von
Luthers Werken (1555-58) und gab 1564-65 ungedruckte deutsche
Schriften (2 Bde.), 1556 und 1565
Briefe (2 Bde.) und 1566 (Eisleben)
[* 2] die «Tischreden»
Luthers heraus. - Ein zweiter
Johann Aurifaber, geb. zu
Breslau,
[* 3] studierte seit 1534 in Wittenberg,
[* 4] wurde
hier 1538
Docent in der philos.
Fakultät und 1550 Pfarrer und Professor der
Theologie in Rostock.
[* 5] Wenig
erfolgreich war seine Thätigkeit in Königsberg,
[* 6] wohin Aurifaber 1554 zur Beilegung der Osiandristischen Streitigkeiten
(s. Osiander) berufen ward. 1567 wurde er Pfarrer
an St. Elisabeth und
Inspektor der
Kirchen und Schulen in
Breslau und starb Die
alte mecklenb. Kirchenordnung stammt von ihm.
(PrimulaauriculaL.), beliebte perennierende Gartenblume (s.
Tafel: Primulinen,
[* 1]
Fig. 1). Die Stammpflanze
findet sich auf den deutschen Voralpen und über das ganze südl. Europa
[* 7] bis zum
Orient wild und ist an ihren kurzen,
etwas dicken, bestäubten, spateiförmigen, graulichen
Blättern zu erkennen, zwischen denen der Schaft mit einem
Bouquet aus
6-7 kurz gestielten, gelben, angenehm duftenden
Blumen sich erhebt. Ob die zahlreichen Gartenvarietäten nur von dieser Art
oder noch von andern abstammen, ist ungewiß. Am frühesten wurden in England kultiviert; im 17. Jahrh.
kam diese Kultur nach
Holland hinüber.
Man unterscheidet vier nach der Blütenfärbung getrennte
Klassen von Aurikel. Die Zusammenstellung prächtiger
Farben ist eine reiche
und schöne. Die Aurikel blüht im April und Mai, oft auch im Herbst zum zweitenmal. Die Kultur ist ziemlich einfach;
am besten gedeiht die in einem etwas schweren, dabei durchlassenden frischen, nicht feuchten
Boden in
halbschattiger, doch luftiger und von oben freier
Lage, in der sie gegen heiße
Sonne
[* 8] geschützt ist und nur etwa 3-4
Stunden
Morgensonne hat. In sandigem trocknem
Boden kann die Aurikel nicht kultiviert werden.
Der
Boden darf keinen tierischen
Dünger enthalten, sondern wird besser mit guter Lauberde oder sonstigen
gut zersetzten pflanzlichen Resten gemischt. Gegen Frost ist die Aurikel fast gar nicht empfindlich, desto mehr gegen
häufigen Wechsel von Frost und Tauwetter, heiße, trockne Luft, andauernden
Regen im
Frühjahre. Man vermehrt die Aurikel durch
Teilung derStöcke und abgelöste junge
Triebe des Wurzelstocks im Herbst nach der Samenreife, oder durch
Samen,
[* 9] doch blühen die aus diesen erzogenen
Pflanzen selten vor dem 3. oder 4. Jahre.
1) Arrondissemeut im franz. Depart.
Cantal, hat 1942,32 qkm, (1891) 92459 E., 95 Gemeinden und zerfällt
in die 8 Kantone: Aurillac-Nord (201,60 qkm, 13329 E.), Aurillac-Sud (242,25 qkm, 20858 E.), Laroquebrou (310,53 qkm, 10404 E.), Maurs
(239,33 qkm, 12147 E.), Montsalvy (263,85 qkm, 10017 E.), St. Cernin (145,86 qkm, 6345 E.), St. Mamet-la-Salvetat (279,81
qkm, 9030 E.), Vic-sur-Cère (259,09 qkm, 10329 E.). - 2) Hauptstadt des franz.
Depart.
