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namentlich in England zu Luxusgegenständen, z. B. zu Ohrgehängen, Halsbändern u. s. w., verarbeitet wird.
namentlich in England zu Luxusgegenständen, z. B. zu Ohrgehängen, Halsbändern u. s. w., verarbeitet wird.
(Attacus Atlas [* 2] L.), prächtiger, fast bis 230 mm spannender Nachtfalter Chinas, mit breiten, schön geschwungenen Flügeln, deren Hauptfarbezimmetbraun ist;
über jeden vordern und hintern geht aber eine schmale schwarzweiße Querbinde, und jeder hat einen dreieckigen, schwarz gesäumten, schuppenlosen glasartigen Fleck in der Mitte.
Von allen bekannten Schmetterlingen hat der Atlasspinner die größten Flügel.
s. Atlasspat. ^[= oder nach ihrem seidenschimmernden Glanze benannte, sehr feinfaserige Form des kohlensau ...]
im Sanskrit ursprünglich soviel wie Atem, Persönlichkeit, Selbst, aber schon in den Upanishaden Synonymum für den Hauptbegriff der ind. Metaphysik, brahman;
die in dem Einzelwesen wirkende Macht gilt als eins mit dem Urgründe alles Seins, dem «großen Einen», durch das und in dem alle Wesen und alle Welten sind. In dieser Bedeutung erscheint Atman auch in dem spätern System des Vedanta, während das Wort in den übrigen brahmanischen Systemen die individuell getrennt gedachten Seelen bezeichnet.
(türk., d. i. Pferdeplatz), jetziger Name der alten Rennbahn (s. d.) von Konstantinopel. [* 3]
s. Atmung. ^[= oder Respiration, diejenige Verrichtung der organischen Körper, welche in einer abwechselnden ...]
(grch.), Atmungs- oder Luftheilkunde, derjenige Teil der Hygieine, welcher sich mit der diätetischen und therapeutischen Pflege des Atmungsorgans beschäftigt. Sie zerfällt in die pbysiologische Atmiatrie, die Lehre [* 4] von dem äußern und innern Mechanismus der Atmung (s. d.), in die technische Atmiatrie, welche von der Verunreinigung der Luft und ihrer Verhütung durch Ventilation und Desinfektion [* 5] handelt, in die klimatische Atmiatrie oder Klimatologie (s. d.), die Lehre von der Einwirkung der verschiedenen Klimate auf den menschlichen Körper, und in die tberapeutische Atmiatrie, welche die praktische Verwertung bestimmter Klimate zu diätetischen und therapeutischen Zwecken (sog. Klimatotberapie, s. d.) und die Anwendung methodisch eingeatmeter Heilmittel (s. Inhalation) [* 6] lehrt.
(grch.), s. Verdunstungsmesser. ^[= Atmometer, Evaporimeter, Instrument zur Bestimmung der Größe der Verdunstung ...]
(grch.), Lehre von der Verdunstung. ^[= der Übergang einer Flüssigkeit in Dampfform bei jeder beliebigen Temperatur an ihrer Oberfläche ...]
[* 8] (grch.), s. Verdunstungsmesser. ^[= Atmidometer, Evaporimeter, Instrument zur Bestimmung der Größe der Verdunstung ...]
(grch.), Dunstkreis, Luftkreis, im engern Sinne die Lufthülle, die unsere Erde umgiebt. Seitdem sich die Forschung auch der Beschaffenheit anderer Himmelskörper zugewandt hat, spricht man auch von den Atmosphäre anderer Planeten; [* 9] man nennt die Hülle glühender Gase, [* 10] die den glühenden, festen oder flüssigen Sonnenkörper umgiebt, die Sonnenatmospbäre, und man behauptet vom Monde, daß er keine Atmosphäre, d. h. keine gasförmige Umhüllung seines festen Kernes besitze. In weiterm Sinne wendet man den Aufdruck auf jede Gasmasse an, mit der man einen andern Körper, etwa zum Zweck der Herbeiführung chem. Reaktionen, umgiebt.
