41 nach
Kapstadt
[* 2] 60, in den
Busen von
Guinea 51
Tage. Genaueres findet man in den vom Board ofTrade in
London
[* 3] veröffentlichten
Passage tables. – Weniger vom Wetter
[* 4] beeinflußt sind die Dampfschiffe, welche den
[* 5] nach allen
Richtungen durchkreuzen.
Die erste regelmäßige Postdampferlinie, die Cunardlinie (s.
Cunard Steam Ship Company), wurde 1840 zwischen
Liverpool
[* 6] und Neuyork
[* 7] eröffnet; jetzt beträgt die Anzahl der Dampferlinien mehr als fünfzig. Die schnellsten Dampfschiffreisen
vom
Kanal
[* 8] nach Neuyork werden in weniger als 6
Tagen zurückgelegt, gewöhnliche in etwa 10–15
Tagen. (S. Dampfschiffahrt.)
Der nimmt somit in
Bezug auf den
Handel und Verkehr noch immer
die ersteStelle ein, und daher kommt es
auch, daß die
Telegraphie hier besonders entwickelt ist. Am begann von
Valentia
(Irland) aus die Legung des ersten
transatlantischen
Kabels. Nach mehrfachen mißglückten Unternehmungen gelang endlich die Kabellegung zwischen
der irischen
Küste und
Neufundland. Jetzt enthalten die Küstengewässer und Nebenmeere des etwa 40
Kabel; 10
transatlantische Kabel
verbinden Europa
[* 9] und Nordamerika,
[* 10] 2 Europa mit
Südamerika;
[* 11] 1890 wurde das westafrik. Küstenkabel (von Lissabon
[* 12] bis
Kapstadt)
vollendet. (S.
Kabel und
Telegraphie.)
Litteratur.Rennel,An investigation of the currents of theAtlanticOcean (Lond. 1832);
Findlay,A directoryfor the navigation of theNorthernAtlanticOcean (ebd. 1873; 15. Aufl. 1895);
ders., A sailing directory for the EthiopicorSouthAtlanticOcean (ebd. 1875; 9. Aufl. 1883);
Kerhallet,Considérations générales sur l’Océan Atlantique (4. Aufl.,
Par. 1860);
Thomson, The depths of the sea (2. Aufl., Lond.
1873);
Hoffmeyer,Études sur les tempêtes de l’Atlantique septentrional (Kopenh. 1880);
eine ausgestorbene Reptiliengattung, deren fossile Reste sich im obern Jura in den Felsengebirgen Nordamerikas
finden, das größte Landtier, das jemals gelebt hat.
Der Atlantosaurus erreichte eine Länge von 40 m und lebte meist von
Pflanzen.
(frz. und engl. satin), ein köperartiges Gewebe,
[* 15] bei dem die aus feinem Material bestehende
Kette größtenteils obenauf liegt, indem die durch mehrere Einschlagfäden getrennten
Bindungen derselben von den sich ausbreitenden Kettenfäden so
vollständig gedeckt sind, daß eine vollkommen gleichmäßig
erscheinende glatte und glänzende
Fläche gebildet wird. Bei dem schönsten Atlas liegt die
Bindung jedes
Kettenfadens möglichst genau in der Mitte zwischen den
Bindungen der nächstliegenden Fäden. Da bei allen atlasartigen Geweben
ausschließlich die rechte Seite von Bedeutung ist, auf der nur die Kettenfäden sichtbar sind, wird häufig mit seidener
Kette ein Einschlag aus geringerm Material, meist
Baumwolle,
[* 16] verarbeitet. So besteht eine Art chinesischer
Atlas aus seidener
Kette mit leinenem Einschlag.
Demnach ist Atlas nicht eine einzige, bestimmte Art von
Stoff, sondern eine ganze, durch ihre eigentümliche Herstellungsweise
charakterisierte Gruppe von Geweben, und je nach dem Material hat man
Seiden-,
Baumwoll-, Leinen- und auch Wollatlas in
verschiedenen Bindungsarten, ferner gemischten Atlas. Wird das Wort Atlas jedoch ohne jede nähere Bezeichnung
gebraucht, so versteht man darunter immer nur die betreffenden stark glänzenden Seidenzeuge. Die Atlas kommen ferner
in den verschiedensten
Graden der Feinheit vor, von den schwersten und teuersten Kleider- und Möbelstoffen bis zum leichtesten
Futteratlas. Je leichter die Ware ist, desto stärker pflegt man sie zu appretieren (gummieren); die
besten Sorten, die
an sich schon
Glanz genug haben, bleiben ohne
Appretur und heißen, weil sie sich, wie z. B. jeder Seidenatlas,
an den Rändern selbst aufrollen, Rollatlas.
