[* ] jede zum Emporheben und Herablassen von Lasten dienende Maschine (s. Hebeapparate), insbesondere eine Vorrichtung
zur Beförderung von Personen und Gegenständen nach verschiedenen Stockwerken in Warenhäusern, Magazinen, Wohnhäusern, öffentlichen
Gebäuden u. s. w. Für geringere Förderlasten benutzt man Handaufzüge,
bei vorhandener Transmission Transmissionsaufzüge mit konstant laufender Antriebswelle. Zur Erzielung größerer Leistungen
bei höherer Fördergeschwindigkeit dienen Aufzug, die von Dampfmaschinen oder Gasmotoren betrieben werden.
Endlich kommen noch hydraulische, pneumatische und elektrische Aufzug zur Anwendung, von denen die erstern des
außerordentlich einfachen und sichern Betriebes wegen sehr beliebt geworden sind. Die Hauptteile eines
Aufzug sind: der Motor, die Transmission zwischen diesem und dem zur direkten Aufnahme der Förderlast bestimmten Teile der Anlage,
der Fahrstuhl und dessen Führung, endlich die zur Einleitung, Abstellung und Regulierung der Bewegung der Förderlast dienenden
Einrichtungen.
Handaufzüge dienen im allgemeinen nur zur Förderung kleinerer Lasten. Die eigentliche Hebemaschine
ist bei ihnen gewöhnlich ein Haspel, der durch ein über eine oder zwei Rollen laufendes Seil ohne Ende oder durch eine
Bockwinde in Bewegung gesetzt wird. Einen Handaufzug der ersten Art zeigt Tafel: Aufzüge I,
[* ]
Fig. 1, nach der Ausführung von
Schelter & Giesecke in Leipzig, bestimmt für 150 -300 kg Belastung. Der Fahrstuhl a gleitet vermöge
angebrachter Rollen in Führungen b und hängt an zwei nebeneinander liegenden Hanfseilen c, die, je nachdem der Fahrstuhl
gehoben oder gesenkt wird, auf eine Trommel d auf- oder abgewunden werden. Diese Trommel empfängt ihre Bewegung durch Schneckenräder,
die durch das Drehen des Rades f in Bewegung gesetzt
mehr
werden, über das Rad f ist ein endloses Handseil geschlungen, das unten wiederum über eine Rolle geführt ist. Der Fahrstuhl
wird durch Gegengewichte ausbalanciert, und die Übertragung der Bewegung durch Schneckenräder bringt es mit sich, daß der
Fahrstuhl nicht von selbst, sondern nur durch entsprechendes Ziehen am Handseil niedersinkt. Der Betrieb
kann von jedem Stockwerk aus erfolgen.
Noch einfacher sind diejenigen Aufzug, die in Hotels und Restaurants zum Aufziehen der Speisen dienen. Dabei werden oft, wie in
dem
[* ]
Fig. 2 dargestellten Speisenaufzuge, zwei Förderkästen durch Seile verbunden, die über zwei Rollen geschlungen sind,
von denen die eine über, die andere unter dem Fahrstuhlschacht liegt. Die Fahrstühle sind in zwei nebeneinander
liegenden, durch die Stockwerke durchgehenden Schächten geführt. Die Länge des die Kästen verbindenden Seils ist so bemessen,
daß der eine sich ganz oben befindet, wenn der andere seine tiefste Stellung erreicht hat.
Durch entsprechendes Ziehen an den Keilen werden die sich gegenseitig ausbalancierenden Fahrstühle in
die gewünschte Höhe gebracht. Für größere Lasten und Hubhöhen, für mehrstöckige Magazine und Fabriken ordnet man bei
Aufzug mit Handbetrieb besondere Winden an. Einen derartigen Aufzug zum Transport von Waren (Handwarenaufzug) zeigt
[* ]
Fig. 3. Als Winde
dient eine Bockwinde a, die in jedem beliebigen Stockwerke aufgestellt werden kann; dabei wird das Seil
oder die Kette über eine Rolle geführt, die über der Mitte des Schachtes anzubringen ist. Gleichzeitig mit dem Zugseil ist
an dem Fahrstuhl ein zweites Seil befestigt, das über die erwähnte und eine zweite Rolle nach dem Gegengewichtskasten b
geht, dessen vertikale Führungen zweckmäßig an der nächstgelegenen Wand angeordnet werden.
