und
Telegraph.
[* 2] Die Liebfrauenkirche (12. Jahrh.) mit dem Grabmal
Günthers von
Schwarzburg
[* 3] veranschaulicht den Übergang vom
roman. zum german.
Stil. An
Stelle der großen, historisch merkwürdigen, 1872 abgebrannten Günthersmühle wurde eine amerik.
Mustermühle erbaut. Arnstadt
[* 4] hat ein fürstl. Gymnasium, 1320 als Lateinschule gegründet, eine Realschule,
Bürgerschule, höhere
Mädchenschule, fürstl. Schloß mit Sammlungen von Porzellanarbeiten, Hoftheater mit 500 Zuschauerplätzen
(jährlich vom Hofmarschallamte an Direktoren vergeben), Winter- und Sommertheater mit 300 Plätzen; Fabrikation von Handschuhen,
Brückenwagen, Wagen,
Feuerspritzen,
[* 5] Schläuchen,
Farben,
Hüten, Schuhen,
Körben und Porzellan (Fabrik bei Plaue), Gerbereien,
Brauereien, Handelsgärtnerei,
Handel mit Getreide
[* 6] und Holz
[* 7] sowie ein Solbad mit Einrichtungen für
Dampf-
und Fichtennadelbäder.
Beim nahen Dorfe Rudisleben die Saline
Arnshalle (s.
Schwarzburg-Sondershausen). Arnstadt ist eine der ältesten
thüring.
Städte und wird bereits 704 urkundlich erwähnt. -
Stadt im
BezirksamtKarlstadt des bayr. Reg.-Bez.
Unterfranken, 23 km östlich von
Schweinfurt,
[* 8] an der rechts
zum Main fließenden Wern und der Linie
Oberndorf-Schweinfurt-Wernfeld der Bayr. Staatsbahnen,
[* 9] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Würzburg)
[* 10] und
Rentamtes, hat (1890) 1786 E., darunter 72 Katholiken und 56 Israeliten, Post,
Telegraph,
Schloß, königl. Präparandenschule, Distriktskrankenhaus, Pfründnerspital, Kreditverein;
inBayern,
[* 11] Marktflecken im
Bezirksamt Eggenfelden des bayr. Reg.-Bez.
Niederbayern, an dem zur Vils gehenden
Kollbach, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Deggendorf), hat (1890) 1456 kath. E., Post,
Telegraph, 2 kath.
Kirchen, 2 Schlösser, bedeutende Viehzucht
[* 12] und Getreidebau.
1)
Kreis
[* 13] im preuß. Reg.-Bez.
Frankfurt,
[* 14] in der Neumark, an der Grenze der
ProvinzenPommern,
[* 15]
Posen
[* 16] und Westpreußen,
[* 17] hat 1264,01
qkm, (1890) 41 970 (20 394 männl., 21 576 weibl.) E., 3
Städte, 57 Landgemeinden und 57 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im
Kreis in 62 m Höhe zwischen 4 Seen, an der Linie
Stargard-Posen-Kreuzburg der
Preuß. Staatsbahnen, Sitz
des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Landsberg),
[* 18]
Zoll-,
Steuer- undKatasteramtes und der Direktion der Neumärkischen
Landesfeuersocietät, hat (1890) 7507 (3537 männl., 3970 weibl.) E., darunter 97 Katholiken
und 191 Israeliten, Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph, got. Marienkirche (15. Jahrh., 1856 erneuert)
mit mehrern
Türmen, eine
Knaben- und Mädchenmittelschule, einen
Gartenbau-, Geflügelverein, eine Freimaurerloge,
Kranken-,
Armenhaus, 2 Frauenhospitäler, städtische
Sparkasse,
Kreis-, Spar- und Vorschußkasse, Kreditverein, Ortskranken-, Fabrikkranken-,
Sterbekasse; Eisengießerei,
[* 19] Maschinenfabrik, Wollwäsche und-Spinnerei, Fabrikation von Zündhölzern,
Tuch,
Stärke
[* 20] und
Dachpappe,
Dampfmühlen, 2
Mahl-, 8 Windmühlen, Ziegeleien, Dampfmolkerei, Buchdruckerei, Handelsgärtnerei, 5 Jahr-,
Vieh- und Wollmärkte. - Arnswalde (slaw. Dubegnewe), 1269 zuerst erwähnt, ist wiederholt
im
16. und 17. Jahrh. abgebrannt, 1512 mit dem Schloß. 1807 wurde hier der franz.
Marschall Victor gefangen und gegen
Blücher ausgetauscht.