Die schönsten, glättesten Seidenatlasse lieferte früher
Italien;
[* 17] jetzt werden sie in gleicher Güte
auch in
Deutschland
[* 18] (Krefeld,
[* 19]
Elberfeld
[* 20] u.s.w.), sowie auch in
Frankreich (z. B.
Lyon)
[* 21] und England erzeugt. Für
Österreich
[* 22] ist
Wien
[* 23] Hauptfabrikationsort.
TürkischerAtlas ist Baumwollgewebe, mit seidenen
Streifen durchwebt. BrüggescherAtlas hat eine
Kette
von
Seide
[* 24] und einen Schuß von
Wolle, er dient zu
Tapeten und Möbelüberzügen.Atlasbrokat ist dichtes
schweres Wollzeug mit Atlasgrund und
[* 1]
Figurenschuß in
Gold- und
Silberfäden. Die deutschen Seidenatlasse liegen meist 54–60
cm breit.
[* 13] Gebirgssystem Nordwestafrikas, in 2300 km Länge von
SW. nach
NO.
Marokko,
[* 25]
Algerien und
Tunesien durchziehend. Das
schon den Alten unter demselben
Namen bekannte
Gebirge ist wegen der Feindseligkeit der in ihm wohnenden
Berberstämme bis jetzt noch sehr mangelhaft erforscht. Es ist ein Kettengebirge von keineswegs einfachem Verlaufe. In
Marokko,
hier berberisch Idrâr-Nderen, kabylisch Idrassen oder
DschebelDrann (Dyrin des
Strabo) genannt, kann man drei Parallelketten
unterscheiden: die mittlere und Hauptkette, der
HoheAtlas, beginnt am
Kap Ghir an der atlantischen
Küste
und zieht, das Land in eine Nord- und Südhälfte teilend, mit einer ziemlich gleichmäßigen Kammhöhe von etwa 3960 m nordostwärts
bis 32°30’ nördl.
Br., wo er sich in einen nordnordostwärts und einen ostwärts ziehenden
Ast teilt, zwischen dem die
Hochebene der
Schotts liegt.
Der höchste Punkt dieserKette ist der
DschebelAjaschi (4500 m) fast am Ende der ungeteilten
Kette. Südlich
von dieser Hauptkette zieht, durch ein Längsthal von ihr getrennt und parallel mit ihr, der
Anti-Atlas, der unter 29° nördl.
Br. die atlantische
Küste erreicht und bei Isgeder bis etwa 3000 m Höhe ansteigt. Die nördl. Parallelkette
beginnt erst ungefähr in der Mitte der Hauptkette und vereinigt sich im N. mit dem nördlich ziehenden Zweige der Hauptkette,
¶
mehr
die die Verbindung mit dem auch zum Atlassystem gehörenden, aber westöstlich streichenden Er-Rif (d. h. Küstengebirge) an der
Mittelmeerküste bildet.
Der mittlere Teil des in Algerien besteht aus zwei südwestlich-nordöstlich streichenden Ketten, den Fortsetzungen jener Zweige,
in die sich die marokk. Hauptkette geteilt hat; zwischen beiden liegt die Hochebene der Schotts oder Salzsümpfe
(etwa 1000 m), die mehr als 900 km weit Algerien durchzieht. Die zahlreich über das Plateau zerstreuten Schotts sieht man,
ebenso wie die großen Schotts im W. des Golfs von Gabes, als Reste eines ehemals sich hierher erstreckenden Meeresarms an;
jetzt ist die Hochebene mit dichten Beständen von Halfa, Artemisia und Thymian bedeckt und enthält Weiden
für zahllose Schafe
[* 27] und Kamele.
[* 28]
Das nördl. Randgebirge, das Tell oder der Kleine Atlas im Gegensatz zum Großen am südl. Rande, im Dschebel Dschurdschura 2317 m
hoch, wird von einigen Flüssen der Hochebene durchbrochen und durch die von ihnen durchfl offenen Längsthäler
in elf, oft bestimmt voneinander getrennte Gruppen geteilt: das Udscha- und Hadadagebirge zwischen den Flüssen Muluja und
Tafna;
Der Abfall zur Mittelmeerküste ist wie im Rif ein steiler, und nur von wenigen Punkten aus kann man in das Innere eindringen.
