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verbundenen nordöstlich streichenden Zügen gebildet, welche in zahlreichen Ästen durch Südchina ziehen. Der N. wird nur im W. durch Gebirge eingenommen, der O. ist hier Tiefland, das des Hoang-Ho. Nördlich schließt sich an China [* 2] die Mandschurei, ein wenig bekanntes Gebiet. Im Sichota-alin oder dem Tatarischen Gebirge, archäischen Ketten, fällt es zum Großen Ocean ab. Auch Korea ist durchaus archäisch. Hinterindien [* 3] wird durch die Ausläufer der aus Tibet herausziehenden Ketten in vier Flußgebiete gespalten.
Eine archäische Kette durchzieht im O. Annam, erhebt sich im Phusan zu 2760 m, eine zweite liegt zwischen Saluen und Me-nam; ein devonisches Tafelland füllt das Land zwischen Me-nam und Me-kong sowie bis zur annamitischen Kette. Der W. und N. sind sehr wenig bekannt. Tertiär begleitet den Irawadi bis 22° nördl. Br., also tief ins Land. Die zwischen Saluen und Me-nam liegende Kette setzt sich bis zur Südspitze A.s durch Malaka fort. In der Vorderindischen Halbinsel erhebt sich das Hochland von Dekan, in einer Steigung von O. nach W. und einer mittlern Höhe von 450 bis 980 m, westlich durch die höhern Randgebirge der Westghat von der schmalen Küstenebene Malabar, östlich durch die gruppenförmigen niedrigen Ostghat von der breitern ebenen Küste Koromandel geschieden.
Während die innere archäische und basaltische keineswegs einförmige Hochfläche nördlich durch die Ketten des basaltischen Windhjagebirges und die Malwavorberge vom hindustan. Tieflande gesondert ist, vereinigen sich die Ghats südlich, in der Quellgegend des Kaweri, zu der höchsten Gebirgslandschaft der Halbinsel, dem Nilgiri, d. i. Blaues Gebirge, mit 2630 m hohem Gipfel. Dieses sinkt steil zur schmalen Tiefebene Gap herab, erhebt sich wiederum als Cardamumgebirge zu 2693 m und taucht mit dem Kap Komorin in das Meer. Gegenüber auf der Insel Ceylon [* 4] setzt sich das krystallinische Gebirge im Adams-Pik und dem 2536 m hohen Pedurutallagalla fort.
Auf kleinerer Basis und niedriger an Höhe schließt sich das Hochland Vorderasiens an die östl. Hochmassen, und zwar in den drei Abteilungen des Hochlandes von Iran, des armenischen Alpenlandes und des Hochlandes von Anatolien. Das Plateau von Iran ist im O. noch 1500 m, im W. 1200 m hoch, in Seistan aber vielfach beckenförmig bis auf 300 und 560 m eingesenkt. Salz-, Kies- und Sandwüsten bedecken unabsehbare Räume, und hohe Gebirgswälle umstehen sie von allen Seiten. Es sind östlich die steilen und hohen Ketten des Suleimangebirges mit dem 3910 m hohen sog. Tacht-i-Suleiman (d. i. Salomonsthron) im N., südlich die wilden Terrassenlandschaften von Belutschistan und Farsistan, nördlich der jäh zum Kaspischen See abstürzende Elburs mit dem 5900 m hohen erloschenen Vulkan des Demawend; und weiter östlich das von zugänglichen, breiten Einsenkungen, Salzwüsten, unterbrochene Bergland von Chorassan, welches durch die Höhen des Paropamisus zu dem turkestan.
Alpenlande und dem Hindukusch übergeht. Mannigfaltiger ist die Bodengestaltung in der armenischen Alpenlandschaft. Hier erscheinen in Fortsetzung des Südwestrandes von Iran die kurd. Alpenterrassen als eine wilde und vielfältig zerspaltene Südbegrenzung der Hochebenen um den Urmia- und Wansee, während dieselben nördlich in Fortsetzung des Elburs bis zu den tiefen Thalspalten des Aras und der Kura von dem Alpenlande Aserbeidschan und dem armenischen Berglande eingefaßt werden, wo neben Hochebenen, wie die 1848 m hohe von Kars, steile Gipfel in die Wolken ragen, wie der 5156 m hohe Ararat, und vulkanische Gewalten den Boden zerklüftet haben.
