Stadt im
Kreis
[* 2]
Sora der ital.
ProvinzCaserta, nahe der Melfa (Melpis der Alten), hat (1881) 4102 E., ein Eisenhüttenwerk
und Fabrikation von Wolldecken. Ursprünglich eine Stadt der
Volsker, von der noch die
Mauern aus unregelmäßigen Kalkblöcken
vorhanden sind, war Atina zur Zeit der Langobarden byzantinisch, gehörte im 10. Jahrh.
zum Fürstentum
Benevent, hierauf zum Fürstentum
Capua, im 12. Jahrh. zum
Territorium des
KlostersMonte-Cassino
(Terra Sancti
Benedicti), bis 1180 Sitz eines
Bischofs. Im Mittelalter erscheint der Ort auch als Atinum. (S. auch
Atena Lucana.)
Santiago de, Indianerort im Departamento
Solola des mittelamerik.
Staates Guatemala,
[* 4] am See in 1568 m Höhe,
die alte Residenz der Zutugil-Könige, hat 9000 E., Baumwollweberei und Mineralquellen.
Der See Atitlan (39 km lang, 16 km breit
und in der Mitte 600 m tief) ist von steilen Abhängen umschlossen und hat kleine Zuflüsse, indessen keinen sichtbaren Abfluß.
Am Südrande der thätige
Vulkan Atitlan (3573 m), im
SW. der erloschene
VulkanSan Pedro (2300 m).
Teil des russ. Gouvernements Saratow, hat 12510,3 qkm mit 266119 E.,
meist Großrussen, darunter 14000 deutsche Kolonisten. – 2) Kreisstadt des Kreises Atkarsk, an der Atkara,
unweit ihrer Mündung in die Medwediza, an der Linie
Tambow-Saratow der
Russ.
Staatsbahnen,
[* 5] führt ihren
Namen von dem tatar.
Dorfe Itkara oder Etkara, das hier im 14. Jahrh. lag, und hat (1885) 7816 E.,
Post,
Telegraph;
[* 6]
(spr. ättkinß’n),ThomasWilliam, engl.
Reisender,
Maler und
Architekt, geb. in
Yorkshire, bildete
sich zum
Architekten aus und baute eine
Kirche in Manchester.
[* 7] 1844 unternahm er eine
Reise über den
Ural
nach dem
Altai, 1845 durch die Kirgisensteppe bis an den Fuß des
Alatau und 1849‒52 über Kobdo und
Uljassutai auf bisher
noch von keinem Europäer betretenen Wegen
bis in das
Innere der Mongolei zum
Aul des
Sultans Sabeck unter 44° 40’ nördl.
Br. und 79° östl. L. von Greenwich. Er gab die reich illustrierten
Werke «Explorations in
Oriental and Western Siberia» (Lond. 1857) und «Travels
in the regions of the Upper and Lower Amoor» (ebd. 1860) heraus. Atkinson starb zu Lower
Walmer in
Kent.
(spr. ättkins),SirRobert, engl. Jurist und Staatsmann, geb. 1621, stammte
aus alter begüterter Familie in Gloucestershire, widmete sich dem
Studium der
Rechte und erlangte bald als Sachwalter großes
Ansehen. Bei der Krönung
Karls Ⅱ. 1661 wurde er Ritter des
Bathordens, bald darauf Abgeordneter für Eastlow, 1672
Richter
am Court of Common Pleas. Aus Mißvergnügen über das Bestreben des
Hofs, die Unabhängigkeit des Richterstandes
zu untergraben, verzichtete Atkyns 1680 auf seinen Sitz im Gerichtshof. 1682 in einen Aufruhrprozeß verwickelt, zog
er sich auf seine Besitzungen in Gloucestershire zurück.
Als 1683 der Prozeß gegen Lord William
Russell (s. d.) verhandelt wurde, verfasste Atkyns zwei Rechtsgutachten,
die mit glänzender
Beredsamkeit die Grundlosigkeit derAnklage nachzuweisen suchten. Nach der Thronbesteigung
Wilhelms
Ⅲ. wurde Atkyns 1689 Präsident des Schatzkammergerichts und erhielt den Vorsitz im Oberhause, welche
Stelle er bis 1692 bekleidete.
Er legte 1694 seine
Ämter nieder und zog sich auf seine Besitzung Saperton-Hall in Gloucestershire zurück, wo er 1709 starb.
A.’ «Parlamentary and political tracts» (Lond.
1734) sind wichtige Beiträge zur Zeitgeschichte.