Das südl. Randgebirge, der Große oder Saharische Atlas, ist eine 150 km breite Zone unter sich paralleler Ketten, die im Scheliah
bis 2328 m ansteigen. Der innere Abhang ist mit reicher Vegetation bedeckt, während der äußere nur
steile nackte Felsen zeigt, schmale Schluchten führen vom Plateau in die Wüste hinab und sind jetzt von den Franzosen gegen
die Einfälle der Wüstenstämme durch Forts geschützt. Tunesien wird von den östl. Ausläufern des Atlas durchzogen, die, nach
W. an Höhe abnehmend, in vielen kleinen Zügen das Land durchziehen.
Silurisches und devonisches Ubergangsgebirge, ihrem Alter nach unbestimmte Dolomite, Jura und Kreide,
[* 29] Nummulitenkalk und jüngere
Tertiärgebirge setzen den Atlas zusammen. Krystallinisches Gestein tritt an zahlreichen Küstenpunkten des Mittelmeers
[* 30] und in
einzelnen elliptischen Massen im Innern auf. Die wenig aufgeschlossenen, aber zahlreich vorhandenen Mineralprodukte
sind Kupfer,
[* 31] Eisen,
[* 32] Blei,
[* 33] Steinsalz, Kalk, Marmor u. s. w. Firn- und Gletscherbildung fehlt im A. vollständig.
Auf den höchsten Gipfeln bleibt der Schnee
[* 34] nur einen großen Teil des Jahres liegen, und selbst auf dem Miltsin (3476 m)
schmilzt der Schnee, wenn auch nur in 20 Jahren einmal, vollständig. Der Nordabhang ist im Winter oft
wochenlang ganz mit Schnee bedeckt.
Die Bewohner des Gebirges, wahrscheinlich bereits vor dem Eindringen der Vandalen und Araber schon im Besitz des Landes, sind
Berber, die in den unzugänglichen Teilen des Gebirges noch nicht unterjocht sind. Im westlichen Atlas
sind es Schilluh, die feste
Wohnsitze haben, die fruchtbaren Thäler bebauen und einige Industrie betreiben; im östlichen Masigh, die in Zelten und Höhlen
wohnen und hauptsächlich Viehzüchter sind. (S. die Karten: Marokko und Algerien und Tunesien.)
Vgl. Schnell, Das marokk.
Atlasgebirge (im Ergänzungsheft 103 zu Petermanns «Mitteilungen»),
in der griech. Mythologie der Träger
[* 36] des Himmels, Sohn des Titanen Japetos und der Klymene
und Bruder des Menoitios, Prometheus und Epimetheus, Gemahl der Pleione, Tochter des Okeanos, die ihm auf dem Kyllenegebirge
in Arkadien die Plejaden gebar; nach einigen war er auch Vater der Hyaden und nach Diodorus durch Hesperis
Vater der Hesperiden. Atlas ist offenbar ein Bild der den Himmel
[* 37] scheinbar tragenden Berge. Zu dieser Auffassung stimmt der Umstand,
daß er hauptsächlich in Arkadien, wo der Himmel auf den Bergen
[* 38] zu ruhen scheint, lokalisiert wird.
Schon früh findet sich die Ansicht, es sei Atlas als Strafe auferlegt worden, den Himmel zu tragen. Als sein
Vergehen betrachtete man später die Teilnahme am Kampfe der Titanen gegen die Götter. Dargestellt und erwähnt wird Atlas besonders
im Zusammenhang mit dem Hesperidenabenteuer des Herakles
[* 39] (s. d. und Hesperiden),
und zwar tritt er entweder auf, wie er die für Herakles, der inzwischen die Himmelskugel auf die Schultern
genommen hat, herbeigeholten Äpfel diesem darbietet, oder er erscheint allein, die mit Sternbildern verzierte Himmelskugel
mit aller Anstrengung auf den Schultern emporhaltend. Nach der die Mythen rationalistisch umdeutenden Erzählung späterer
Schriftsteller galt Atlas endlich als ein durch genaue Kenntnis der Gestirne ausgezeichneter König, der die ersteHimmelskugel
verfertigt haben sollte, eine Vorstellung, an die der moderne Gebrauch des Wortes anknüpft.