Nordgrenze, an der rechts
zur
Tauber gehenden Gollach, hat (1890) 1061 E., darunter 162
Evangelische und 118 Israeliten,
Amtsgericht (Landgericht
Würzburg),
[* 2] Post,
Telegraph,
[* 3] Personenpostverbindung mit Ochsenfurt und Röttingen, Aufschlageinnehmerei, Bezirkssparkasse, Bezirkskrankenhaus,
Pfründnerspital, städtische Wasserleitung,
[* 4] 2
Volksschulen;
(spr. obanj),Hauptstadt des Kantons Aubagne (129,44 qkm, 4 Gemeinden, 11549 E.)
im
Arrondissement Marseille
[* 5] des franz. Depart.
Bouches-du-Rhone, 17 km östlich von Marseille, rechts am Huveaune und an der
Linie
Paris-Nizza der
Franz. Mittelmeerbahn sowie der Zweiglinie Aubagne-Valdonne (17 km), hat (1891) 5406,
als Gemeinde 8154 E., Baumwollweberei,
Tuch- und Shawlfabrikation,
Töpferei,
Weinbau und Obstzucht. Der hier wachsende rote
feurige Aubagnewein, eine Art Muskateller, und die Reinettenäpfel sind berühmt. Aubagne ist Geburtsort des
AbbéBarthélemy (s. d.),
dem 1828 hier ein
Denkmal errichtet wurde.
Droit d' (frz., spr. droa dobähn;
lat. Jus albinagii, von albanus,
d. i fremd),
Fremdenrecht, das
Recht desStaates auf den Nachlaß eines kinderlosen Fremden
(s. Heimfallsrecht).
(spr. ohb), rechter Nebenfluß der Seine, entspringt bei Praslay auf dem Plateau von
Langres im Depart.
Haute-Marne, fließt gegen NW. durch die Depart.
Côte-d'Or, und
Marne, wird bei Rouvres
flößbar, berührt La
Ferté,
Bar, Areis und mündet oberhalb
Pont-sur-Seine nach einem Laufe von 248 km, wovon 45,1 km (von
Arcis an) schiffbar sind. Die wichtigsten Zuflüsse der Aube sind Aujon und Boire auf der rechten Seite. Die Hauptartikel
des Wassertransports auf der Aube (1835: 8128 t) sind
Kohlen,
Brenn- und
Bauholz und Getreide.
[* 6]
Hauptstadt ist
Troyes (s. d.). Der östl.
Teil gehört zum
Bassin der Aube selbst, der westliche zur Seine, die hier
noch viele Flüßchen aufnimmt.
Das Klima ist mild, feucht und veränderlich, aber gesund. Nach den
Beobachtungen der 41 pluviometrischen
Stationen fallen jährlich durchschnittlich 6-7 dm, im O. des Departements jedoch 8-9 dm
Regen. Zwei Drittel der Grundfläche
bestehen aus Ackerboden; aber dieser ist sehr ungleich verteilt. Der Norden,
[* 7] zu der wegen der
Unfruchtbarkeit
und Öde ihrer einförmigen baumlosen Ebenen verrufenen Champagne-pouilleuse gehörig, wird meistens nur zu Viehweiden benutzt.
Der
Süden hat desto ergiebigern Ackerboden, gute Wiesen und Waldung und ist reich an Kartoffeln, Getreide (1893: 798986
hl Weizen, 361760 hl Roggen, 273701 hl Gerste,
[* 8] 941384 hl Hafer),
[* 9] Hanf, Raps, Heu, Holz,
[* 10]
Wein (1893: 370592,
durchschnittlich jährlich 341364 hl), an Rindvieh (1887: 99979),
Pferden (35667), Schweinen (29275), Schafen (245917)
und
Geflügel. 1893 wurden 111622 hl Cider bereitet. Das Departement liefert
Eisen
[* 11] (1893: 4278 t),
Torf und andere brennbare
Stoffe,
ferner Marmor, Kreide,
[* 12] Thonarten zu Fayence,
[* 13] Töpfen und Schmelztiegeln, Ziegelerde, Lithographiesteineu.
dgl.
Die Industrie beschäftigt sich hauptsächlich mit
Spinnerei,
Woll-,
Baumwoll- und Leinweberei, Strumpfwirkern, Färberei,
Leder-, Papier-,
Glas- und Darmsaitenfabrikation. Die
Fleischwaren haben einen Ruf erlangt, und
der Handel mit Getreide,
Wein,
Heu, Holz und
Kohlen ist bedeutend. Das Departement hat (1886) 371 km Eisenbahnen
(Ostbahn und die Orleans-Chalonsbahn), etwa 209 km
schiff- und flößbare Wasser- und (1892) 378,8 km Nationalstraßen. Um die Volksbildung ist es gut bestellt. 1891 waren
von 1569 Rekruten nur 40
Analphabeten.
(spr. ohb),HyacintheLaurent Théophile, franz.