Die Atmosphäre als Bestandteil der Erde macht trotz ihrer Ausdehnung [* 11] wegen der großen Leichtigkeit der Gase nur einen geringen Bruchteil der Gesamtmasse der Erde aus. Ihr Gewicht läßt sich unmittelbar berechnen aus dem Druck, den die Luft auf die Erdoberfläche ausübt. Die Luft steht nämlich, wie alle Körper auf der Erde, unter dem Einflusse der Erdanziehung, und wenn auch der Druck, den sie ausübt, vermöge der besondern Beschaffenheit der flüssigen und gasförmigen Körper, nicht nur auf die Unterlage, sondern auf jede beliebig gelegene Fläche wirkt, so ist er doch an jeder Stelle seiner Größe nach bedingt durch das Gewicht der über der gedrückten Fläche befindlichen Luftsäule (s. Luftdruck).
Die Angaben des Barometers (s. d.) lehren uns, daß über dem Meeresspiegel der Druck der Luft durchschnittlich so groß ist wie der Druck einer Quecksilbersäule von 760 mm Höhe, und da das Gewicht einer solchen Quecksilbersäule bei 1 qcm Querschnitt 1,033 kg beträgt, so ist auch das Gewicht einer Luftsäule von 1 qcm Querschnitt und der vollen Höhe der Atmosphäre 1,033 kg. Da nun über jedem Quadratcentimeter der Erdoberfläche eine solche Luftsäule ruht, so braucht man nur die Oberfläche der Erde, ausgedrückt in Quadratcentimetern, mit obiger Zahl zu multiplizieren, um das Gesamtgewicht der Atmosphäre zu erhalten.
Die Oberflache der Erde beträgt 509950714 qkm = 509950714·100000·100000 oder 509950714 X l010 qcm, das Gewicht der Atmosphäre daher 509950714 X 1010 X 1,033 kg, d.i. 526778088 X 1010 oder ungefähr 5,27 X 1018 kg, also weniger als ein Milliontel der Erdmasse; in Wirklichkeit wird der Wert noch etwas geringer sein, weil die Kontinente sich über die Meeresfläche erheben, und daher die über ihnen lagernde Luftmasse geringer ist. Denkt man sich die besprochene Luftsäule von 1 qcm Querschnitt aus Luft von überall gleicher Dichte, beispielsweise derselben Dichte, wie sie die Luft am Erdboden besitzt, bestehend, so wird einer solchen Säule, damit sie ein Gewicht von 1,033 kg besitze, eine bestimmte Höhe zukommen müssen; man nennt diese Größe die Höhe der homogenen Atmosphäre. Da 1 ccm Luft bei 0º und an der Meeresfläche, d. h. bei einem Barometerstande von 760 mm 0,001293 g wiegt, so würde man 799000 solcher Kubikcentimeter übereinander schichten müssen, um ein Gesamtgewicht von 1,033 kg zu erhalten, d. h. die Höhe der homogenen Atmosphäre über dem Meeresspiegel würde etwa 8 km betragen.
Allein dies ist nur eine angenommene Größe; in Wirklichkeit würde das Gewicht der Luftsäule, und damit der Druck, unter dem die Luft steht, in dem Maße abnehmen, als man sich über den Erdboden erhebt. Da aber die Luft in so hohem Grade zusammendrückbar ist, daß ihre Dichte direkt proportional dem Drucke sich ändert (s. Boylesches Gesetz), so vermindert sich mit dem abnehmenden Druck in der Höhe auch die Dichtigkeit der Luft. Je leichter aber die Luft wird, um so langsamer muß wiederum der Druck mit weiterer Erhebung sich vermindern; am Erdboden muß man um 10,5 m, in einer Höhe von 3000 m dagegen um 15,4 m in die Höhe geben, damit das Barometer [* 12] um 1 mm fällt. Infolge dieser Wechselbeziehung zwischen Druck und Dichtigkeit ist die Abnahme des Druckes nicht der Höhe proportional, wie es z. B. unter Wasser der Fall ist, sondern folgt einem verwickeltern Gesetze. (S. Barometrische Höhenmessung.)