Die Transmissionsaufzüge erfordern eine stetig laufende Transmissionswelle, von der die Kraft zum Betriebe der Bewegungsmechanismen
des Aufzug abgeleitet wird. Dieselben werden für Güter und auch für Personenbeförderung ausgeführt und bieten bei einfacher
Anlage genügende Betriebssicherheit. Meist kommen jedoch Transmissionsaufzüge nur dort zur Verwendung,
wo gerade, wie in Fabriken, eine konstant laufende Transmission, die andern Zwecken dient, für den Betrieb des Aufzug zur Verfügung
steht. In Fällen, wo keine solche vorhanden ist, der Aufzug aber dauernd oder doch während größerer Zeitabschnitte
in Gang gehalten werden muß, kann ein Kleinmotor, Dampfmaschine, Gas-, auch Petroleum- oder Wassermotor
aufgestellt werden, der dauernd läuft, und von dessen Haupttransmissionswelle aus die Aufzugsmaschine angetrieben wird.
Größere Aufzug (Dampfaufzüge) jedoch werden derart eingerichtet, daß die Betriebsdampfmaschine vom Fahrstuhle
aus in Gang gesetzt wird und während des Stillstandes des Aufzug abgestellt bleibt.
[* ]
Fig. 4 veranschaulicht
die Einrichtung eines Transmissionsaufzuges nach der Ausführung von Schelter & Giesecke in Leipzig.
Der Fahrstuhl a wird im Fahrschacht durch die sich an die Schienen der Gerüstbalken anlegenden Rollen b geführt und hängt
an dem Stahldrahtseil, das, nachdem es über die unter dem Dache des Gebäudes liegenden Rollen c gegangen ist, auf die Seiltrommel
d aufläuft.
Der Antrieb dieser erfolgt durch eine vorn liegende Transmissionswelle mit in der
[* ]
Figur sichtbaren offenen
und gekreuzten Riemen, die über die Riemenscheiben f laufen. Von diesen drei
Scheiben ist die mittlere fest, die beiden äußern
lose auf der Welle; je nachdem der offene oder der gekreuzte Riemen auf die feste Scheibe geleitet wird,
läuft die Welle in der einen oder andern Richtung um und treibt durch eine Schnecke und ein auf der Achse der Seiltrommel d
sitzendes Schneckenrad letztere an. Die Verschiebung der Riemen geschieht vom Fahrstuhl aus. Es führt auf der ganzen Bahn
desselben eine Stange g (in der Abbildung vom Arbeiter in der Hand gehalten) neben dem Gerüst herab, durch
deren Auf- oder Abbewegung mit Übertragung derselben durch das Seil h auf den Riemenausrücker die Riemenverschiebung und
somit die Ausrückung des Fahrstuhls und die Einrückung für Auf- und Abwärtsgang erfolgt.
Hierdurch ist auch die Möglichkeit gegeben, den Fahrstuhl an jedem Punkte seines Wegs aufzuhalten. Dadurch,
daß der Fahrstuhl an eine vorspringende Nase der Steuerstange g dann anstößt, wenn er an seinem höchsten oder tiefsten
Punkte angekommen ist, rückt er selbstthätig den Antrieb aus, wodurch ein überschreiten der Endstellungen und etwaige dadurch
hervorzurufende Unglücksfälle vermieden werden. Einen Transmissionsaufzug derselben Firma, angetrieben
durch einen Gasmotor, zeigen die
[* ]
Fig. 5 und 6. Die Einrichtung vom Fahrstuhle und Windwerk entspricht dem
oben beschriebenen Aufzug Aufzugsmaschine, Haupttransmission und Motor sind aber im Erdgeschoß untergebracht.
Als Beispiel für die Ausführung eines Dampfaufzuges diene der in
[* ]
Fig. 8-10 dargestellte der Firma
Otis Brothers in Neuyork. Die Dampfwinde ist im Erdgeschoß aufgestellt; sie wird durch eine kleine
Zwillingsdampfmaschine a angetrieben, deren Ingangsetzung, Umsteuerung und Abstellung vom Fahrstuhl aus durch Ziehen an dem
Seil b geschieht. Dieses Seil steht durch die Stange c mit dem Hebel l eines Drehschiebers m in Verbindung, der so durch Bewegung
des Seils dem gewünschten Gange des Fahrstuhls oder dem Stillstaude entsprechend gestellt wird.
