Aufgesang, der dritte
Abgesang genannt werden. Die
Stollen müssen in Rhythmus und begleitender Melodie einander vollkommen
entsprechen; der
Abgesang steht gewöhnlich in einem musikalischen und rhythmischen Verwandtschaftsverhältnis zum Aufgesang;
in der Regel ist er länger als jeder
Stollen, aber kürzer als beide zusammen, seit dem 14. Jahrh, läuft er gern
stollenartig aus. (S.
Strophe.)
desLeibes, entweder die Folge von
Geschwülsten oder von Ansammlung fester, flüssiger oder luftförmiger
Stoffe in den natürlichen
Höhlen des
Bauches.
Insbesondere kommt hier die übermäßige Anhäufung von
Gasen
(Tympanitis) in
Betracht, welche entweder in der Bauchhöhle selbst (nach Zerreißung der Darmwand u. s. w.)
oder, wie gewöhnlich, im
Magen
[* 2] oder
Darme
(Meteorismus) eintritt. (S.
Aufblähen und
Blähungen.)
oder Infusionstierchen (Infusoria), eine
Klasse von
Urtieren, die sich von den
Wurzelfüßern (s. d.)
vornehmlich durch eine feste, äußere
Haut
[* 3] (Cuticula) und damit durch eine bestimmte Körpergestalt unterscheiden. Die Aufgußtierchen haben
den Wert von Zellen (s. d.); sie besitzen innerhalb des von
der Zellmembran umgebenen protoplasmatischen Körpers einen
Kern und meist auch eine pulsierende
Vakuole. Die Zellmembran weist
an einer bestimmten stelle eine Öffnung auf, die als Mund fungiert und direkt in die Leibessubstanz hineinführt; die nicht
verdauten Überreste der Nahrung werden durch eine andere (After-)Öffnung wieder nach außen befördert.
Als Bewegungsorgane finden sich eine größere oder geringere Anzahl beweglicher
Haare,
[* 4] Wimpern oder Geißeln, die verschieden
verteilt und besonders in der Umgebung des Mundes stark entwickelt und zahlreich gefunden werden. Diese bilden systematische
Unterscheidungsmerkmale. Die Aufgußtierchen wurden nach 1670 von
Leeuwenhoek entdeckt; ihr
Name rührt daher, daß
man sie in oft erstaunlicher Zahl auftreten sah, wenn tierische oder pflanzliche Reste mit Wasser übergössen und an einen
warmen Ort gestellt wurden.
Allerdings wurden damals, und noch 1838 von Ehrenberg in dessen klassischem Werke: «Die Infusionstierchen als vollkommene
Organismen» (Lpz. 1838), alle mikroskopischen Wasserbewohner, besonders auch niedere
Pflanzen und Rädertiere
unter diesem
Namen zusammengestellt;
erst spätere Untersuchungen, namentlich von Dujardin, Claparède und Lachmann,
Stein,
Balbiani u. s. w., führten eine genauere Kenntnis der und Ausmerzung fremder Formen herbei.
Auch gegenwärtig zählt man ihnen noch eine Anzahl kleinster Wesen zu, die vielleicht den
Pflanzen näher als den
Tieren verwandt
sind, die sog. Geißeltierchen (s. d.)
oder Geißelträger (Flagellata), denen die eigentlichen Aufgußtierchen oder Wimperinfusorien (s. d.,
Ciliata) als zweite Ordnung gegenüberstehen.
in der
Musik die dissonierende Verzögerung eines Accordtones durch die kleine oder große Ober- oder Untersekunde,
im übrigen gleichbedeutend mit
Vorhalt und
Vorschlag (s. d.).
(frz. accaparement), die
massenhafte käufliche Erwerbung einer
Ware in ihrem Erzeugungsgebiet seitens einzelner
Spekulanten. Ein solches Vereinigen des
Besitzes in wenigen
Händen bewirkt eineSteigerung der Preise infolge
der bleibenden oder vermehrten
Nachfrage. Um diese Preissteigerung fern zu halten, war früher in vielen
Staaten und Orten
der Aufkauf solcher
Artikel, welche zu den unentbehrlichen Lebensbedürfnissen gehören, namentlich des Getreides, streng verboten.
