und Gestikulation waren derb, das
Sujet und ganze Scenen oft sehr schmutzig, die
Sprache
[* 2] die des gemeinen Lebens. Um den Beginn
des 1. Jahrh.
v. Chr. wurden die Atellanen kunstmäßig ausgebildet, von Dichtern verfaßt und von Schauspielern aufgeführt,
und zwar regelmäßig als Nachspiel nach ernsten
Stücken, als Schlußstück (exodium), um die Gemüter
wieder zu erheitern. Es waren wahrscheinlich einaktige Possen mit operettenhaftem
Anflug, mitunter
Travestien von
Tragödien,
auch die politische und persönliche Satire scheint gelegentlich Raum gefunden zu haben. Als Verfasser sindL. Pomponius,
Novius und aus der Kaiserzeit
Mummius bekannt. Erhalten sind einige Bruchstücke und zahlreiche
Titel, zusammengestellt nach
Bothe und Munk von Ribbeck in «Scaenicae Romanorum poesis fragmenta»
(2. Aufl., Bd. 2, Lpz.
1873).
Lucana,Stadt im
Kreis
[* 5] Sala Consilina der ital.
Provinz Salerno, in dem vom Tanagro durchströmtenValle di Diano,
hat (1881) 2554 E.Atena Lucana, im
Altertum Atinum oder Atiaa, gehörte zu Lucania und lag an der Heerstraße von Salernum nach
Heraclea;
Insbesondere bezeichnet man mit Aternat eine Festsetzung der Friedenspräsenz
(s. d.) des deutschen
Heers auf unbestimmte Zeit, wie sie die Reichsregierung Anfang Febr. 1874 bei der
Vorlage des ersten Reichs-Militärgesetzes vorgeschlagen hatte, im Gegensatz zu dem Septennat (s. d.).
Hauptstadt des
Arrondissements der belg.
ProvinzHennegau, früher Festung,
[* 8] an der schiffbaren
Dender, 22 km nordwestlich
von
Mons,
[* 9] an den Linien Denderleeuw-Ath (40 km), Jurbise-Tournai,
Hal-Ath (38 km) und St. Ghislain-Ath (23 km) der
Belg. Staatsbahnen,
[* 10] hat 9868 E., bedeutende Leinwandmanufakturen,
Kattundruckereien, Färbereien,
Spitzen-, Handschuh-, Seifen- und ansehnliche
Messerfabriken, Eisenhämmer und lebhaften
Handel. Die Festungswerke wurden 1781 geschleift, 1815 wiederhergestellt, aber
nach 1830 völlig abgetragen. Ath ward mehrmals belagert und erobert, namentlich 1697 von
Catinat und Bauban, der hier die
Parallelen zuerst systematisch in Anwendung brachte, ebenso 1706 von den Alliierten unter dem holländ.
General Ouwerkerk und28. Sept. eingenommen. Die
Franzosen eroberten Ath nach kurzer
Belagerung und
besetzten es abermals.
(Athapasca), indian.
Name eines der bedeutendsten
Ströme im brit. Nordamerika,
[* 11] früher von den
Franzosen Rivière
la
Biche, von den Engländern Elk-River genannt, eigentlich nur der Oberlauf des Mackenziestroms, entspringt aus
einem Gebirgssee
(PunchBowl) in einem der höchsten
Teile der Rocky-Mountains, in der Nähe des Mount-Hooker(4785m) und
Mount-Brown
(4880 m) unter 52° 10' nördl.
Br., nimmt links den Abfluß des
KleinenSklavenseesauf und mündet nach einem im allgemeinen
nach NNO. gerichteten Laufe von 1040 km in den über 7700 qkm großen Athabascasee.
Letzterer erstreckt sich, etwa 30 km von N. nach S. breit und an 330 km lang, unter 59° nördl.
Br. und 107-112° westl. L. von Greenwich von O. nach W. und empfängt an feinem östl.
Ende den Tutaunay, der in
Verbindung mit dem Wollastonsee, dem
Deer- und dem Indianersee und dem die beiden
letztern durchfließenden Churchill die Hudsonsbai, in die sich der letztere ergießt, mit dem Mackenzie verbindet. Der Athabasca nimmt
nach seinem
Austritte aus dem Athabascasee den
Namen Strong-River an, vereinigt sich bald nachher mit dem aus W. kommenden
Undschiga oder Friedensfluß (Peace-River) und führt nun seine
Gewässer als
GroßerSklavenfluß in den
GroßenSklavensee, von dem aus er dann weiter als Mackenzie (s. d.) in den
Arktischen Ocean geht. Unweit der
Quelle
[* 12] des Athabasca führt
die
Athabasca Portage (über 2200 m), ein von
Gletschern umgebener, von den nordamerik. Pelzhändlern viel benutzter
Paß
[* 13] zwischen
Mount-Hooker und
Mount-Brown westlich in das
Thal
[* 14] des in den
Stillen Ocean sich ergießenden Columbia,
[* 15] mithin
aus den Hudsonsbailändern nach
Britisch-Columbia hinüber.
Distrikt des
Dominion of Canada, 1882 organisiert, zwischen 55° und 60 nördl.
Br., sowie zwischen 111°
30' und 120° westl. L. von Greenwich, grenzt im
S. an den Distrikt
Alberta, im
W. an die
ProvinzBritisch-Columbia
und wird von dem zum
Sklavenfluß gehenden Peace-River, dem und dem zum
GroßenSklavensee gehenden
Hay-River bewässert. Der
Distrikt hat 274000 qkm und ist in seinem östl.
Teile eine unbewohnbare Sumpf- und Felsenwüste, die den Biberjägern reiche
Jagdbeute, jährlich bis 8000 Felle liefert.
Die fruchtbaren, 50000 qkm großen Gebiete liegen auf dem vom Fuße der Felsengebirge zum Athabascasee
sich hinneigenden Hochplateau, in das der Peace-River ein bis 270 m tiefes
Thal eingeschnitten hat. Üppiger Graswuchs bedeckt
diese wasserreiche Ebene, die in ihren südlichsten
Teilen Weizenbau ermöglicht; der schon im
August eintretende Winter verhindert
in den nördl.
Teilen den Weizenbau, gestattet aber den Anbau von Gerste,
[* 16] Hafer
[* 17] und andern Feldfrüchten;
am besten wird sich jedoch die Landschaft zur Viehzucht
[* 18] eignen.
¶
mehr
Bewohnt ist das Land äußerst spärlich; die kaum 100 Weißen genügen nicht zur Bildung einer Regierung. Verkehrscentren
sind die Handelsforts der Hudsonsbaigesellschaft; das Fort Chipewyan am Athabascasee und Fort Dunvegan am Peace-River.