Gegensätzen der Bodenformen entsprechen die klimatischen Verhältnisse, langer Winter auf den
Höhen, reizender
Frühling
an den Abhängen und sehr heißer
Sommer in den Thaltiefen. Gebaut werden europ. Getreidearten,
Reis,
Baumwolle,
[* 2] ausgezeichneter
Wein und
Früchte. Die
Flora zeigt ziemliche Mannigfaltigkeit von Salzpflanzen, dagegen fehlt es an
Waldbäumen und eigentlichen
Wäldern. An den Gebirgsabhängen kommen zwischen 2270 und 2900 m bereits viele echte
Alpenpflanzen vor,
die trocknen Ebenen dagegen sind pflanzenarm.
Die Tierwelt weist viele charakteristische niedere
Arten, besonders von
Käfern, in den sandigen Meeresküsten oder an den Salzseeufern
auf. Der Fasan
Kaukasiens erscheint schon in AserbeidschânWölfe, Eber, Füchse und Hirsche
[* 3] hausen in den rauhen
Gegenden, aber auch
Antilopen und
Raubtiere
[* 4] des
Südens kommen vor. Das Land ist reich an Rindern und vorzüglichen
Pferden,
und Viehzucht
[* 5] wird besonders in den kurdischen
Bergen
[* 6] getrieben. Die Bewohner
A.s, vielleicht 1 Mill., sind im W. des Sees
Kurden, im übrigen
Lande türk. Abkunft. Auch die herrschende
Sprache
[* 7] ist die türkische, das
Persische
ist auf die
Städte beschränkt. Im NW. spricht man armenisch.
Die Bevölkerung gilt als viel kräftiger als die der südlichern
Provinzen. Herumschweifende Hirten- und Räubervölker finden sich neben ausgebildeter Städteansiedelung. Hauptstadt
ist
Täbris. Weitere wichtige
Städte:
Urmia, Marand,
Ardebil und
Choi. (S. Karte: Westasien II, S. 983.)
Geschichte. Im
Altertum war der nordwestlichste
Teil Mediens. Seit
Alexander d. Gr. wurde es als
Atropatene vom südöstl. Großmedien
getrennt. Unter den asarcidischen Königen Großarmeniens gehörte Aserbeidschân teilweise zur
Provinz Wasburagan (149
v. Chr. bis 428 n. Chr.),
worauf es mit
Armenien an die Sassaniden kam. Im 7. Jahrh. fiel es an die
Araber und nach Schwächung des
Chalifats durch die
Seldschuken an den Atabek Ildeghis und seine Nachkommen, die Pelewaniden (1150-1225), welche nach dem
Abzüge
der Mongolen Dschingis Chans (1221) der Khowaresmier
Dschelal ed-din Mankberni stürzte. 1256 kam es durch Hulagu an das Mongolenreich
vonIran.
In den J. 1386-1405 gehörte es
Timur, darauf den Turkmenen vom
Schwarzen und seit 1468 denen vom
Weißen Schöps unter Uzun
Hassan, bis es durch Schah Safi aus
Ardebil (1505-1508) befreit wurde. Im 16. und 17. Jahrh. hatte es viel von den
Osmanen
zu leiden. Als Grenzprovinz sowie als Statthalterschaft des pers. Thronfolgers,
z. B. des
Abbas Mirza, war Aserbeidschân stets wichtig, wurde aber beständig in die
UnruhenPersiens und in die
Kriege mit den
Türken und
Russen hineingezogen. Durch das Heranrücken der russ. Grenze bis an den
Aras hat es neuerdings als vermittelndes Verkehrsland
zwischen der iran. und europ. Welt noch größere Bedeutung gewonnen.
in der nordischen Mythologie die Wohnung der
Asen (s. d.).
Sie befindet sich in den Luftgefilden, wo sie
Thor
gegen die
Angriffe der
Riesen schirmt.
Ein jüngerer, wahrscheinlich durch die
Apokalypse beeinflußter
Mythus schildert Asgard als
einen Herrscherpalast, dessen Dach
[* 8] mit
Gold
[* 9] belegt ist.
auch Ashburne (spr. äschbörrn),Stadt in der engl.
Grafschaft Derby, 7½ km im NW.
von Derby, an der Linie Rocester-Ashborne der
North-Staffordshirebahn, hat (1891) 3810 E., eine got.
Kirche von 1190 mitTurm
[* 10] (64
m), eine Lateinschule;
(spr. äschbörrt'n),Fluß in der Gascogne- und Nordwest-Division der brit.
