welcher
Widersetzlichkeiten (s. d.) begangen werden.
Strafe: Gefängnis nicht unter 6
Monaten, gegen die Rädelsführer Zuchthans
bis zu 10 Jahren mit fakultativer Polizeiaufsicht,
Todesstrafe für Anstifter eines militärischen Aufruhr im Felde und für sämtliche
Beteiligte am Aufruhr vor dem Feinde (Militärstrafgesetzb. §§. 107, 108). Bei
Bedrohung der öffentlichen Sicherheit in dem
Bundesgebiete kann der
Kaiser jeden
Teil desselben in den Kriegszustand erklären. Dann geht die vollziehende Gewalt an die
Militärbefehlshaber über, deren
Anordnungen die Civilbehörden Folge zu leisten haben
(Verfassung des
DeutschenReichs, Art.
68). Für die bei Gelegenheit eines Aufruhr angerichteten Vermögensbeschädigungen haben, nach dem von den meisten
neuern Gesetzen angenommenen engl. Princip, subsidiär die Gemeinden aufzukommen.
(engl. RiotAct), ein von
Georg I. von England erlassenes, in der Hauptsache noch zu
Recht bestehendes Gesetz,
nach welchem es, wenn sich 12 oder mehr
Personen an einer unerlaubten Versammlung (s. Meeting) in lärmender und friedengefährlicher
Weise beteiligen, die Pflicht gewisser
Beamten (z.B. des Sheriffs, des Mayors, der
Justices of the Peace)
ist, eine Proklamation zu verlesen, die allen versammelten
Personen befiehlt, sich sofort zu zerstreuen. Wer diese Verlesung
verhindert oder eine
Stunde nach der Verlesung sich noch weiter an der Versammlung beteiligt, kann mit (selbst lebenslänglicher)
Zuchthausstrafe bestraft werden; bis 1837 konnte sogar die
Todesstrafe verhängt werden.
in der
Artillerie ein
Instrument zum Richten des
Geschützes, das in
Verbindung mit dem am
Geschützrohr befestigten
Korn gebraucht wird. Der Aufsatz hat einen verschiebbaren Richtpunkt von der Form eines Einschnittes
oder einer Durchbohrung, Visier genannt. Letzteres und das
Korn bestimmen die Visierlinie des
Geschützrohrs. Infolge der
Abweichung
der
Geschosse
[* 3] nach unten vermöge der Schwerkraft, muß der Aufsatz eine
Erhöhung des Visiers gestatten; er hat daher meist die
Gestalt einer Leiter oder einer
Stange und wird entweder wie früher stets auf eine bestimmte
Fläche an
dem hintern Rohrende aufgesetzt (daher Aufsatz) oder in eine Öffnung des Rohrmetalls eingelassen. Im erstern Falle
liegt das Visier in einem Schieber, der sich auf dem Aufsatz
auf und nieder bewegt, im letztern Falle ist es am obern Ende des
Aufsatz angebracht, und der ganze Aufsatz hat eine senkrechte
Bewegung.
Die eingelassenen Aufsatz sichern eine festere
Verbindung mit dem Rohre als die losen und werden daher in neuerer Zeit vorherrschend
angewendet. Zum
Einstellen des Visiers nach der jedesmaligen Entfernung des Ziels ist der Aufsatz mit einer
Skala versehen, die
entweder die inGraden und Minuten ausgedrückte
Erhöhung des Rohres, häufig aber auch die Schußentfernungen
angiebt.
Haben die
Geschosse eine stetige Seitenabweichung, wie bei sämtlichen gezogenen
Geschützen, so muß der Aufsatz auch eine
seitliche Verschiebung des Visiers gestatten. (S.
Geschütz,
Korn,
Richtung, Visier.)
Eine Aufschiebende Bedingung liegt vor, wenn in einem
Vertrage oder einer letztwilligen
Verfügung der Erwerb
eines
Rechts oder eine Verpflichtung davon abhängig gemacht ist, daß ein ungewisses Ereignis eintritt,
z. B. ein Haus wird vermacht für den Fall, daß der Vermächtnisnehmer die
Volljährigkeit erlebt. - Eine aufschiebende Zeitbestimmung
ist jede eine Leistung oder die Ausübung eines
Rechts hinausschiebende Befristung;
dahin gehört z. B. das Versprechen, ein
empfangenes
Darlehn am zurückzuzahlen.
der
Zuckerrüben, das unerwünschte Austreiben der Samenstengel im ersten Jahre, durch
Witterungsverhältnisse und zu zeitiges säendes Rübensamens hervorgerufen.
