Darstellung des betreffenden
Bergwerkes, so die Ausbeutethaler einer ganzen Reihe von Silbergruben des Oberharzes aus der
Regierungszeit
Karls vonBraunschweig-Lüneburg (1735-80).
desDampfkessels oder
Abblasen,
Verfahren, bei dem durch Öffnen des Ablaßahns (s. d.) ein
Teil des
Kesselwassers entfernt wird, um den durch das Speisewasser abgesetzten Schlamm und lockern
Kesselstein sowie (bei
Schiffskesseln)
den durch die Verdampfung von Seewasser konzentrierten Salzgehalt zu beseitigen, wobei durch die unter noch vorhandenem Dampfdruck
entstehenden lebhaften Strömungen die
Ablagerungen mit fortgerissen werden; auch das vollständige Entleeren des
Kessels nun
Zweck einer gründlichen
Reinigung, das entweder gleichfalls durch Hähne oder
Ventile oder durch an leicht
zugänglichen stellen eingetriebene
Zapfen
[* 3] geschieht.
Endlich nennt man zuweilen Ausblasen, gewöhnlicher jedoch
Abblasen, das
bei übermäßigem Dampfdruck durch Öffnen der Sicherheitsventile erfolgende Entweichen von Kesseldampf.
Breithalter, in der
Appretur häufig verwendete mechan. Einrichtung, um Gewebe
[* 4] vor dem Eintritt in die
Appreturmaschine
(Trockenmaschine, Schermaschine, Kalander
[* 5] u. s. w., s.
Appretur) der
Breite
[* 6] nach auszudehnen
und dabei etwa vorhandene Längsfaltungen zu entfernen oder verzogene Gewebefäden gerade zu strecken. Die einfachste Form
einer Ausbreitmaschine ist die eines
Stabes, dessen Oberseite so geriffelt ist, daß die entstehenden Rippen von der
Stabmitte aus nach beiden Seiten mit entgegengesetzter Neigung zur Stablänge verlaufen und das Gewebe bei dem Darüberziehen
nach den Rändern zu ausstreichen. Vollkommener wird die Breitstreckung erzielt mit Hilfe einer cylindrischen
Walze, deren
Mantel aus einzelnen parallel zur Walzenachse, also auch zur Gewebebreite, liegenden zweiteiligen
Stäben gebildet ist, von
denen die von dem Gewebe berührten bei der
Drehung derWalze eine nach außen gerichtete Schiebung erfahren, oder mit Hilfe
von auseinander laufenden Spannketten, an denen die Geweberänder mittels
Nadeln
[* 7] oder Zangen befestigt sind.
in
Ungarn,
[* 8] z. B. zu
Tokaj, Eperies u. s. w., Bezeichnung für die infolge ihres Gehaltes an unvergorenem
Zucker
[* 9] stark süßen
Weine, die aus den besonders ausgebrochenen Trockenbeeren der
Trauben gekeltert werden. Auch in
Österreich
[* 10] werden hier und da Ausbruchweine bereitet, sie heißen gerebelte, von rebeln, einzelne
Beeren ausbrechen, über dem Ausbruch steht
die Essenz, die aus den abgewelkten, rosinenartigen Weinbeeren
vor derKelter abläuft. Die ungar. Essenzweine
werden häufig auch dadurch hergestellt, daß man dem bereits teilweise vergorenen
Moste halbgetrocknete zerkleinerte Weinbeeren
beimischt. Je nach der Anzahl an
Butten solcher
Beeren, die einem
Anker
[* 11]
Wein zugesetzt werden, bezeichnet man den Essenzwein
als ein-, zwei, drei- und mehrbuttigen (oder -püttigen).
Werden die
Trester, die Essenz gegeben haben, mit
Most von andern frischen, guten
Trauben begossen und gelind
gekeltert, so heißt auch diese Sorte oft Ausbruch. Es geht sehr viel
Betrug mit dem Ausbruch wie mit der Essenz vor, und selten bekommt
man diese Weinsorten rein und echt. Auch am Rhein geschieht zuweilen das Ausbrechen der reifsten
Weinbeeren, um
besonders edle
Weine zu erzielen; doch dient hier die Bezeichnung Ausbruch öfter
nur für einen hochfeinen
Wein bester
Lage, gewöhnlich
Auslese genannt.
Bezirkshauptmannschaft Leitmeritz in
Böhmen,
[* 12] Sitz eines Bezirksgerichts
(207 qkm, 54 Gemeinden, 87 Ortschaften, 20107 meist deutsche E.), hat (1890) 2488, als Gemeinde 2618 deutsche
E.
poln.