Von diesen Felslabyrinthen lösen sich mit vorherrschender Westrichtung die Randgebirge ab, welche die kleinasiat. Halbinsel im N. und S. begleiten und ihre innern Abfälle zu einem mannigfach gestalteten und zerrissenen Plateau vereinen, das hohe, zum Teil vulkanische Gipfel trägt, wie den Hassan-Dagh (2900 m) und den Ardschisch (Argäos 4000 m). Das Randgebirge der Südküste führt den allgemeinen Namen des Taurus und beginnt östlich mit der absoluten Höhe von 3250 bis 3570 m. Auf der längsten europ.-asiat. Landgrenze erhebt sich der archäische, in drei Teile zerfallende Ural mit Gipfeln bis zu 1600 m Höhe, aber ohne Verbindung mit dem asiat. Hochlande, dagegen nach Nowaja Semlja übertretend.
Auf dem Isthmus zwischen dem Kaspischen und Schwarzen Meere erreichen die Alpenketten des Kaukasus eine Höhe von 3250 bis 3570 m zwischen tiefen Thalspalten und riesigen Berggipfeln, wie dem Vulkan Elbrus (5646 m), dem Koschtan-Tau (5151 m), dem Dych-Tau (5211 m) und dem Kasbek (5043 m). Allmählich erheben sich die Hochebenen des syr. Gebirgslandes aus der benachbarten Wüste zu den bis 3066 m aufsteigenden Ketten des Antilibanon und Libanon, der steil und terrassenförmig zum schmalen Küstenstriche Phöniziens und Palästinas abfällt und südwärts in Hochebenen übergeht, die die tiefste Senkung der Erdoberfläche, das 394 m unter dem Spiegel [* 5] des Oceans gelegene Tote Meer mit dem Jordanthal umfassen, während südöstlich die vulkanischen Gebirge und Plateaus des Hauran zu dem arab. Hochlande hinüberführen. Dieses trägt echt afrik. Charakter in seinem einförmigen Scheitel, von kahlen Felsketten und Sandwüsten durchzogen und von fruchtbaren Oasenlandschaften unterbrochen, und in seinen terrassenförmigen Rändern, deren trennende Gebirgsketten in Jemen bis zu 4000 m aufsteigen sollen.
Schaut man von den Erhebungen des asiat. Bodens in seine Tiefen, so findet man dem Nordwestsaume des ostasiat. Hochlandes die sibir. Ebenen vorgelagert, langsam gegen SO. aufsteigend, bis östlich vom Jenissei an die Stelle der Ebene das Bergland tritt, mit einer zum großen Teil winterlich verödeten Natur. In offenem Zusammenhange steht Sibirien südwestlich mit dem Tieflande Turan, den einzelnen Sand-, Salz- und Kiessteppen, die den Kaspischen- und Aralsee umlagern und im erstern eine Depression [* 6] von 26 m unter dem Spiegel des Schwarzen Meers darbieten.
Während dem Südrande des kontinentalen Gebirgskörpers westlich das weidenreiche Mesopotamien und die heiße syr.-arab. Sandwüste vorliegt, bildet Hindustan sowohl in seinem sandigen, öden Charakter der westl. Wüste Thar wie in den reichbewässerten Gegenden Bengalens einen scharfen Gegensatz zu den nahen Schneegipfeln des Himalaja. Die breiten Längenthäler und schmalen Thalsohlen der hinterind. Tiefebenen sind durch hohe Bergketten voneinander geschieden, während im Osten A.s die fruchtbaren, wohlbebauten Ebenen des chines. Tieflandes sich ausbreiten.
