übrig war, den die Cherusker sich von den
Römern zurückerbaten und erhielten. Das würdigste
Denkmal hat
Tacitus dem in seinen
«Annalen» gesetzt. Dramatisch wurde von Joh. Elias Schlegel,
Klopstock, H. von
Kleist,
Grabbe u. a. behandelt.
Über das Arminiusdenkmal
bei
Detmold
[* 2] s. Hermannsdenkmal.
[* 3] -
Über die etwaige
Verbindung des historischen Arminius mit der Siegfriedsage
s. Siegfried.
Vgl.
Böttger,
Hermann der Cheruskerfürst (Hannov. 1874);
Essellen, Das Varianische Schlachtfeld im
Kreise
[* 4]
Beckum (Berl. 1874):
Sondermühlen,
Aliso und die Gegend der Hermannsschlacht (Lpz. 1875);
Böcker,
Damme als der mutmaßliche Schauplatz der Varusschlacht
(Köln
[* 5] 1887);
Mommsen, Die Örtlichkeit der Varusschlacht (Berl. 1885);
Veltmann, Funde von Römermünzen
im freien
Germanien
[* 6] und die Qrtlichkeit der Varusschlacht (Osnabr. 1886);
Neubourg, Die Örtlichkeit der Varusschlacht
(Detmold
1887);
Jak., eigentlich
Harmensen, der Begründer der
Arminianer (s. d.), geb. 1560 zu Oudewater in
Südholland, studierte seit 1575 zu
Leiden,
[* 11] Genf
[* 12] und Basel
[* 13] und wurde 1588 Prediger in
Amsterdam.
[* 14] Hier hatte Coornhert
(s. d.) die strenge Prädestinationslehre angegriffen; Arminius sollte
ihn widerlegen, geriet aber bei der Untersuchung selbst in Zweifel und verschob die
Entscheidung. Er ward 1603 Professor der
Theologie zu
Leiden und geriet mit seinem
Kollegen Gomarus sofort in Streit über die Prädestination. Nachdem
beide ihre
Ansicht in scharfen Disputationen und
Thesen ausgesprochen hatten, ward zur Beendigung des Streites 1608 im Haag
[* 15] vor den
Staaten von
Holland und Westfriesland ein
Religionsgespräch zwischen ihnen abgehalten. Eine Einigung kam nicht zu stande;
bald nachher, starb Arminius. Seine
Schriften erschienen gesammelt zu
Leiden 1629.
(spr. áhrmiteddsch),Edward, engl. Historienmaler,
geb. in
London,
[* 16] wurde in
Deutschland und
Frankreich erzogen. Er arbeitete seit 1837 in dem
Atelier von
Paul Delaroche,
gewann 1840, 1845 und 1847 in
London Preise für histor. Kartons und
Bilder (LandungCäsars in Britannien),
ging darauf nach
Rom und
[* 17] stellte seitdem fast alljährlich Gemälde kirchlichen oder histor.
Inhalts aus. Zur Zeit des
Orientkrieges
malte er den Kavallerieangriff bei
Balaklawa, den Kampf der Garden bei Inkerman und eine
Erinnerung an
Skutari. Von sonstigen
Bildern sind zu nennen: Reue des
Judas,
Heil. Franciscus vor Papst Innocenz III.,
Beerdigung christl. Märtyrer
in
Rom. 1875 wurde Armitage zum Professor der Malerei an der Kunstakademie ernannt. Seine «Lectures
of painting» erschienen
London 1883.
(Siren lacertinaL.), bis 70 cm langes Lurchtier von gestrecktem, aalähnlichem Körper, an dem
nur zwei kurze, vierzehige Vorderbeine äußerlich sichtbar sind;
am
Halse stehen jederseits drei
Paar büschelförmiger Kiemen.
Der Armmolch lebt im südl. Nordamerika
[* 18] in
Sümpfen und unter verwesenden
Bäumen in der Nähe des Wassers.
richtiger
Aremorica
(d. i. Land am
Meere), kelt.
Name des westl.
Galliens, vorzugsweise des
Strichs zwischen den Mündungen der Seine und Loire
(Normandie und
Bretagne). Doch nennt
Plinius auch
Aquitanien Armorica. Nachher ward
der
Name auf das seit dem 5. nachchristl. Jahrhundert durch brit. Inselkelten, die vor den
Angelsachsen wichen, besetzte und
Britannia minor
(Bretagne) genannte Land beschränkt, dessen Bewohner, der
Bund derArmoriker, sich 420 für
unabhängig von der röm. Herrschaft erklärten und 497 des Frankenkönigs Chlodwig Oberhoheit
anerkannten.
