Kreuze jetzt meistens zur Verweisung auf Fußnoten gebraucht. Seitdem die
Bogen
[* 2] der Druckschriften durch arab.
Ziffern bezeichnet
werden, pflegt man das zweite
Blatt
[* 3] jedes
Bogens durch einen der Bogenzahl beigefügten Asteriscus kenntlich zu machen.
der nach bestimmten
Richtungen hin ausgesandte eigentümliche Schein, den einige
Mineralien
[* 4] im auffallenden
oder durchgehenden Lichte erkennen lassen. So zeigen manche halbkugelig quer über die Hauptachse geschliffene
Saphirkrystalle einen weißlichen, aus sechs
Strahlen bestehenden
Stern, eine Erscheinung, die durch den
Aufbau der
Krystalle
aus zahlreichen Zwillingsblättern hervorgebracht wird. Feinfaserige
Mineralien, wie Faserkalk,
Fasergips, weisen, halbkugelig
geschliffen, einen wogenden oder schielenden Lichtschein auf.
Bei andernMineralien wird der Asterismus dadurch erzeugt, daß fremde faserige oder nadelförmige Mineralkörper
in paralleler oder sonst gesetzmäßiger
Stellung in ihrer
Masse eingewachsen sind, wie bei dem Amiantfasern enthaltenden sog.
Katzenauge, einer
Varietät des Quarzes. Wohl den schönsten Asterismus, einen scharfen, sechs- oder zwölfstrahligen
Stern, bietet
der
Glimmer von
South-Burgeß inCanada dar, wenn man durch ihn auf eine Kerzenflamme blickt; die
Ursache
ist auch hier die Gegenwart von sehr zahlreich eingewachsenen, mikroskopischen, nadelförmigen, vielleicht einer andern Glimmerart
oder dem
Turmalin angehörigen
Krystallen, die sich unter Winkeln von 60° oder 30° durchkreuzen.
Sammelname für Zweigreste mit wirtelig stehenden linealen
Blättern,
die am häufigsten in der
Steinkohlenformation sich finden und höchstwahrscheinlich zu den Equisetaceen
[* 6] oder
Schachtelhalmen
gehören, in ihrem ganzen Habitus jedoch von den jetzt lebenden
Vertretern dieser Gruppe sehr verschieden sind.
Vorstehende
Abbildung giebt einen
Teil eines solchen Zweiges aus der
Steinkohle wieder.
(grch.,
d. i. Kraftlosigkeit), in der
Medizin soviel wie Schwäche, Erschöpfung oder
Abspannung;
asthenisch
heißt demnach ein durch Schwäche des Körpers,
Gefäßsystems u. s. w. bedingter Zustand.
Das Wort kam durch das Brownsche
System in Gebrauch, indem John
Brown (s. d.) die gesamten
Krankheiten in sthenische und asthenische einteilte,
die Asthenie selbst aber in eine direkte und eine durch Überreizung entstandene indirekte einteilte.
(grch.; lat.
Hebetudo visus),
Augenmattigkeit,
Augenschwäche, die
Störung der Sehfunktionen, bei der trotz
normaler
Sehschärfe und trotz des
Mangels entzündlicher Zustände der Gebrauch des
Auges doch ein so beschränkter
ist, daß Beschäftigungen, die ein aufmerksames
Sehen
[* 8] in der Nähe erfordern
(Lesen, Schreiben, Nähen u. s. w.), nur auf
kurze Zeit möglich sind. Dieser Zustand ist selten,
und dann meistens bei hysterischen nervösen
Personen, durch eine
Ermüdung
der Netzhaut selbst bedingt (retinale Asthenopie), bei weitem häufiger durch eine ungenügende Leistung
gewisser, bei dem Vorgange des
Sehens zur Thätigkeit gerufener Muskelfunktionen. Mit Hinblick auf die letztere
Ursache unterscheidet
man hauptsächlich zwei Formen der Asthenopie, die muskuläre und die accommodative.
Die muskuläre Asthenopie entsteht, wenn beim
Sehen mit zwei
Augen die fixierende
Stellung derselben, die hauptsächlich durch die beiden
innern geradenAugenmuskeln bewirkt wird, wegen relativer Schwäche der letztern nur zwangsweise zu stande
kommen und daher nicht lange festgehalten werden kann. Mit eintretender Muskelermüdung beginnt das eine
Auge
[* 9] dann von der
fixierenden
Richtung (nach der Schläfenseite zu) abzuweichen; gleichzeitig stellt sich hiermit ein verwirrendes, die Fortsetzung
der
Arbeit unmöglich machendes
Doppelsehen ein, oder der Leidende schließt, um dem zu entgehen, unwillkürlich
das abweichende
Auge zu, um mit einem
Auge weiter zu arbeiten.
