von Dübner (zugleich mit «Theophrast characteres» u. a.,
ebd. 1842),
von Schweighäuser und Dübner mit dem im 6. Jahrh. verfaßten «Kommentar
des
Simplicius»; übersetzt ist das erstere Werk neuerdings von Enk
(Wien
[* 2] 1866),
das letztere von C. Conz (Stuttg.
1869). Von Arrianus' histor. Werken ist die «Geschichte der Feldzüge
Alexanders d.
Gr.»
(«Anabasis» genannt) erhalten, aus den zuverlässigsten,
jetzt verlorenen
Quellen geschöpft; neuerdings herausgegeben von Ellendt (2 Bde.,
Königsb. 1832), Krüger (2 Bde.,
Berl. 1835, 1848;
Text mit kritischen
Noten 1851; mit erklärenden Anmerkungen 1851),
Geier (Lpz. 1851),Sintenis
(mit Anmerkungen, 2. Aufl., Berl. 1860, 1863;
Text 1867), Abicht (2 Hefte, Lpz. 1871-75;
Text allein 1876) u. a. Im Zusammenhang
mit diesem Werke steht Arrianus'
Schrift über
Indien in ion. Dialekt, die Nachrichten aus
Megasthenes' vier
Büchern über
Indien und
einen
Auszug aus Nearchs
Bericht über seine Fahrt enthält (hg. in den «Geographi
Graeci minores» von C.
Müller, Bd. 1, Par. 1855). Eine
Art Fortsetzung der
«Anabasis» bildete die Geschichte der ersten Jahre nach
AlexandersTode, von der uns ein
Auszug und einige
Fragmente erhalten sind. Nur Fragmente sind von seiner bithynischen Geschichte und den 17
Büchern über die Partherkriege
(gesammelt in den «Historici Graeci» von C.
Müller, Bd. 3, Par. 1849) übrig.
Aus der Geschichte des
Krieges gegen die
Alanen ist ein größeres Bruchstück über die «Schlachtordnung gegen die
Alanen» erhalten. Die früher unter Arrianus'
Namen veröffentlichte
«Taktik» gehört dem
Älianus (s. d.); nur der sich daran schließende
Traktat über die
Übungen der röm. Reiterei ist von Arrianus. Für die alte Geographie ist wichtig
Arrianus'
Bericht an Hadrian über seine Umschiffung (Periplus) der
Küsten des
SchwarzenMeers. Die ihm gleichfalls beigelegte «Umschiffung
des
RotenMeers» und ein zweiter Periplus des
SchwarzenMeers sind nicht von ihm (alle drei
Bücher hg. in
«Geographi Graeci minores» von C.
Müller). Außerdem trägt Arrianus'
Namen ein Schriftchen über die Jagd «Kynēgetikós», zuerst
von Holsten (Par. 1644),
seitdem, außer in den Gesamtausgaben Arrianus', auch in denen
Xenophons wiederholt herausgegeben. Gesamtausgabe
der histor. Werke von C.
Müller (Par. 1846); der «Scripta minora»
von
Hercher-Eberhard (Lpz. 1885);
Übersetzung der histor.
Schriften von
Dörner (Stuttg. 1829 fg.) und
Cleß
(ebd. 1862-66). -
Vgl. Bolla, Arriano di Nicomedia
(Turin
[* 3] 1891).
ySuperviela,Don JuanBautista de, span. Dichter, geb. 1770 in Madrid,
[* 4] gest.
ebenda 1837, besuchte die Militärschule zu Segovia, trat in die Marine, die er 1798 verließ, und ward 1803 Gesandtschaftssekretär
in
London,
[* 5] dann in
Paris.
[* 6] Während der Franzosenherrschaft diente er eifrig der vaterländischen Sache, u. a.
durch schwunghafte
«Cantos patrioticos» (Lond. 1810),
deren Kernnummer die gewaltige «Profecia del Pirineo» ist. Später war
der seine polit.
Ansichten in den «Discursos patrioticos» entwickelt, unbedingter
Anhänger des Absolutismus
Ferdinands VII., der ihn zum
Rat und Kabinettssekretär, dann zum oficial segundo jubilado im Ministerium des
Auswärtigen
und Kammerherrn ernannte.