Man ging dabei von dem
Gesichtspunkte aus, der Preis dieser Ware verfalle mit dem der vollen Willkür
der Spekulanten und müsse ein wucherhafter werden. Noch heute hört man von manchen diese
Ansicht äußern, daß die Aufkäufer
die wahren und einzigen
Ursachen aller
Teuerungen seien, daß sie sich auf Kosten des ganzen
Volks, und besonders der ärmern
Klassen, bereicherten. Im allgemeinen hat indessen eine
Beobachtung der
Thatsachen zu der Einsicht geführt,
daß der der wichtigern Lebensbedürfnisse nur auf niedern Entwicklungsstufen des Verkehrs in einem wirklich Besorgnis erregenden
Grade stattfinden kann, während bei hinlänglich ausgebildeter und freier Verkehrsbewegung gesteigerte Preise die Konkurrenz
entfernter Gegenden herbeirufen.
Man machte andererseits die Erfahrung, daß man mit jenen Verboten den wichtigen
Nerv des Verkehrs, den
man frei erhalten wollte, systematisch lahmte. Zuweilen gelingt es allerdings einer
Vereinigung von Spekulanten, die Preise
längere Zeit hindurch ungewöhnlich hoch emporzutreiben. So bei Getreide,
[* 6] z. B. 1879 in
Amerika
[* 7] mit Rücksicht auf die Ausfuhr nach Europa.
[* 8] Der Erfolg aber war schließlich, daß amerik.
Weizen in
Antwerpen
[* 9] erheblich billiger zu haben war als in
Amerika. So wird überhaupt auch bei sehr bedeutender Kapitalkraft
der Aufkäufer (accapareurs) ein
Rückschlag nicht ausbleiben. Mit dem Aufkauf verwandt ist der Vorkauf (s. d.)
von Lebensmitteln.
eigentlich die Ausbildung des Verständnisses für Dinge, die sonst dem blinden Vorurteil oder
der bloßen
Autorität des
Glaubens unterlagen, überhaupt die geistige
Befreiung, die Weckung des Selbstdenkens über alles,
was unsere höchsten Interessen betrifft. Die Aufklärung wurde daher zur Losung der neuern
Philosophie und Wissenschaft im Kampfe
gegen die Autoritätssucht des Mittelalters; sie hat sich nicht minder seit der Mitte des 18. Jahrh.
(Zeitalter der Aufklärung) mit den auf Emancipation der untern
Stände gerichteten Bestrebungen eng verbündet.
Irrig war an den Bestrebungen der Aufklärung hauptsächlich die Meinung, daß es auf die Entfesselung des Verstandes
allein ankomme, die Forderungen der Sittlichkeit und
Religion einer eigenen Kultur nicht bedürften; ein
Irrtum, der in der
Philosophie durch Kant überwunden wurde, im Volksleben aber gerade in neuerer Zeit verbreiteter ist als
je zuvor.
Vgl. Kant, Was ist Aufklärung? (in der «Berlinischen Monatsschrift», 1784);
Lecky, Geschichte des Ursprungs und Einflusses der in Europa (2 Bde.,
deutsch von Jolowicz, 2. Aufl., Lpz. 1873; und von Ritter, Berl.
1873).
militär. Dienst, welcher die Erkundung der
Stellung und der
Bewegungen, des Feindes bezweckt. Er
ist fast ausschließlich Sache der
Kavallerie. Im größern Verhältnis und bei einiger Entfernung vom Feinde fällt die
Aufklärung
im weitern
Umfange den selbständigen
Kavalleriedivisionen zu. Der eigenen
Armee weit
¶
mehr
vorausgehend, bilden sie das Mittel, durch Erforschung der Verhältnisse beim Feinde die Kriegslage zu klären, zugleich aber
die eigenen Bewegungen zu verschleiern. Der der den Infanteriedivisionen zugeteilten Kavallerie bewegt sich in engern Grenzen,
[* 11] reicht aber bis in alle Teile des Gefechts hinein; namentlich gehört die Aufklärung in der Flanke der eigenen
Truppe und gegen die Flanke des Feindes zu den stetigen Aufgaben derselben. Zur Aufklärung sind außer dem unmittelbaren Aufsuchen
des Feindes alle sonst geeigneten Mittel zu benutzen.
Von Bedeutung ist es, möglichst früh Gefangene zu machen; die Nummern ihrer Regimenter lassen auf die Verteilung der feindlichen
Streitkräfte schließen. Im übrigen bleibt für die Aufklärung das Sehen
[* 12] die Hauptsache, das Gefecht
nur Mittel zu diesem Zweck. Zum Sehen sind einzelne Reiter oder kleine Abteilungen am geeignetsten. Angriffe stärkerer Infanterieabteilungen
zu Aufklärungszwecken sind nur als Einleitung eines beabsichtigten allgemeinen Angriffs gerechtfertigt. Der in feinen oben
angegebenen Abstufungen entspricht dem Begriffe der strategischen und taktischen Rekognoscierungen. Über dieAufgabe und Bedeutung der Offizierpatrouille s. d.