zuerst der
Name Arta auf. Die Stadt erreichte die höchste
Blüte
[* 2] seit dem 13. Jahrh. als Sitz des
Despotats von
Epirus, aus welcher
Zeit die schöne byzant.
Kirche der Parigoritha herrührt. 1346 kam in den
Besitz der
Serben, dann der
Albanesen. Anfang des 15. Jahrh.
wurde es vonKarl I. Tocco von
Santa Maura, 1449 von den
Türken erobert. 1790 wurde Arta, das bis ins 18. Jahrh.
eine blühende Handelsstadt blieb, von der
Pforte an
Ali Pascha von Jannina übergeben. Bei
Peta, einem Dorfe im Nordosten der
Stadt, siegten die
Türken unter
Reschid Pascha über die hellenischen Freischaren unter Maurokordato
und
Normann. Infolge der den Griechen im
Berliner Vertrag
[* 3] von 1878 zugestandenen Grenzerweiterung wurde Arta 1881 an
Griechenland
[* 4] abgetreten. - Der aus dem abgetretenen Gebiete gebildete Nomos Arta umfaßt 1250 qkm mit (1889) 32 890 E.
Der Golf von Arta, ein
Bassin von 654 qkm, im
Altertum viel besucht und durch die Häfen von
Ambracia,
Argos
Amphilochicum und Anactorium belebt, bildet eine Wasserfläche, die, wenn einmal die
Barre an dem nur 640 m breiten Eingange
passiert ist, für die größten Seeschiffe fahrbar bleibt.
Teile der span.
Insel Mallorca, malerisch gelegen und altertümlich
gebaut, hat (1887) 5893 E.,
Wein-, Öl-, Getreide-, Obst- und Baumwollbau, Seidenzucht, sowie 8 km im OSO. im
CaboVermey der
Küste die großartigen, jetzt zugänglichen Tropfsteinhöhlen de la Hermita.
(altpers.,
d. i. starkarmig),
Name mehrerer
Perser aus der Zeit der
Achämeniden. Ein Feldherr Artabazus führte, als
Xerxes gegen
Griechenland zog (480
v. Chr.), die Parther und Chorasmier an. In der
Schlacht bei Platää
(479) floh er beim ersten
Anzeichen der
Niederlage mit seinen
Truppen (gegen 40000 Mann) und gelangte durch
Thessalien, Macedonien
und
Thrazien nach
Byzanz, von wo er nach
Asien
[* 5] übersetzte. Später diente Artabazus als Unterhändler bei dem
Spartaner Pausanias und dem Könige
Xerxes. - Ein anderer Artabazus war Feldherr des pers. Königs
Artaxerxes II. Mnemon gegen den
abtrünnigen Satrapen Kappadociens, Datames (362). Gegen
Artaxerxes III. Ochus aber empörte er sich als
Statthalter von
Phrygien,
Mysien und
Bithynien 356
v. Chr., von griech. Hilfstruppen unterstützt. Artabazus wurde nach
mehrern
Siegen
[* 6] selbst besiegt und mußte nach Macedonien flüchten; doch erhielt er Verzeihung. Später erscheint er als treuer
Anhänger des letzten pers. Königs
Darius Kodomannus, den er nach der unglücklichen
Schlacht bei
Arbela (331) auf der Flucht
begleitete.
Alexander ehrte diese
Treue und ernannte ihn zum Satrapen von
Baktrien.
Rotal (Rottel,Rattl, R'tal) oder Retal, der
Name des marokk. oder «maurischen» Pfundes.
Bei den Eingeborenen
heißt die Einzahl «R'tal», die Mehrzahl «Artal».
Der Artal wird in 14 Uckien oder
Unzen geteilt und ist in den nördl. Häfen des Sultanats
(Rabat, El-Arisch,
Tanger,
Tetuan) =
1,12 engl. Handelspfund oder 508
g, in den südwestl. Häfen
(Mogador, Safi,
Casablanca, Mazagan) = 537-540
g.
In den nördl. Häfen wird der Artal häufig rund = ½ kg gerechnet; in den südwestlichen
soll er die
Schwere von 20 alten span. Silberpiastern haben. Nach Rohlfs ist der in Tafilelt für die
europ. Waren = 500 g, für die einheimischen der «landesübliche
Artal» ungefähr = 1500 g, nach von Scherzer ist in
Mogador der
«Markt-Artal» für Lebensmittel 30 span.
