Topases vermittelst geschmolzenen
Ätzkalis,
[* 1]
Fig. b die auf der
Basis oP des monoklinen
Glimmers (Muscovits) durch Behandlung
mit Flußspat
[* 2] und Schwefelsäure
[* 3] erzeugten Ätzfiguren
[* 4] wieder; die erstern sind, entsprechend der
Symmetrie der rhombischen
Basis,
gleichgestaltet einerseits nach rechts und links, andererseits nach vorn und hinten, wogegen diejenigen auf der
Basis des
Glimmers bloß nach rechts und links sich symmetrisch verhalten.
[* 1]
Fig. c zeigt die mit Salzsäure
hervorgerufenen Ätzfiguren auf dem
Brachypinakoid ^[Abb.] des nach der Vertikalachse hemimorphen Kieselzinks;
dieselben sind oben anders als unten ausgebildet.
[* 1]
Fig. d ist ein krystallographisch links gebildeter,
[* 1]
Fig. e ein ebenso rechts
gebildeter Quarzkrystall, beide mit den durch
Flußsäure erzeugten Ätzfiguren, die sich auf beiden
Krystallen
ebenfalls in gerade entgegengesetzter
Stellung befinden. Der scheinbar ein einfaches Individuum bildende Drilling von
Aragonit
[* 5] (Fig. f) läßt auf der mit
Essigsäure geätzten
Basis oP die drei verwachsenen
KrystalleI, II, III durch die relativ abweichende
Lage ihrer Ätzfiguren deutlich unterscheiden.
Die
Wahl des
Ätzmittels richtet sich nach der Natur der Krystallsubstanz: bei den in Wasser löslichen wirkt schon der
Angriff
durch letzteres (oder durch den Wasserdampf beim Anhauchen), bei andern bedient man sich der Salzsäure, Schwefelsäure,
Fluorwasserstoffsäure, bei dem Diamant
[* 6] bilden sich während des Verbrennens auf feiner Oberfläche (durch
den Sauerstoff als korrodierendes
Mittel) kleine dreiflächige Vertiefungen aus, deren flächen denen eines Ikositetraeders
parallel gehen.
Wenn auch die Ätzfiguren auf denselben
Flächen eines Krvstalls dieselbe
Symmetrie und zwar diejenige des Krystalls selbst aufweisen,
so sind sie doch ihrer Ausbildungsweise und Form nach von der Natur des angewandten
Ätzmittels abhängig,
woraus sich ergiebt, daß dieselben nicht etwa zugleich die Form der den
Krystall aufbauenden
Moleküle wiedergeben können.
Auch scheint die Konzentration des
Ätzmittels auf die
Lage der von Einfluß zu sein. Die
Beobachtung derselben geschieht unter
dem Mikroskop,
[* 7] entweder unmittelbar an der geätzten
Fläche oder an. Haufenblasenabdrücken derselben. An
einem und demselben
Krystall werden die ungleichartigen
Flächen (und Kanten) auch durch
Ätzmittel abweichend rasch und stark
angegriffen. Natürliche Krystallflächen scheinen meist schwieriger durch Ätzung angreifbar als künstliche Spaltflächen;
Spaltflächen, die längere Zeit der Luft ausgesetzt waren, schwieriger als frisch erzeugte.
Dorf in der Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Hietzing in Niederösterreich,
südwestlich angrenzend an
Wien,
[* 8] an der Linie
Wien-Triest der Österr.
Kaliumoxydhydrat, Kalihydrat, Kaliumhydroxyd, KHO, weiße krystallinische, bei Rotglut
schmelzbare, äußerst leicht in Wasser lösliche, an der Luft zerfließende und daraus
Kohlensäure anziehende
Substanz von
höchst ätzender Wirkung auf pflanzliche und tierische Gewebe,
[* 10] in verdünntem Zustande von laugenhaftem
Geschmack, zeigt
alle Eigenschaften eines
Alkalis
in höchstem
Grade und entsteht bei der Einwirkung vonKalkhydrat auf Kaliumcarbonat
in wässeriger Lösung.
Die von dem kohlensauren Kalk abgesonderte Lösung liefert nach dem Verdunsten zu einem spec. Gewicht von 1,142 bis 1,146
die Kalilauge,
Liquor Kalii caustici. Wenn man letztere in einer aus reinem
Silber angefertigten Schale weiter einkocht, bis
ein
Tropfen beim Erkalten sofort erstarrt, und dann unter beständigem
Rühren erkalten lässt, so ist
der pulverige
Rückstand das trockne Kalihydrat,
Kali causticum siccum; gießt man die geschmolzene
Masse in Stangenformen,
so entsteht das
Kali causticum in bacillis, auch Lapsis causticus,
Ätzstein, genannt.
Natriumoxydhydrat, Natriumhydrat, Natriumhydroxyd, NaOH, entsteht wenn man in destilliertes Wasser, das
sich in einer silbernen Schale befindet, zu Scheiben zerschnittenes Natrium in kleinen Anteilen einträgt, die Flüssigkeit
verdampft und schließlich möglichst stark erhitzt. Die ölig geschmolzene Flüssigkeit erstarrt beim
Erkalten zu einer weißen krystallinischen
Masse, die aus der Luft mit
Begierde Wasser und
Kohlensäure aufnimmt.
Für fast alle Zwecke genügend rein erhält man Ätznatron, wenn man kohlensaures Natrium oder
Soda in Wasser löst (nicht mehr
als 1
Teil wasserfreies
Salz
[* 11] auf 10
Teile Wasser), zum Sieden erhitzt und so viel
Kalkmilch zufügt, bis
die geklärte Flüssigkeit auf Zusatz von Säure nicht mehr
Blasen von
Kohlensäure entwickelt. Nach dem
Absetzen des kohlensauren
Kalks wird die klare Flüssigkeit rasch im eisernen
Kessel bis zur
Dichte von 1,159 bis 1,163 verdampft und bildet dann
die Natronlauge oder
Ätznatronlauge des
Handels,
Liquor Natrii caustici der
Pharmakopöe. Wird die Flüssigkeit weiter verdampft
und der Rotglut nahe gebracht, so bildet es nach dem Erkalten die weiße kaustische
Soda. (S.
Soda.)
oder Luftspitzen, Nachahmung der Nadelspitzen (s. d.), dadurch
erzeugt, daß man ein.
Stickmuster in baumwollenen Fäden auf einem wollenen Grundgewebe ausführt und
dieses Grundgewebe durch ein flüssiges
Ätzmittel (z. B.
Chlorkalk),
[* 12] das auf die Stickfäden nicht einwirkt, zerstört.
Die erste
Herstellung der Ätzspitzen erfolgte 1883 durch Gebrüder Wetter
[* 13] in St.
Gallen.
Bei angemessener
Wahl des Grundgewebes und des
Ätzmittels
können auch leinene, sowie wollene und seidene Ätzspitzen hergestellt werden.
geschmolzenes und in
Stangen gegossenes
Ätzkali (s. d.). ^[= Kaliumoxydhydrat, Kalihydrat, Kaliumhydroxyd, KHO, weiße krystallinische, bei Rotglut schmelzbare, ...]
(Styli caustici), walzenförmige
Stifte oder Stäbchen, die zum
Ätzen von Wunden u. s. w. benutzt werden.
Am meisten Anwendung finden
Stifte aus
Höllenstein,
Alaun
[* 14] u. s. w.