Sagallo bombardiert und er selbst zur Ergebung gezwungen. Nach
Rußland zurückgekehrt, wurde er gefangen gesetzt, aber wieder
entlassen. Anfang 1891 unternahm Aschinow eine
Reise nach
Paris,
[* 2] von der er zurückberufen und in eins der innern Gouvernements zum
Zwangsaufenthalt verwiesen wurde.
el-Aschmuneïn, kopt. Schmun, Flecken in Mittelägypten, zwischen dem
Nil und dem Josephskanal, 90 km unterhalb
Siut, hat 7-8000 E. Hier stand im
Altertume Hermopolis magna, dessen Kastell und Zollstätte die Südgrenze von Mittelägypten
oder der Heptanomis bildete und welches die Hauptstadt desselben blieb, bis
Kaiser Hadrianus Antinoopolis (ihr nordöstlich
gegenüber, am rechten Nilufer) dazu erhob. In der Nähe dieses Ortes und der Wüste, bei dem Engpaß Babain,
Beben oder Abuan,
wurde König
Amalrich vonJerusalem
[* 3] von Schirkuh besiegt. Die
Schlacht heißt auch die von Monia oder Lamonia, nach
dem alten
Namen der 37 km nördlich liegenden Stadt
Minjeh.
Aschref oder Eschref, Stadt in der pers.
ProvinzMasenderan, 10 km von der Südküste des
KaspischenMeers, 25 km
vom westl. Ende des Golfs von Aschraf oder des Haffs von
Astrabad (s. d.), einst der glanzvolle Lieblingssitz des Schahs
Abbas d. Gr.
(1586-1628), hatte damals 2000 Familien, ist jetzt zu einem dorfähnlichen Orte von 8 bis 900 Häusern
herabgesunken. Von den prachtvollen
Gebäuden und Gärten des Schahs bestehen nur noch kümmerliche Überreste. Auf einem
Vorgebirge an der See liegen die Trümmer des Sefiabad oder Suffiabad, einer
Sternwarte,
[* 4] und das Grabgewölbe eines Nachkommen
der zwölf Imams. Der Handelsverkehr auf dem nahen
KaspischenMeere und mit
Rußland ist bedeutend. Die
in der Umgebung gebaute
Baumwolle
[* 5] sowie die Seidenzucht wirft großen Gewinn ab. Eine Landplage sind hier wie in
Astrabad die
räuberischen Turkmenen. Die Dörfer schließen mit ihnen förmliche
Verträge ab und geben bis zu 200 und 300
Toman jährlichen
Tribut. Am wurde zu Aschraf ein Friede zwischen
Türken und Persern geschlossen.
(Aischylos), griech. Tragödiendichter, ward aus edlem Geschlechte 525
v. Chr. in
Attika geboren. Seine Mannesjahre
fallen in die Zeit des großen nationalen Aufschwungs während der
Perserkriege; er selbst focht in den
Freiheitskämpfen gegen die
Perser bei
Marathon,
Salamis und Platää. Mißvergnügt, geringere
Stücke den seinen vorgezogen
zu sehen, und namentlich über den
Sieg des jungen
Sophokles, nach andern aber wahrscheinlicher weil man ihn anklagte, die
Mysterien auf die
Bühne gebracht Zu haben, verließ er wiederholt sein Vaterland und begab sich nach
Sicilien,
wo ihn der König Hiero sehr ehrenvoll aufnahm. Er starb hier 456
v. Chr., wurde bei Gela begraben und erhielt von den Einwohnern
der Stadt ein
Denkmal. A. erhob nach den unscheinbaren Anfängen des
Thespis (s. d.) zuerst die tragische Kunst zu ihrer wahren
Bedeutung, so daß er als der eigentliche Schöpfer derselben zu betrachten ist.
Durch ihn ward die Handlung zum Hauptgegenstande der
Tragödie gemacht und mit dem allmählich mehr zurücktretenden
Chor
in
innere
Verbindung gesetzt. Nachdem er zuerst nur einzelne
Stücke zur Aufführung gebracht hatte, verband er später je drei
zu einer
Trilogie oder mit dem
Satyrdrama zu einer
Tetralogie (s. d.). Auch ließ er statt des einen mehr
nur erzählenden Schauspielers, mit dem
Thespis,
Pratinas, Chörilus und
Phrynichus sich begnügt hatten, zwei, später (nach
dem Vorgange des
Sophokles) auch drei auftreten und begründete
so den dramat. Dialog.
Ebenso vervollkommnete er die
Darstellung durch äußereAusstattung der Scene und durch
Bekleidung mit
schönern
Masken,
[* 6]
Kothurn und langen Gewändern. Die Charaktere entwarf er mit wenigen kühnen und kräftigen Zügen. Seine
Pläne sind äußerst einfach, aber großartig; Verwicklungen und
Auflösungen kennt er nicht.
Alle seine
Dichtungen offenbaren
ein hohes und ernstes Gemüt; nicht die sanftere Rührung, der Schrecken herrscht bei ihm. Das
Schicksal
wird von ihm äußerst herb dargestellt: in seiner ganzen Düsterheit schwebt es über den Sterblichen.
Nach dem
Maße seiner
Personen läßt er die
Sprache
[* 7] selbst, die sie führen, riesenmäßig anschwellen. Daraus entstehen schroffe
Zusammensetzungen, Überladung mit
Beiworten, im Lyrischen oft Verschlungenheit der Wortfügungen und große
Dunkelheit. Von seinen
Tragödien, deren Gesamtzahl auf 72, von andern auf 90 angegeben wird, sind nur noch sieben erhalten,
aber unter diesen, nach dem Zeugnisse der Alten, einige seiner vorzüglichsten Werke; es sind: «Die Schutzflehenden», «Die
Perser» (zuerst aufgeführt 472),
«Der gefesselte Prometheus»,
«Agamemnon», «Die Choëphoren», «Die
Eumeniden» (die letzten drei bilden zusammen die sog. «Orestie»,
aufgeführt zuerst 458). Die wichtigern
Ausgaben des Äschylus sind folgende: von
Stanley (Lond. 1663),
mit Porsons Verbesserungen
(Glasg. 1795 und Lond. 1806),
Jack., Pflanzengattung aus der Familie der Gesneraceen (s. d.)
mit etwa 40 tropisch-asiat.
Arten;
Halbsträucher oder
Sträucher¶
mehr
mit gegenständigen, fleischigen oder lederigen Blättern und schönen, meist scharlachroten oder gelben, in den Blattachseln
oder an der Spitze der Zweige gebüschelten Blüten mit röhrenförmiger, etwas bauchig erweiterter Blumenkrone mit fast zweilippigem
Saume. Einige (namentlich Aeschynanthus pulcherDec., Aeschynanthus ramosissimus Wall.
und Aeschynanthus Boschianus Paxt.,
sämtlich mit hängenden Zweigen und scharlachroten, fast 7 cm langen Blüten) sind beliebte Zierpflanzen
der Warmhäuser, wo sie am besten wie Ampelpflanzen in hängenden Körbchen kultiviert werden.