vorzugsweise
Studien über die röm. Kaisergeschichte gewidmet und die Ergebnisse dieser Forschungen meist
in den «Sitzungsberichten und
Denkschriften» der
WienerAkademie der Wissenschaften, der er seit 1855 angehörte, niedergelegt.
Zur 500jährigen Jubiläumsfeier der
Wiener Hochschule 1865 verfaßte Aschbach als Festschrift eine «Geschichte
der
WienerUniversität im ersten Jahrhundert ihres Bestehens von 1365 bis 1465»
(Wien
[* 2] 1865). Ein zweiter
Band
[* 3] dazu, auch u. d. T. «Die
WienerUniversität und ihre
Humanisten im Zeitalter
Kaiser Maximilians I.», erschien 1877 und Bd. 3 aus
seinem Nachlaß 1888. Außerdem sind zu erwähnen die
Abhandlungen «Roswitha und Konrad
Celtes»
(Wien 1867; 2. Aufl. 1868) und
«Die frühern Wanderjahre des Konrad
Celtes und die Anfänge der von ihm errichteten gelehrten
Sodalitäten»
(ebd. 1869). In der erstern
Schrift sucht er zu beweisen, daß das der Nonne Roswitha (s. d.) zugeschriebene
Gedicht auf
Otto d. Gr. fälschlich ihr beigelegt werde, in Wahrheit aber von dem
Humanisten Conradus
Celtis im 16. Jahrh. verfaßt
sei. Diese
Annahme wurde jedoch von Köpke und
Waitz gründlich widerlegt.
nennt man die von einem durch
Verbrennung zerstörten organischen Körper übrigbleibenden anorganischen unverbrennlichen
Bestandteile. Daher ist es nicht richtig, wenn man bei eigentlichen
Mineralien
[* 4] von Asche spricht. So ist z. B.
Bleiasche keine
Asche, sondern ein
Oxyd des
Bleies, da das Metall durch die Hitze nicht zerstört, sondern durch Hinzutreten des Sauerstoffs der
atmosphärischen Luft in einen zusammengesetzten Körper, in ein
Oxyd, verwandelt worden ist, das nur zufällig das Aussehen
von Asche hat.
Ebenso ist auch die sog. vulkanische (s. den folgenden
Artikel) nur ein feineres bimssteinartiges Produkt eines Schmelzungsprozesses, gleichsam ein fest gewordener Schaum der
heißflüssigen Lava. Die der durch
Verbrennung zerstörten organischen Körper, wohin auch dieBraun- und
Steinkohlen gehören,
besteht aus den anorganischen
Salzen derselben. Die
Pflanzen nehmen während ihres Wachstums verschiedene mineralische
Stoffe
auf, die
Bestandteile des Erdbodens waren.
Der Gehalt der Asche an
Sulfaten entspricht den in der lebenden
Pflanze enthaltenen Mengen auch nicht, da
im Verbrennungsprozeß Schwefelsäure
[* 6] aus dem im Pflanzeneiweiß enthaltenen Schwefel gebildet wird. Landpflanzen enthalten
in ihrer Asche mehr kohlensaures Kalium, Meerespflanzen dagegen mehr kohlensaures Natrium. Durch
Auslaugen läßt sich aus erstern
Pottasche, aus letzternSoda absondern. In der Asche aller Seepflanzen, namentlich aber in der mehrerer
Arten
von
Algen,
[* 7] ist mehr oder weniger
Brom (s. d.) und
Jod (s. d.) enthalten.
Die
Torfasche enthält wenig
Kali, dagegen viel Erden, besonders Kalk; dasselbe gilt auch von der derBraun- und
Steinkohlen,
die oft auch sehr reich an Silikaten,
Eisen- und Thonerdeverbindungen sind. Die Asche dieser
Brennmaterialien
unterscheiden sich ganz wesentlich von der der
Pflanzen, die zu ihrer
Bildung gedient haben, da sie großenteils aus fremden,
den in natürliche
Kohle verwandelten Pflanzenresten bei ihrem
Absatze aus Wasser schlammartig beigemischten
Mineralien besteht,
die Aschenbestandteile der
Pflanzen aber während der Umbildung durch Wasser ausgewaschen sind.