Stößt der Fahrstuhl an die beiden am obern und untern Ende des Hubes angebrachten Knoten d am Steuerseil, so stellt er durch
Mitnahme des letztern selbstthätig die Dampfmaschine ab. Weiter ist mit dem Steuerseil daß Seil f in Verbindung,
das, sobald das Steuerseil auf Stillstand der Maschine gerückt ist, eine Bremse g der Antriebscheibe der Seiltrommel, wie
auch eine Bremse der Sicherheitstrommel h am obern Ende des Fahrschachtes zur Wirkung bringt, wodurch der Fahrstuhl sofort
zum Stillstand kommt. Die Übertragung der Drehbewegung von der Maschine auf die Seiltrommel erfolgt so,
daß zunächst durch einen mit Spannrollen straff gehaltenen Riemen eine mit der Bremse g verbundene Scheibe k angetrieben wird,
von deren Achse aus mittels Zahnradübersetzung die Drehung der Seiltrommel erfolgt.
Die hydraulischen Aufzug werden entweder durch hydrostatischen Druck von einem hochgelegenen Reservoir aus in Bewegung gesetzt,
oder das Wasser wird durch Accumulatoren (s. d.) auf die notwendige Spannung gebracht und in derselben
erhalten. Am einfachsten und in der Einrichtung am billigsten ist es, den in Wasserleitungen vorhandenen Druck zu verwenden,
der durchschnittlich 4-6 kg für 1 qcm beträgt; deshalb sind solche Aufzug auch die gebräuchlichsten. Wo keine derartige
Leitung oder hochgelegenes Reservoir vorbanden oder der Druck nicht hinreichend ist, müssen Pumpen mit
0105a Das Auge des Menschen 1. Horizontaler Querschnitt des Augapfels. 2. Augenspieg des Augengrundes. 3. Vertikaler Durchschnitt
der
Augenhöhle. 4. Muskeln des Auges. 5. Thränenapparat. 6. Kreuzung der Sehstränge.
mehr
Accumulatoren zur Verwendung kommen. Die hydraulischen Aufzug werden als direkt wirkende Plungeraufzüge ausgeführt
oder als indirekt wirkende Aufzug derart, daß Treibcylinder zur Verwendung kommen, die kürzer als der Hub des Aufzug sind,
und daß die erforderliche Hubvergrößerung durch Flaschenzugübersetzung erreicht wird. Es giebt zwei Arten von direkt wirkenden
hydraulischen Aufzug; entweder der Treibcylinder hat die volle Länge des Fahrstuhlhubes, wie
auch der Plungerkolben, oder es wird ein Teleskopkolben verwendet, wobei die Länge des Treibcylinders nur einen entsprechenden
Bruchteil des ganzen Hubes ausmacht.
Ein direkt wirkender hydraulischer der ersten Bauart, von Schmidt, Kranz & Co. in Nordhausen am Harz, ist
in
[* ]
Fig. 11 dargestellt. Der Hubcylinder aufzug ist in einen Schacht versenkt; der als schmiedeeisernes Rohr ausgeführte Plungerkolben
b trägt oben direkt den Fahrstuhl c, der durch Gegengewichte ausbalanciert ist. Das Betriebswasser wird durch eine Wandpumpe
d in das Reservoir f geschafft und fließt durch ein Rohr g dem Treibcylinder a zu. Der Zu- und Abfluß
des Wassers im Cylinder und damit das Heben und Senken des Fahrstuhls werden in jeder Stellung des letztern vom Fahrstuhl
selbst aus durch Ziehen an dem Handseil h geregelt.
An den Endstellungen des Fahrstuhls erfolgt die Verstellung des Steuerschiebers zur Stillsetzung des Aufzug selbstthätig.
Wegen der Betriebssicherheit, die hydraulische Aufzug dieser Art gewähren, und wegen ihrer Einfachheit werden dieselben
mit Vorliebe für Personenaufzüge benutzt. Der tiefe Schacht läßt sich vermeiden durch Anwendung der sog. Teleskopkonstruktion,
wie solche doppelt ausgeführt in Taf. II,
[* ]
Fig. 1 und 2 dargestellt ist.
a, a,
[* ]
Fig. 1, sind die beiden feststehenden Treibcylinder.
