(in «Epictetaea philosophia monumenta», 3 Bde.,
Lpz. 1799),
von Koraïs (Par. 1827),
von Dübner (zugleich mit «Theophrast characteres» u. a.,
ebd. 1842),
von Schweighäuser und Dübner mit dem im 6. Jahrh. verfaßten «Kommentar
des Simplicius»; übersetzt ist das erstere Werk neuerdings von Enk (Wien 1866),
das letztere von C. Conz (Stuttg.
1869). Von Arrianus' histor. Werken ist die «Geschichte der Feldzüge Alexanders d. Gr.» («Anabasis» genannt) erhalten, aus den zuverlässigsten,
jetzt verlorenen Quellen geschöpft; neuerdings herausgegeben von Ellendt (2 Bde.,
Königsb. 1832), Krüger (2 Bde.,
Berl. 1835, 1848; Text mit kritischen Noten 1851; mit erklärenden Anmerkungen 1851), Geier (Lpz. 1851), Sintenis
(mit Anmerkungen, 2. Aufl., Berl. 1860, 1863; Text 1867), Abicht (2 Hefte, Lpz. 1871-75; Text allein 1876) u. a. Im Zusammenhang
mit diesem Werke steht Arrianus' Schrift über Indien in ion. Dialekt, die Nachrichten aus Megasthenes' vier Büchern über Indien und
einen Auszug aus Nearchs Bericht über seine Fahrt enthält (hg. in den «Geographi
Graeci minores» von C. Müller, Bd. 1, Par. 1855). Eine
Art Fortsetzung der «Anabasis» bildete die Geschichte der ersten Jahre nach Alexanders Tode, von der uns ein Auszug und einige
Fragmente erhalten sind. Nur Fragmente sind von seiner bithynischen Geschichte und den 17 Büchern über die Partherkriege
(gesammelt in den «Historici Graeci» von C. Müller, Bd. 3, Par. 1849) übrig.
Aus der Geschichte des Krieges gegen die Alanen ist ein größeres Bruchstück über die «Schlachtordnung gegen die
Alanen» erhalten. Die früher unter Arrianus' Namen veröffentlichte «Taktik» gehört dem Älianus (s. d.); nur der sich daran schließende
Traktat über die Übungen der röm. Reiterei ist von Arrianus. Für die alte Geographie ist wichtig
Arrianus' Bericht an Hadrian über seine Umschiffung (Periplus) der Küsten des Schwarzen Meers. Die ihm gleichfalls beigelegte «Umschiffung
des Roten Meers» und ein zweiter Periplus des Schwarzen Meers sind nicht von ihm (alle drei Bücher hg. in
«Geographi Graeci minores» von C. Müller). Außerdem trägt Arrianus' Namen ein Schriftchen über die Jagd «Kynēgetikós», zuerst
von Holsten (Par. 1644),
seitdem, außer in den Gesamtausgaben Arrianus', auch in denen Xenophons wiederholt herausgegeben. Gesamtausgabe
der histor. Werke von C. Müller (Par. 1846); der «Scripta minora»
von Hercher-Eberhard (Lpz. 1885); Übersetzung der histor. Schriften von Dörner (Stuttg. 1829 fg.) und Cleß
(ebd. 1862-66). -
ySuperviela, Don Juan Bautista de, span. Dichter, geb. 1770 in Madrid, gest.
ebenda 1837, besuchte die Militärschule zu Segovia, trat in die Marine, die er 1798 verließ, und ward 1803 Gesandtschaftssekretär
in London, dann in Paris. Während der Franzosenherrschaft diente er eifrig der vaterländischen Sache, u. a.
durch schwunghafte «Cantos patrioticos» (Lond. 1810),
deren Kernnummer die gewaltige «Profecia del Pirineo» ist. Später war
der seine polit. Ansichten in den «Discursos patrioticos» entwickelt, unbedingter Anhänger des Absolutismus
Ferdinands VII., der ihn zum Rat und Kabinettssekretär, dann zum oficial segundo jubilado im Ministerium des Auswärtigen
und Kammerherrn ernannte. A.s formvollendete Lieder sind mit der Leichtigkeit von Improvisationen hingeworfen, ohne tiefern
Gehalt; die zeitweilige Verbreitung
dankten sie der Singbarkeit. Er gab 1797 auserlesene Jugendgedichte, «Las primicias»,
in Druck, 1803 ein wenig gelungenes didaktisches, «Emilia»
(auf eine wohlthätige Kunstfreundin). Vollständig bietet A.s Gedichte Bd. 67 der «Biblioteca
de autores españoles», eine Auswahl mit biographisch-kritischen Angaben Wolfs «Floresta de rimas modernas castellanas», 2. Bd.
