angeführten Zeichen für die großen
Planeten
[* 2] hat man beibehalten, die für die vier letztgenannten und die später entdeckten
Planetoiden (s. d.) anfangs gewählten, wie auch ^[img] für Hebe, aber wieder
aufgegeben, und diese nach der Zeitfolge der Entdeckung einfach durch ①
Ceres, ② Pallas, ③ Juno u. s. w. bezeichnet.
Über die Zeichen des
Tierkreises s. d.; über die der sog.
Aspekten s. d.
[* 1] (grch.), die Helligkeitsmessung der Gestirne. Wenn es sich nicht nur
um bloße Größenschätzungen eines
Sterns (s.
Größenklassen), sondern um genaue Messung der von ihm ausgesandten Lichtmenge
handelt, sind besondere
Apparate,
Photometer,
[* 3] notwendig. Diese beruhen entweder darauf, daß man das
Bild
des
Sterns, dessen Helligkeit zu bestimmen ist, zum Verschwinden bringt durch Verkleinerung der Objektivöffnung des Beobachtungsfernrohrs
oder mittels Nicolscher Prismen (s. d.), oder daß man seine Helligkeit mit der
eines künstlichen
Sterns vergleicht.
Die Helligkeit des letztern ändert man so lange, bis künstlicher und natürlicher
Stern gleich hell
erscheinen; dies kann man sowohl durch Nähern und Entfernen des künstlichen
Sterns, als auch durch Drehen Nicolscher Prismen
erreichen, durch die man das vom künstlichen
Stern kommende Licht
[* 4] hindurchgehen läßt.
GroßeVerbreitung hat namentlich das
auf letzterm Princip beruhende Zöllnersche
Photometer (s. nachstehende Abbildung) gefunden, das auch
den Vorzug besitzt, die Helligkeit des Himmelsgrundes aus den Messungen zu eliminieren.
Auf einem
Stativ ist eine drehbare
Achse i befestigt. Diese trägt auf der einen Seite in a ein
Gefäß
[* 5] für Petroleum, auf
der andern eine Lampe
[* 6] f, die mit a durch eine kommunizierende
Röhre in
Verbindung steht. Die
Röhren
[* 7] g
führen der Lampe Luft zu; b ist ein durch das Gegengewicht h balanciertes
Fernrohr,
[* 8] das auf den beliebigen
Stern gerichtet
wird. Am Ende der senkrecht zum
Fernrohr befestigten
Röhre befindet sich eine Linse,
[* 9] durch die von der Flamme
[* 10] der Lampe f
ein künstlicher
Stern erzeugt wird, dessen
Bild durch eine im
Fernrohr befindliche und unter 45° gegen die
Achse desselben
geneigte planparallele Glasplatte nach dem Okular hin reflektiert wird.
Zwischen der Linse und dieser Platte befinden sich zwei Nicolsche Prismen, durch die das von der Flamme kommende Licht polarisiert
wird: die
Nicols lassen sich durch den Hebelarm d gegeneinander drehen, so daß das polarisierte Licht
des künstlichen
Sterns geschwächt werden kann. Wenn man nun den künstlichen
Stern mit einem im
Fernrohr direkt gesehenen
zu gleicher Helligkeit bringt und dasselbe
Verfahren mit
einem andern
Stern am Himmel
[* 11] anstellt, läßt sich aus der
Größe der
Drehung derNicols, die an dem
Teilkreise c abgelesen wird, nach einem physik.
Satz die Lichtmenge der beiden
Sterne am Himmel zueinander berechnen. Mit Rücksicht darauf, daß die
Sterne am Himmel oft verschiedenfarbig
sind, ist in der
Röhre noch ein senkrecht zu seiner
Achse geschliffener
Bergkrystall angebracht, durch
dessen
Drehung es möglich ist, das Licht des künstlichen
Sterns gleichfarbig mit dem natürlichen
Stern zu machen. Das
Maß
dieser
Drehung wird am
Kreis
[* 12] e abgelesen. In neuester Zeit hat man auch die
Photographie mit großem Erfolge in der Astrophotometrie angewendet.
Da bei Benutzung des nämlichen
Fernrohrs und photogr. Platten der gleichen Beschaffenheit die
Größe
der Scheibchen, als welche die
Sterne auf der photogr. Platte erscheinen, nur von der Helligkeit der
Sterne abhängig ist,
kann man mit großer Sicherheit die Helligkeit der
Sterne durch Ausmessen dieser Scheibchen ermitteln.
Vgl. Zöllner, Grundzüge einer allgemeinen
Photometrie
[* 13] des Himmels (Berl. 1861);
ders., Photometrische
Untersuchungen (Lpz. 1865);
Charlier,Über die Anwendung der Sternphotographie zu Helligkeitsmessungen der
Sterne (ebd. 1889).
(grch.), der Zweig der
Astronomie,
[* 14] der vorzugsweise auf
Grund physik. Methoden Resultate über die Beschaffenheit
und
Bewegung der Himmelskörper abzuleiten sucht. Der
Name wurde zuerst von Zöllner 1865 vorgeschlagen. Die Astrophysik umfaßt
namentlich die Anwendung der
Spektralanalyse
[* 15] (s. d.), der
Photometrie (s.
Astrophotometrie) und der
Photographie (s.
Himmelsphotographie)
auf die
Astronomie. Von den ausschließlich für das
Studium der Astrophysik eingerichteten
Sternwarten,
[* 16] astrophysikalischen Observatorien,
seien nur die zu
Potsdam
[* 17] und Meudon bei
Paris
[* 18] erwähnt; auch von seiten vieler Liebhaber hat gerade die Astrophysik zahlreiche
Anregungen und thatkräftige Förderung erfahren. Von den
Vertretern der Astrophysik sind besonders hervorzuheben: Kirchhoff,
Bunsen,
Zöllner,
Vogel, Lohse, Huggins, Lockyer, Bredichin, Hasselberg,
Secchi, Tachini, Janssen, Draper,
Young, Pickering.
(spr. -trück),Jean (1684-1766), Leibarzt
Ludwigs XIV., kam durch
Studien über die Geschichte derSyphilis
und der
Hautkrankheiten
[* 19] auch zur Beschäftigung mit den von verunreinigenden
Krankheiten handelnden
Abschnitten des
Pentateuchs
und weiter mit dem
Pentateuch überhaupt. Er machte dabei die
Beobachtung, daß einzelne
Abschnitte der Genesis Gott Elohim,
andere aber ihn Jehovah (Jahwe) nennen, und erklärte sich dies von seinem traditionsgläubigen Standpunkte aus durch die
Hypothese,
¶
mehr
daß Moses bei Abfassung der Genesis verschiedene Urkunden oder Quellenschriften benutzt habe. Diese Beobachtung legte er in
der anonym erschienenen Schrift nieder: «Conjectures sur les mémoires origineaux, dont il parait
que Moise s'est servi por composer le livre de la Genèse» (Brüss. 1753). Er hat dadurch
den Anstoß zur Entstehung der Pentateuchkritik gegeben.