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Aruak (Arawack), s. Arrawaken. ^[= (Arawack), südamerik. Indianerstamm im holländ. und brit. Guayana zu beiden Seiten des Corentyne ...]
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Aruak (Arawack), s. Arrawaken. ^[= (Arawack), südamerik. Indianerstamm im holländ. und brit. Guayana zu beiden Seiten des Corentyne ...]
oder Oruba, westind. Insel an der Nordküste von Südamerika, [* 2] gegenüber der Halbinsel Paraguana, in niederländ. Besitz, 165 qkm groß, besteht aus einem bis 180 m hohen Massiv von alten Eruptivgesteinen, an die sich quartäre sowie jüngste Korallenkalke angelagert haben. Die Insel leidet wie Curaçao durch Trockenheit. Wasser und Baumwuchs sind spärlich. Aruba hat (1889) 7365 E. meist in Oranjestadt an der Südwestküste. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind die Phosphatlager, die die Kolonie finanziell vom Mutterlande unabhängig machen. Auch Salz [* 3] könnte in größerm Maßstabe auf Aruba gewonnen werden. –
Vgl. Martin, Bericht über eine Reise nach Niederländisch-Westindien (2 Bde., Leid. 1887).
s. Horuk. ^[= eigentlich bekannter unter dem Beinamen Barbarossa, der erste türk. Herrscher in Algier, ...]
Inselgruppe in der Arafurasee, westlich von Neuguinea, zur niederländ. Residentschaft Amboina gehörig, liegen zwischen dem 5.°10' und 6.°20' südl. Br. und dem 134. bis 135.° östl. L. von Greenwich, bilden eigentlich eine große etwa 180 km lange Insel, die durch fünf ungefähr parallele flußartige Meeresarme geteilt ist, und ungefähr 80 davorliegende kleinere Inseln. Erstere heißt bei den Malaien in ihrer Gesamtheit Tanna-besar, d. h. großes Land. Die Hauptteile desselben sind: Kola, Wokam, Kobrur, Maikur und Tarangan.
Die Inseln sind niedrig und wegen der Korallenriffe [* 4] schwer zugänglich; sie werden von etwa 15000 E. bewohnt, die große Ähnlichkeit [* 5] mit den von Neuguinea haben, auch die Tier- und Pflanzenwelt ist mit der großen Nachbarinsel nahe verwandt, so daß die von Wallace aufgestellte Vermutung, daß die Aru-Inseln nur ein losgerissener Teil von Neuguinea und zwar das Mündungsgebiet eines oder mehrerer seiner Flüsse [* 6] seien, große Berechtigung hat. Die Einwohner treiben lebhaften Handel, namentlich mit Trepang, Perlmutter, Perlen, Schildpatt, Vogelbälgen und Schwalbennestern. Haupthandelsplatz der Gruppe ist der Hafen Dobo auf der im Westen der großen Insel gelegenen kleinen Wamar. Die Aru-Inseln sind 1875 von Beccari näher erforscht worden. –
Vgl. S. Ribbe, Die Aru-Inseln (Dresd. 1888);
Riedel, Der Aru-Archipel und seine Bewohner (Berl. 1885).
german. Volk, s. Heruler.
L., Pflanzengattung aus der Familie der Araceen (s. d.) mit gegen 20 Arten, vorzugsweise in den Mediterranländern und im westl. Asien [* 7] bis Afghanistan; [* 8] lauter ausdauernde Kräuter mit meist knolligem Wurzelstock, grundständigen, langgestielten, großen Blättern und einem kurzen, blattlosen Stengel [* 9] oder Schaft, der einen von einem großen, bauchigen Scheidenblatt ganz oder teilweise umschlossenen Kolben von verschiedener Gestalt, jedoch stets mit nackter Spitze trägt, an dessen unterm Teile sehr unvollkommen gebildete weibliche und darüber männliche Blüten sitzen, oft noch getrennt durch spitzige, fleischige Warzen.
Aus den Fruchtknoten entwickeln sich ein- bis viersamige Beeren. In Deutschland [* 10] kommt nur eine einzige vor, der sog. Aronsstab, Arum maculatum L. (s. Tafel: Bestäubungseinrichtungen, [* 1] Fig. 1), der gefleckte Arum (wegen der schwarzgefleckten Blätter, die die Pflanze in manchen Gebieten besitzt; in Deutschland sind sie fast immer ungefleckt), auch Aronswurzel und Zehrwurz genannt. Diese Pflanze, die in schattigen Laubgebüschen und Wäldern auf feuchtem, humosem Boden wächst, hat einen weißlichen Knollen, [* 11] pfeilförmige Blätter und innerhalb der außen bleichgrünlichen, inwendig schön weißen Kolbenscheide einen nach der Spitze hin keulenförmig verdickten, violetten oder rotbraunen Kolben, an dessen Basis sich später scharlachrote Beeren befinden.
