erbauten Stadt, die Assurnasirbal anstatt Ninive zur Residenz erhob. Hauptquellen der Geschichte A.s bilden ausführliche Inschriften
auf Steinplatten, einem Obelisken, einem Monolith und einer in einem Steinkoffer im Tempel zu Balawat gefundenen Alabastertafel;
heutzutage fast sämtlich im Britischen Museum. Eine summarische Aufzählung seiner Großthaten, die sog. Standard-Inschrift,
ward in mehr denn hundert Exemplaren abgefaßt, die jetzt in den verschiedensten Museen Europas und Amerikas
zerstreut sind. Von den griech. Schriftstellern wird Assurnasirbal öfters mit Sardanapal
verwechselt.
Stadt in Troas am Meerbusen von Edremid (Adramyttium), auf einem hohen, schwer zugänglichen Felsen. Sie war
äol. Ursprungs, kam im 7. Jahrh. v. Chr. unter die Herrschaft der lydischen Könige, im 6. Jahrh. unter
die der pers. Großkönige, war im 4. Jahrh. der Sitz des Tyrannen Hermias von Atarneus, an dessen Hofe Aristoteles eine Zeit
lang lebte, und kam nach den Kämpfen der Diadochen an das Pergamenische Reich. Assus war der Geburtsort des Stoikers Kleanthes.
Auf der Stelle des alten Assus steht jetzt das Dorf Behram mit großartigen Ruinen, Gräbern, einem Gymnasium, vor allem
aber einem der architektonisch merkwürdigen Tempel, von dessen altertümlichen Reliefs mehrere Platten 1838 für den Louvre
in Paris erworben, andere bei den 1881-83 von dem amerik. Archäologischen Institut unternommenen Ausgrabungen aufgedeckt
sind. -
Vgl. Clarke, Report of the investigations at Assos in «Papers of the Archæological Institution of America. Classical
Series», I (Boston 1882).
hebr. Asch(sch)ûr, in der Septuaginta Assur oder Asur, bei Josephus Assúras oder Asúras, gemeingriech. Assyria
(bei den spätern verkürzt in Syria), westsyr. Othûr, ostsyr. Athôr, arab. Athûr, altpers. Athûrâ,
assyr. wahrscheinlich Aschschûr, die etwa 165000 qkm umfassende Landschaft, etwa 35-36½°
nördl. Br., deren Norden zum Teil dem heutigen Kurdistan entspricht; bildet die obere Abteilung der Mesopotamischen Ebene die
von dem südlich anliegenden Babylonien durch keine natürliche Grenze geschieden wird.
Ihre Grenzen bildeten im N. das Armenische und Gordyenische Gebirge, im O. der Zagros und Choatros; im W.
ist gleichfalls keine natürliche Grenze vorhanden. Das Land wird durch eine Reihe von Flüssen, die aus den benachbarten
Gebirgen dem Tigris zufließen, bewässert; dem Großen und Kleinen Zab, dem Chabur und dem Didschleh (Gyndes). Geologisch betrachtet
ist Assyrien im N. und O. Gebirgsland, in seinem südlichern Teile aber eine Alluvialebene, die sich an die
wellenförmigen Absenkungen der medischen und armenischen Grenzgebirge anschließt und in Babylonien fortgesetzt wird.
Wie dieses, so war auch das südliche Assyrien arm an Gestein jeder Art; auch der Mangel an Baumwuchs fiel schon den Alten
auf. Hingegen wird von ihnen die Fruchtbarkeit des Landes gerühmt: Palmen, Öl- und Nußbäume und andere obsttragende Arten,
allerhand Getreidearten, Baumwolle und Hanf werden von ihnen erwähnt. Die Fauna war nach den Reliefdarstellungen ehedem reicher
als jetzt. An Metallen scheinen Eisen, Kupfer und Blei vorhanden gewesen, edle Metalle dagegen verhältnismäßig
wenig gesucht worden zu sein.