Vorzugsweise unterliegen Kurzsichtige dieser Form der und zwar infolge der durch ihre kurze Sehweite gebotenen
Annäherung
der Gesichtsobjekte, mit der eine zu starke Beanspruchung der innern
AugenmuskelnHand
[* 10] in
Hand geht. Eine
Beseitigung dieser
Störung ist entweder dadurch zu erlangen, daß man die Konvergenzforderung beim
Sehen in die Nabe verringert,
oder das Zustandekommen der Konvergenz selbst erleichtert, oder beide
Momente miteinander verbindet. Ersterm Zwecke dienen
die Konkavgläser (durch Abrückung der Sehweite) und die Prismenbrillen (die brechenden Winkel
[* 11] den Schläfenseiten
zu gerichtet), dem zweiten operative Schwächung der geraden äußern
Augenmuskeln.
Die accommodative Asthenopie beruht auf einer
Ermüdung des deutliches
Sehen in der Nähe erwirkenden Accommodationsmuskels. Vorzugsweise
disponiert hierzu die
Hyperopie (s. d.), und zwar darum, weil hier infolge fehlerhaften
Baues des
Auges eine ungewöhnlich starke
und zur
Ermüdung des Accommodationsmuskels führende Accommodationsanstrengung gefordert wird. Die asthenopischen
Beschwerden zeigen sich hier in der Art, daß die Sehobjekte nach mehr oder weniger kurzer Arbeitszeit undeutlich (durch
Hervortreten von Zerstreuungkreisen) und verwischt erscheinen, ineinander laufen und erst nach einer Erholungspause wieder
deutlich gesehen werden können. Abhilfe gegen accommodative Asthenopie erlangt man auf optischem Wege
durch Schonung der Accommodationsarbeit, d. h. vor allem durch die die
Hyperopie korrigierenden Konvexgläser. Muskuläre
und accommodative Asthenopie können auch verbunden vorkommen, wenn
Hyperopie mit Schwäche der innern
Augenmuskeln zusammentrifft.
(grch.),
Instrument zur Prüfung des Orts- oder Raumsinns der
Haut;
[* 13] es besteht aus
einer horizontalen Messingstange, von welcher unter rechtem Winkel ein mit einer Elfenbeinspitze
¶
mehr
versehener Arm unbeweglich abgeht; ein zweiter mit ihm parallel laufender Arm läßt sich mittels einer Hülse
[* 15] auf der Messingstange
leicht verschieben und vermittelst Schrauben
[* 16] feststellen. Der Abstand beider Arme wird an einer Skala abgelesen und dient zur
Bestimmung der Größe der sog. Tastkreisdurchmesser an den zu untersuchenden Körperstellen, d. h.
der Minimalabstände, in denen zwei örtlich getrennte Reize noch deutlich als solche empfunden werden.
Ästhetik (vom grch. aistánesthai, empfinden, fühlen) ist die Wissenschaft vom Schönen.
Das Altertum kennt noch keine Wissenschaft vom Schönen, obschon Plato, Aristoteles und die Neuplatoniker
darüber philosophiert haben. Sie alle scheiden das Schöne nicht scharf vom Guten, erklären die Kunst für eine Nachahmung
entweder der sinnlichen Erscheinung (Plato) oder der Idee in den Dingen (Aristoteles, Neuplatoniker). Plato ist sogar Gegner
der eigentlichen Kunst.
Vgl. Ed. Müller, Geschichte der Theorie der Kunst bei den Alten (2 Bde.,
Bresl. 1834-37);
Kuhn, Die Idee des Schönen in ihrer Entwicklung bei den Alten bis in unsere Tage (2. Aufl., Berl. 1865);
R. Volkmann,
Die Höhe der antiken Ä. oder Plotins Abhandlung vom Schönen (Stett. 1860);
E. Brenning, Die Lehre vom
Schönen bei Plotin u. s. w. (Gött. 1864).
Das Mittelalter schließt sich, wo es überhaupt auf das Schöne in der Theorie Rücksicht nimmt, theosophisch an die neuplatonische
Anschauung an. Erst nach der Kunstblüte der Renaissance erwachte wieder das Bedürfnis, sich auch theoretisch
über den Begriff des Schönen klar zu werden, ohne daß zunächst Bedeutendes geleistet worden wäre. Batteux stellt als Princip
der Kunst die Nachahmung der «schönen Natur» auf, bestimmt diese jedoch
in höchst verschwommener Weise. Zur selben Zeit bemüht sich die englische Ä. das Schöne psychologisch zu zergliedern;
so Home, dessen scharfsinnige Bemerkungen in England und Deutschland
[* 19] vielfach angeregt haben.
Der eigentliche Begründer einer wissenschaftlichen Ä. ist jedoch A. G. Baumgarten. Er gehört der philos. Schule Wolffs an,
der die Leibnizsche Philosophie systematisch weiter gebildet hatte. Die Leibniz-Wolffsche Schule unterschied aber zwischen
der deutlichen Erkenntnis der Vernunft und des Verstandes und der unklaren, verworrenen der Sinnlichkeit.
