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Gesetzb. §. 375). Der Kläger wird dann mit der Klage gegen den Inhaber abgewiesen.
Gesetzb. §. 375). Der Kläger wird dann mit der Klage gegen den Inhaber abgewiesen.
soviel wie Autorität (s. d.). ^[= (lat. Auctoritas, d. h. geltend gemachte Willensmeinung, Machtvollkommenheit), der auf Anerkennung ...]
s. Aucuba. ^[= Thbg., Pflanzengattung aus der Familie der Cornaceen (s. d.) mit nur wenigen Arten in ...]
bei den Völkern des Kaukasus soviel wie Dorf, Dorfschaft
(lat.; grch. aule), der offene, von Wohnräumen oder bei größern Anlagen von Säulenhallen umgebene Lichthof, welcher, ungefähr dem röm. Atrium mit dem Impluvium entsprechend, den Mittelpunkt des griech. Wohnhauses bildete. Bei den Römern wurde seit der Kaiserzeit das Wort Aula für die Paläste der Fürsten sowie für deren Hofhaltung gebraucht. Im altchristl. Sprachgebrauch fand es Eingang als Bezeichnung für den Vorhof der Kirchen (s. Altchristliche Kunst); später wurde sowohl das Schiff [* 2] der Kirche als auch die ganze Kirche Aula genannt. Endlich ging der Name Aula auf die großen, zu öffentlichen Versammlungen, Feierlichkeiten, Disputationen, Redeakten, Prüfungen u. dgl. bestimmten Säle in Universitätsgebäuden, Gelehrtenschulen u. s. w. über.
v. Hau., urweltliche Mittelform zwischen dibranchiaten und tetrabranchiaten Kephalopoden (s. Orthoceratiten).
Fjord an der Westküste Grönlands, dringt 130 km tief in das Land ein, ist in der Mitte stark eingeengt, während er sich landeinwärts wieder zu einer geräumigen Bucht (Tassiuasarsoak) erweitert, in die ein Arm des Binneneises ausmündet.
Von hier unternahm Nordenskiöld 1883 seine Expedition auf das grönländ. Binneneis.
Auletik, s. Aulos. ^[= die altgriech. Flöte (lat. Tibia); den Spieler nannte man seine Kunst, die für die ...]
Ludw., ungar. Revolutionsgeneral, geb. 1795 zu Preßburg, [* 3] war 1848 Oberstlieutenant im österr. Infanterieregimente Kaiser Alexander, das auf ungar. Seite trat und gegen die Serben geschickt wurde. Aulich zeichnete sich hierbei wiederholt aus und stieg zum Obersten und Kommandeur des genannten Regiments auf. In den letzten Monaten von 1848 wurde er nach dem linken Donauufer entsendet, um gegen die vereinigte Schwarzenberg-Simunichsche Armee zu operieren. Am zum General ernannt, führte Aulich fortan das 2. Armeekorps und trug zu den Siegen [* 4] der ungar. Armee bei.
Anfang Mai ging er mit seinem Armeekorps auf das rechte Donauufer hinüber und nahm an der Bestürmung Ofens Anteil. Im Juli wurde er mit Csanyi und Kis nach Komorn zu Görgey geschickt, um diesen zum Gehorsam gegen die ungar. Regierung zu bewegen, jedoch ohne Erfolg. Als Görgey später das Portefeuille niederlegte, um den Befehl über sein Heer fortführen zu können, erhielt Aulich das Kriegsministerium, stimmte dann auf Görgeys Zusagen hin in Arad für die Unterhandlung mit den Russen, wurde aber nach der Kapitulation nebst 12 andern Generalen zu Arad gehängt.
1) Bezirk im NO. der russ.-centralasiat.
Provinz Syr-darja, hat 71097,1 qkm mit 173270 E. - 2) Bezirksstadt und Festung [* 5] im Bezirk am Talas, in hügeliger Gegend im N. vom Thianschan an der Straße von Taschkent nach Wjernoje, hat (1885) 5700 E., Post, Telegraph, [* 6] Obstbau.
altgriech. Ortschaft, bekannt durch die Sage von der Iphigeneia (s. d.), an der Ostküste von Böotien, auf einer kleinen felsigen Halbinsel zwischen zwei Buchten, deren südlichere einen geräumigen Hafen bildete (von den Alten Bathys Limen, der Tiefe Hafen, genannt, woraus der heutige Name von Aulis Bathy entstand).
In späterer Zeit war Aulis ein zum Gebiet der Stadt Tanagra gehöriges Dorf, wo man noch den angeblich von Agamemnon gegründeten Tempel [* 7] der Artemis [* 8] und die eherne Schwelle seines Zeltes zeigte.