(Par. 1837).
(frz., spr. arriähr-, Nachhut, Nachtrab),
Abteilung eines im Rückmarsche begriffenen Truppenkörpers, welche der Hauptmasse (dem Gros) in
einer gewissen Entfernung folgt mit der Aufgabe, derselben Sicherheit vor plötzlichen Angriffen und Zeit zur ungehinderten
Ausführung ihrer Bewegungen zu verschaffen. Ihren Zweck sucht die Arrièregarde zunächst dadurch zu erreichen, daß sie dem Feinde Aufenthalt
durch Wegesperrungen, Brückenzerstörungen u. s. w. bereitet; den Kampf nimmt sie nur auf,
wenn er unvermeidlich ist; dann aber leistet sie ihrer Aufgabe entsprechend den zähesten Widerstand. Am besten wird die in
Stellungen mit starken Fronthindernissen den Gegner zu zeitraubender Entwicklung und zu Umgehungen nötigen.
Nach erreichtem Gefechtszweck ist der Kampf möglichst schnell abzubrechen; ein Verwickeln der Infanterie in örtliche Gefechte
(um Dörfer oder Wälder), deren Abbrechen sehr erschwert wird, ist daher möglichst zu vermeiden. Die
Arrièregarde muß verhältnismäßig stärker sein als eine Avantgarde (s. d.), namentlich an Artillerie, da nur diese befähigt ist,
den Gegner schon auf weite Entfernung zur Entwicklung zu zwingen. Der Abstand der Arrièregarde vom Gros ist mit Rücksicht
auf etwaige Marschverzögerungen des letztern weiter zu bemessen als der einer Avantgarde. Die Arrièregarde gliedert sich in Haupttrupp,
Nachtrupp und Kavallerie der Arrièregarde (mit den betreffenden Nachspitzen, s. Spitze), wenn der Feind nicht zwingt, ganz oder teilweise
in Gefechtsentwicklung zu marschieren.
Jean Toussaint Arrighi di Casanova, Herzog von Padua, franz. General, geb. auf Corsica,
Verwandter der Bonaparte, trat 1793 als Unterlieutenant in eine der cors. Freicompagnien, kämpfte mit Auszeichnung in Ägypten,
wurde bei St. Jean d'Acre verwundet. Nach der Schlacht von Marengo zum Eskadronchef, 1805 zum Brigadegeneral, 1808 zum Herzog
von Padua ernannt, zeichnete er sich 1809 bei Eßlingen und Wagram aus. 1813 war er Commandeur des 3. Kavalleriekorps
der Großen Armee, und verteidigte die Vorstädte Leipzigs während der Schlacht. 1814 zeichnete er sich bei Nogent und Laon
aus. Bei Napoleons Rückkehr wurde er Pair und Gouverneur von Corsica; Juli 1815 verbannt, 1820 amnestiert, lebte er
bis 1848 meist in Italien. 1849 von Corsica in die Gesetzgebende Versammlung gewählt, that er sich als eifriger Bonapartist
hervor. Arrighi starb zu Paris als Senator und Gouverneur des Invalidenhauses. -
Vgl. Ducasse, Le général de Casanova
(2 Bde., Par. 1866).
Sein Sohn, Ernest Louis Henri Hyacinthe Arrighi di Casanova, geb. der den Titel eines Herzogs von
Padua erbte, anfangs Artillerieoffizier, nahm aus Abneigung gegen die Bourbonen den Abschied. Louis Napoleon ernannte ihn 1849 zum
Präfekten von Versailles, 1852 zum Maitre des requêtes im Staatsrat, 1853 zum Senator. Im Mai 1859 übernahm er
das Ministerium des Innern, mußte es aber schon 1. Nov. an
mehr
Billault überlassen. Später ward Arrighi Mitglied des Generalrats für das Depart.
Seine-et-Oise. Nach 1870 durch bonapartistische Umtriebe verdächtig, wurde Arrighi als Maire von Courson l'Aulnay 1874 abgesetzt.
Seit 1876 war Arrighi Mitglied der Kammer. Da er überführt war, bei den Wahlen im Okt. 1877 in zwei Wahlkreisen gestimmt zu haben,
hatte die Kammer im Juni 1880 dem Antrag auf seine gerichtliche Verfolgung zugestimmt, als die Amnestie vom Juli 1880 den Beschluß
aufhob. Er starb in Paris.