(nach dem den Himmel
[* 8] tragenden
Atlas),
[* 9] in der
Baukunst
[* 10] eine kräftige, männliche
[* 1]
Figur, die an
Stelle der
Säule
bestimmt ist,
Gebälk, eine
Konsole
[* 11] oder dgl. aufzunehmen.
Beispiele von Atlánt bieten z. B. der Zeustempel zu
Girgenti und aus jüngerer
Zeit das
Theater
[* 12] von
Athen
[* 13] und die
Bäder von
Pompeji.
[* 14]
Bei denRömern nannte man sie auch mit einem ebenfalls
dem
Griechischen entlehnten Worte
Telamone. Die
Baukunst der Griechen und
Römer
[* 15] sowie der Renaissancestil zeigt die Atlánt meist
in ruhiger
Stellung, während die Barockzeit sie gern überbürdet und ihrer Last kraftvoll widerstrebend darstellt. Die
weibliche gebälktragende
[* 1]
Figur heißt Karyatide
[* 16] (s.d.).
Hauptstadt des nordamerik.
StaatesGeorgia und des County Fulton, in 335 m Höhe, malerisch auf Hügeln gelegen,
jetzt Hauptknotenpunkt der
Bahnen des
Staates und eine der hervorragendsten
Handels- und Industriestädte des
Südens, weshalb
man es das
«Chicago des
Südens» genannt hat. Sie wurde 1845 gegründet und hatte 1850: 2572, 1870: 21789,
1880: 37421, 1890: 65533 E. Hervorragende
Gebäude sind das Staatskapitol, Gerichts-, Opernhaus, das Kimballhotel, eine
Universität
für Farbige, sowie eine mediz. Schule. Die Umgebung ist reich an
Mineralien,
[* 17] Getreide
[* 18] und
Baumwolle.
[* 19] Im Bürgerkriege war
es
Operationsbasis der
Konföderierten für
Georgia und benachbarte
Staaten. Am ergab es sich nach
langer
Belagerung dem
General Sherman, der den Geschäftsteil der Stadt niederbrannte.
abgekürzter engl.
Name des Atlantischen Oceans (s. d.). ^[= Der Name ist griech. Ursprungs; die einheimische Benennung war Kemet (kopt., Keme in oberägypt., ...]
(spr. ßitti),Stadt im County
Atlantic des nordamerik.
Staates Neujersey, am Atlantischen Ocean, Seebad,
hat (1890) 13055 E. sowie etwa 60 teils sehr große Hotels, von denen mehrere das ganze Jahr hindurch offen sind.
einem
Mythus zufolge, den nach
Plato (im
«Timäus» und «Kritias») ein ägypt.
Priester dem
Solon erzählt haben soll, der
Name einer
Insel im Atlantischen Ocean, die angeblich größer als
Asien
[* 21] und
Libyen
zusammen war, infolge eines
Erdbebens aber versunken sein soll. Möglicherweise hat
Plato sich durch eine Sage wie die von
den
Inseln der Seligen zu seinem
Mythus von der Atlantis anregen lassen. Manche wollten in den
Canarischen Inseln
Überreste der Atlantis wiederfinden; andere verstanden darunter gar die
Skandinavische
[* 22] Halbinsel. Vielfachen Anklang hat die von
Bircherod in einer
Abhandlung«De orbe novo non novo»
(Altdorf 1685) ausgeführte Vermutung gefunden, daß phöniz. oder karthag.
Handelsschiffe, durch
Stürme und Strömungen von ihrem Wege abgetrieben, nach
Amerika
[* 23] verschlagen worden
und von dort glücklich zurückgekehrt sein könnten und auf ihren Erzählungen die Sage von der Atlantis beruhe.
–
¶
mehr
Vgl. Martin, Études sur le Timée de Platon, Bd. 1 (Par. 1841);
Clarke, Examination of the legend of the Atlantis in reference to protohistoric communication with America (Lond. 1886).
In der Geologie
[* 25] wurde mit dem NamenvonUnger und von Heer eine hypothetische Landmasse zwischen Amerika
und Europa
[* 26] bezeichnet, die zur Erklärung gewisser Eigentümlichkeiten der Flora der Tertiärzeit in Europa dienen sollte.
In ähnlicher Weise hat später Neumayr Südamerika
[* 27] mit Europa durch Land zu einem Kontinent verbunden, um Übereinstimmungen
in der Meeresfauna jurassischer Ablagerungen zu erklären. Auch zur Deutung der Eiszeit
[* 28] (s. d.) hat man
eine Atlantis herbeigezogen. Diese Vermutungen sind nicht genügend begründet (s.Lemuria).