Die Wissenschaft der deutlichen Erkenntnis war die Logik, die der sinnlichen Erkenntnis fehlte noch; diese schuf Baumgarten
in seinem Werk «Aesthetica acraamatica» (2 Bde.,
Frankf. a. O. 1750-58),
wo er das Schöne als das «Vollkommene der sinnlichen Erkenntnis» bezeichnet. Dieselbe Vollkommenheit
erscheint nämlich für den Verstand als das Wahre, für den Willen als das Gute, für die sinnliche Erkenntnis
als das Schöne. Von der Kunst verlangt er Nachahmung der Natur, weil er im Sinne von Leibniz die vorhandene Welt für die beste
hält; Phantasieschöpfungen der Kunst steht er daher ablehnend gegenüber. Zu seinen Schülern gehören Meier, Eschenburg,
Eberhard.
Eine selbständigere Stellung nehmen die sog. Popularphilosophen ein, unter ihnen Sulzer und Mendelssohn. Ersterer setzt der
formalen Schönheit eine Art sittliche als höhere entgegen, letzterer hält die Empfindung der Schönheit als
undeutlicher
Erkenntnis für begründet in der Beschränktheit der menschlichen Natur. Weniger theoretisch als praktisch durch Anschauung
von Kunstwerken gebildet, schrieb Winckelmann über die Kunst. Er sieht die Schönheit nur in den Werken
des Altertums, daher vor allen in denen der Plastik verkörpert, deswegen kennt er auch nur typische und keine charakteristische
Schönheit.
Lessing («Laokoon»),
der im wesentlichen auf Winckelmanns Standpunkt steht, sucht die Grenzen
[* 20] zwischen Malerei (und Plastik)
und Poesie festzustellen und betont Winckelmann gegenüber die formale Schönheit im Gegensatz zur ausdrucksvollen. E. Hirt
erweitert die Schönheit des Ausdrucks zur Schönheit des Charakteristischen überhaupt, während Goethe zwischen Winckelmann
und Hirt zu vermitteln sucht. Auch Herder steht auf dem Standpunkt des Winckelmannschen antiken Schönheitsideals, identifiziert
das Wahre, Gute und Schöne und kämpft höchst unglücklich gegen Kant an.
Mit Kant beginnt die tiefere Begründung der Ä. Auch er weist ihr eine Mittelstellung zwischen der Wissenschaft des Erkennens
und der des Wollens (Moral) an. Das Ästhetische im allgemeinen gefällt durch seine Übereinstimmung mit unserer Auffassungsweise
überhaupt (die aber allgemeingültig ist) ohne einen bestimmten Zweck und ohne Begehrung: es ist interesseloses
Wohlgefallen. Die Ä. zerfällt in die Lehre vom Schönen, das unmittelbar jenes Wohlgefallen erregt, und in die vom Erhabenen,
das durch Beziehung auf das unbedingt Große gefällt.
Vom Angenehmen (s. d.) unterscheidet sich das Schöne dadurch, daß es allgemeingültig
ist und kein Begehren erregt. Die Kunst führt Kant auf die «Freiheit im Spiele unsers Erkenntnisvermögens»
zurück zum Zweck des Wohlgefallens. Schiller, sich an Kant anschließend, sucht seinen strengen Begriff der Sittlichkeit ästhetisch
zu mildern. Kant wollte nämlich die Neigung von der Pflicht fern halten, während Schiller gerade in der Übereinstimmung
von Pflicht und Neigung, Vernunft und Sinnlichkeit den Charakter des Ästhetischen und der Kunst suchte
und in das Schöne eigentlich die Vollendung des Sittlichen setzte. W. von Humboldt, auch wesentlich durch Kant beeinflußt
(vgl. seinen Briefwechsel mit Schiller), schuf kein ästhetisches System.
Hatte Kant noch einen subjektiven und objektiven Faktor der Erkenntnis unterschieden, so erkannte Fichte
[* 21] nur das Subjekt als Quelle
[* 22] aller Erkenntnis an; danach richten sich auch seine ästhetischen Ansichten. Da auch die äußere
Natur nur eine That des Subjekts ist, so ist auch der ästhetische Trieb, der zwischen dem Erkenntnis- und dem praktischen
Trieb (der auf Umgestaltung der Natur geht) vermitteln soll, eigentlich mit beiden identisch, da
er auf derselben Thätigkeit des Ich beruht.
Daher wird bei Schelling dieser ästhetische Trieb als Einheit des Bewußten und Unbewußten (Geist und Natur) zum Ausgangspunkt
seiner Philosophie, weil er das Schöne als einen Ausgleich von Geist und Natur auffaßt und insofern als Anfangspunkt
ihrer Scheidung. Fr. Schlegel, der ebenfalls von Fichte ausgeht, gelangt von der Subjektivität des ästhetischen Princips
zu seiner völligen Willkürlichkeit (Romantische Schule). Mehr von der psychol. Seite, sich in seinen philos. Grundansichten
an Fichte und Schelling anlehnend, faßt Schleiermacher den Begriff der Ä. auf; sie soll begreifen lehren, wie die
Kunstthätigkeit sich psychologisch entwickelt, sie kennt also nur die Kunstschönheit und das Maßgebende
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