Die Kolben bestehen hier nicht aus einem Stück, sondern aus einer Anzahl von ineinander sich führenden Röhren b, c, d und
e, so daß die weitere immer als Führungscylinder für die nächst engere, als Kolben zu betrachtende, dient; die Röhren
sind am obern Ende gegeneinander durch Stopfbüchsen abgedichtet (s. Fig. 2). Der Wasserdruck muß so
groß sein, daß er hinreicht, durch Einwirkung auf den Kolben kleinsten Querschnittes die Last emporzuheben. Am Hauptcylinder
unten ist, wie
[* ]
Fig. 2 erkennen läßt, ein Federpuffer angeordnet, der beim Hereingehen der Kolben
ein sanftes Aufsetzen derselben erreichen läßt.
Bei den indirekt wirkenden hydraulischen Aufzug mit Flaschenzugübersetzung kann der Treibcylinder
neben dem Fahrstuhlschacht stehend oder liegend angeordnet werden. Bei dem auf Taf. II,
[* ]
Fig.
3, dargestellten Lastaufzug mit stehendem Cylinder a greifen die zwei Kolbenstangen b an einer losen Rolle c an, über die
das Lastseil läuft. Der eine Strang d desselben ist oben im Gebäude befestigt, der andere f läuft über
eine am obern Ende des Fahrstuhlschachtes angebrachte Leitrolle und trägt den
Fahrstuhl. Hierbei beträgt der Kolbenhub
nur die Hälfte der Aufzughöhe. Das Druckwasser tritt beim Heben der Last über den Kolben, hier Scheibenkolben. Durch entsprechende
Einstellung des Steuerungsapparats kann man dieses Wasser über dem Kolben austreten lassen, wodurch
sich der Fahrstuhl senkt. Die Geschwindigkeit des Herabgehens wird durch die Steuerung geregelt.
Die pneumatischen Aufzug haben principiell dieselbe Einrichtung wie die hydraulischen und werden ebenso wie diese
in direkter und indirekter Anordnung ausgeführt. Der Betrieb erfolgt durch komprimierte Luft oder durch den
atmosphärischen Luftdruck, indem in letzterm Fall der Raum unter dem Treibkolben luftleer gepumpt wird. Pneumatische Aufzug sind
meist als Gichtaufzüge für Hochöfen in Gebrauch und bieten hierfür oft große Vorteile.
Elektrische Aufzug, die namentlich von Siemens & Halske in Berlin mehrfach auf Ausstellungen im Betrieb gezeigt wurden, haben
in der Praxis noch keine größere Verbreitung finden können.
Die
[* ]
Fig. 4, 5 und 6 der Taf. II zeigen Anwendungsformen von Aufzug nebst
ihrer äußern Ausstattung,
[* ]
Fig. 4 den Aufzug im königl. Schloß zu Berlin, Fig. 5 den eines größern Geschäftshauses,
[* ]
Fig. 6 den
im Grand Restaurant Unter den Linden zu Berlin. Alle drei genannten Aufzug sind direkt wirkende hydraulische
von C. Flohr in Berlin, der auch den Aufzug konstruiert hat, der auf der Insel Helgoland das Oberland mit dem Unterland verbindet.
Über die Aufzüge des Eiffelturms s. d.
Unter den Sicherheitsvorrichtungen beim Fahrstuhlbetriebe stehen diejenigen in erster Linie, die bei den
an Seilen, Ketten oder Riemen hängenden Fahrstühlen beim Reihen der Seile u. s. w. ein Herabstürzen des
Fahrstuhls verhindern. Weiter gehören hierher die schon oben erwähnten Vorkehrungen, die dem Fahrstuhl ein überschreiten
der Endstellungen unmöglich machen; ferner diejenigen Einrichtungen, die eine zu große Fahrgeschwindigkeit verhindern;
endlich auch die Vorrichtungen zum Abschluß des Fahrschachtes während der Bewegung des Fahrstuhls, sowie
die Einrichtungen zum selbstthätigen Anhalten beim Auftreffen auf ein Hindernis während der Abwärtsfahrt.
Gegen das Herabstürzen des Fahrstuhls beim Reißen der Tragseile sichert man sich durch eine Vorrichtung, die den Fahrstuhl
in seiner Führung festklemmt.
[* ]
^[Abb. Fig. 1.]
[* ]
^[Abb. Fig. 2.]