Piaster schwer, also 810 g. Nach Handelsberichten hat in
Tanger der Artal für Seife ein Gewicht von 800 g. 100 Artal heißen ein
gewöhnliches
Kintâr
(Kintal,
Quintal, Centner) oder Kantár, der auch beim Zollwesen üblich, aber wie der Artal verschieden
ist.
Don., Pflanzengattung aus der Familie der Scrophulariaceen (s. d.) mit wenig
Arten in Südasien und
Australien.
[* 7] Die in
Australien wachsende Artanema fimbriatumDon., eine ausdauernde
Staude, wird als Zierpflanze
in Gewächshäusern kultiviert; sie treibt
Stengel
[* 8] von 0,50 bis 1,50 m Höhe, die an den Kanten scharf,
mit gegenständigen, gestielten, eilanzettförmigen
Blättern besetzt sind und an der
Spitze lange
Trauben großer
Blumen mit
langer, zweilippiger, violetter
Blumenkrone tragen. Die Blumenkronenlappen sind zierlich gefranst, zwischen den
Blüten stehen
Deckblätter. Diese schöne
Pflanze blüht im Gewächshause vom Juni an bis tief in den Winter hinein und
wird durch im
Frühling ausgesäte Samen
[* 9] vermehrt.
armenisch Artaschat, die am
Araxes gelegene, angeblich nach Hannibals
Plan erbaute und befestigte neue armenische
Residenz, die um 180
v. Chr. nach Herstellung des
Reichs durch Artaxias I. an die
Stelle der ältesten Hauptstadt
Armawir trat. Nach der Zerstörung durch Neros Feldherrn Corbulo, 58 n. Chr.,
wurde die Stadt zwar von Tiridates unter dem
Namen Neronia wieder aufgebaut, der armenische Königssitz ward aber nach
Valarschapat
oder Wagharschapat verlegt, das bis ins 5. Jahrh. bestand. Die Ruinen von Artaxata heißen
noch jetzt
Ardaschir
(Ardeschir); die
Stätte von
Armawir sucht man 7 km östlich vom jetzigen Surmali. (Vgl.
Etschmiadzin.)
altpers. Artakhsathra, der Großmächtige, babylon. Artakschatsu, ist der
Name dreier pers. Könige. I. (464-424), mit dem
Beinamen Langhand (grch. Makrocheir, lat. Longimanus), bestieg
den
Thron
[* 10] nach der Ermordung seines
VatersXerxes' I. und seines ältern
BrudersDarius.
Bald darauf fiel
Ägypten
[* 11] unter Inarus ab, sein Feldherr Achämenes wurde von den Ägyptern und Athenern geschlagen (463). Auch
Baktrien war abgefallen;
dem Megabyzus gelang es jedoch, dieses zu unterwerfen, worauf er auch 455
Ägypten wieder unter pers. Botmäßigkeit brachte.
Ein mit
Athen
[* 12] auf Cypern
[* 13] geführterKrieg endete 449 mit einem
Vertrag, der den griech.
Städten an der Westküste
Kleinasiens die
Autonomie sicherte, aber Cypern den Persern überließ. Auch einen
Aufstand der
Syrer wußte Artaxerxes mit Erfolg niederzuwerfen.
Artaxerxes II., früher Arsikas, Sohn
Darius' II. und der Parysatis, wegen seines guten Gedächtnisses Mnemon genannt (404-358). Seinen
Bruder Cyrus, der ihm den
Thron streitig machte, besiegte er 400 in der
Schlacht bei
Kunaxa. Danach begann
der innere
Verfall des
Reichs; die Satrapen bekriegten sich untereinander, und Artaxerxes war genötigt, gegen die Lacedämonier die
Hilfe des Atheners Konon anzurufen. Doch vermochte den vorteilhaften Antalcidischen Frieden (s. d.)
mitSparta zu schließen. Sein Leben beschrieb Plutarch.
Artedi - Artemis
* 14 Seite 51.946.
Artaxerxes III. Ochos, altpers. Vahukha, babyl. Umasu, des letztern Sohn und Nachfolger (358-338), unterwarf wiederum
Ägypten, das 63 Jahre (413-350) unabhängig gewesen war, durch die
Schlacht bei Pelusium. Dann brachte er
Phönizien zum Gehorsam.
Gegen die Griechen in
Kleinasien kämpfte er
¶
mehr
erfolgreich. Sein Feldherr Bagoas vergiftete ihn (338). – Die neupers. Geschichtslegende hat die drei in eine Person zusammengeworfen,
die sie Ardeschir-Derazdest (Langhand) nennt. –Der Stifter der Dynastie der Sassaniden (s. d.) hieß Artaxerxes Ⅳ.