See, s. Pampa Aullagas.
(spr. ohn), Baron de l', s. Turgot. ^[= (spr. türgoh), Anne Robert Jacques, Baron de l'franz. Generalkontrolleur der Finanzen, ...]
oder Aunoy (spr. ohnŏá), Marie Cathérine Jumel de Berneville, Gräfin von, franz. Schriftstellerin, geb. um 1650, aus altnormännischem Adel, gest. 1705. Ihr litterar. Ruf beruht neben dem von Madame Lafayette beeinflußten Roman «Histoire d'Hippolyte, comte de Douglas» (Par. 1690; Neudruck ebd. 1860),
der anonymen «Relation du voyage d'Espagne» (ebd. 1690; Neudruck als «La cour et la ville de Madrid [* 9] à la fin du 17e siècle», 2 Bde., ebd. 1874 u. 1876),
auf den «Contes des fées» (4 Bde., ebd. 1698 u. ö.; auch deutsch, z. B. Weim. 1790-96),
die großen Erfolg hatten, seitdem Perraults Märchen den Geschmack am Feenwesen wieder in Mode gebracht hatten; namentlich «L'oiseau bleu» ist bis heute berühmt geblieben.
s. Avlona. ^[= oder Awlona (ital. Valona oder Vallona, albanes. Wljones), Seestadt im türk. Wilajet Jannina, ...]
die altgriech. Flöte (lat. Tibia); den Spieler nannte man Aulet, seine Kunst, die für die Musikübung des Altertums von der größten Bedeutung war, Auletik, während Aulodie der von Flöten begleitete Gesang ist. Der Aulos war einfach oder doppelt (zwei Flöten in einem Mundstück vereinigt, Diaulos genannt). Die antike Flöte war meist eine Schnabelflöte, selten die Querflöte (s. Flöte). Die Röhre war gewöhnlich von Holz [* 10] oder Rohr; Flöten mit Metallröhren hießen berecynthische. Die Flöten hatten nach Tonlage und Umfang besondere Namen, z. B. männliche und weibliche Flöten. (S. Pansflöte.)
Stadt im Verwaltungsbezirk Neustadt [* 11] O. des Großherzogtums Sachsen, [* 12] in waldreicher Gegend, an der Eisenbahnlinie Triptis-Blankenstein, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Gera), [* 13] einer Oberförsterei, eines Rechnungs- und Zollamtes und einer Superintendentur, hat (1890) 2512 evang. E., Post, Telegraph, eine Bürgerschule, Weberei, [* 14] Gerberei, Strickerei, Fabrik mechan. Webstühle [* 15] und ist seit 1884 Sommerfrische.
(spr. omahl), im Mittelalter Albamarla, engl. Albemarl, Hauptstadt des Kantons Aumale (150,75 qkm, 13 Gemeinden, 7182 E.) im Arrondisscment Neuschâ tel des franz. Depart. Seine-Inférieure, in 118 m Höhe, an der Bresle und an der Nordbahn, hat (1891) 1891, als Gemeinde 2219 E., eine 1508-1610 neu aufgebaute Kirche St. Pierre und St. Paul an der Stelle einer von Karl dem Kühnen 1472 zerstörten;
berühmte Stahlbäder (Les Molières);
Fabrikation von Fayence, [* 16] Blonden, groben Tüchern und Serge.
(spr. omahl). Den Namen Aumale trugen mehrere Angehörige des Hauses Guise (s. d.): zuerst, bis zu seines Vaters Claude Tode (1550), Franz von Guise, als Graf, dann als Herzog von Aumale bekannt. 1550 ging Titel und Besitztum auf seinen Bruder Claude II. de Lorraine, Herzog von Aumale, über, der, 1526 geboren, seit 1550 Statthalter von Burgund, an allen Kriegen Heinrichs II., später an allen bürgerlichen Wirren, beteiligt war. Auch bei der Bartholomäusnacht hatte er seine Hand [* 17] im Spiele. Er fiel bei der Belagerung von La Rochelle März 1573. Sein Sohn Charles de Lorraine, Herzog von Aumale, geb. 1556, war als echter Guise ein Führer der Liga (s. d.), 1589 Gouverneur von Paris, [* 18] ¶
das er gegen Heinrich IV. verteidigte; als der König siegte, warf Aumale sich den Spaniern ganz in die Arme, lieferte ihnen einen großen Teil der Picardie aus, wurde vom Pariser Parlament 1595 zum Tode verurteilt, flüchtete in die span. Niederlande [* 20] und starb dort 1631 in der Verbannung.
