Ein-958 friedigungen, zum Dachdecken, zur Erbauung leichter Hütten
[* 2] (z. B. Fischerhütten)
und zu
Angelruten benutzt. Im
Altertume wurden die
Halme besonders zu Pfeilen und Schreibfedern benutzt, die letztere Verwendung
finden sie in manchen Gegenden der
Türkei
[* 3] auch jetzt noch. Das
spanische Rohr hat bläulichgrüne, steife und harte, lineal-lanzettförmige,
bis 5 cm breite
Blätter, und seine
Ährchen
[* 4] bilden eine dichte, doch meist gelappte Rispe bis zu 1 m Länge.
Mit diesem darf nicht dasjenige
spanische Rohr verwechselt werden, woraus man
Stöcke verfertigt; dies kommt von der ostind.
Rohrpalme. (S.
Calamus.)
(längs seines Laufes von den Anwohnern Dudu,Bjerre, Luhali,Newoa,Nowelie,Itiri,Ituri genannt), mächtiger
rechter Nebenfluß des
Kongo, 1300 km lang, entspringt im Hochland der
Wambutti im W. vom
Albert-Njansa,
fließt im Oberlauf nach S. (bis 1° 20' nördl.
Br.), im
Mittel- und Unterlauf nahezu gerade von O. nach W., nimmt unter etwa
1° 30' und 27° 10' östl. L. von Greenwich rechts den
Nepoko (s. d.)
auf und mündet unter 1° nördl.
Br. und 24° östl.
L. Er durchströmt, 5–900 m breit, zwischen 5 Längengraden eine ungeheure Urwaldwildnis, meistens
von
Stromschnellen unterbrochen, nur im Mittellauf und im Unterlauf von Jambuja aus (1° 17' nördl.
Br. und 25° 8' östl. L. von Greenwich) schiffbar.
Stanley hatte seine Mündung 1877 entdeckt, 1883 bis Jambuja befahren und 1887 seinen
Lauf bis zum 30.° östl.
L. und 1.° 30' nördl.
Br. auf dem
Marsch nach dem Albertsee zur Errettung
Emin
Paschas erforscht. 1884 wurde an der Mündung die
StationAruwimi (später
Bassongo oder
Basoko) gegründet. (S.
Kongo und
Kongostaat.)
[* 5] Emin Pascha und
Stuhlmann verfolgten 1891 den Lauf des von 1° 30' nördl.
Br.
bis in sein Quellgebiet, 2°
30' nördl.
Br.
das nördlichste
Komitat in
Ungarn,
[* 6] grenzt im
NW., N. und O. an Galizien, im
S. an das
Komitat Liptau, im
W. an
Trentschin
und
Turocz, und ist von den Karpaten erfüllt, so daß es keine größere Ebene besitzt. Die höchsten
Gebirgsgipfel erheben sich an der Grenze, so an der westlichen in der Arváer Magura: die Kriván Fátra (1666
m);
in den
Beskiden: die Rastutza (1585 m), der Pilßko (1557 m);
im O. in der
Hohen Tatra:
Volovetz (2052 m), Bobrovetz (1934 m);
im S.: Chocs (1599 m), Sziva (1766 m).
Unter den vielen kleinen
Flüssen ist die reißende Arva, ein Nebenfluß der Waag, am bedeutendsten.
Das Klima ist rauh, doch gesund; die Weintraube reift
hier nicht mehr. Der harte
Boden liefert nur Hafer,
[* 7] Kartoffeln, Flachs, Hanf und namentlich Holz
[* 8] in Fülle,
mit dem bedeutender
Handel getrieben wird. Die fetten
Triften der
Berge begünstigen die bedeutende Rindvieh- und Schafzucht.
Außer Käsebereitung ist die Verfertigung von Leinwand das Hauptgeschäft der betriebsamen Slowaken.
Auch treten sie häufig als Hausierer mit
Käse, Schwämmen, Mausefallen, einfachen
Glas- und
Thonwaren
[* 9] u.s.w. weite Wanderungen
an. Das
Komitat hat 2077,42 qkm, (1890) 84851 größtenteils (96 Proz.) slowak.
E., d.i. 39 E. auf 1 qkm, darunter 87 Proz. Katholiken, 10 Proz.