Die Atmosphäre ist also keine homogene Luftmasse von überall gleicher Beschaffenheit, sondern ihre Dichte vermindert sich fortwährend mit der Höhe. Von einer Grenze der und einer ihr entsprechenden, bestimmten Höhe der Atmosphäre kann daher, genau genommen, überhaupt nicht gesprochen werden. Praktisch freilich kann man insofern von einer Grenze der Atmosphäre reden, als die obern Schichten wegen ihrer zu geringen Dichte für die wichtige Rolle, welche die Atmosphäre als Lufthülle der Erde spielt, nicht wesentlich mehr in Betracht kommen. Immerhin aber erhält man von der Existenz jener obern Schichten Kunde ¶
durch gewisse optische Erscheinungen. So hat man aus dem Verlauf der Morgen- und Abenddämmerung berechnet, daß die höchsten Schichten, die uns noch von der Sonne [* 14] beleuchtet erscheinen, 60-70 km (8-9 geogr. Meilen) hoch liegen. Auf noch größere Höhen läßt das Aufleuchten der Sternschnuppen schließen. Heis hat gefunden, daß die Anfangshöhe der Sternschnuppen 105-112 km beträgt; aber er hat auch solche beobachtet, die bereits in 240 und in 285 km Höhe aufleuchteten. Da nun die Sternschnuppen schon einen längern Weg in der Atmosphäre zurückgelegt haben müssen, ehe sie durch die dabei eintretende Erhitzung zum Aufleuchten kommen, so muß Luft noch in Höhen von mehr als 300 km (40 geogr. Meilen) vorhanden sein. Auch den Nordlichtern schreibt man ihren Ort in den höhern Schichten der Atmosphäre zu; doch sind deren Höhenbestimmungen sehr zweifelhaft. In derartigen Höhen muß die Luft Verdünnungsgrade erreicht haben, die wir uns nicht mehr anschaulich zu machen vermögen. Schon in 75 km Höhe beträgt die Dichtigkeit der Luft nur noch 1/10000 von der Luftdichte auf dem Meeresspiegel, eine Verdünnung, die nur mit Quecksilberluftpumpen zu erzeugen möglich ist.
Von dieser Höhenerstreckung der Atmosphäre ist für uns nur die unterste Schicht von höchstens 15 bis 25 km Höhe als Sitz der meteorolog. Vorgänge von Wichtigkeit. Die höchsten Cirruswolken hat man in Höhen von 13 bis 14 km beobachtet. Die Erde selbst erstreckt sich mit ihren höchsten Berggipfeln bis nahe an 9 km in die Atmosphäre hinein; aber bei heftigen vulkanischen Ausbrüchen entsendet sie ihre festen, flüssigen oder dampfförmigen Auswurfmassen gelegentlich in noch größere Höhen.
Beim Krakatau-Ausbruch betrug die Höhe der Rauchsäule bei kleinern Ausdrücken 11 km und stieg bei den heftigsten Ausbrüchen bis zu 30 km an. Den Bewohnern der Erde sind auch diese Höhen bereits unerreichbar, weil schon hier die Luft zu verdünnt ist, als daß lebende Wesen in ihr verweilen könnten. Der Adler [* 15] soll sich bis zu einer Höhe von 5,5, der Kondor bis zu 6,5 km erheben. Die größte Höhe, die der Mensch bisher mittels Luftballons erreicht bat, beträgt 8840 m, ungefähr die Höhe des höchsten Berges der Erde; in dieser Höhe verlor Glaisher bei seinem Aufstieg am das Bewußtsein.
Auch in anderer Beziehung ist die Konstitution des Menschen und der Tiere dem Leben in den untersten Luftschichten angepaßt; denn die Gelenkkugeln der Extremitäten werden im wesentlichen durch den Luftdruck in den Gelenkpfannen erhalten, so daß die Muskeln [* 16] unter gewöhnlichen Umständen nicht die Last der Extremitäten zu tragen, sondern nur ihre Bewegungen zu leiten haben, während sie unter vermindertem Luftdruck zum Tragen der Extremitäten mitwirken müssen.
Ihrer Zusammensetzung nach ist die Atmosphäre ein Gemenge von 20,9 Volumteilen Sauerstoff und 79,1 Volumteilen Stickstoff oder von 23,1 Gewichtsteilen Sauerstoff und 76,9 Gewichtsteilen Stickstoff. Von diesen beiden Gasen ist der Sauerstoff das schwerere; daher müßte in größern Höhen die Luft sauerstoffärmer sein als am Erdboden. Allein Luftproben, die auf Ballonfahrten in verschiedenen Höhen gesammelt worden sind, haben in ihrer Zusammensetzung keine wesentlichen, regelmäßigen Abweichungen von der Luft am Erdboden gezeigt.