Vgl. Bouillé, Histoire des ducs de Guise (4 Bde., Par. 1850).
(spr. omahl), Henri Eugène Philippe Louis d'Orléans, Herzog von, vierter Sohn des Königs Ludwig Philipp, geb. zu Paris, empfing seine Schulbildung im Collège Henri IV und trat 1839 mit Hauptmannsrang in die Armee. In den beiden folgenden Jahren nahm er in Algerien [* 21] an der Expedition gegen Medeah und an den Zügen Bugeauds und Baraguay d'Hilliers teil und stieg bis zum Obersten auf. Im Okt. 1842 zum Brigadegeneral befördert und mit dem Oberkommando im Distrikt Medeah in Algerien betraut, zeigte er auf diesem Posten große Thätigkeit, Umsicht und Unerschrockenheit.
Eine seiner glänzenden Waffenthaten war die Überrumpelung der Smala Abd el-Kaders wofür er zum Generallieutenant ernannt wurde. Aumale übernahm den Befehl in der Provinz Constantine, leitete die Expedition nach Biskara und Ziban und nahm 1847 den Emir Abd el-Kader gefangen. Er war seit Generalgouverneur von Algerien. Als 1848 die Februarrevolution ausbrach, übergab Aumale sein Amt an den General Cavaignac (s. d.) und schiffte sich 3. März nach England ein, wo er sich seitdem hauptsächlich mit litterar. und histor.
Studien beschäftigte. Er schrieb zwei in der «Revue des Deux Mondes» erschienene militär. Abhandlungen: «Les Zouaves» und «Les Chasseurs à pied» (separat zusammen gedruckt, 2. Aufl., Par. 1859);
ferner «Lettres ur l'histoire de France» (1861),
eine scharfe Erwiderung auf eine vom Prinzen Joseph Charles Paul Napoleon (s. d.) im Senat gehaltene und für die Orleanssche Familie ehrenrührige Rede;
«Les institutions militaires de la France» (Brüss. 1867);
endlich «Histoire des Princes de Condé» (2 Bde., 1869; 2. Aufl., 6 Bde., 1885-92; deutsch von Singer, Bd. 1, Wien [* 22] 1890),
sein Hauptwerk und ein Denkmal zu Ehren des Condéschen Prinzenhauses, dessen letzter Abkömmling ihn zum Universalerben eingesetzt hatte.
In der «Étoile Belge» sind von Aumale 1865 und 1866 einige kritische Briefe über die Politik des Kaiserreichs unter dem Namen «Verax» erschienen. Nach dem Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges machte der Herzog sowohl der kaiserl. als der Provisorischen Regierung mehrfach das Anerbieten, ins Heer einzutreten, wurde jedoch von beiden Seiten abgewiesen. Obschon ein ministerielles Rundschreiben die Orleans am Eintritt in die Versailler Nationalversammlung hindern sollte, wurde Aumale doch im Depart. Oise gewählt und trat nebst dem Prinzen von Joinville ein. Am wurde Aumale als Mitglied der Französischen Akademie aufgenommen und im Juli 1873 zum Präsidenten des über den Marschall Bazaine eingesetzten Kriegsgerichts ernannt. Nach Beendigung des Prozesses übernahm er das Generalkommando des 7. Armeekorps (Besancon); 1878 wurde er Armeeinspecteur; seit 1880 ist er ohne aktives Kommando. Er wurde durch das sog. Prinzendekret vom seiner Stelle als Divisionsgeneral entsetzt, durch das Gesetz vom aus den Armeelisten gestrichen und 13. Juli aus Frankreich ausgewiesen. In einem 1886 kundgegebenen Testamente machte Aumale das Schloß Chantilly dem Institut de France zum Geschenk, mit der Bestimmung, daß das Schloß mit seinen Kunstschätzen nach dem Tode A.s in den Besitz des Instituts übergeben solle.
Nachdem Aumale 1888 den Grafen von Paris wegen seiner Unterstützung Boulangers heftig getadelt und den Anschluß der Royalisten an die Republik in Aussicht gestellt hatte, wurde ihm Anfang März 1889 die Rückkehr nach Frankreich gestattet. Aus seiner geschlossenen Ehe mit einer Tochter des Prinzen Leopold von Salerno, Marie Karoline Auguste de Bourbon (geb. gest. gingen zwei Söhne hervor: der Prinz von Condé, geb. 1845 zu Paris, gest. 1866 auf einer Reise zu Sydney, [* 23] und der Herzog von Guise, geb. 1854 zu Twickenham, gest. 1872 in Paris.