Nach der Deutung eines Berichts der Bibel soll das Assyrische Reich von Nimrod, nach der eines andern
(1 Mos. 10). von Assur,
nach Ktesias von Ninus und Semiramis gegründet worden
sein. Eine andere, weniger sagenhafte Auffassung ist bei Herodot und
Berosus zu finden. Die Keilinschriften lassen uns bis jetzt über die Anfänge des Assyrischen Reichs noch
völlig im Dunkel. Nur so viel scheint sicher, daß seine Entwicklung mit der der sog. Nordbabylonischen Reiche (vgl. dazu
1 Mos.
10). zusammenhängt.
Deshalb steht auch die Sprache, Geschichte, Kulturgeschichte, Litteratur und Religion mit der Babyloniens im innigsten Zusammenhang
(s. Babylonien). Im allgemeinen scheinen Kunst und Wissenschaft, Religion und Kultur bei den Assyrern ein Erbgut der Babylonier
zu sein, womit man hinsichtlich der Wissenschaften das Verhältnis zwischen Griechen und Römern verglichen hat. Sicher ist,
daß die assyrische Sprache eins mit der babylonischen ist, von der sie kaum durch Dialektunterschiede
getrennt werden kann.
in der Botanik Begriff von sehr verschiedenartiger Bedeutung. Im gewöhnlichen Leben bezeichnet man als Ast meist
jede Auszweigung des Stammes oder Stengels der Pflanzen. Da diese Auszweigungen aus Knospen hervorgehen,
die in vielen Fällen sehr regelmäßig gestellt sind, so ist auch die spätere Anordnung der Äste eine regelmäßige und
für verschiedene Pflanzen eine charakteristische. Bei den Bäumen und Sträuchern nennt man Äste nur die stärkern Zerteilungen
des Stammes, die schwächern Zweige.
Junge, noch nicht ein Jahr alte Äste nennt man Reis, Trieb oder Sproß. Bei den krautartigen Pflanzen liegen
die Äste oft nieder und treiben Wurzeln in die Erde; solche nennt man Ranken oder Ausläufer. Die aus einem unterirdischen
Stamme oder Wurzelstock oder (bei den Laubhölzern) aus oberflächlich verlaufenden Wurzeln hervorwachsenden Äste werden Wurzelsprossen,
Wurzelbrut und (nur bei Holzgewächsen) Wurzellohden genannt. Äste oder Sprossen, die aus Adventivknospen
(s. Knospe) an den Seiten der Baumstämme unterhalb der Krone hervorgehen, heißen Wasserreiser, Stammsprossen und Stammlohden;
solche, die aus dem Stocke eines abgehauenen Baumstammes (infolge der Bildung von Adventivknospen) sich entwickeln, Stocklohden.
Kurze, oberirdische, auf dem Boden liegende, aber nicht wurzelschlagende Aste, die von der Pflanze abgetrennt,
sich bewurzeln und zu selbständigen Pflanzen werden, heißen Ableger und Absenker.
Georg Ant. Friedr., Philolog und Philosoph, geb. zu Gotha, studierte seit 1798 in Jena, habilitierte sich 1802 daselbst
als Docent der Philosophie und Philologie und wurde 1805 Professor der klassischen Litteratur in Landshut,
von wo er mit der Universität 1826 nach München übersiedelte. Er starb dort Ast schrieb «System der Kunstlehre
oder Ästhetik» (Lpz. 1805),
«Wissenschaftliche Darstellung der Grammatik, Hermeneutik und Kritik» (Landsh. 1808),
«Grundlinien
der Philosophie» (2. Aufl., ebd. 1809),
«Grundriß der Geschichte der Philosophie» (ebd. 1807; 2. Aufl.
1825),
«Hauptmomente der Geschichte der Philosophie» (Münch. 1829),
«Entwurf der Universalgeschichte» (Landsh. 1810),
«Platos
Leben und Schriften» (Lpz. 1816). Außerdem bearbeitete er mehrere Schriften des Plato,
mehr
namentlich «Phaedrus» (Lpz. 1810 und «Politia»
(2 Bde., ebd. 1814) und veröffentlichte eine kritische Ausgabe sämtlicher Werke Platos mit lat. Übersetzung und reichhaltigen
Kommentaren (11 Bde., ebd. 1819-32),
sowie ein «Lexicon Platonicum» (3 Bde.,
ebd. 1835-39).