Sankt,
[* 21] Dorf bei Saarbrücken
[* 22] (s. d.). ^[= ungar. Szent-György, Stadt mit geordnetem Magistrat im ungar. Komitat Preßburg, bis 1876 königl. ...]
(Arnolf), der
Heilige, Ahnherr der Karolinger, die nach ihm auch
Arnulfinger (s. d.) heißen,
geb. um 582, wurde 611 oder 612
Bischof von Metz
[* 23] und regierte mit seinem Freunde, dem Majordomus Pippin von
Landen, gemeinsam
unter
Chlothar II. das Frankenreich. 627 legte er sein
Bistum nieder und zog sich als Einsiedler in die
Vogesen zurück, wo
er 16. Aug. 641 starb.
Sein
Leichnam wurde 642 nach Metz gebracht und in der nach ihm genannten Arnulfskirche
beigesetzt.
römisch-deutscher
Kaiser, geb. um 850, ein natürlicher Sohn des Königs Karlmann und Enkel
Ludwigs des
Deutschen,
versuchte kurz vor seines
VatersTode vergeblich, sich die
Nachfolge in
Bayern zu sichern, so daß er sich
mit dem ihm schon früher übertragenen Kärnten begnügen mußte. Als die Herrschaft seines Oheims
Karls III., des
Dicken,
in
Verfall geriet, wurde in
Frankfurt (Herbst 887) zum König erhoben, nur die Lothringer versagten die
Anerkennung. Er besiegte
die
Normannen, die im Juni 891 ein deutsches
Heer am Geulenbach bei
Mastricht vernichtet hatten, 1. Nov. desselben
Jahres an der Dyle bei Löwen.
[* 24]
Vom Papste gegen
Guido von
Spoleto zu Hilfe gerufen, zog Arnulf 894 nach
Italien,
[* 25] sicherte sich die
Anerkennung Oberitaliens, mußte
aber wegen Weigerung seiner
Großen den geplanten Römerzug aufgeben. 896 wegen
Guidos Sohn Lambert (s.
Berengar) wieder nach
Italien gerufen, wurde er von Papst Formosus zum
Kaiser gekrönt. Wiederholt kämpfte Arnulf gegen den Mährenfürsten
Swatopluk. Dabei schlossen sich ihm 892 Magyaren an, ohne daß der Vorwurf trifft, diese spätere Geißel
Deutschlands
[* 26] gerufen
zu haben. Seinen unehelichen Sohn Zwentibold ließ Arnulf 895 zum König von Lothringen und
Burgund erheben,
im übrigen
Reiche seinen noch unmündigen Sohn
Ludwig das
Kind. Er starb 8. Dez. 899 zu
Regensburg.
[* 27]
der Erneuerer des Herzogtums
Bayern, trat, nachdem sein
Vater, Markgraf Luitpold, 907 gegen die
Ungarn
[* 28] gefallen
war, an die
Spitze des
Stammes der
Bayern und nannte sich
Herzog. Ähnlich wie
Karl Martell in der Zeit der
Arabernot verstärkte Arnulf seine Macht durch
Kirchengüter und wurde deshalb von den geistlichen
Chronisten der Zeit «der Schlimme»
zubenannt. Er schlug 913 die
Ungarn und behauptete unter König Konrad I. seine Selbständigkeit.
Heinrich I. erkannte er als
König an, aufGrund eines
Vertrags, der ihm wesentliche Hoheitsrechte, namentlich die
Besetzung der bayr.
Bistümer, überließ. Bei
Ottos I. Krönung wirkte Arnulf als Marschall und starb 937. Sein Sohn
Eberhard verlor das Herzogtum 938 im
Kampf gegen
Otto I., der es in wesentlich beschränkter Gestalt und als
Reichsamt an
A.sBruderBerthold und
nach dessen
Tode an seinen eigenen
BruderHeinrich gab, der mit
A.s Tochter
Judith vermählt war.
heißen 1) die Nachkommen des
BischofsArnulf (s. d.) von Metz.
Meist werden sie nach seinem größten Nachkommen
Karl d. Gr. Karolinger (s. d.) genannt.
-
Vgl. Bonnell, Anfänge des karoling.
Hauses (Lpz. 1866), und den
Stammbaum bei
Böhmer, Regesta Imperii,
Bd. 1, neubearbeitet von Mühlbacher (Innsbr.
1889).
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2) Die Nachkommen Arnulfs (s. d.), Herzogs von Bayern, von dem höchstwahrscheinlich auch die Grafen von Scheiern-Wittelsbach,
die spätern Herzöge von Bayern, abstammen.