KolonieWestaustralien, entspringt
südlich vom
Wendekreis des
Steinbocks an der Westgrenze der
GroßenAustralischen Wüste, fließt zuerst in westnordwestl.,
später in nordwestl.
Richtung und mündet unter 21° 40' südl.
Br. in den
Indischen Ocean. Zuzeiten breit
und reißend, zeigt er in trocknen
Perioden nur an tiefern
Stellen Wasser. Der größte Zufluß ist rechts der Hardly-River.
Der untere Lauf des Ashburton wurde 1866 von Sholl, der obere 1876 von
Giles erforscht.
Adolf, deutscher Buchhändler, geb. zu
Cammin in
Pommern,
[* 14] von jüd. Abkunft, besuchte das Gymnasium
zum
GrauenKloster in
Berlin,
[* 15] hielt sich mehrere Jahre in England
auf und trieb dann in
Petersburg
[* 16] anfangs
Diamantenhandel, später
Buchhandel. 1830 gründete er eine
Buchhandlung in
Berlin, die noch gegenwärtig unter der Firma Asher Asher
&
Co. (s. d.) besteht. Besondere Pflege widmete er den
Beziehungen zu England; er führte zuerst eine regelmäßige und
schnelle Einfuhr engl.Bücher ein, ward Hauptlieferant der Bodleyanischen
Bibliothek in Oxford,
[* 17] des
Britischen
Museums in
London
[* 18] für den Kontinent, bereiste mit Asher Panizzi (s. d.) die
öffentlichen
BibliothekenDeutschlands,
[* 19]
Österreichs,
Dänemarks und
Schwedens, war Sachverständiger der
Kommission des engl.
Parlaments in Angelegenheiten des
Britischen Museums. Auch erwarb er viele berühmte Büchersammlungen, wie die von
Kuppitsch inWien,
[* 20] Ludw.
Tieck in
Berlin. Asher starb in
Venedig.
[* 21] Er war zugleich ein gründlicher Kenner der neuhebr.
Sprache und Litteratur. Asher verfaßte unter anderm bibliogr.
ArbeitenüberL. Hulsius und die «Scriptores rerum germanicarum»
(Berl. 1839) und gab «Itinerary of R.
Benjamin of
Tudela» (2 Bde., ebd. 1840) heraus.
&
Co., Asher, Verlags- und Sortimentsbuchhandlung in
Berlin und
London, gegenwärtig im
Besitz von
AdolfBehrend
(geb. und Eugen Goldstücker (geb. Die Firma
wurde 1830 von
AdolfAsher (s. d.) begründet, ging 1853 anAlbert Cohn (s. d.) und Asher Collin über, die 1864 die
Filiale in
London gründeten, 1871 auf Asher Cohn allein, 1874 auf Asher
Behrend und Leonhard Simion, an dessen
Stelle 1882 E. Goldstücker
trat. Die Bedeutung des Hauses lag von Anfang an in seiner internationalen Thätigkeit durch Einfuhr ausländischer
und Ausfuhr deutscher Litteratur. Damit war ein umfangreiches Platzgeschäft und bis 1874 ein Antiquariat
verbunden, das seitdem Asher Cohn auf seinen eigenen
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(Doppelseitige Farbkarte)
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mehr
Namen fortführt. In neuerer Zeit ist dazu ein Verlag zum Teil großer und teurer Werke gekommen, wie «Olympia. Die Ergebnisse
der vom DeutschenReich veranstalteten Ausgrabungen», herausgegeben von E. Curtius und F. Adler
[* 24] (Bd. 4, 1890; im ganzen berechnet
auf 5 BändeText mit Tafeln und Karten zum Preise von 1200 M.),
Werke über orient. und amerik. Altertümer, Neumayers «Polarforschung» u. s. w.;
ferner erscheint bei Asher die «Zeitschrift für Ethnologie», hg.
von Virchow u.a. (seit 1869),
«Zeitschrift des Vereins für Volkskunde», hg. von Weinhold (seit 1891) und «Amtliche Nachrichten
des Reichsversicherungsamts» (seit 1885). Die von der Firma 1872 begonnene «Asher's Colection of English
authors, British andAmerican» wurde seit 1874 in Hamburg,
[* 26] zuletzt von der Verlagsanstalt und Druckerei Aktiengesellschaft (vorm.
J. F. Richter) daselbst, fortgesetzt.