(grch.), ein von
Wollaston und Leslie angegebenes
Instrument zur Bestimmung des
Grades der nächtlichen Wärmeausstrahlung
vom Erdboden nach dem Himmelsraum. Es besteht aus einem
Thermometer,
[* 6] dessen geschwärzte
Kugel sich im
Brennpunkt eines
metallenen Hohlspiegels befindet.
Durch die Ausstrahlung der Oberfläche des Thermometergefäßes sinkt das
Thermometer unter
die
Temperatur der umgebenden Luft.
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Umbelliferen
[* 7] (s. d.) mit nur einer einzigen
Art, Aethusasa cynapiumL.,Gleiße,
Hundspetersilie oder Gartenschierling (s.
Tafel:
Giftpflanzen
[* 8] II,
[* 1]
Fig. 5), in ganz Europa
[* 9] und im
nordwestl.
Asien
[* 10] sehr verbreitet. Der
Stengel
[* 11] wird bis 1 in hoch, die
Blätter sind 2-3fach gefiedert, die Blättchen fiederspaltig;
sie haben einen ähnlichen
Glanz wie die der
Petersilie. Das ganze Kraut ist giftig und kann leicht mit
der
Petersilie verwechselt werden, zumal es sehr häufig als Unkraut in den Gärten vorkommt.
(spr. äthi), größte Stadt in der irischen
Grafschaft Kildare, am schiffbaren
Barrow und am
Grand-Kanal, 66 km
südwestlich von Dublin,
[* 12] hat (1891) 5034 E., Hutfabriken und bedeutenden Getreidehandel.
In der Nähe
befindet sich Schloß
Woodstock aus dem 15. Jahrh.
Bezeichnung für die einwertige Atomgruppe C2H5 ^[C2H5), die in einer außerordentlich großen
Anzahl von organischen
Verbindungen vorkommt, für sich allein aber nicht existenzfähig ist. Es ist das Radikal des gewöhnlichen
Alkohols, C2H5.OH ^[C2H5·OH, und leitet sich von dem
Äthan, CH3.CH3 ^ ^[CH3·CH3],
ab, wenn man von diesem 1
AtomWasserstoff abzieht. Der allgemeine
Name der einwertigen gesättigten Radikale, zu denen das
A. gehört, ist
Alkyl (s. d.). Mit dem
Namen A. bezeichnete man früher auch das normale
Butan (s. d.), C4H10 ,
da man dasselbe entsprechend der wirklich ausführbaren
Darstellung als Diäthyl, C2H5.C2H5
^[C2H5·C2H5], auffaßte, das im gleichen Verhältnisse zum Äthyl, C2H5 , steht wie
ein
MolekülWasserstoff, HH, zu einem
AtomWasserstoff, H.
ölbildendes
Gas, Elayl, ein
Kohlenwasserstoff von der Zusammensetzung C2H4 . Es
ist das erste
Glied
[* 13] in der Reihe der ungesättigten
Kohlenwasserstoffe von der allgemeinen Formel CnH2n ^[CnH2n], der
Olefine oder
Alkylene (s. d.). In ihm sind 2
Kohlenstoffatome durch je 2
Valenzen miteinander verbunden CH2 = CH2 . Das
Äthylen bildet sich bei der trocknen
Destillation
[* 14] sehr vieler organischer
Substanzen
und findet sich daher
im
Leuchtgas
[* 15] (gegen 6 Proz.). Es wird am leichtesten erhalten, indem man 1
Volumen starken
Alkohol mit 3
Volumen tonzentrierter
Schwefelsäure
[* 16] mischt und auf 150° erhitzt. Zuerst entsteht dabei, wie bei der
Darstellung des
Äthers (s. d.),
Ätherschwefelsäure,
die bei
Abwesenheit von überschüssigemAlkohol durch Wirkung der Hitze in und Schwefelsäure zerfällt:
Das Äthylen ist ein farbloses
Gas von eigentümlichem
Geruch, in Wasser wenig löslich, wird bei 0° unter einem Drucke von 42
Atmosphären
flüssig und siedet unter gewöhnlichem Drucke bei -105°. Es brennt mit rußender Flamme
[* 17] und ist wie
alle
Alkylene befähigt, 2 einwertige
Atome zu addieren. So entsteht bei der Einwirkung von
ChlorÄthylenchlorid, C2H4Cl2
, eine bei 84° siedende Flüssigkeit, die unter dem
Namen Öl der holländischen Chemiker bekannt war
und als Anästhetikum benutzt wurde. Es war offizinell und als Aethyleneum chloratum noch in die 1.
Ausgabe
der
DeutschenPharmakopöe (von 1873) aufgenommen, aber in der 2.
Ausgabe (von 1882) bereits gestrichen. Das
Äthylenbromid,
C2H4Br2 , ist in der Kälte fest, schmilzt bei + 9,5° und siedet bei 131,5°.
Äthylenjodid,
C2H4J2 , ist ein fester krystallinischer farbloser Körper, schmilzt zwischen 82° und 83°, zersetzt
sich aber an der Luft schon unterhalb dieser
Temperatur in
Jod und Äthylen.
Chloräthyliden, Aldehydenchlorid,
Chloräthylchlorür, eine organische
Verbindung, besitzt dieselbe
prozentarische Zusammensetzung wie das
Äthylenchlorid (s.
Äthylen) und demnach auch dieselbe empirische Formel (C2H4Cl2
), unterscheidet sich aber von diesem durch sein chem. Verhalten und verschiedene
Eigenschaften, bedingt durch andere Gruppierung der
Atome. Das Äthylidenchlorid ist eine farblose, chloroformartig riechende Flüssigkeit,
schwerer als Wasser, unlöslich darin, löslich in
Alkohol und
Äther; es siedet schon bei 64,8° C. und
ist brennbar. Man gewinnt das Äthylidenchlorid als Nebenprodukt bei der Bereitung des
Chlorals und verwendete es früher als anästhetisches
Mittel.
(grch.), bei den Athenern der vollständige oder teilweise
Verlust der bürgerlichen
Rechte, der teils als
Strafe
für gewisse
Vergehen erkannt wurde, teils durch Nichterfüllung gewisser Pflichten (z. B. Schuldigbleiben
von
Pacht- und Bürgschaftsgeldern, Ordnungsstrafen u. s. w.) ohne weiteres
Verfahren eintrat.
Der härteste
Grad der Atimie war lebenslängliche
Verbannung, immer mit Einziehung des Vermögens verbunden.
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