wird dieselbe bei heißem Sonnenschein wohl auf 3 cm
Tiefe flüssig. Am
TotenMeere fließt
Bergteer nebst Wasser aus mehrern
benachbarten
Quellen hervor, kommt damit in den See, erhärtet darin allmählich und erhält sich auf dem stark salzigen,
daher specifisch schwerern Wasser schwimmend. Durch
trockne Destillation des Asphált erhält man ein braunschwarzes,
flüchtiges Öl, das
Asphaltöl.
Mit dem
Namen Asphált wird außer dem reinen Erdharz auch eine wesentlich verschiedene blasse bezeichnet, die durch ihre
Anwendung zur Straßenpflasterung, zu Fußböden überhaupt, zu Dächern und zur Abhaltung der Feuchtigkeit vom
Mauerwerk
eine große Bedeutung erlangt hat. Diese besteht in einem mit Erdharz und
Bergteer durchdrungenen kalkigen
Gestein oder einem durch dieselben
Substanzen fest zusammengebackenen feinen Kalksande. In solchem natürlichen Zustande heißt
das Material gewöhnlich
Asphaltstein; er kommt vor in Ragusa
[* 2] auf
Sicilien, zu Seyssel im Depart.
Ain, Bastennes im Depart.
Landes,
Val de Travers im Kanton
[* 3]
Neufchâtel, bei Seefeld in
Tirol,
[* 4] in
Deutschland
[* 5] zu Limmer bei Hannover,
[* 6] Vorwohle in
Braunschweig,
[* 7] bei
Heide in Dithmarschen u. s. w. Um aus
Gußasphalt Fußböden, Dachflächen u. s. w. zu bereiten,
wird der
Asphaltstein zu Pulver zerkleinert, in
Kesseln mit etwas
Bergteer zusammengeschmolzen, mit kleinkörnigem
Kies vermengt
und schließlich die
Masse auf die bestimmte
Fläche ausgegossen. Um das Aufsteigen der Erdfeuchtigkeit
in
Mauern zu verhindern, bringt man nahe über der Grundmauerung eine oder mehrere Schichten derselben
Masse zwischen die Ziegel
statt des Mörtels.
Ohne Kieszusatz wird diese als
Asphaltkitt oder
Mastix statt Mörtels bei Wasserbauten, zum Auskleiden von Wasserbehältern,
von seicht gelegenen
Kellern, Abtrittsgruben u. s. w. benutzt.
Über Verwendung des Asphált zum
Straßenpflaster
s.
Asphaltstraße. Auch hat man künstliches Asphált anzuwenden versucht, d. h. das
durch Einkochen des
Steinkohlenteers gewonnene
Steinkohlenpech, dem im geschmolzenen Zustande Kalksteinmehl und
Kies zugesetzt
wurde; doch ist diese Mischung ihrer
Sprödigkeit wegen nicht zu empfehlen. –
Vgl. Jeep, Der und seine Anwendung in der
Technik (Weim. 1867);
ein für graphische Zwecke sehr wertvolles
Verfahren, begründet auf die
Thatsache, daß echt
syr.
Asphalt, in
Benzol oder
Chloroform gelöst und in dünner
Lage auf eine Metallplatte oder
Stein ausgebreitet, die Eigenschaft
besitzt, nach längerer Einwirkung von
Tages- oder elektrischem Licht
[* 9] in
Terpentinöl unlöslich zu werden,
oder nur teilweise, je nach dem
Grade der Lichteinwirkung, löslich zu bleiben.
Wird eine Zinkplatte mit Asphaltlösung überzogen und hierauf unter einem photogr. Strichnegativ dem Lichte ausgesetzt (kopiert),
so kann man durch nachheriges Behandeln mit
Terpentinöl einBild auf der Platte erzeugen, das säurewiderstandsfähig
und so zum Zwecke der Hochätzung verwendbar ist. (s.
Photozinkographie und
Zinkographie.) In neuerer Zeit sind auch Asphalt-Kopierverfahren angewendet,
um Farbendruckplatten nach Halbton-Negativen, mit Zuhilfenahme eines Chromolithographen, auf
Stein zu erzeugen und davon zu
drucken.
Ein lithographischer
Stein wird mit dünner Asphaltschicht überzogen und unter einem, von einer farbigen
Vorlage entnommenen Halbton-Negativ belichtet,
nach der Belichtung mit Terpentingeist entwickelt, welches allen nicht
vom Licht veränderten
Asphalt wegnimmt und die verschiedenen Tonabstufungen in sehr feiner
Körnung auf dem
Stein stehen läßt.
Eine solche Asphaltkopie läßt sich dann weiter wie eine feine lithographische Kreidezeichnung behandeln und
drucken. Für vielfarbige Drucke werden mehrere
Negative vom Original hergestellt, welche entsprechend retouchiert werden
und so geeignet sind, durch
Kopieren auf mit Asphaltlösung überzogenen
Steinen die rote, blaue, graue u. s. w. Druckplatte
zu erzeugen.
Wegen der schönen braunen Bisterfarbe, der vollkommenen Durchsichtigkeit und des leichten
Auftrags dient die Asphaltfarbe (s.