Admiral und Marineminister, geb. zu
Toulon,
[* 14] ging nach
Beendigung seiner nautischen
Studien 1843-47 nachJapan,
[* 15] wurde 1854
Fregattenkapitän und machte mehrere
Feldzüge am
Senegal mit. Im
Kriege von 1870 organisierte er die Verteidigung der Carentanlinie und nahm als Brigadegeneral
am Kampfe um
Besancon teil. 1879 erhielt er den Gonverneurposten auf Martinique, kehrte 1881 als
Konteradmiral nach
Frankreich
zurück und wurde besonders mit der Leitung des
Torpedowesens betraut. Vom bis zum war
er Marineminister und wurde 1886 zum Viceadmiral befördert. Er starb in
Toulon. Ein großer
Teil seiner
Aufsätze
über seine
Reisen und fachmännischen Erfahrungen erschien gesammelt u. d. T.
«Entre deux campagnes» (1881) und «A terre
et à bord» (1884).
ein von Herm.
Aubel in Lindenhöhe bei Köln
[* 16] erfundenes heliographisches
Verfahren zur
Reproduktion von Kupferstichen und
Blättern in andern
Manieren, vergrößert oder verkleinert auf
Zink, und zwar sowohl für Hockdruck mittels der Buchdruckpresse wie für
Tiefdruck
mittels der
Stein- oder Kupferdruckpresse.
(spr. ohb'nahß),Hauptstadt des Kantons Aubenas (152,66
qm, 17 Gemeinden, 22569 E.) im
Arrondissement Privas des franz. Depart.
Ardèche, rechts von der
Ardèche auf einem 310 m hohen
Hügel, der den
Fluß um 110 m überragt, am Fuße der Cevennen, in einem fruchtbaren, von erloschenen
Vulkanen umgebenen
Thale,
an der Zweiglinie Vogué-Prades der
Franz. Mittelmeerbahn, hat (1891) 5271, als Gemeinde 7824 E., eine
Kirche aus dem 15. Jahrh., ein Schloß aus dem 13. und 16. Jahrh.,
Standbild von Olivier de Serre, kleines Seminar, Handelsgericht;
(spr. obähr),DanielFrancoisEsprit, franz.
Komponist, geb. wahrend einer
Reise seiner Eltern zu
Caen
in der
Normandie. Sein
Vater hatte ihn zum
Kaufmann bestimmt und schickte ihn nach
London
[* 18] in ein Handelshaus. Der junge Auber kehrte
indes bald (1804) nach
Paris
[* 19] zurück, wo er sich fortan vorwiegend mit
Musik beschäftigte. Sein Kompositionstalent
bewiesen besonders die
Konzerte, die er für den Violoncellisten Lamare schrieb, und die unter dessen
Namen im Druck erschienen,
sowie ein Violinkonzert für Mazas. Inzwischen machte er auch die ersten Versuche in dramat.
¶
mehr
Komposition, welche ihm die Mängel seiner Kunstbildung zum Bewußtsein brachten; infolgedessen studierte er unter Cherubini
Komposition. Eine Frucht davon war unter anderm eine Messe, aus der er später eine Nummer (das Gebet) in seine «Stumme vou Portici»
herübernahm. Er trat endlich 1812 mit «Julie» und 1813 mit «Leséjour
militaire» als Opernkomponist an die Öffentlichkeit, errang aber erst 1820 mit der Oper «La bergère
chatelaine» einen vollständigen Erfolg.
Ihr folgte 1821 die Oper «Emma ou la promesse imprudente», die ebenfalls Glück machte. In allen Opern dieser ersten Periode
lehnt sich Auber noch an die Italiener, namentlich an Isouard. Auber trat 1822 mit Scribe in Verbindung, durch
dessen an Ideen arme, aber an Intriguen reiche Libretti er von Jahr zu Jahr Fortschritte in der Gunst des Publikums machte.
Der ersten aus dieser Verbindung hervorgegangenen Oper, «Leicester»
[* 21] (1822),
folgten gegen 30 andere, von denen sich ein Teil,
wie «Le
[* 22] maçon» («Maurer und
Schlosser», 1825),
«La muette de Portici» («Die
Stumme von Portici», 1828),
«Carlo Broschi ou la part
du diable» (1843) u.s.w., auch außerhalb Frankreichs noch immer auf der Bühne erhalten hat. Die letzte
Oper, zu der Scribe das Libretto geliefert, «La fiancèe du roi Garbe» wurde im Frühjahr 1867 zur Aufführung vorbereitet,
und seine letzten Opern überhaupt sind «Le premier jour de bonheur» (1868) und «Le
rève d'amour» (1869). Nachdem er von 1842 bis 1870 Direktor des Pariser Konservatoriums gewesen war und
unter Ludwig Philipp sowie unter Napoleon III. das Amt eines Hofkapellmeisters bekleidet, auch seit einer langen Reihe von
Jahren der PariserAkademie der schönen Künste als Mitglied angehört hatte, starb er zu Paris.
Sein Denkmal (Marmorstatue von Delaplanche) zu Caen wurde enthüllt. Die Hauptwerke A.s liegen
in der mittlern Periode von 1820 bis 1843. In dieser Zeit war er der klassische Vertreter der franz. 0péra comique, ausgezeichnet
durch Leichtigkeit und Grazie. Schon in dieser Zeit macht sich aber der Hang zur Bequemlichkeit und die Hinneigung zu pikanten
Effekten gewöhnlichster Art nachteilig bemerkbar. Durch die Abnutzung scharfer Rhythmen und Dissonanzen
hat er den Verfall der feinern Opéra comique vorbereitet. Das einzige Werk, in dem Auber die Scheu vor Anstrengung überwunden
und sein Talent voll entfaltet hat, ist «Die Stumme».