Die geologischen Verhältnisse des Festlandes sind weniger mannigfaltig, als dem großen Raume nach zu erwarten wäre. Ganz Mittelasien hat ein archäisch-paläozoisches Gebirgsgerüst, Granit, Gneis, Schiefer, Quarzit, Kalkstein, Sandstein. Darüber liegt in den innern Steppenbecken der quartäre Löß, ¶
0983a Inner-Asien ¶
0983b Westasien I ¶
(Doppelseitige Farbkarte) ¶
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zusammengewehte Detritusmassen, sowie Kies und Sand. (S. Centralasien.) Das nordsibir. Gebirge ist paläozoisch, doch mit starken Mengen jüngerer Eruptivgesteine an der untern Tunguska. Auch mesozoische Gebilde kommen vor, wie in China, wo dasselbe zwischen die ältern Gebirgsgerüste gebreitet ist. Hier tritt Quartär im Tiefland der Flüsse [* 11] hinzu. Hinterindien s. oben (Bodengestaltung). Vorderindien ist im O. und S. archäisch, im NW. und N. quartär (Ganges, Indusebenen), im W. zwischen 23 und 35° mit einer riesigen Basaltdecke übergossen.
Mesozoische Ablagerungen nehmen auch an dem Aufbau der Gebirge Himalaja, Thian-schan und Karakorum teil. Gegen Westen werden sie häufiger. Der größte Teil der Iranischen Hochebene scheint daraus zu bestehen, wird aber von quartären Gebilden verdeckt. Tertiär nimmt die Mitte von Kleinasien, die südl. Ränder des Iranischen Hochlandes, Teile von Syrien, Oman in Arabien und die Ust-Urt-Platte zwischen Kaspischem und Aralsee ein. Das übrige Syrien ist eine mesozoische Tafel, mit vulkanischen Durchbrüchen, Arabien im N. ebenfalls, im W. archäisch mit starken Eruptivgesteinsdecken, im übrigen von Wüstensand und Kies überzogen, wie Centralasien. Der Kaukasus ist ein mesozoisches Gebirge mit archäischer Centralachse und vulkanischen Kegeln, der Ural ein archäisch-paläozoisches. Die Kirgisensteppe ist quartär, Nordwestsibirien mesozoisch, ebenso Teile von Nordsibirien. Kleinasien bietet sehr große Mannigfaltigkeit, fast alle Formationen sind daselbst vertreten.
An Mineralien [* 12] schließt der asiat. Boden in sich: die Diamanten Indiens und des Urals, das Gold [* 13] Chinas, Hinterindiens und der verschiedenen Inselgruppen des östl. Archipelagus, des Altai, des Kuen-lun und Ural, den Silber- und Kupferreichtum des russischen und türkischen A.s, Eisenminen in fast allen Himmelsstrichen und einen allgemein verbreiteten Reichtum der verschiedensten Nutzmineralien, wie das auf Banka und Billiton im Nordosten von Sumatra häufige Zinn. Die Diamantenfundorte liegen im östl. Vorderindien, südlich des Ganges, ferner auch bei Baganapalli südlich des Krischna. Silber und Rubinen liefert Birma, Gold und Diamanten Borneo, Kohlenfelder bilden einen großen Teil Chinas, von riesiger Ausdehnung. [* 14] Steinsalz findet sich ebendaselbst, namentlich in Jün-nan und Sze-tschwan und in Kaukasien. Naphtha liefert die Umgebung des Kaspischen Meers.
Gewässer. Sehr verschieden sind die hydrogr. Verhältnisse. Die Eigenart des Wüstengürtels der Alten Welt zieht auch in hydrogr. Rücksicht in die asiat. Tief- und Hochsteppen ein, und zwar in größerm Maße als irgendwo. Die tiefe Steppensenke Turans enthält die größten Steppenseen der Erde, den Kaspischen und Aralsee, den erstern mit einer Oberfläche von 438 690, letztern von 67 770 qkm, dieser durch den Syr-darja (Iaxartes) und Amu-darja (Oxus), jener durch Emba, Ural, Wolga, Terek und Kura gespeist.
Nur ein Steppensee von Bedeutung, der Hamun mit dem Hilmend, bewässert die Scheitelfläche des hohen Iran, dagegen finden sich in Armenien der Wan-, in Aserbeidschan der Urmia-, in Kleinasien zahlreiche Steppenseen, in Palästina [* 15] See Tiberias und Totes Meer. Der Balchaschsee mit dem Ili, der Ala-kul und der Saisan liegen vor, der Issyk, Baikalsee in dem Thian-schan-Gebirge, der Lob-nor, Kuku-nor, Tengri-nor in Centralasien. Charakteristisch für Asien [* 16] ist der Besitz großer Doppelströme oder mehrerer mächtiger Flüsse, die eine Quellgegend und eine Mündungsgegend haben und gleiche Verhältnisse ihres Laufs entwickeln.
