so genannt wurde, und Smyth durch sein «Memoir descriptive of the resources, inhibitants
and hydrography of Sicily» (Lond. 1824). Das wichtigste Werk aber hat Sartorius von
Waltershausen
(«Atlas
[* 2] des Ätna»,
[* 3] Gött.
und Weim. 1848-59) geliefert. Aus dem Nachlaß desselben erschien: «Der
Ätna, nach den Manuskripten des Verstorbenen herausgegeben und vollendet von
A. von Lasaulx» (2 Bde., Lpz.
1880). Hervorzuheben sind noch: Grassi, Relazione storica ed osservazioni sulla eruzione etnea del 1865
(Catania 1865);
Silvestri,
I fenomeni vulcanici presentati dell' Etna nel 1863-66 (ebd. 1867);
altgriech. Landschaft im westl. Mittelgriechenland,
die im
NO., N. und NW. an die Gebiete der
Ötäer, Änianen, Doloper und Aniphilocher grenzte, im W. durch den
Acheloos von
Akarnanien geschieden, im S. vom Korinthischen Golfe bespült und im O. von Lokris begrenzt wurde.
Ursprünglich zerfiel die Landschaft in zwei
Teile: das alte Ätolien, im N. bis zum Gebirgszuge Panätolion (jetzt Arapokephalon),
im O. bis zu den das Euenosthal abschließenden
Höhen reichend, und das hinzueroberte Ätolien (Aetolia Epiktetos), das von rohern
Stämmen bewohnt war und von hohen, unwirtlichen
Gebirgen (der südl. Fortsetzung des
Pindos; darunter der
Korar im O. und der
Tymphrestos im N.) erfüllt ist, die parallel von NNW. nach SSO.
Streichen und von tiefen
Erosionsthälern wasserreicher
Flüsse
[* 5] zerschnitten sind. Altätolien besitzt zwei ausgedehnte, durch
den vom
Acheloos zum Euenos reichenden Gebirgszug des Arakynthos (jetzt Zygos genannt) geschiedene fruchtbare Ebenen.
Benannt war Altätolien nach den Ätolern, die ihren
Stamm auf einen mythischen
Ätolus (s.
Aitolos) zurückführten. In Ätolia
Epiktetos wohnten die Eurytanen, die Aperanten, die
Agräer, die Ophionen und die Apodoten.
Die Bewohner
Ä.s galten als roh und treulos. Richtig ist jedenfalls, daß die Ätoler, die Bewohner von Südätolien ausgenommen,
bis in das Zeitalter der Diadochen hinein die altgriech. wilden Zustände nur teilweise
abgestreift hatten, Raubzüge zu Wasser und zu
Lande liebten und ein geordnetes Städteleben unter sich nicht aufkommen ließen.
Schon frühzeitig bestand allerdings unter ihnen eine Art
Bund der einzelnen
Stämme, aber erst mit der Zeit
Alexanders d. Gr.
beginnen die Ätoler wirksam in die griech. Verhältnisse einzugreifen.
Nachdem sie 323-322
v. Chr. zu Gunsten der Unabhängigkeit
Griechenlands am Lamischen
Kriege teilgenommen und darauf von
Antipater
und Craterus hart bedrängt worden, schlossen die
Stämme ihren alten
Verein, den Ätolischen
Bund, enger. Seitdem standen die
Ätoler in
Fehde bald mitAntipater und Polysperchon, bald mit
Kassander, bald mit Demetrius Poliorketes,
bald mit den Spartanern. Bei der
Abwehr des Einfalls der
Kelten in
Griechenland
[* 6] (278) leisteten sie Bedeutendes. In dieser Heldenzeit
des
Volks breitete sich der Ätolische
Bund über einen großen
Teil des mittlern und nördl.
Griechenlands aus; die Lokrer,
Phoker,Ötäer, zahlreiche thessal.
Städte traten ihnen bei; auch einige peloponnes.
Die Ätoler zogen zur Vertreibung des röm. Einflusses ausGriechenland 192
v. Chr. den
SeleucidenAntiochus
III. nach Hellas, unterlagen dann aber in dem neu ausbrechenden
Kriege mit
Rom
[* 7] so vollständig, daß 189
v. Chr. ihre polit.
Bedeutung für immer vernichtet wurde. (S.