Dieser Widerspruch mit der obigen theoretischen Überlegung erklärt sich dadurch, daß diese letztere nur für eine völlig ruhende Atmosphäre Gültigkeit haben könnte; die beständigen Bewegungen und Strömungen in der Atmosphäre aber wirken wie riesige Rührvorrichtungen, welche die Luftmassen der verschiedenen Höhen so völlig durcheinander mischen, daß das Mengenverhältnis von Sauerstoff und Stickstoff überall ungefähr gleich sein muß. Auch an verschiedenen Orten auf der Erdoberfläche und an denselben Orten zu verschiedenen Zeiten sind die Veränderungen in dem genannten Mischungsverhältnis nur sehr geringe; in München [* 17] schwankte nach Jolly der Sauerstoffgehalt zwischen 20,5 und 21,0 Volumprozenten.
Außer Sauerstoff und Stickstoff enthält die in sehr geringer, ziemlich wechselnder Menge (0,04 bis 0,07 Volumprozente) Kohlensäure. Sauerstoff und Kohlensäure stehen vermöge der Lebensvorgänge auf der Erde in eigentümlicher Wechselbeziehung. Der Sauerstoff ist die Lebensluft für Menschen und Tiere. Er wird von ihnen eingeatmet und zum Teil in Form von Kohlensäure wieder ausgeatmet. Die chlorophyllführenden Pflanzen dagegen nehmen die Kohlensäure der Luft auf, zersetzen sie und scheiden Sauerstoff aus. Da der letztere Vorgang sich unter der Einwirkung des Sonnenlichtes abspielt, so ist am Tage der Kohlensäuregehalt der Atmosphäre ein wenig geringer als in der Nacht, wie Armstrong gefunden hat.
Der Stickstoff ist ein indifferentes Gas und spielt gewissermaßen nur die Rolle eines Verdünnungsmittels für den Sauerstoff, um dessen starke Wirkungen abzuschwächen. Ein weiterer Bestandteil der Atmosphäre ist der Wasserdampf, den sie je nach den Umständen in sehr wechselnden Mengen enthält (s. Luftfeuchtigkeit). Er gelangt in die Atmosphäre durch Verdunstung;
durch Abkühlung wird er in der Atmosphäre wieder zu flüssigem Wasser oder Eis [* 18] kondensiert;
er bildet dann zunächst Nebel (s. d.), Wolken (s. d.), schließlich Niederschläge (s. d.);
als Regen oder Schnee [* 19] auf die Erde zurückgelangt, strömt das Wasser in den Flüssen den Seen und Meeren, von deren Oberfläche es verdampft war, wieder zu und schließt so seinen großen Kreislauf [* 20] in der der für die Gestaltung der Erdoberfläche und für das organische Leben auf ihr von grundlegender Bedeutung ist. Da bei der Verdunstung des Wasserdampfes Wärme [* 21] verbraucht, bei seiner Kondensation aber Wärme wieder frei wird, so wirkt der Wasserdampf gewissermaßen als Regulator [* 22] auch für die Wärmeverteilung, indem er durch seine Verdunstung einer stärkern Erwärmung (Bedeutung des Schweißes für den Menschen), durch seine Kondensation einer allzu starken Abkühlung (s. Tau) entgegenwirkt.
Außerdem enthält die in ganz geringen und deshalb schwer nachweisbaren Mengen Ammoniak (etwa 2-3 mg in 100 cbm), das wahrscheinlich von der Zersetzung animalischer Substanzen herrührt, Salpetersäure, die wohl den elektrischen Entladungen in der Atmosphäre ihre Entstehung verdankt und namentlich in der Form fester Nitrate vorhanden ist, Wasserstoff, Ozon (s. d.) und andere Gase je nach örtlichen Bedingungen.
Neben diesen gasförmigen Bestandteilen finden sich indes auch feste Stoffe in nicht unbeträchtlicher, aber auch sehr wechselnder Menge in der Atmosphäre vor in Form sehr kleiner, in der Luft schwebender Teilchen. Die Quellen dieses Staubgehaltes der Atmosphäre sind sehr mannigfach. Viele Verbrennungsprozesse auf der Erde erfüllen die Atmosphäre mit festen Teilchen: die Essen [* 23] der Fabriken führen ihr fortgesetzt große Mengen davon zu;
Waldbrände, das Abbrennen von Mooren, Steppen u. s. w. wirken nicht so andauernd, aber um so heftiger.
Von allen trocknen Flächen ¶