Attinghausen des Schillerschen «Wilhelm
Tell» an, der 1291 unter den
Bürgen des
Bundes zwischen Zürich,
[* 2] Uri
und Schwyz
urkundlich erwähnt wird und von 1294 bis 1321
Landammann
von Uri
war.
Vgl. von Liebenau, Geschichte der
Freiherren von Attinghusen und Schweinsberg
(Aarau
[* 3] 1864).
(auch
Atis,
Attys oder
Atys), ein in
Phrygien einheimisches, dem
Adonis (s. d.) verwandtes göttliches
Wesen. Nach einer bei Pausanias aufbewahrten Sage ist Attis vom Himmelsgott und der Erdmutter durch wunderbare Mittelglieder
entsprossen. Gewöhnlich wird nur erzählt, daß die Göttermutter (Kybele,
[* 4] Dindymene,
Agdistis) ihn liebte und aus
Eifersucht
plötzlichen
Wahnsinn über ihn verhängte, worauf er sich selbst entmannt habe. Nach
Arnobius und
Servius
geschah dies unter einer
Fichte,
[* 5] in die nach Ovid sein
Geist entweicht, während nach dem erstgenannten aus seinem
BluteVeilchen
entsprießen. In Festen, welche sich von
Kleinasien über die
Alte Welt, namentlich auch nach
Rom,
[* 6] verbreiteten (s. Kybele),
wurde der
Tod des in orgiastischen Bräuchen beklagt und sein Wiederaufleben gefeiert.
Die röm. Attisfeier war ein offenbar dem vom
Tode erwachten Wachstumsgeiste geltendes Frühlingsfest. Es begann 22. März mit
einer Prozession, wobei eine mit
Veilchen bekränzte
Fichte, als
Symbol des Attis, umhergetragen wurde. Es folgte 24. März der
«Tag
des
Blutes», ein Trauerfest, an dem der Oberpriester sich selbst verwundete, 25. März eine Freudenfeier
(Hilaria).
Über diese Gebräuche und dazu gehörige
Parallelen aus Nordamerika
[* 7] vgl. Manndardt, An tike
Wald- und Feldkulte
(Berl. 1877). Die Kunstdarstellungen zeigen Attis gewöhnlich als kleinen
Knaben in seltsamem orient. Kostüm.
[* 8]
In
Lydien bieß der Sohn des
Manes,
Vater des Tyrrhenos und Lydos, und galt als Stammvater der ältesten
lydischen Könige, die nach ihm
Atyaden genannt werden.
auf
Attika und besonders dessen Hauptstadt
Athen
[* 9] (als den Sitz des geistreichen, feingebildeten Lebens) bezüglich,
der atheniensischen Feinheit entsprechend, elegant, witzig.
(von mittellat. aptitudo, aus lat. aptus,
geschickt), ein franz. Kunstausdruck, der eine ausdrucksvolle, künstlerischen Eindruck erstrebende
Stellung lebender
[* 1]
Figuren bezeichnet (die «körperliche
Beredsamkeit»). Diese müssen die Formen der Körper und die umhüllenden Gewänder in einem vorteilhaften
Bilde zeigen und
einen lebhaften Gemütszustand oder bedeutungsvollen Augenblick darstellen. Zu einer Kunst erhob die Attitüde gegen
Ende des 18. Jahrh. Lady Hamilton (s.d.), höher noch die
Händel-Schütz (s. d.), der Elise
Bürger (s. d.) nachstand.
Der letzte Versuch waren die pantomimischen
Darstellungen der
Sophie Schröder, worin sie Gewandung und
sonstiges Nebenwerk unterordnete, um durch den mimischen
Ausdruck der stärksten
Affekte allein zu wirken. Als Darsteller von
Attitüde ist
G. Attitüde
Freiherr von
Seckendorff (s. d.) zu nennen, der Vorträge hinzufügte und in seinen «Vorlesungen
über
Deklamation undMimik»
[* 13] (1816) der Attitüde eine bedeutende
Stelle
einräumte. Der Erfolg der Gesellschaft
von
Keller und Rappo in
Berlin
[* 14] in der bühnenmäßigen
Darstellung plastischer Werke erweckte bis heute viele auf die
Sinnlichkeit
berechnete Nachahmungen. Für die schauspielerische Kunst bezeichnet Attitüde eine
Stellung im Zustande der Ruhe oder der höchsten
Anspannung, besonders wenn durch längere Pause bedingt. Zu den Attitüde gehören die lebenden
Bilder (tableaux vivants, living statues). - Im
Ballett heißen alle
Stellungen auf einem Fuße, ohne Rücksicht auf deren Bedeutung,
Attitüde.
Ferdinand, Seetaktiker, geb. 26. Jan. 1829 zu
Hall
[* 16] in
Tirol,
[* 17] wurde 1854 Schiffsfähnrich, that später vielfach
Dienst beim Marine-Oberkommando, namentlich zur Bearbeitung taktischer
Reglements. 1866 nahm Attlmayr als Korvettenkapitän im Geschwaderstab
Tegetthoffs an der
Schlacht bei Lissa
[* 18] teil und wurde im Dez. 1866 Professor an der kaiserl.
und königl. Marineakademie; 1882 zog sich in den
Ruhestand zurück. Neben zahlreichen
Aufsätzen in den «Mitteilungen aus
dem Gebiete des Seewesens» schrieb er: «Die Elemente des internationalen Seerechts»
(Wien
[* 19] 1872-73),
«Studien über Seetaktik
[* 20] und den Seekrieg» (Pola
[* 21] 1875
u. 1878),
«Handbuch der Oceanographie und maritimen
Meteorologie»
(Wien 1883),
General (spr. ättörnidschénnörräll), erster der beiden engl.
Kronanwälte; der zweite führt den
TitelSolicitorGeneral. Beide sind fast immer Mitglieder des Hauses
der Gemeinen und haben dort Interpellationen zu beantworten und über Gesetzentwürfe Auskunft zu geben, wenn es sich um
technisch-jurist. Fragen handelt. Sie sind neben dem Lord Chancellor (s. d.)
die jurist.
Berater der Regierung und üben außerdem eine Reihe ihnen durch besondere Gesetze zugewiesener Funktionen aus,
z. B. darf eine Strafklage wegen
Bestechung von Mitgliedern öffentlicher
Behörden auf
Grund der
Public
Bodies Corrupt Practices
Act von 1889 nicht ohne Genehmigung eines der beiden
Beamten stattfinden.
Bei Prozessen, in welchen der Fiskus Partei ist, ist einer der beiden stets leitender
Advokat für denselben. Bei jedem Ministerwechsel
treten sie ab; sie gehören zu den Mitgliedern der Regierung, welche als Minister bezeichnet werden,
ohne zum
Kabinett zu gehören.
BeimAntritt ihres
Amtes werden sie in den Ritterstand erhoben. Sie müssen Baristers (s. d.)
sein und werden nach ständigem Gebrauch aus
Queen's Counsel (s. d.) gewählt. Sie dürfen ihre Praxis fortsetzen. Der
Attorney General gilt als das Haupt des Advokatenstandes.
insbesondere eine täuschende hohle Nachbildung irgend eines Gegenstandes, die dazu
bestimmt ist, in ihrem Innern ein Geschenk oder eine Neckerei aufzunehmen.