Unter solchen Geschwisterströmen stehen obenan: Euphrat und Tigris, Ganges und Brahmaputra, die Riesenströme Jang-tse-kiang und Hoang-Ho, der Indus und Satladsch mit Nebenflüssen, welche das sog. Pandschab oder Fünfflußgebiet bilden. Ein und demselben Systeme gehören an: die sibir. Ströme Ob mit Irtysch, Tobol und Ischim, Jenissei mit oberer und unterer Tunguska und dem Baikalsee, Lena, Indigirka und Kolyma; die hinterind. Gewässer Me-kong oder Kambodschafluß, Me-nam, Saluen und Irawadi; in der Mandschurei der Amur mit Schilka, Argun, Sungari und Ussuri; die vorderind. Flüsse Mahanadi, Godawari, Kistna (Krischna), Kaweri-Tapti und Narbada, endlich die kleinasiat. Ströme Kisil-Irmak, Sakaria, Susurlu, Menderes (Mäander), [* 17] Seihan, Dschihan. (S. auch die Karten: China, Japan, Malaiischer Archipel, Ostindien [* 18] I und II und Sibirien I, II und III.)
Klima, [* 19] Pflanzen- und Tierwelt. Die gewaltige Häufung von Landmassen bewirkt, daß das Klima ausgeprägt kontinentalen Charakter trägt. Dann ist das Bestehen einer Hochgebirgszone inmitten A.s von großer Wichtigkeit, da dadurch eine stärkere Scheidung des N. und S. eintritt, als es schon an und für sich den Breitenunterschieden nach zu erwarten war. Asien greift mit seinen Nordspitzen weit in die Polarregion ein, dagegen erreicht des Kontinents Südende fast den Äquator. Es besitzt also auch den reichsten Wechsel der Klimagürtel, von den eiserstarrten sibir. Küsten bis zu den Palmen- und Bananengegenden der Tropenzone Indiens.
Der kontinentale Einfluß äußert sich im Vergleich mit Amerika [* 20] in größern Gegensätzen, insofern die Klimagürtel in Asien eine noch 4-7,5° niedrigere Winter- und 2,5-4° höhere Sommertemperatur aufweisen; es erscheinen mithin größere Temperaturunterschiede in sich für diesen Erdteil eigentümlich. In Asien ist der eigentliche tropische Klimagürtel nur auf die südlichsten Küstengegenden und Tiefländer beschränkt; denn die umfangreichen bedeutendern Erhebungen ziehen einen großen Teil der Tropenzone schon in das kühlere Klima der immergrünen Bäume und der Savannen und lassen schon in sehr südl. Breiten den Niederschlag in veränderlicher Form auftreten.
Wenn die gemäßigte Klimazone durchschnittlich schon mit 30° nördl. Br. beginnt, also mit dem Parallel [* 21] von Nordafrika, Texas und Florida, so dehnt sie sich aber auch fast bis zu den Nordgestaden des Polarmeers aus, da, wenn auch auf kurze Zeit, die Sommertemperaturen verhältnismäßig hoch sind. Die Jahresisotherme von 0° schneidet Asien schon in 50° im O., 55° im W. Ganz Sibirien, mit Ausnahme des äußersten Südens, sowie das nördl. Amurland hat daher ein kaltes Klima.
Dies steigert sich sogar derart, daß der Nordosten, Werchojansk (68° N.), eine mittlere Jahrestemperatur von -17° hat, eine Temperatur, die in Nordamerika [* 22] erst unter 75° erreicht wird. Dies ist auf den Einfluß der großen Landmasse zurückzuführen, die sich im Winter acht Monate lang stark abkühlt. Gegen S. nimmt die Wärme [* 23] rasch zu. Die Isotherme von +20° zieht nördlich von Kanton [* 24] und Lhassa an Herat, Teheran vorbei. Die wärmsten Gegenden A.s sind Südost- und Mittelindien, sowie Ceylon, mit 28° mittlerer Jahrestemperatur.
Asien ist nicht regenreich. Nur der äußerste Süden erhält starke Tropenregen, die Westseite ¶