südl.
Br.), bis zu seinem südlichsten, dem
Kap Wilson (39° 9' südl.
Br.),
etwa durch 28½ Breitengrade (3180 km) weit. In diesem
Umfange hat Australien eineFläche von 7627832, mit
Tasmanien
7695726, mit
Tasmanien und Neuseeland (samt Chatham-Inseln) 7965158 qkm. Seine Gestalt ist eine
ziemlich gerundete. Es wird bespült im O. vom
Stillen Ocean, im W. vom
Indischen Ocean, im N. von der Arafurasee und im S.
von den
Ausläufern des südl.
Eismeers.
Küsten. An der Nordküste zwischen den Halbinseln
Arnhem-Land und
York im O. findet sich der tiefste Küsteneinschnitt,
der Carpcntariagolf, und westlich von
Arnhem-Land der zum
Cambridgegolf und zum Oueen's Channel (in
den der Victoriafluß mündet)
führende
Busen. An der Südseite liegt die ausgedehnteste Einbuchtung, die
GroßeAustralische Bucht (Australgolf), an deren
Ostseite derSpencergolf, der
St. Vincent-Golf und die Encounterbai eingeschnitten sind.
Von andern Einschnitten sind zu erwähnen: an der Südseite die
BaiPort-Phillip;
an der Westseite der Freycinethafen, die
Sharksbai und der Exmouthgolf;
an der Nordwestseite der Kingsund, an der Nordseite der
Van Diemensgolf, die
BaiPort-Essington
an der Coburghalbinsel;
an der Ostseite die Prinzeß-Charlotte-Bai an der Yorkhalbinsel, die Halifaxbai,
die Edgecumbebai mit
Port-Denison, die Herveybai, die Moretonbai, die Shoal-, Broken-,
Port-Jackson-, Botany- und Jervisbai.
Flach sind nur wenige Küstenstrecken, wie z. B. die im innersten
Teile des verschlammten
Carpentariagolfs, während die Ufer
selbst an ganzrandigen
Strecken, wie längs des Australgolfs, mit 1-200 m hohen Steilwänden zum
Meere
abstürzen.
Hohe, zernagte Felsufer mit vielen Einschnitten zeigt namentlich die Ostküste, an deren nördlichstem
Teil überdies
die sich
vor derKüste hinziehende Korallenbank, das
GroßeBarriereriff genannt, die
Annäherung hindert, während zwischen
derselben und der
Küste eine schmale gefahrlose
Verbindung hindurchführt.
Inseln. An
Inseln ist Australien nicht arm. Im Norden
[* 5] wie im
Süden führen Gruppen kleinerer
Inseln einmal nach
Neuguinea
(Thursday-Insel, Prinz-Wales-Insel, Mulgrave-Insel,
Banksinsel), dann nach
Tasmanien (Kingsinsel,
Flindersinsel, Barreninsel,
Clarke-Insel) hinüber. Im
Carpentariagolf liegen einige größere
Inseln: Morningtoninsel und Groote-Eyland; dem Nordterritorium
gehören zu: Wesselinsel, Crokerinsel, Melville-Insel, Batburstinsel. Der Yorkhalbinsel gegenüber an der Südküste liegt
die Känguru-Insel, an der Ostküste die Frazerinsel. Zahllose
Koralleninseln weist die
Küste Queenslands auf; auch an den
andern
Küsten fehlen kleine
Inseln nicht.
Tasmanien (s. d.) ist die größte
Insel. Neuseeland wird nur politisch zu Australien gerechnet;
es ist geographisch selbständig.
Bodengestaltung. Australien ist im großen und ganzen ein etwa 540 m hohes
Tafelland, dessen tiefste Einsenkung
die im N. des
Spencergolfs liegenden und gleichsam dessen Fortsetzung bildenden Seen
Torrens und
Eyre, in 21 m Meereshöhe,
bilden. Namentlich erfüllt den ganzen Nordwesten ein mächtiges
Tafelland von etwa 500 m Höhe, dessen wasserscheidender
Rücken etwa 450 m von der
Küste entfernt bleibt. Auf der Hochebene erheben sich im Quellgebiete der
zur Westseite fließenden
Ströme einzelne Höhepunkte, in der Nähe des
Wendekreises selbst bis zur doppelten Höhe der Tafelfläche,
wie der 1158 m hohe
Mount-Bruce und der 1091 m hohe Mount-Augustus.
