assyr. König 681–668
v. Chr., Sohn Sanheribs. Seine hauptsächlichsten Unternehmungen sind nach den
Keilinschriften: die Unterdrückung des
Aufstandes seiner
Brüder, denen sein
Vater zum Opfer gefallen war (s.
Adrammelech) und
die Züge gegen Sidon, gegen
Arabien und Edom, gegen Elam und besonders gegen
Ägypten,
[* 6] wo Memphis erobert
und das Delta,
[* 7] sowie die
Städte Oberägyptens bis nach
Theben unterjocht wurden. Im ganzen zeichnet sich die Regierung
A.s
mehr als die der andern assyr. Großkönige durch längere Friedensepochen aus.
Unter seinen zahlreichen Bauten ist besonders die Wiederherstellung der durch Sanherib zerstörten HauptstadtBabylons
aus,
Babylon, hervorzuheben. Auch vollendete er den
Tempel
[* 8] zu Ninive und erbaute in Kalach einen neuen
Palast. Er erhob seinen
Sohn Sardanapal zum Mitregenten, um einen Erbfolgekrieg wie den nach dem
Tode seines
Vaters unmöglich zu machen. Asarhaddon hat Prismen-
und Thontafelinschriften aus seiner Regierung hinterlassen. Gesamtausgabe bei
Budge, The history of Esarhaddon,king of Assyria (Lond. 1880).
oder Asarin, der feste
Bestandteil des Öls
[* 9] von
AsarumeuropaeumL., hat die Zusammensetzung C12H16O3
und ist ein Trimethoxylallylbenzol, C6H2(OCH3)3•C3H5.
L.,Haselwurz, artenarme Pflanzengattung aus der Familie der
Aristolochiaceen (s. d.). In Europa
[* 10] kommt nur
eine, auch in
Deutschland
[* 11] häufigere Art vor, Asarum europaeumL. (s.
Tafel:
HysterophytenI,
[* 1]
Fig. 5), das sog.
Leberkraut. Diese gewürzhaft duftende
Pflanze gedeiht am besten in humoser, feuchter Lauberde in schattigen Wäldern, Gebüschen
und Hecken, hat einen unterirdischen, kriechenden Wurzelstock, der langgestielte, nierenförmige
Blätter und am Ende der
Äste zwischen je zwei gegenständigen
Blättern stehende braunviolette, sehr kurzgestielte
Blüten treibt.
Der Wurzelstock war als RhizomaAsari offizinell. Er ward in Pulverform als Niesmittel, besonders als Zusatz zu dem bekannten
Schneeberger Schnupftabak benutzt.
wird in dem (nicht einheitlichen) Rituale zum großen Versöhnungstage (s. d.)
der
Juden (3 Mos. 16). erwähnt. Zwei Ziegenböcke wurden an diesem
Tage zum
Sündopfer vor den Brandopferaltar gestellt und
durch das Los der eine für Jahwe, der andere für den Asasel bestimmt, jener als
Sündopfer geschlachtet
und sein
Blut ins Allerheiligste gebracht, dieser, nachdem auf sein Haupt durch
Handauflegung des Hohenpriesters alle Schuld
des
Volks übertragen war, in die Wüste getrieben «zu Asasel». Wahrscheinlich
ist unter Asasel ein Wüstendämon zu verstehen, der im Zusammenhange mit der Ausbildung der
Vorstellungen vom Satan
eine gegensätzliche
Stellung zum Heilsgott der jüd. Gemeinde erhielt.
Dorf im
Kreis
[* 12] Neuwied des preuß. Reg.-Bez. Koblenz,
[* 13] am Fuße des Siebengebirges
und Westerwaldes, an der Schmalspurbahn
Hennef-Asbach, hat (1890) 394 kath. E.,
Amtsgericht (Landgericht Neuwied), Post,
Telegraph,
[* 14] Katasteramt und Steuerkasse;
Seidenweberei (Hausindustrie) und in der Umgegend Basaltsteinbrüche,
Blei- und
Eisenerzbergbau.
(grch. asbestos, unverbrennlich), verschiedene faserige
Mineralien,
[* 15] die besonders mit Hornblende
[* 16] und
Augit,
[* 17] aber auch mitSerpentin in
Beziehung stehen. Der eigentliche Asbést stimmt nach seinen chem.
Bestandteilen mit
der Hornblende (s. d.) überein und kann als eine langfaserige, meist eisenfreie
oder eisenarme Abänderung derselben gelten. Er ist durchscheinend, seidenglänzend, biegsam oder spröde, fühlt sich fettig
an und hat eine weißliche, lauchgrüne, ins Gelbliche oder Graue übergehendeFarbe.
Wenn die einzelnen Fasern sich verfilzen, so entsteht der wegen seiner geringen Kompaktheit auf dem Wasser schwimmende sog.
Bergkork
(Bergleder,
Bergpapier), der sich namentlich auf
Erzgängen, in den Hochalpen sowie in
Skandinavien vorfindet. Werden
die Fasern infolge von Verwitterung holzbraun und kommen krummblätterige
Stücke wie
Äste darin vor, wie am
Schneeberge bei
Klausen in
Tirol,
[* 18] so heißt das Mineral
Bergholz. Sind endlich die Fasern außerordentlich zart, mit einem seidenartigen
Schiller, gehen sie im Wasser leicht auseinander und sind sie so biegsam, daß
sie der schönsten weißen
Seide
[* 19] gleichen, so
führt es den
NamenAmiant oder
Bergflachs (Federweiß,Federalaun), dessen Hauptlager namentlich der
Talkschiefer
in den Hochgebirgen bildet.
Sie werden zu diesem Zwecke in Wasser eingeweicht, ausgewaschen, getrocknet und, mit Flachsfasern vermengt, mittels der
Spindel
in Fäden gesponnen, wobei man die Finger mit Öl benetzt. Das Weben
[* 23] geschieht auf die gewöhnliche Art.
Im
Feuer verbrennt dann bloß der Flachs, das Gewebe wird nicht zerstört. Die Alten sollen sich, nach
Plinius, desselben zu
Leichengewändern bedient haben, um beim Verbrennen die
Asche der
Toten von der des Holzes zu sondern.
KaiserKarl V. hatte ein
Tischzeug von Asbést, das er zur Belustigung seiner Gäste nach eingenommener
Mahlzeit ins
Feuer werfen ließ.
– Im letzten Jahrzehnt hat sich in
Deutschland eine wirkliche Asbestindustrie
(Berlin,
[* 24]
Dresden,
[* 25]
Frankfurt
[* 26] a. M., Hannover
[* 27] u. s. w.)
entwickelt, der
Tirol,
Italien,
[* 28] die
Schweiz,
[* 29] die Pyrenäen, der Odenwald,
Sibirien, Nordamerika,
[* 30]
Australien
[* 31] das Rohmaterial liefern.
Man verfertigt
¶
mehr
Asbestpapier, Asbestpappe (als Dichtung für Dampfcylinder und Flantschen), Asbesthandschuhe (als Schutz gegen Säuren und
elektrische Schläge) u. s. w. (vgl. Asbestpackung). Kleider von Asbést hat man für Feuerlöschmannschaften in Vorschlag gebracht.
Den Amiant hat man auch zu unverbrennlichen Lampendochten und, mit Papiermasse vermengt, zu plastischen Arbeiten benutzt; bei
den frühern chem. Feuerzeugen diente er zur Aufnahme der Schwefelsäure.
[* 33]