Oświęcim, Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft
Biala in Galizien, 3 km von der preuß.-schles.
Grenze, an der zur Weichsel gehenden Sola, den Linien
Breslau-Auschwitz (219 km) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 13]
Wien
[* 14] Krakau
[* 15] der Ferdinands-Nordbahn
und Auschwitz-Podgórze (65 km) der Österr. Staatsbahnen, Sitz eines Bezirksgerichts (23 Gemeinden, 23 Ortschaften, 16 Gutsgebiete, 21885 poln.
E.) und Hauptzollamtes, hat (1890) 5414 poln. E., Schloß, Zinkwalzwerk, künstliche Karpfenzucht.
- Die den westl.
Teil Galiziens bildenden ehemaligen poln. Herzogtümer und
Zator (2478 qkm und 200000 E.) kamen 1327 durch
den
HerzogJohann von in Vasallenverhältnis zum Königreich
Böhmen, später wieder an die
Herzöge von
Teschen und
Großglogau, bis
Herzog Janusz 1457 und 1494
Zator an
Polen verkaufte. 1654 von König Sigismund
August wieder vereinigt,
kamen sie 1773 mit Galizien an
Österreich und wurden 1818 deutsches Bundesgebiet, weil sie lange Zeit
Bestandteile von
Schlesien
[* 16] gewesen waren. Der
Angriff der
Preußen auf Auschwitz wurde zurückgeschlagen.
Vgl.
Biermann, Zur Geschichte der Herzogtümer
Zator und Auschwitz
(Wien 1863).
in der Physik die Eigenschaft der Körper, Raum zu erfüllen. Die
Größe dieses Raumes
heißt der Rauminhalt oder das
Volumen des Körpers. Diese
Größe ist aber keineswegs absolut, sie kann vielmehr durch Einwirkung
von Kräften vermehrt oder vermindert werden; eine
Vermehrung des Rauminhalts wird ebenfalls Ausdehnung, eine Verminderung dagegen
Zusammendrückung genannt. Die Eigenschaft der Körper, solche Volumenveränderungen bei gleichbleibender
Masse zuzulassen,
wird in dem erstern Falle
Ausdehnbarkeit oder Expansibilität, im letztern Falle Zusammendrückbarkeit oder
Kompressibilität
genannt.
Alle Körper werden durch die Wärme
[* 18] ausgedehnt und ziehen sich beim Erkalten wieder zusammen. Wenn feste Körper sich
durch Erwärmung ausdehnen, so kann man entweder nur die Ausdehnung ihrer Länge (lineare Ausdehnung) oder
dieVermehrung ihres räumlichen
Inhalts (Ausdehnung des
Volumens) in Betracht ziehen. Die der festen Körper ist
bei derselben Temperaturerhöhung geringer als die der tropfbarflüssigen, die der letztern, unter sonst gleichen Umständen,
geringer als die der gasförmigen Körper. Die lineare der festen Körper bei der Erwärmung ersichtlich und meßbar zu
machen, dazu dient ein besonderer
Apparat (s. umstehende
[* 1]
Fig. 1). Der zu erwärmende
Stab
[* 19] t stößt mit dem einen Ende gegen
einen festen
Widerstand v, mit seinem andern Ende gegen den kürzern
Arm eines Winkelhebels, dessen längerer
Arm l auf einer
Skala s die Ausdehnung des
Stabest in vergrößertem Maßstabe zeigt. Je mehr sich der
Stab t
¶
mehr
ausdehnt, desto mehr erhebt sich der Hebelarm l. Aus der an der Skala s abgelesenen Zahl für die Erhebung von l kann man die
Ausdehnung des Stabes für eine bestimmte Temperaturerhöhung berechnen.
Derartige messende Versuche haben gelehrt: 1 m Zink verlängert sich, wenn seine Temperatur zwischen 0°
und 100° C. um 1° C steigt, um 0,0000294 m. Man nennt die Zahl, die angiebt, um den wievielten Teil ihrer Länge sich die
Längeneinheit eines Körpers bei der Temperaturerhöhung von 1° C. (zwischen 0° und 100° C.) ausdehnt, den Ausdehnungskoefficienten
des betreffenden Körpers. Diese Zahl hat man mit t zu multiplizieren, wenn man die Ausdehnung für
die Temperaturerhöhung von t° C. berechnen soll.