Noch größere
Höhen erreicht die Mac-Donnell-Range im
NO. des Amadeussees, ferner der
Mount-Wood-roffe
(1594 m) und
Mount-Morris (1254 m) südöstlich desselben Sees; der See selbst liegt 204 m hoch. Kurze
Ketten treten überall
auf, wo Reisende das
Innere untersucht haben, und zwischen denselben dehnen sich Ebenen von verschiedenster
Ausdehnung
[* 6] aus.
Der östl.
Teil ist ein Gebirgsland, das sich nach Westen hin allmählich senkt. Das südlichste und bedeutendste
Glied
[* 7] dieses Gebirgslandes sind die
Australischen Alpen, in denen sich der Mount-Kosciuszko (2240 m), der Mount-Clarke (2212
m) und westlich davon der Mount-Hotham (1955 m) erbeben. Der erste gewährt eine der prachtvollsten Aussichten der Welt.
Nach der Westseite fällt sein Gipfel steil fast 1000 in herab zu dem tiefen
Schlunde,
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in dem der Murray entspringt, dessen Thal
[* 9] nur mit einem der schweiz. Hochthäler verglichen werden kann. Die Kette zieht sich
in demselben kühnen Charakter, aber an Höhe abnehmend, nach Südwesten und bildet ein fast unübersteigliches, dichtbewachsenes
Gebirge. Vom Mount-Gisborne auf seinem Kamme blickt man in das schöne, von hohen Gebirgen umgebene, fruchtbare
Gippsland am Fuße der Alpen
[* 10] hinab und bis in das Meer hinaus. Vom Westende dieser Ketten bis nach Kap Wilson im S. und nach W.
bis zum Glenelgfluß reihen sich mehrere andere Gebirgsmassen aneinander, wie die Grampians, in welchen sich Gipfel von 1700 und 1900 in
Höhe finden. (Vgl. von Lendenfeld, Forschungen in den australischen Alpen [Ergänzungsheft 87 von Petermanns
«Mitteilungen », Gotha
[* 11] 1887 ].) - Nördlicher liegt, im W. von Sydney,
[* 12] das Gebirge der Blauen Berge (Blue Mountains), 750-1230
m hoch, durchrissen von gähnenden Schlünden, tiefen, gewundenen Schluchten und schrecklichen Abgründen zwischen riesigen
Sandsteinwänden, überall nur mit Lebensgefahr zu durchklettern und fast labyrinthisch.
Diese Gestaltung, weniger die Höhe, machte den ersten Ansiedlern, deren Niederlassungen am Fuße der Blauen Berge standen,
das Überschreiten der letztern lange Zeit unmöglich und den Namen der Berge zu einem der bekanntesten in Australien. Die nach SW. ausgehenden
syenitischen und granitischen Massen leiten zu den Honeysuckle-Ketten, deren Grünsteinkamm im Mittel 1270 m
Höhe hat, weiterhin aber noch höher wird und dort seinen Charakter ändert; statt der reich bewaldeten Grünsteinkuppen
treten öde, phantastische Syenitgipfel auf.
Weiter nach SW. werden die Formen wieder runder und bewaldet, ändern sich aber beim Georgsee, wo ein westl.
Serpentin- und Porphyrausläufer, die Peel-Range, die Zuflüsse des Murrumbidgee von denen des Lachlan
trennt. Jenseit des Bathurstsees zieht ein anderer Ausläufer nach NO. über Camden und Cumberland, der die malerischsten und
wildesten Scenen bietet. Im W. der Blauen Berge erheben sich zwischen dem obern Macquarie und Lachlan die 1405 m hohen
Canobolasberge.
Nördlich vom Hunter-River heißt das Gebirge die Liverpoolkette, ein Granit-und Porphyrgebirge, auf dem sich Grünsteinkuppen,
wie der Mount-Orley und Mount-Arthur, erheben. Der im W. von Port-Macquarie stehende Mount-Seaview hat 1829 m Höhe. Eine
Fortsetzung dieser Ketten säumt Queensland im O., tritt bis auf 450 oder 500 km ins Innere westlich hinein
bis an die Quellen des Victoria
[* 13] oder Barcoo und zieht sich längs der Ostküste bis in die Yorkhalbinsel nach N. Zu demselben
gehören der 1738 m hohe Mount-Lindsay im SW. Von Brisbane und der mehr als 1300 m hohe Gipfel an der Ostseite der Yorkhalbinsel.
