Die Gewinnung der verschiedenen unter dem
Namen Arrow-Root zusammengefaßten Stärkemehlsorten geschieht lediglich durch
Auswaschen
der zerriebenen
Knollen
[* 2] und Wurzelstücke mit Wasser. Die Verpackung und Versendung erfolgt in Fässern von etwa 100 kg, bei
den bessern Sorten in
Blechdosen. Verwendung findet das Arrow-Root zur Herstellung von feinen Backwerken und
Speisen; früher
wurde es auch medizinisch benutzt.
Verfälschungen mit dem
Stärkemehl von
Reis, Weizen und Kartoffeln, vor denen es übrigens
hinsichtlich seiner Verdaulichkeit nichts voraus hat, kommen vor, können aber unter dem Mikroskop
[* 3] leicht erkannt werden.
(spr. ärrosmith),Aaron, engl. Kartograph, geb. zu Winston in der
Grafschaft Durham,
kam 1770 nach
London,
[* 4] gründete einen Kartenverlag, aus dem über 130
Atlanten und größere Karten hervorgingen, die sich
durch eine bis dahin unerreichte Genauigkeit und Deutlichkeit des
Stichs auszeichneten und namentlich für die
Hydrographie
bedeutenden Wert haben; so die Weltkarte nach
Mercators Projektion
[* 5] (1790 und 1794), die er mit Erläuterungen
begleitete; die große Karte von
Schottland (1807) und der
«GeneralAtlas»
[* 6] (1817). Er starb in
London Nach seinem
Tode erschien von ihm «Geometrical projection of maps» (Lond.
1825). - Sein Neffe John Arrowsmith, geb. zu Winston, trat 1810 in das kartogr.
Institut des Oheims, das er nach dessen
Tode mit den
Söhnen gemeinschaftlich eine Zeit lang fortführte
und später nach dem
Tode seines Vetters Samuel (1829) ganz übernahm, bis er 1861 sich von den
Geschäften zurückzog. Er
starb Arrowsmith hat sich gleichfalls als Kartograph einen berühmten
Namen erworben, unter anderm durch
den
«LondonAtlas of universal geography» (1834-37) und durch die Karten zu zahlreichen Reisewerken. Er gehörte zu den Gründern
der
Londoner Geographischen Gesellschaft und zeichnete für deren Journal viele Jahre sämtliche Karten. Für seine Verdienste
erhielt er 1862 die goldene
Medaille der Geographischen Gesellschaft.
ist der
Name der Könige des Parthischen
Reichs, das 250
v. Chr. durch den Scythen
Arsaces I. begründet ward,
der die Landschaft Parthien (s. d.) von der Herrschaft der
Seleuciden befreite und Hekatompylos zur Hauptstadt seines
Reichs
erhob. Ihm folgte sein
BruderArsaces II. Tiridates 253
v. Chr. Dieser, der eigentliche
Gründer der parth.
Macht, befestigte sie gegen
Syrien 238 durch seine
Siege über Seleucus Callinicus und starb 216. Ihm folgten
Arsaces III. Artabanus
I. (gest. 191),
Arsaces IV. Phriapatius (gest. 176) und
Arsaces V.
Phraates I. (gest. 171). Dann kam des letztern thatkräftiger
BruderArsaces VI.
Mithridates I. zur Regierung, der alle
Länder zwischen dem
IndischenKaukasus und Euphrat unterwarf, das Parthische
Reich zu einem
Weltreiche erhob und als der bedeutendste unter
allen Arsaciden 138 starb. Sein Sohn
Arsaces VII
Phraates II. (gest.
129) nahm
Babylon (128) ein und befreite durch seinenSieg über
Antiochus Sidetes (131) das Parthische
Reich auf immer von den
Angriffen der syr. Könige.
Dagegen beginnen um diese Zeit mit den Nomadenvölkern des Innern
AsiensKriege, die erst durch wiederholte
SiegeArsaces' IX.