Die Pflanze blüht im Mai und Juni und enthält in allen Teilen einen brennendscharfen Saft, besonders in den Knollen, die als Rhizoma oder Tubera Ari und Dracontii minoris offizinell gewesen sind. Sie enthalten eine ziemliche Menge Stärkemehl (Aronsstärke), weshalb sie in getrocknetem Zustande in manchen Gegenden gegessen werden, obwohl die Pflanze wegen ihres scharfen Saftes als giftig gilt. Auch eine südeurop. Art, Arum Dracunculus L. (oder Dracunculus vulgaris Schott, s. Tafel: Araceen, [* 1] Fig. 3), war früher offizinell und wird häufig noch in Gärten gezogen.
(spr. ärrönndl), Municipalborough in der engl. Grafschaft Sussex, 16 km im O. von Chichester, am Arun, der durch einen Kanal [* 12] mit der Themse verbunden und bis an die Stadt für Fahrzeuge von 250 t schiffbar ist, hat (1891) 2644 E. In der 1387 erbauten Kirche sind Grabdenkmäler der Familie Arundel. Dem jedesmaligen Besitzer ihres Schlosses erteilt die Stadt den Rang und Titel eines Grafen von Arundel. Die kath. Kirche wurde durch den Herzog von Norfolk 1873 gebaut (3 Mill. M.). Auf einem Hügel über der Stadt Arundel-Castle, das Schloß des Herzogs von Norfolk, mit alter Normannenburg (30 m hoch), ehemals ein starkes Fort aus dem 10. Jahrh., das 1102 von Heinrich I., später von Stephan belagert und 1644 von den Parlamentstruppen zerstört wurde. Der jetzt bewohnte Teil wurde in neuerer Zeit aufgebaut und prächtig eingerichtet.
(spr. ärrönndl), Graf von, s. Norfolk (Grafen- und Herzogswürde).
(spr. ärrönndl kahßl), s. Arundel. ^[= # (spr. ärrönndl), Municipalborough in der engl. Grafschaft Sussex, 16 km im O. von Chichester, ...]
(spr. ärrönndl-, Arundel Society for promoting the knowledge of Art), eine 1848 gegründete Verbindung von engl. Kunstfreunden in London, [* 13] benannt nach Thomas Graf von Arundel and Surrey. Die Gesellschaft veranstaltet Reproduktionen der berühmtesten Malerwerke der ältern Zeit, vorzugsweise in Chromolithographien. Besondere Berücksichtigung hat das Quattrocento Italiens [* 14] gefunden. Auch erschienen treffliche Nachbildungen des Genter Altars der Brüder van Eyck und des Kölner [* 15] Dombildes, kolorierte Photographien der Tapisserie de Bayeux, Gipsnachahmungen von Elfenbeinbuchdeckeln und Elfenbeindiptychen. – Über die Thätigkeit der Gesellschaft vgl. Twenty years of the Arundel Society (Lond. 1869) und Descriptive notice of the drawings and publications of the Arundel Society (ebd. 1870).
L., Pflanzengattung aus der Familie der Gramineen [* 16] (s. d.) mit sechs in den wärmern und gemäßigtern Gegenden der Alten und Neuen Welt häufigern Arten; stattliche perennierende rohrartige Gräser [* 17] mit hohem, starkem, holzigem Halme. In Europa [* 18] finden sich zwei Arten, Arundo Donax L. und Arundo mauritanica Desf., letztere nur hier und da im südlichsten Europa. Dagegen kommt Arundo Donax L., das eigentliche spanische Rohr, nicht allein in ganz Südeuropa, sondern auch in Südtirol und Ungarn [* 19] vor. Die fingerdicken Halme dieses schönen Grases erreichen in Spanien, [* 20] wo es besonders häufig wild wächst und auch angebaut wird, eine Höhe von 4 bis 5 m und werden dort und anderwärts in Südeuropa allgemein zu Flechtzäunen und andern ¶
Ein-958 friedigungen, zum Dachdecken, zur Erbauung leichter Hütten [* 22] (z. B. Fischerhütten) und zu Angelruten benutzt. Im Altertume wurden die Halme besonders zu Pfeilen und Schreibfedern benutzt, die letztere Verwendung finden sie in manchen Gegenden der Türkei [* 23] auch jetzt noch. Das spanische Rohr hat bläulichgrüne, steife und harte, lineal-lanzettförmige, bis 5 cm breite Blätter, und seine Ährchen [* 24] bilden eine dichte, doch meist gelappte Rispe bis zu 1 m Länge. Mit diesem darf nicht dasjenige spanische Rohr verwechselt werden, woraus man Stöcke verfertigt; dies kommt von der ostind. Rohrpalme. (S. Calamus.)