Auf der Südseite des Kontinents, westlich von der Mündung des Murray, ziehen sich Gebirge nach N. zur
Region der Seen, meist niedrig, aber in einzelnen Gipfeln, wie im Mount-Brown am Nordende des Spencergolfs, 969 m hoch. Von
diesem nach NNO. zieht das mehr als 300 km lange Flindersgebirge hin, in dessen Mitte sich der 914 m
hohe Mount-Serle erhebt. Auch an der Südwestseite hat man von der schmalen Küstenebene aus einen kaum 700 m hohen Bergrand,
die Darling-, Herschel- und Victoriakette, zur innern Hochfläche hin zu übersteigen. Als der höchste Berg in dieser Region
wird der 1158 m höbe Mount-Bruce angesehen.
Geologisches. Ein archäisches und paläozoisches Kettengebirge
erfüllt den ganzen OstenA.s, jedoch nur
bis etwa 400 km von der Ostküste entfernt. JüngereEruptivgesteine durchbrechen dasselbe an zahlreichen Stellen, besonders
in Queensland. Auch das Innere hat wahrscheinlich einen archäischen Untergrund, der z. B. in der Mitte im N. und S. am Amadeussee
hervortritt. Auch an der Nordküste südlich von Port-Darwin und im W. quer durch das Festland zeigt sich
dieses archäische Gebiet.
Darüber aber lagert im Innern der sog. Wüstensandstein von nicht sicher bestimmtem Alter um den Eyresee, den Amadeussee,
im NW. und N. Paläozoische Sedimente treten ferner auf zwischen Adelaide
[* 14] und dem Fromesee, um den Mount-Malcolm
im SW. und an einzelnen Stellen im Innern. Im westl. Queensland, dem Quellgebiet der Flüsse
[* 15] Flinders, Diamantina, Thomson, Cooper,
Warrego, liegen mesozoische Ablagerungen, ebenso an der Ostküste bei Port-Clarence und Sydney sowie im W. in einem schmalen
Streifen nahe der Küste, endlich im N. in der Arnhemhalbinsel. Tertiär bedeckt das Flußgebiet vom Darling,
Murray, Murrumbidgee, Lachlan und die Nullarbor-Ebene an der Südküste; Quartär umschließt den Carpentariagolf im S. und
die Roebuckbai im NW. Der ganze Osten ist gefaltet, das Innere und der Westen gelagert.
Gewässer. Infolge der Trockenheit des Klimas ist Australien schlecht bewässert. Seine Flüsse bestehen während
eines großen Teils des Jahres nur aus Reihen von Wasserlachen und Sümpfen. Die kleinen Flüsse oder Creeks lösen sich im
Sommer zu Reihen von Wasserlöchern auf, und ihr Lauf bleibt nur an dem Sande und an den ihre Ufer einfassenden Gummibäumen
erkennbar. Mancher von einem Gebirge in ansehnlicher Größe herabkommende Fluß versiegt einige Kilometer
weiterhin in einer sandigen Ebene.
Ohne diesen Übelstand wäre ein großer TeilA.s herrliches Weideland. Ein wirklich eingeschnittenes Bett
[* 16] scheint vielen der
Flüsse ganz zu fehlen. Das bedeutendste unter den bekannten Stromsystemen ist das des Murray (s. o.) oder Gulwa, der in den
Alexandrinaküstensee mündet. Da derselbe durch die Schneemassen der austral. Alpen genährt wird, so
ist er ein beständiger Strom, ebenso wie die rechts in ihn einmündenden vereinigten Murrumbidgee und Lachlan. Dagegen versiegt
der ein weit größeres Gebiet umfassende und ebenfalls rechts in den Murray mündende Darling oder Calewatta zeitweise. Zu
ihm fließen Condamine, Warrego von rechts, Peel, Macquarie, Bogan von links.
Nächstdem verdient der obere Lauf des Victoria oder Barcoo Erwähnung, der, mit dem Thomson vereinigt, vielfach auch Cooper
genannt wird. Dieser löst sich in einer Wüste fast auf, und von ihm endet der Hauptarm im Eyresee und ein anderer unbedeutender
Arm, der Cooper- oder Strzelecki-Creek, in dem Salzsee Gregory. Unter den kürzern Küstenflüssen
sind an der Ostseite zu nennen: der nördlich von Sydney mündende, 67 km lange Hawkesbury, der 150 km lange Hunter, der 230 km
lange Clarence, der 145 km lange Brisbane, der aus Dawson und Mackenzie gebildete Fitzroy, der von Leichhardt
entdeckte und von Dalrymple 1859 weiter untersuchte Burdekin mit dem Belyando und der Endeavour in Queensland. Im S., an der
Küste von Victoria, fließt der Glenelg, weiter nach O. der 120 km lange Hopkins, der ebenso lange Yarra-yarra, Latrobe,
Snowy; an der
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