Der Ausdehnungskoefficient für 1° C. beträgt bei Messing 0,0000188, Kupfer
[* 21] 0,0000171, Eisen
[* 22] 0,0000122, Platin 0,0000088 und
Glas
[* 23] 0,00000861. In der Regel erfolgt die der festen amorphen Körper und der Krystalle des regulären Systems (s. Krystalle)
nach allen Richtungen hin gleichmäßig, bei den andern Krystallen findet dies jedoch nicht statt. Die Zahl, die angiebt, um
den wievielten Teil ihres Volumens sich die Volumeneinheit eines Körpers bei der Temperaturerhöhung von 1° C. (zwischen
0° und 100° C.) ausdehnt, heißt kubischer Ausdehnungskoefficient; er beträgt (wie in
[* 20]
Fig. 2 durch
den Zuwachs angedeutet ist) fast das Dreifache des linearen Ausdehnungskoefficienten.
Ein Glasgefäß, das um 1° C. erwärmt wird, erhöht also sein Volumen um 3 mal 0,00000861 des ursprünglichen Volumens. Die
der festen Körper muß im praktischen Leben, z. B. beim Legen der Eisenbahnschienen, die
für die Ausdehnung Zwischenräume erhalten müssen, berücksichtigt werden. Die Angaben von Präcisionsmaßstäben
müssen nach den Temperaturen korrigiert werden; die Normaltemperatur, bei welcher dieselben genau richtig sind, muß angegeben
sein.
Die der tropfbaren Flüssigkeiten wird dadurch ersichtlich, daß sie sich stärker ausdehnen als ihre Gefäße; man erhält
also zunächst nur ihre scheinbare Volumenausdehnung, aus der die wahre berechnet wird, indem man zur
erstern die der Gefäße addiert. Um die Ausdehnung zu messen, bedient man sich entweder thermometerartiger Gefäße (Dilatometer),
oder man bestimmt das Gewicht der zu untersuchenden Flüssigkeit, die ein kleines Glasgefäß bei verschiedenen Temperaturen
(z. B. 0° und 100° C.) enthält. Solche Gefäße
[* 20]
(Fig. 3 und 4) füllt man bei 0° C. mit der Flüssigkeit
[* 20]
(Fig. 4 bis zur Markea) und bestimmt dann das Gewicht der letztern bei 0° C.
Erhöht man hierauf die Temperatur auf 100° C., so tritt ein Teil der Flüssigkeit
[* 20]
(Fig. 3) aus dem Gefäß
[* 24] oder
[* 20]
(Fig. 4) über die Marke, von wo sie bis zur letztern entfernt wird. Wenn jetzt bei 100° C. wieder das Gewicht der zurückgebliebenen
Flüssigkeit bestimmt wird, so läßt sich aus den beiden Wägungen
die scheinbare der Flüssigkeit für den Temperaturunterschied
von 0° bis 100° C. berechnen. Man erhält hierdurch den kubischen Ausdehnungskoefficienten, der für
die meisten Flüssigkeiten bei verschiedenen Temperaturen verschieden ist; nur fürQuecksilber ist er so gut wie konstant gleich
0,00018153=1/5509, weshalb sich das Quecksilber besonders gut als Thermometerflüssigkeit eignet. Sehr unregelmäßig ist
die Ausdehnung des Wassers, das bei +4° C. seine größte Dichte besitzt und sich von hier an sowohl bei der
Erwärmung, als auch bei der Abkühlung ausdehnt (s. Wasser). Die Kraft,
[* 25] mit der sich das Wasser beim Gefrieren ausdehnt,
ist so mächtig, daß es die stärksten Gefäße und selbst eiserne Bomben
[* 20]
(Fig. 5 und 6), die man mit
Wasser gefüllt der Kälte aussetzt (Williams in Quebec 1785 und Hagenbach 1879), sprengen kann.
Die Gase und
[* 26] Dämpfe dehnen sich noch bei weitem stärker aus als die tropfbaren Flüssigkeiten, und zwar alle in nahezu gleichem
Maße. Ihre Ausdehnung beträgt für je 1° C. Temperaturerhöhung 0,003665=1/273 des jeweiligen
Volumens. Die Ausdehnung oder Zusammenziehung der Gase wächst proportional den Angaben des Quecksilberthermometers (Gay-Lussacsches Gesetz
1802). Sind die Gase allseitig durch feste Wände abgesperrt, so wächst ihre Spannkraft, also ihr Druck auf die Wände proportional
mit der Temperaturzunahme. Die der Gase wird zu wissenschaftlichen Zwecken bei Luft- und Gasthermometern
verwendet. (S. Thermometer
[* 27] und Dimension.)
[* 28]
Im philosophischen Sinne ist Ausdehnung bei Descartes und dessen Nachfolgern der Ausdruck für das Außereinander oder den Raum (s. d.);
bei Spinoza sind und Denken die Attribute der einen Substanz.