Mithridates II. (gest. 87), des
Großen, beendet wurden. Dieser erhielt jedoch im Westen einen neuen mächtigen
Gegner an
Tigranes I., König von
Armenien; auch kam er 92 zum erstenmal mit den
Römern in Berührung. Nach dem
Untergange des
Reichs von
Pontus (69), während der Regierung des
Arsaces XII.
Phraates III., wurden die Parther und
Römer
[* 7] Grenznachbarn, was
zu wiederholten Kämpfen zwischen beiden Nationen Veranlassung gab. Der erste röm.-parth.
Krieg wurde 53
v. Chr.
von
Arsaces XIV. Orodes I. (gest. 37
v. Chr.) gegen
Crassus geführt, der bei
CarrhäSchlacht und Leben verlor; bald folgte ein
zweiter unentschiedener zwischen
Arsaces XV.
Phraates IV. (gest. 4 n. Chr.) und
Antonius. Unter den spätern Arsaciden hatte
Arsaces
XXIII. Vologeses I. (gest. 90) 56 -64 n. Chr.
wegen
Armenien einen
Krieg mit den
Römern zu fuhren.
Arsaces XXV. Chosroes I. (gest. 121) verlor infolge unglücklicher Kämpfe
gegen
KaiserTrajan (115 und 116)
Mesopotamien und
Assyrien, erlangte diese
Länder jedoch 117 unter Hadrian wieder.
Arsaces XXVI.
Vologeses II. (gest. 192) und
Arsaces XXVIII.
Vologeses III. (206-9) führten ebenfalls unglückliche
Kriege mit den
Römern, ersterer mitL.Verus, der 162
Seleucia
einnahm, letzterer mit Severus. Der letzte Arsacide,
Arsaces XXIX. Artabanus IV., wurde durch
Artaxerxes
(Ardeschir), den Stammvater
der Sassaniden, 226 n. Chr. vom
Throne gestürzt und das Parthische
Reich, an dessen
Stelle nun bis zur mohammed.
Eroberung das zweite
Altpersische trat, damit vernichtet. Es existieren wenig
Quellen über die Geschichte der Arsaciden, vieles ist
dunkel, selbst die
Chronologie. Mit diesen Arsaciden sind nicht zu verwechseln die minder bekannten Arsaciden
Armeniens, die von den parthischen
abstammen. Sie regierten von 150
v. Chr. bis 428 n. Chr. -
Vgl. Longpérier, Mémoires sur la chronologie et l'iconographie des rois Parthes Arsacides (Par.
1853-82);
Schneiderwirth, Die Parther oder das Neupersische
Reich unter den Arsaciden (Heiligenst. 1874);
Gutschmid, Geschichte
Irans
und seiner Nachbarländer (Tüb. 1888).
1)
Kreis
[* 8] im mittlern
Teil des russ. Gouvernements Nishegorod, umfaßt 3769,4 qkm mit 141 134 E.,
darunter 20 842
Mordwinen, und bedeutender Hausindustrie. Es werden Holzarbeiten, Schuhwerk und Filzarbeiten angefertigt.
Im Dorfe Krasnoje Selo giebt es 144 Filzfabriken. - 2) Kreisstadt im
Kreis und Fabrikort, 130 km im S. von
Nishnij Nowgorod,
rechts an der Tescha, hat (1886) 10 895 E., Post, 34
Kirchen, 4 Klöster; ansehnliche Gerbereien, Seifensiedereien,
Leinwandfabriken,
Gold- und Silberstickereien in den
Klöstern, Wachsbleichen, Ziegelhütten und beträchtlichen
Handel mit
Leder, Leinenwaren und Schaffellen. 1802-61 bestand zu Arsamas die sog. Arsamassche Malerschule
unter Leitung von Arsamas Stupin, die fast ganz
Rußland mit Heiligenbildern versorgte. In der Nähe liegt
die Slobodo Wyjesdnaja mit beträchtlicher Schuhfabrikation und
Handel.
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