Griechenland.) Während des letzten Jahrhunderts ihres polit. Wirkens besahen die
Ätoler eine ziemlich ausgebildete Bundesverfassung. Die
Entscheidung überKrieg und Frieden, überhaupt
über die Bundesangelegenheiten hing von der Bundesversammlung ab, die in der Regel jährlich zu Anfang des Herbstes, bis 218
v. Chr.
in der Hauptstadt Thermon, später in andern
Städten, gehalten und Panätolium genannt wurde. Diese Versammlungen hatten
u. a. die Bundesbeamten zu wählen; deren oberster war der
Stratege, nach ihm folgte der
Hipparch und der
Staatsschreiber; ihnen stand ein ständiger
Ausschuß, die sog. Apokleten, zur Seite.
Lagunenriffe, die schmalen, an einer oder mehrern Seiten durchbrochenen, ringförmigen, ganz flachen
Inseln,
die durch allmählichen
Aufbau von
Korallen
[* 8] bei ebenso langsamer
Senkung des Meeresbodens entstanden sind. Diese Erklärung
Darwins wurde vielfach, besonders von dem Geologen der Challenger-Expedition, Murray, angegriffen. Nach letzterm und
J. J.
Rein ist auch die Atollform der
Korallenriffe
[* 9] unabhängig von der
Bewegung des
Untergrundes und kann
ebensowohl auf stationärem als auf sinkendem oder sich hebendem
Boden entstehen. Sie heißen Lagunenriffe, weil sie im Innern
eine ruhige Wasserfläche (Lagune) umschließen. Im
Indischen und vor allen Dingen im
Stillen Ocean sind sie weit verbreitet;
so sind Atolle die Malediven-, Karolinen-,
Niedrigen Inseln u. s. w. (S.
Korallenriffe.)
von
Leucippus oder
Demokritus eingeführter
Ausdruck für den letzten, nicht weiter zerlegbaren
Bestandteil der Materie, dem
man
Ausdehnung,
[* 10] Gestalt, Härte,
Schwere und Beweglichkeit beilegte.
Atomismus nennt man die
Philosophie, die als Grundprincip
des Existierenden die Atom betrachtet, im
Altertum die
Lehre
[* 11] des
Leucippus und
Demokritus, welche sich in der
Schule der Demokriteer zu
Abdera fortpflanzte und sich durch Nausiphanes auf
Epicurus übertrug, in dessen Schule sie sich
dann durch Jahrhunderte behauptete.
IhreVertreter heißen Atomisten oder Atomistiker. In der Neuzeit wurde die Atomenlehre
erneuert durch
Bruno, Gassendi und
Boyle, nahm jedoch bald eine wesentlich veränderte Gestalt an. Nachdem
Kant dem
Atomismus seinen
Dynamismus (s. d.) gegenübergestellt hat, hat sich der erstere in die Physik
und
Chemie¶
mehr
geflüchtet, so daß der Streit um Atomismus oder Dynamismus vielfach als ein solcher zwischen Physik und Philosophie aufgefaßt
wird.
Atomenlehre (2. Aufl., Lpz. 1864); Laßwitz, Geschichte der Atomistik
vom Mittelalter bis Newton (2 Bde., Hamb.
und Lpz. 1890).
In der Chemie heißen Atom die kleinsten, weder auf mechan. noch auf
chem. Wege weiter zerlegbaren Teilchen der chem. Elemente, die an sich unveränderlich und mit anziehenden Kräften zueinander
(s. Affinität) ausgestattet gedacht werden (s. Atomtheorie). Die Atom eines Elements müssen selbstverständlich sämtlich gleiche,
die verschiedener Elementarstoffe verschiedene Eigenschaften haben. Die Atom besitzen jedenfalls Masse (s.
Atomgewicht) und Ausdehnung. Ob die jetzt angenommenen Elementaratome wirklich absolut unteilbar und einheitlich sind, ist
noch nicht festgestellt. Mehrere Thatsachen lassen vermuten, daß sie aus den noch unbekannten Uratomen zusammengesetzte Gruppen,
ähnlich wie die chem. Radikale (s. d.) aus den Elementaratomen,
sind. Die Atom sind jedenfalls so klein, daß sie niemals einzeln sinnlich wahrgenommen werden
können. Auch das kleinste, unter dem Mikroskope
[* 13] noch sichtbare Partikelchen eines chem. Körpers
enthält noch Millionen von Einzelatomen. (S. Moleküle.)