Evangelische, 3 Proz. Israeliten, und zerfällt in 4
Stuhlbezirke
(Alsó-Kubin, Námesztó, Trsztena und
Vár [mit dem Amtssitz Turdossin]). Hauptort und Sitz des
Komitats ist
Alsó-Kubin (s. d.).
Bruder (lat.
FratresArvales), bei den alten
Römern ein Kollegium von 12 Priestern, die an dem
Abzeichen
eines Ährenkranzes mit weißer
Binde zu erkennen waren.
IhreStiftung wurde von der Sage auf
Romulus zurückgeführt.
Schon das
Symbol des Ährenkranzes bezeichnet deutlich ihre Bestimmung für den Dienst einer
Flur- und Ackergöttin, derDea Dia.
Das Kollegium, an dessen
Spitze ein auf ein Jahr gewählter
Magister stand, ergänzte sich durch Zuwahl, und es scheint, daß
nur
Patricier wählbar waren.
Die priesterliche Würde war lebenslänglich und konnte selbst durch
Verbannung nicht verloren gehen. Der Gottesdienst, der
in den letzten
Tagen des Mai drei
Tage währte, ist verschieden von den um die gleiche Zeit gefeierten
Ambarvalia (s. d.) der Landleute; er bestand der Hauptsache nach in Darbringung
von Opfern, in gemeinsamen Festessen sowie in einem Tanze um den
Altar,
[* 10] wobei ein altertümliches Lied abgesungen wurde. Dieses
Lied ist, wenn auch in einer wenig genauen Wiedergabe aus dem J. 218 n. Chr.,
erhalten. Es wird in der
Sakristei der Peterskirche aufbewahrt und findet sich in Ritschls «Priscaelatinitatis monumenta epigraphica» (Berl. 1862) faksimiliert. Erhalten sind auch zahlreiche
Bruchstücke der jährlichen
Protokolle der Priesterschaft, die seit
Augustus auf Steintafeln eingegraben wurden; von Henzen
«Actafratrum Arvalium» (Berl. 1874) herausgegeben und erläutert,
zuletzt im sechsten
Bande des «Corpus inscriptionum latinarum» (ebd. 1876) zusammengestellt.
–
linker Nebenfluß der Rhône im franz. Depart.
Hochsavoyen, entspringt an der Grenze des schweiz. Kantons Wallis
auf dem Col de
Balme (2202 m), fließt erst, verstärkt durch die drei
bedeutenden
GletscherbächeArveyron (s. d.), gegen
SW. durch das 22 km lange
Thal
[* 12] von
Chamonix bis zu dem
Dorfe Les Houches, wendet sich dann in mehrern
Krümmungen nach NW. und mündet nach 100 km Lauf, wovon 60 flößbar sind,
1,5 km unterhalb Genf
[* 13] in 372 m Höhe in die Rhône. Die Arve ist ein sehr reißender Alpenfluß, der häufig
seine
Brücken
[* 14] niederwirft, durch
Überschwemmungen weite
Strecken des
Thals verschlammt und auch die
Überschwemmungen der Rhône
verursacht.
Außer zahlreichen
Gletscherbächen aus der Montblanc-Gruppe nimmt die Arve rechts die Dioza und den
Giffre, links den
Bon-Nant
und die
Borne auf. Besonders merkwürdige Punkte des
Thals sind Servoz (800 m), auf dem rechten Ufer gelegen,
mit Schieferbrüchen, Bleiminen und der
Klamm der Dioza, der reizende, infolge eines Bergsturzes verschüttete
Badeort St.Gervaix (630 m), mit Schwefelthermen von 40 bis 44° C. in dem Seitenthale
Val Montjoie am
Bon-Nant, das Städtchen
Sallanches (545 m), mit prächtiger Aussicht auf den Montblanc auf der linken Thalseite, der 260 m hohe
Fall des Nantd'Arpenaz und das Städtchen Cluses (490 m) am Ausgang der Felsenge, die die mittlere Thalstufe von der untern
scheidet, halbwegs
¶
mehr
zwischen Genf
und Chamonix, auf der rechten Thalseite, Bonneville, das große Dorf Contamine mit den Ruinen des Bergschlosses Faucigny
und schon auf Genfer Gebiet das Städtchen Carouge. Durch das Thal der Arve zieht sich die 84 km lange Poststraße von Genf
nach Chamonix
über Annemasse, Bonneville, Cluses, Sallanches und durch den Tunnel
[* 16] von Châtelard.