mehr den erforderlichen
Widerstand entgegensetzen können. Nicht selten bilden sich dabei auf der Innenfläche der
Arterien
kleinere oder größere Substanzverluste, welche als atheromatöse
Geschwüre bezeichnet werden. Atheromatöse
Arterien zerreißen
sehr leicht und führen zu
Blutungen, insbesondere
Gehirnblutungen oder
Schlagflüssen, zur
Bildung von Aneurysmen (s. d.), zu
Altersbrand (s.
Brand) sowie zu
Thrombose und
Embolie (s. d.). Deshalb müssen sich alte Leute vor übermäßigen
Aufregungen des
Gefäßsystems, besonders vor unmäßigen
Mahlzeiten und
Trinkgelagen, übertriebenen Muskelbewegungen, sowie
heftigem
Husten und starkem
Pressen beim Stuhlgang hüten, da hierdurch der Blutdruck plötzlich gesteigert und damit den kranken
Gefäßwänden mehr zugemutet wird, als sie ertragen können.
Stadt im
Kreis
[* 2]
Sangerhausen
[* 3] des preuß. Reg.-Bez. Merseburg,
[* 4] in der
Goldenen Aue und am Zusammenfluß der
Helme
[* 5] mit der schiffbaren
Unstrut, an der Linie
Sangerhausen-Erfurt und der
NebenlinieNaumburg-Artern (Unstrutbahn, 55,5
km) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 6] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Nordhausen),
[* 7] Zollamtes,
Steuer- und Salzsteueramtes erster
Klasse, hat (1890) 4790 E., darunter 53 Katholiken und 10 Israeliten, Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 8] königl. Saline (seit 15. Jahrh.)
mit Badehaus, höhere Privat-Knaben-und-Mädchenschule, Schuhmacherfachschule,
Krankenhaus,
[* 9] Wasserleitung,
[* 10]
Darlehnsverein;
Ackerbau, Viehzucht,
[* 11] Zucker-, Papier-, Malz- und chem. Fabriken, Dampfziegelei,
Aktienbierbrauerei. In der Nähe bei Edersleben und Borrleben
Braunkohlen- und Steinsalzlager (309 m tief). Artern ist Geburtsort
von
GoethesVater. -
Schon 760 urkundlich erwähnt, kam Artern 1310 an die
Grafen von Hohenstein,
[* 12] später an die Herren von Heldrungen, 1452 durch
Kauf an die
Grafen von
Mansfeld, 1780 an Kursachsen, 1815 an
Preußen.
[* 13] Vom Schlosse ist nur die verfallene
got.-roman.
Kirche übrig.
Jak.
van, flandr. Volksführer, geb. 1285 als Sohn des reichen und in vornehmen Familienverbindungen
stehenden Tuchhändlers Joh.
van in Gent.
[* 15]
GrafLudwig I. von Flandern war mit Hilfe des Königs Philipp
VI. von
Frankreich nach der
Schlacht bei
Cassel, in seine
Grafschaft zurückgeführt. Der
Graf war mithin der Bundesgenosse
des Königs, während die
Sympathien der
Bevölkerung,
[* 16] großenteils wegen der Handelsinteressen (die flandr.
Webereien konnten
der engl.
Wolle nicht entbehren), sich zu England neigten.
Als nun 1337 der hundertjährige
Krieg zwischen
Frankreich und England ausbrach, stellte der
Graf sich an die Seite des erstern.
Zu dieser Zeit trat Artevelde als Stadthauptmann an die
Spitze der Genter Bürgerschaft und faßte einen großartigen
Plan, wonach
nicht nur die flandr.
Städte, ihre gegenseitigen
Fehden vergessend, sich vereinigen sollten, sondern sogar
ein
Städtebund aller niederländ.
Städte (nach der Art der
Hansa) gegründet werden sollte. Wirklich gelang es ihm, mit
Brügge
und
Ypern ein
Bündnis abzuschließen: auch brabantische
Städte erklärten sich zu dem Beitritt geneigt;
Die verbündeten
Städte sollten als eine unabhängige Macht zwischen den kämpfenden
Fürsten sich neutral halten. Dies aber erwies sich als unmöglich. Artevelde schloß sich den Engländern an. Der
Graf wurde zwar nicht förmlich der Regierung entsetzt, aber der wirkliche Beherrscher Flanderns war Artevelde. Zuletzt
aber brach die alte Zwietracht wieder aus. Die energische Regierung
A.s galt bald als Tyrannei. Mit
Recht
oder Unrecht hielt man ihn im
Verdacht, den Prinzen von Wales an die
StelleLudwigs als
Grafen einsetzen zu wollen. Er wurde von
einem wütenden Volkshaufen in seinem Hause ermordet. 1863 wurde ihm in Gent ein Erzstandbild errichtet. - Sein Sohn Philipp
van Artevelde, geb. 1340, ward 1381 bei einem
Aufstande der Genter gegen den
Grafen von Flandern,
Ludwig II. von
Male, zu welchem
Brügge hielt, als «Ruwaert» mit der Oberleitung betraut.
Nachdem er die noch lebenden Anstifter der Ermordung seines
Vaters hatte hinrichten lassen, schlug er bei Beverhout
den
Grafen, nahm dann
Brügge ein, und wurde hierauf von ganz Flandern, mit Ausnahme von Oudenaarde, als
Regent anerkannt. Der vertriebene
GrafLudwig fand jedoch Hilfe bei
Karl VI. von
Frankreich, der eine ansehnliche Streitmacht
unter Oliver de Clisson nach den
Niederlanden sandte. In der
Schlacht bei Roosenbeeke erlitten
die Flamänder eine vollständige
Niederlage und Artevelde selbst fand den
Tod. Die Geschichte der beiden Artevelde ist mehrfach poetisch
bearbeitet worden. -
Vgl.
Hutton, James und Philip
Van Artevelde (Lond. 1882);
Ashley, James und Philip
Van Artevelde (ebd. 1883);
Namèche,
Les
van Artevelde et leur époque (Löwen
[* 17] 1887).
oder Art, Flecken im schweiz. Kanton
[* 18] und
Bezirk Schwyz, 13 km nordwestlich von Schwyz,
in 425 m Höhe, am
Zuger See zwischen
Rigi und Roßberg, in fruchtbarer Thalebene an den Linien Luzern-Chiasso der
Gotthard-, Rapperswil-Arth-Goldau der
Schweiz.
[* 19]
Südostbahn
und an der Arth-Rigibahn (s. Rigibahnen), hat (1888) 2528 E., darunter 49
Evangelische, Post,
Telegraph, 1677 erbaute
Kirche, in der silbernes Trinkgeschirr und Schale aus der
Schlacht bei Grandson aufbewahrt werden, Kapuzinerkloster, Sekundärschule;
Seidenspinnerei, Viehzucht, Obst- und
Ackerbau, ist mit
Küßnacht, Zug
und Schwyz
durch Poststraßen verbunden und hat als
Kopfstation
der Arth-Rigibahn und als Dampfschiffstation lebhaften Fremdenverkehr.
(spr. artŏá),Jacques d', Landschafter der vläm.
Schule, der Hauptmeister von
Brüssel,
[* 20] geb. daselbst 1613, gest. nach 1683. Mit ungemeiner
Farbenkraft und in großartigen
Kompositionen schilderte er die Waldungen seiner
Heimat.
(grch.), ein freies oder Kugelgelenk (s.
Gelenk). ^[= (Articulus, Articulatio), diejenige Form der Knochenverbindung, bei der zwei oder mehrere Knochen ...]