Ein Beispiel für diese in vielen Formen ausgeführte Sicherungsmethode ist die vielfach bewährte Fangvorrichtung,
Patent Roßbach (Deutsches Reichspatent 38278 und 44516), ausgeführt von Schmidt, Kranz & Co. in Nordhausen (s. vorstehende
[* ]
Fig. 1 und 2). Das Tragseil greift an einem Ringe a an, der das obere Ende eines senkrechten Bolzens bildet, welcher
sich unten auf eine Feder b stützt. Durch das Gewicht des Fahrstuhls wird die
mehr
105 Feder zusammengedrückt und der Bolzen gegen den Fahrstuhl in die Höhe gezogen. Mit dem Bolzen sind nun die Enden von zwei
Hebeln h verbunden, die vermöge der Stangen s mit den Klemmbacken k in Verbindung stehen. Reißt das Tragseil, so zieht die
Feder b die Endpunkte der Hebel h nach dem Fahrstuhl hin, wodurch die Bremsbacken k gegen die zwischen
ihm und dem Anschlag w durchgehende Führungsschiene gepreßt werden und den Fahrstuhl festhalten. Durch die in der Zeichnung
ersichtliche Handkette oben am Fahrstuhl können außerdem von diesem aus jederzeit mit den neben h liegenden weitern Hebeln
die Stangen s in die Höhe gezogen und dadurch ebenfalls die Klemmbacken k in Thätigkeit gesetzt werden.
Für Personenaufzüge wird auch die Einrichtung so getroffen, daß der Fahrstuhl an zwei Seilen aufgehängt ist, wobei eine
übermäßige Verlängerung eines der Seile schon genügt, die Fangvorrichtung einzurücken. Weiter ist an diesem Fahrstuhl
ein Notfangboden angebracht. An Ketten ist ein leichtes Gitter unterhalb der Plattform aufgehängt, das
durch Hebel in der Weise mit den Klemmbacken k in Verbindung steht, daß letztere sofort zur Wirkung kommen, wenn beim Herabgehen
des Fahrstuhls der Notfangboden auf einen im Wege befindlichen Gegenstand aufstößt.
Eine eigenartige, von W. Seller+Co. in Philadelphia angegebene sog. Pendelsicherung wird für Deutschland
von Schelter+Giesecke in Leipzig ausgeführt. Die auf Taf. I,
[* ]
Fig. 7, ersichtliche Einrichtung ist derart, daß die seitlichen
Führungsleisten im Fahrschacht mit einer Nut in Wellenlinien versehen sind, in welche der Fangapparat, ein Pendel, eingreift.
Dieses ist so konstruiert, daß es beim regelrechten Niedergang des Fahrstuhls entsprechend seiner Schwingungsdauer
mit seinen Enden in der Nut hingleitet.
Sobald aber entweder durch Seilbruch oder sonstige Ursache eine größere als normale Senkungsgeschwindigkeit eintritt, kann
das Pendel nicht so schnell der wellenförmigen Nut in den Führungsstangen folgen, die in der Nut gleitenden Enden stützen
sich auf, werden in die Höhe gedrückt, und ein an denselben angebrachtes Zahnsegment greift in ein
darüber befindliches, am Fahrstuhl befestigtes ein, wodurch das Pendel festgehalten und so der Niedergang des Fahrstuhls
unmöglich gemacht wird.
Die beschriebenen Fangvorrichtungen werden sämtlich nach erfolgter Abhilfe der Störung durch langsames Anheben des Fahrstuhls
wieder in normale Funktion versetzt. Der Vorrichtungen zur Verhinderung des Überlaufens des Fahrstuhls
über seine Endstellungen ist schon oben gedacht worden. Die auf Schachtverschlußthüren bezüglichen Sicherheitsvorrichtungen
sollen ein Öffnen dieser Thüren von außen nur in den Fällen zulassen, wenn der Fahrstuhl gerade vor der betreffenden Thür
zur Ruhe gekommen ist.
Der Verschluß geschieht dann in der Art, daß ein Riegel an der Thür mit der Steuervorrichtung und dem
Fahrstuhl so in Beziehung gebracht ist, daß er von letzterm zurückgeschoben wird, wenn derselbe vor der Thür steht. Zugleich
kann durch das Niederdrücken der Thürklinke und durch das Öffnen der Thür die Vorrichtung zum Ingangsetzen des
Fahrstuhls so gesperrt werden, daß der Betrieb wiederum, und zwar vom Fahrstuhl aus, nur erfolgen kann, wenn die Schachtthür
ordnungsmäßig verschlossen ist. In der Weberei bezeichnet man zuweilen mit Aufzug die Kette, d. i. die Gesamtheit der Längsfäden
eines Gewebes, zwischen welche die Querfäden, Einschlag oder
Schuß genannt, eingeschossen werden.