Cantal
und des
Arrondissements in der
Auvergne, am Fuße des
Cantal, rechts von der Jordanne, an der Linie Capdenac-Arvant
der Orléansbahn, mit unregelmäßigen und von
Bächen durchströmten
Straßen, ist Sitz eines Handelsgerichts und des
Stabes
der 50. Infanteriebrigade, hat (1891) 12587 als Gemeinde 15824 E., in Garnison das 139. Infanterieregiment.
Ferner hat Aurillac Kommunalcollège, Normalschule, Taubstummeninstitut, mineralog. Museum,
Bibliothek (18000
Bände);
Denkmal des
Generals Delzons (1775-1812), ein von
David d'Angers (1851) modelliertes Bronzestandbild des hier geborenen Papstes
Sylvester
II. (Gerbert). Besonders bemerkenswert sind neben mehrern
Gebäuden aus dem 13. bis 16. Jahrh. die
Kirchen:
St. Géraud (15. Jahrh.), deren
Turm und
[* 11] Schiff
[* 12] erneuert sind;
ferner Notre-Dame-des-Neiges, ehemals
Kirche des
Klosters der
Cordeliers (13. oder 14. Jahrh.) mit neuerm
Glockenturm im Renaissancestil.
Die Industrie erstreckt sich auf Leim-, Schokoladen-,
Kerzen-, Papier-,
Tapeten-, Leder-,
Haarsieb-,
Spitzen- und Raschfabrikation,
der Handel auf
Pferde,
[* 13]
Maulesel,
Rindvieh,
Käse und Kupfergeschirr. Die Stadt hat zwei eisenhaltige Mineralquellen. - Aurillac machte einst der Stadt St.
Flour den Rang der Hauptstadt von
Auvergne streitig, hatte den
Titel einer
Grafschaft und stand unter dem
Abt der vom heil. Geraldus 884 gegründeten
Benediktinerabtei Auriliacus (oder St. Giroldi).
C19H14O3 ^[C19H14O3, ein zu den
Triphenylmethanfarbstoffen (s. d.) gehörender
Farbstoff, der durch Einwirkung von
Oxalsäure und konzentrierter Schwefelsäure
[* 14] auf
Phenol gewonnen wird und hauptsächlich
zur Herstellung gelber Spritlacke dient. Das Aurin unterscheidet sich seiner chem. Konstitution
nach vom
Pararosanilin nur dadurch, daß es statt der Amidogruppen Hydroxylgruppen enthält, und kann auch aus
Pararosanilin durch salpetrige Säure und Zersetzen der entstandenen Diazoverbindung dargestellt werden. Es ist das innere
Anhydrid des Trioxytriphenylcarbinols und geht durch Reduktion in farbloses Leukaurin oder Trioxytriphenylmethan, C19H16O3
über, das durch
Oxydationsmittel wieder unter Rückbildung des Aurin gefärbt wird:
Ganz ebenso vorhält sich die Rosolsäure, das Methylderivat des Aurin, die ihrer Konstitution
nach dem Rosanilin (s. d.) entspricht und aus diesem dargestellt werden kann.
Operment, Rauschgelb, ein Mineral, das aus 61 Proz.
Arsen und 39 Proz. Schwefel besteht und selten in
rhombischen
Krystallen, gewöhnlich in krystallinisch-derben und blätterigen, nach einer
Richtung sehr vollkommen
spaltbaren
Massen mit traubiger oder geflossener Oberfläche vorkommt. Es ist durchscheinend, fett- bis diamantglänzend und
citronengelb, mit einem
Stich ins
Grüne. Sein spec. Gewicht ist 3,48, und seine Härte geringer als die des
Gipses. Es kommt
vorzüglich in
Ungarn
[* 15] vor (Tajowa, Neusohl), in der Walachei, zu
Andreasberg im Harz. Es kann auch leicht
künstlich, sowohl auf nassem als trocknem Wege, dargestellt werden. (S.
Arsentrisulfid.) Es dient als
¶
mehr
gelbe Malerfache Königsgelb) und als ein Desoxydationsmittel des Indigos beim Blaufärben. In hohem Grade giftig ist es nur
dann, wenn es eingemengte arsenige Säure enthält, was mit dem künstlich bereiteten oft der Fall ist.