Diese Schoßrüden haben geringen Zucker-, aber
hohen Holzfasergehalt, was die Verarbeitung erschwert.
in der Forstwirtschaft der durch natürliche Besamung im
Walde auf
Schlagen und in
Beständen entstandene
junge Nachwuchs von Holzarten, deren schwerer Same meist nicht weit über den Kronenschirm des Mutterbaums
hinausfällt. Keimender Same der
Eichen,
Buchen, Kastanien, von beimischen
Nadelhölzern nur der der
Zirbelkiefer, liefert Aufschlag (S.
auch
Anflug.) -
Beim Militär ist der
Besatz am untern Ende des Ärmels des Waffenrocks, meist von der
Farbe des Kragens. Infanterie
und Fußartillerie der preuß.
Armeehaben den brandenburgischen Aufschlag (drei Knöpfe übereinander auf der
Ärmelpatte, s. d.), Garde, Pioniere,
Jäger, Feldartillerie, Dragoner und
Kürassiere den schwedischen Aufschlag (parallellaufend
mit der untern Ärmelöffnung und zwei kleinere Knöpfe nebeneinander),
Ulanen, Husaren und Gendarmen den polnischen Aufschlag (nach
oben in eine
Spitze auslaufend und in dieser, außer bei den Husaren, einen Knopf).
- In der
Musik ist Aufschlag soviel wie
Auftakt (s. d.).
- Aufschlag wird auch für
Accise (s. d.) gebraucht.
eine
Operation der chem.
Analyse (s. d.), die man häufig vornimmt, um unlösliche Mineratsubstanzen
in
Verbindungen zu verwandeln, die entweder direkt oder durch Vermittelung von Säuren in Wasser gelöst
werden können. So werden unlösliche Silicate durch Schmelzen mit kohlensaurem Natriumkalium derartig zersetzt, daß sie
nach dieser Behandlung in Säuren leicht löslich werden, oder sie werden mit Fluorwasserstoffsäure behandelt, wobei unter
Verdampfung der
Kieselsäure als
Fluorsilicium die
Basen in leicht zersetzbare
Fluoride übergeführt werden; andere
Stoffe schmelzt man mit saurem schwefelsauren Natrium (s. Natriumbisulfat), wobei lösliche
schwefelsaure
Salze entstehen; wieder andere, z. B.
Chromeisenstein, sind durch Schmelzen mit Salpeter, also durch Umwandlung
in höher oxydierte Körper aufzuschließen,
Fahlerze durch
Glühen in einem
Strome von Chlorgas u. s. w. Die
Wahl des Aufschließungsmittels
hängt von der Natur des aufzuschließenden Körpers und von den nachfolgenden
Operationen ab. Will man
z. B. in einem Silicate die Menge der
Alkalien bestimmen, so muß man mit Fluorwasserstoffsäure aufschließen, während für
die Bestimmung der
Kieselsäure die Aufschließung durch Schmelzen mit kohlensaurem Natriumkalium zu erfolgen hat. Welchen
Weg man auch einschlagen mag, die aufzuschließenden
Substanzen¶
mehr
sind vorher immer auf das allersorgfältigste zu zerkleinern, da nur bei Anwendung staubfeinen Pulvers vollständiges Aufschließen erfolgt.
(S. Nasser Weg.) - Das der Dungstoffe, um die Pflanzeneinschlüsse in den wasserlöslichen Zustand überzuführen, geschieht
durch Behandlung mit Schwefelsäure.
[* 7]
Im Bergbau ist Aufschließen soviel wie Erzmittel durch Herstellen von Schächten, Stollen und Strecken zugänglich
machen. In der Aufbereitung (s. d.) versteht man unter Aufschließen die Aufhebung
der natürlichen Verwachsung der Erze unter sich und mit taubem Gestein durch Zerkleinerung, derart, daß danach eine Trennung
dieser Mineralien
[* 8] auf Grund der Verschiedenheit ihrer spec. Gewichte in Wasser (mit Setzmaschinen, Herden u. s. w.)
möglich ist.