Asphalt) vorzugsweise zum Lasieren, dringt indes beim
Trocknen nach der Oberfläche,
weshalb sie niemals zur
Untermalung oder zum Mischen mit andern
Farben, sondern nur als letzte Lasur der dunkelsten Partien,
verwendet werden sollte.
nennt man diejenigen
Straßen, deren oberste Schicht aus
Asphalt (s. d.) gebildet ist. Für die Verwendung
im
Straßenbau ist namentlich der
Asphalt der
InselTrinidad von Wichtigkeit, der gereinigt als
Trinidad épuré oder kurz Épuré
in Fässern in den
Handel kommt; ferner der bituminöse Kalkstein. Der Kalkstein von Seyssel (Depart.
Ain) enthält 8,15 Proz.
Bitumen, der von Ragusa 8,92 ^[schlecht lesbar, am Druckexemplar verifiziert] Proz. und der
von Limmer 14 Proz. Die Kalksteine mit geringerm Bitumengehalt eignen sich am besten zu Straßenbauzwecken.
Es wird sowohl
Stampfasphalt wie
Gußasphalt angewendet.
Beide werden, da sie
an sich nicht widerstandsfähig gegen Druck sind, vielmehr zu den plastischen Körpern gehören, auf
eine feste Unterlage, am besten Zementbeton, gelegt, der für Fahrstraßen 10–20 cm, für Fußwege 5–10 cm stark zu machen
ist, bei
Stampfasphalt stärker als bei
Gußasphalt. Die Asphaltschicht selbst ist auf Fahrstraßen 5 cm,
auf Fußwegen 1,5 bis 3 cm stark, bei
Stampfasphalt stärker als bei
Gußasphalt. Das Rohmaterial des
Stampfasphaltes ist der
natürliche, durch Pulverisieren in Schleudermühlen
(Desintegratoren) zerkleinerte bituminöse Kalkstein.
Das Pulver wird etwa 8 cm hoch auf die Cementbetonschicht stark erhitzt aufgeschüttet und durch
Stampfen undWalzen
auf 5 cm zusammengepreßt. Dann wird die Oberfläche durch heiß gemachte
Glätteisen geebnet, wobei erst jetzt durch ein
momentanes Schmelzen des
Bitumens die
Bahn von oben her wasserdicht wird. Ein nochmaliges
Walzen entfernt die letzten Unebenheiten.
Die untersten Schichten des
Asphalts bleiben pulverförmig, höchstens durch das
Stampfen zusammengebacken, sind aber
nicht zusammengeschmolzen, weshalb sie gegen die von unten eindringende Feuchtigkeit nicht schützen; daher ist ein undurchlässiger
gut trockner
Beton als Unterlage Haupterfordernis. Derselbe besteht am besten zu sieben Achtel aus Grubenkies und zu einem
Achtel aus
Cement. Leider sind nicht alle
Asphaltsteine, beispielsweise diejenigen von Limmer und Vorwohle, zur Herstellung
von
Stampfasphalt geeignet, und die Versuche, den
Stoff aus Kalkstein und
¶
mehr
Asphalt künstlich nachzubilden, blieben bisher ohne befriedigende Resultate. Für Gußasphalt ist die Zurichtung des Rohmaterials
umständlicher. Es wird Trinidad épuré mit etwas dünnflüssigem Erdöl
[* 11] oder ähnlichem versetzt (dieser Stoff kommt in Fässern,
in Deutschland als Goudron, in Frankreich als Bitume raffiné in den Handel) und dann mit Asphaltsteinpulver zu den
sog. Mastixbroten eingekocht, welche je nach ihrem Ursprünge in besondern Formen in den Handel gebracht werden.
Durch Einkochen solcher Mastix mit reinem scharfem Kiese unter Zusatz von Goudron entsteht Gußasphalt. Die Industrie hat für
die genannten Rohstoffe vielfach Ersatz zu schaffen gesucht, der teilweise als Fälschung zu bezeichnen ist. Es
sind besondere Verfahren zur Prüfung der Echtheit der Stoffe gefunden worden. Die Kosten für 1 qm Asphaltstraße belaufen sich auf 16 M.,
wovon 4 M. auf die Cementbetonschicht und 12 M. auf die 5 cm starke Asphaltschicht entfallen, während Kopfsteinpflaster
je nach Qualität 10-24 M. pro 1 qm kostet.
Die Vorzüge der Asphaltstraße gegenüber der gepflasterten Straße sind: Abminderung der Verkehrsgeräusche;
Die Reinhaltung wird erleichtert; vielfach genügt Überschwemmen mit Leitungswasser. Bei größerer
Steigung als 1:60 läßt sich Asphaltierung nicht verwenden, weil die große Glätte ein Aufwärtsfahren der Wagen nicht mehr
gestattet. Die Dauer einer Asphaltierung beträgt für verkehrsreiche Straßen etwa 10 Jahre.
Asphaltmakadam oder richtiger Pechmakadam ist eine aus Steinschotter gebildete Chaussierung, deren Fugen durch Pechverguß
gefüllt sind. Diese Art des Straßenbaues hat sich nach allen bisherigen Berichten gut bewährt, indem sie den Hauptnachteil
der gewöhnlichen Chaussierung, Staubbildung im Sommer und Schmutzbildung im Winter, in vermindertem Maße
zeigt. -