vulkanische, die bei vulkanischen Ausbrüchen zu feinem Pulver zerstäubte Lava, ihrer chemischen und zum großen
Teil auch ihrer mineralischen Beschaffenheit nach jedesmal mit der Lava desselben Ausbruchs übereinstimmend (s. Vulkane). Aus
der Pinie (s. Vulkane) fällt die in gleichmäßigem Regen (Aschenregen) herab auf die weitere Umgebung des Vulkans,
durch den Wind aber kann sie auf große Entfernungen hin verbreitet werden; vom Vesuv flog Asche bis nach Konstantinopel, von isländ.
Vulkanen bis nach Stockholm. Bei dem Ausbruche des Krakataua 1883 soll die in gewaltige Höhe emporgeschleuderte den Weg um
die Erde zurückgelegt und die in der Folgezeit aufgetretenen auffallenden Dämmerungserscheinungen verursacht
haben. Das Volumen der bei einem Ausbruche ausgeschleuderten vulkanischen und Sande nebst den gröbern Stückchen, den Lapilli,
übersteigt wohl nicht selten das der gleichzeitig ausfließenden Lava. Auf dem Lande oder auf dem Meeres- oder Seeboden zur
Ablagerung gelangt, wird die Asche (nebst Sand und Lapilli) allmählich zum vulkanischen Tuffe. Mischt sich
vulkanische Asche beim Ausbruche mit atmosphärischem Wasser zu Schlamm, so stürzt dieser als Moya (s. d.) die Abhänge herab.
Sich selbständig fortbewegende trockne Aschenströme können an Vulkanen auch vorkommen. Durch vulkanische Asche wurden die
Städte Herculanum, Pompeji und Stabiä 79 n. Chr. verschüttet.
(Salmo Thymallus L., Thymallus vulgaris Nils.), auch Gräsling, Mailing oder Sprengling genannt,
ein Fisch aus der Familie der Lachsfische, erinnert hinsichtlich seiner Gestalt an die Forelle, doch hat er größere Schuppen
als diese und ein kleines, mit feinen Kegelzähnen bewaffnetes Maul. Die erste Rückenflosse ist bei ihm lang, schwarz oder
rot gefleckt; der Körper von 30 bis 60 cm Länge und bräunlich; über jede Schuppenreihe läuft vom
Kopfe bis zum Schwanze eine schwarze Linie. Das Fleisch ist zart und sehr schmackhaft, besonders im Winter. Die Äsche ist
in Frankreich und Südeuropa selten; häufiger in der Schweiz, Deutschland und Skandinavien. Sie lebt nach Art
der Forellen vorzugsweise in den Ein- und Ausmündungen der Gebirgsseen und wird wie diese geangelt oder auch mit Grundnetzen
gefischt. Sie wandert nicht zum Laichen und hält sich am liebsten in strömendem Wasser auf.
nennt man die Einhüllung eines Körperteils in frische, trockne Holzasche. Das Aschenbad kann
wirken: erstens durch begierige Aufsaugung des von der Haut abgesonderten Dunstes oder Schweißes, wodurch die Ausdünstung
begünstigt wird;
zweitens durch die in der Asche enthaltenen Salze, welche sich infolge der Hautausdünstung lösen und so
als gelinde Reizmittel auf die Haut wirken;
drittens durch Mitteilung von Wärme oder mindestens Verhütung
der Abkühlung.
Man rechnet das Aschenbad zu den austrocknenden Mitteln und wandte es früher bei Hautwassersucht, zur Wiederbelebung
von Scheintoten, besonders auch von Ertrunkenen u. s. w. an. Gegenwärtig wird es wenig
benutzt.
(Aschenputtel u. ähnl.), die Heldin eines bei den verschiedensten Völkern verbreiteten Märchens, hat
ihren Namen davon, daß sie, von ihren Stiefschwestern (Schwestern) verachtet und zu den niedrigsten Arbeiten
gezwungen, ihr Lager in der Asche des Herdes hat (analog heißt sie daher auch in den nichtdeutschen Märchen, z. B. im Französischen
Cendrillon oder Cucendron, im
Italienischen Cenerentola, im Englischen Cinderella, im Czechischen Popelka u. s. w.). Sie besucht,
von ihrer verstorbenen Mutter (oder ihrer Taufpate, einer Fee) prächtig ausgestattet, unerkannt zwei
Feste des Königs.
Der Königssohn verliebt sich in sie, macht sie mit Hilfe eines von ihr verlorenen, nur ihr allein passenden Schuhs ausfindig
und heiratet sie zum Ärger der neidischen Schwestern. Deutsch ward das Märchen zuerst durch die Sammlung der
Brüder Grimm verbreitet. Das Märchen ist mehrfach dramatisch bearbeitet worden, so z. B. in den Opern «Cendrillon» von Nic.
Isouard und «Cenerentola» von Rossini, in Platens satir. Stück «Der gläserne Pantoffel». In der Malerei diente es u. a.