A.s formvollendete Lieder sind mit der Leichtigkeit von
Improvisationen hingeworfen, ohne tiefern
Gehalt; die zeitweilige
Verbreitung
dankten
sie der Singbarkeit. Er gab 1797 auserlesene Jugendgedichte, «Las primicias»,
in Druck, 1803 ein wenig gelungenes didaktisches, «Emilia»
(auf eine wohlthätige Kunstfreundin). Vollständig bietet
A.s Gedichte Bd. 67 der «Biblioteca
de autores españoles», eine Auswahl mit biographisch-kritischen Angaben
Wolfs «Floresta de rimas modernas castellanas», 2. Bd.
(Par. 1837).
(frz., spr. arriähr-,Nachhut, Nachtrab),
Abteilung eines im Rückmarsche begriffenen Truppenkörpers, welche der Hauptmasse (dem Gros) in
einer gewissen Entfernung folgt mit der
Aufgabe, derselben Sicherheit vor plötzlichen
Angriffen und Zeit zur ungehinderten
Ausführung ihrer
Bewegungen zu verschaffen.
Ihren Zweck sucht die Arrièregarde zunächst dadurch zu erreichen, daß sie dem Feinde Aufenthalt
durch Wegesperrungen, Brückenzerstörungen u. s. w. bereitet; den Kampf nimmt sie nur auf,
wenn er unvermeidlich ist; dann aber leistet sie ihrer
Aufgabe entsprechend den zähesten
Widerstand. Am besten wird die in
Stellungen mit starken Fronthindernissen den Gegner zu zeitraubender
Entwicklung und zu
Umgehungen nötigen.
Nach erreichtem Gefechtszweck ist der Kampf möglichst schnell abzubrechen; ein Verwickeln der Infanterie in örtliche
Gefechte (um Dörfer oder
Wälder), deren
Abbrechen sehr erschwert wird, ist daher möglichst zu vermeiden. Die
Arrièregarde muß verhältnismäßig stärker sein als eine
Avantgarde (s. d.), namentlich an
Artillerie, da nur diese befähigt ist,
den Gegner schon auf weite Entfernung zur
Entwicklung zu zwingen. Der Abstand der Arrièregarde vom Gros ist mit Rücksicht
auf etwaige Marschverzögerungen des letztern weiter zu bemessen als der einer
Avantgarde. Die Arrièregarde gliedert sich in Haupttrupp,
Nachtrupp und
Kavallerie der Arrièregarde (mit den betreffenden Nachspitzen, s.
Spitze), wenn der Feind nicht zwingt, ganz oder teilweise
in Gefechtsentwicklung zu marschieren.
JeanToussaint Arrighi di
Casanova,
Herzog vonPadua,
[* 7] franz.
General, geb. auf Corsica,
[* 8] Verwandter der
Bonaparte, trat 1793 als
Unterlieutenant in eine der cors. Freicompagnien, kämpfte mit Auszeichnung in
Ägypten,
[* 9] wurde bei St.
Jean d'Acre verwundet. Nach der
Schlacht von Marengo
[* 10] zum Eskadronchef, 1805 zum Brigadegeneral, 1808 zum
Herzog
von
Padua ernannt, zeichnete er sich 1809 bei
Eßlingen
[* 11] und
Wagram
[* 12] aus. 1813 war er Commandeur des 3. Kavalleriekorps
der
GroßenArmee, und verteidigte die Vorstädte
Leipzigs während der
Schlacht. 1814 zeichnete er sich bei Nogent und Laon
aus. Bei Napoleons Rückkehr wurde er Pair und Gouverneur von Corsica; Juli 1815 verbannt, 1820 amnestiert, lebte er
bis 1848 meist in
Italien.
[* 13] 1849 von Corsica in die Gesetzgebende Versammlung gewählt, that er sich als eifriger
Bonapartist
hervor. Arrighi starb zu
Paris als Senator und Gouverneur des Invalidenhauses. -
Vgl. Ducasse, Le
[* 14] général de
Casanova
(2 Bde., Par. 1866).
Billault überlassen. Später ward Arrighi Mitglied des Generalrats für das Depart.
Seine-et-Oise. Nach 1870 durch bonapartistische Umtriebe verdächtig, wurde Arrighi als Maire von Courson l'Aulnay 1874 abgesetzt.
Seit 1876 war Arrighi Mitglied der Kammer. Da er überführt war, bei den Wahlen im Okt. 1877 in zwei Wahlkreisen gestimmt zu haben,
hatte die Kammer im Juni 1880 dem Antrag auf seine gerichtliche Verfolgung zugestimmt, als die Amnestie vom Juli 1880 den Beschluß
aufhob. Er starb in Paris.