Früher hielt man die die Asche bildenden
Bestandteile der
Pflanze für sehr unwesentlich, wenigstens nicht für absolut notwendig
zum Bestehen der
Pflanze. Die
Agrikulturchemie und Pflanzenphysiologie haben aber gelehrt, daß jede
Pflanze eines gewissen
Gehalts an bestimmten
Salzen zu ihrer normalen
Entwicklung bedarf und daß den anorganischen
Stoffen wichtige
Funktionen im Leben der
Pflanze zukommen. Seitdem sind
Analysen der Asche, die verschiedene
Pflanzen liefern, von großem Interesse
und ein wichtiges Fundament der gegenwärtigen Pflanzenphysiologie geworden. Es ist übrigens weder der Aschengehalt bei
Individuen derselben Pflanzenart gleich, noch derselbe in den verschiedenen
Teilen des nämlichen Gewächses,
sondern es finden hierbei
Abweichungen nach
Alter,
Standort und einzelnen
Teilen statt; so enthalten die Samen
[* 8] stets reichliche
Mengen von
Phosphaten,
Kali,
Magnesia, die
Blätter Kalk und Silikate,
Knollen
[* 9] und fleischige
Früchte kohlensaures Kalium. Im
allgemeinen giebt Eichenholz etwa 2,5 Proz., Eichenrinde 6 Proz., Lindenholz 5 Proz.,
Birkenholz 1 Proz., Weizenstroh 4,4 Proz.
Asche. BeiTorf,
Braun- und
Steinkohlen schwankt der Aschengehalt zwischen 0,5 und 50 Proz. Von ganz abweichender Beschaffenheit
ist die Asche tierischer Gewebe,
[* 10] besonders die aus
Knochen
[* 11] erhaltene. Letztere besteht wesentlich aus den phosphorsauren, in
geringerm Betrage aus den kohlensauren
Salzen des Kalkes und der
Magnesia und einer geringen Menge
Fluorcalcium.
Die
Knochenasche oder
Knochenerde ist daher als
Dünger, namentlich für Getreide,
[* 12] überaus wertvoll und ein wichtiges Rohmaterial
bei der
Darstellung künstlicher Dungstoffe.
WeißeKnochenasche, weißgebranntes Elfenbein, Jamespulver, wird auch in der
Medizin angewendet. In der von blutfreiem Fleisch
überwiegen lösliche Kalisalze, in der desBlutes dagegen die Natronsalze. Die
Holzasche, besonders die
von
Tannen-,
Eichen- und Buchenholz, bildet in holzreichen
Ländern einen ansehnlichen Handelsartikel.
Ihre technische Anwendung
ist sehr vielfach, unter anderm bei der Seifensiederei, beim Leinwandbleichen, in Färbereien,
Glashütten, Fayencefabriken,
doch wird sie mehr und mehr durch
Soda und
Pottasche verdrängt; weiße
Knochenasche dient zur Herdmasse
beim
Abtreiben des
Silbers, zu den kleinen, Kapellen (s. d.) genannten
Tiegeln, die man bei Bestimmung des Feingehalts von Silberlegierungen
braucht, u. s. w.
Über die Methoden zur Untersuchung der Asche vgl. R.Bunsen, Anleitung zur
Analyse der und Mineralwasser (Heidelb.
1874). - Die Asche wird bei fast allen Völkern als
Symbol der Vergänglichkeit betrachtet. Sich mit Asche zu
bestreuen war schon bei den
Juden Zeichen der
Trauer,
Buße und Reue. Auch in der christl.
Kirche war es vormals
Sitte, in einem
Sacke, das Haupt mit Asche bestreut,
Buße zu thun. (S.
Aschermittwoch.)
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