Moritz von Schwind (1855) zum Vorwurf.
1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Osnabrück (s. d.),
hat (1890) 20 307 (9809 männl., 10 498 weibl.) E., 1 Stadt und 32 Landgemeinden. - 2)
Dorf und Kreisort im Kreis Aschendorf, unweit der Ems, 5 km von Papenburg an der Linie Münster-Emden der Preuß.
Staatsbahnen, hat
(1890) 2070 E., Post, Telegraph, kath. Pfarrkirche, Sensenfabrik.
findet sich im Alten Testament in einer doppelten Bedeutung. In ältern Stellen bezeichnet das Wort den heiligen
Pfahl, der am Altare Jahwes stand. Er ward zuerst im Gesetzbuche Josias verboten
(5 Mos. 16,21). und bei
der Reform Josias aus dem Salomonischen Tempel entfernt
(2Kön. 23,6). In jüngern Stellen findet sich Aschera als Bezeichnung der
Göttin Astarte (s. d.). Eine durch wollüstigen Kult verehrte kanaanit. Göttin
von vielen Mythologen und Theologen angenommen, gab es nie. - Aschera ist auch der Name des 214. Planetoiden.
oder Aschertag (lat. Feria quarta cinerum), der Mittwoch nach dem Sonntag Estomihi, der erste Tag der in der
kath. Kirche gehaltenen 40tägigen Fasten vor Ostern, benannt nach der in der röm.-kath. Kirche üblichen Sitte, daß an diesem
Tage der Priester vor der Messe Asche weiht und dann damit den vor ihm knienden Gläubigen unter den Worten: Memento, homo, quia
pulvis es in pulverem reverteris («Gedenke, o Mensch, daß du Staub bist und zum Staube zurückkehren wirst») ein kleines Kreuz
auf die Stirn macht. Die Asche wird von Öl- und Palmzweigen gewonnen, die im Jahre vorher am Palmsonntage
geweiht wurden. Die anglikan. Kirche feiert den Tag ebenfalls.
1) Kreis (Landratsamt in Quedlinburg) im preuß. Reg.-Bez. Magdeburg, hat 454,45 qkm, (1890) 80 752 (39 816 männl., 40 936 weibl.)
E., 3 Städte, 23 Landgemeinden und 16 Gutsbezirke. -
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2) Stadt im Kreis in 116 m Höhe, an der unweit der Stadt zur Wipper gehenden Eine und den Linien Halle-Bienenburg-Clausthal
und Cöthen-Aschersleben (43,60 km) der Preuß. Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Halberstadt), Zoll- und Steueramtes
erster Klasse, eines Bezirkskommandos und einer Reichsbanknebenstelle, hat (1890) 22 865 (11 182 männl., 11 683 weibl.)
E., darunter 663 Katholiken und 160 Israeliten, Postamt erster Klasse, Telegraph mit Fernsprecheinrichtung, 3 luth.
Kirchen, darunter die got. Hauptkirche St. Stephan (15. Jahrh.), 1 reform., 1 kath.
Kirche, Synagoge, ein städtisches Gymnasium mit Realprogymnasium und Vorschule (Direktor Dr. Steinmeyer, 17 Lehrer, 11 Klassen, 196 Schüler, 3 Vorklassen, 99 Schüler),
das bereits 1325 als Lateinschule erwähnt wird, Bürgerknaben- und Mädchen-, 4 Volksschulen, 3 Hospitäler nebst Armen- und
Siechenhaus, Kleinkinderbewahranstalt, Kreditverein, Gas- und Wasserleitung, Freimaurerloge; ferner Fabrikation von Maschinen,
Blech-, Papier- und Wollwaren (Decken und Flanelle), Chemikalien, Zündhölzern, Zucker, Knochenkohlen; Eisengießerei, Dampfziegeleien,
Brauereien, Wasser- und Dampfmühlen, 2 Braunkohlengruben, Kalisalzwerk Schmidtmannshall (s. d.),
bedeutenden Acker- und Gartenbau, Samenzucht (Zwiebeln, Zucker- und Mohrrüben), Ausfuhrhandel mit Getreide und Kartoffeln. Ungefähr 2 km
unterhalb der Stadt an der Eine das 1881 angelegte Solbad Wilhelmsbad und oberhalb derselben auf dem steil nach dem Einethal
abfallenden Wolfsberge die sog. «Alte Burg», eine sehr alte Wallburg mit Turmruine, jetzt beliebter Vergnügungsort,
wohl ein Überrest des Stammsitzes der Askanier, deren Grafenschloß westlich der Stadt im sog.
Burggraben gelegen hat. - Aschersleben, wahrscheinlich vom Grafen Esiko von Ballenstedt im 11. Jahrh. gegründet und schon 1175 als Stadt
bekannt, gehörte bis 1315 dem Haus Anhalt, kam 1332 nebst der Grafschaft an das Stift Halberstadt, 1648 an
Brandenburg, 1808 an das Königreich Westfalen, 1813 an Preußen.