(Armzeug),
Teil der mittelalterlichen Rüstung
[* 19] (im
Altertum unbekannt), bestand aus Vorder- und Hinterarm,
die durch die Meusel oder Ellbogenkachel verbunden waren.
George Francis, irisch-engl. Dichter, geb. bei Dublin,
[* 20] ward daselbst im Trinity College und auf
Jersey erzogen, durchwanderte 1862
Frankreich und bereiste später
Deutschland, die
Schweiz
[* 21] und
Italien.
[* 22] Seit 1862 studierte er zu Dublin und erhielt 1865 einen Preis für das Gedicht «Circassia»,
dann noch zwei Goldmedaillen. Er wurde 1865 Präsident der Dubliner
«Philosophischen Gesellschaft», 1871 Professor
der Geschichte und engl. Litteratur am
Queen's College zu
Cork, 1882
Fellow der
Universität Dublin.
Großen Erfolg hatten
A.s kunstvolle
«Poems (lyrical and dramatical)» (1869; 2. Aufl. 1873),
mit dem schönen Liebesgedicht
«Sundered friendship»; an
Lyrik folgten «A garland from Greece» (1882),
«Victoria
[* 24]
Regina et Imperatrix: a jubilee song of Ireland» (1887) und «One
in the Infinite» (1891). Als Dramatiker lieferte er «Ugone, a tragedy»
(1870) und die
Trilogie «Tragedy of Israel (1.
"KingSaul», 1872; 2.
«KingDavid», 1874; 3.
«King Salomon»,
1876); außerdem «Mephistopheles in broadcloth: a sitire in verse» (1888)
und 1877 eine Gesamtausgabe der «Poetical work» sowie der «Life
and letters» seines (1865 verstorbenen)
Bruders Edmond Armstrong, mit «Essays» aus seiner Feder.
William
George,
Baron von Cragside, geb. 1810 zu Newcastle,
[* 25] beschäftigte sich frühzeitig mit
Physik und Mechanik, studierte entgegen seiner Neigung auf Wunsch seines
Vaters die
Rechte, widmete sich aber bald ganz technischen
Studien und erfand 1840 die Dampfelektrisiermaschine (s. Elektrisiermaschine).
[* 26] 1846 trat er
mit der epochemachenden Erfindung der hydraulischen
Kräne hervor, die er ursprünglich mit hohen
Wassertürmen, später durch
ebenfalls von ihm erfundene
Accumulatoren
[* 27] (s. d.) betrieb und in den verschiedensten
Systemen sowie zu
den verschiedensten Zwecken in Anwendung brachte. Nach
Ausbruch des Krimkrieges legte den
Plan eines von ihm erfundenen
Geschützes
vor und erhielt im Dez. 1854 den
Auftrag, sechs
Kanonen nach dem angegebenen
Plan zu gießen. Infolge des 1858 drohendenKrieges
mit
Frankreich und der Überlegenheit der franz.
Artillerie, sah sich Armstrong zu Versuchen in größerm Maßstabe ermuntert, die
zu überraschenden Ergebnissen führten. Die von
¶
mehr
ihm gelieferte Hinterladungskanone schien eine vollständige Umwälzung im Artilleriewesen zu versprechen. (Über die Konstruktion
der Armstronggeschütze s. Geschütz.) 1859 ward Armstrong zum Hauptingenieur für das gezogene Geschütz (Engineer of Rifled Ordnance)
ernannt, wurde geadelt und Direktor der königl. Gießerei,
[* 29] die ausschließlich mit der Herstellung
seiner Kanone beauftragt war. Die praktische Prüfung des neuen Geschützes im Kriege gegen China
[* 30] und bei
einzelnen Expeditionen der Flotte gab indes zu mancherlei AusstellungenAnlaß.
Infolgedessen wurde 1863 eine Kommission eingesetzt, welche die Geschütze
[* 31] A.s einem Vergleichsversuche mit denjenigen des Ingenieurs
Whitworth unterwerfen sollte. Armstrong nahm infolgedessen seine Entlassung, widmete aber trotzdem seine weitere Thätigkeit
der Konstruktion und Anfertigung von Geschützen und Artilleriemunition. Er gab selbst sein Systemauf und stellte ein neues
Geschützsystem auf, welches in der innern Einrichtung dem franz. Vorderlader nahe verwandt war.
Dasselbe fand nicht bloß in England, sondern auch in andern Staaten Eingang. Seine schweren Marinegeschütze waren 1888 bei
Versuchen in Preußen
[* 32] nahe daran, die Kruppschen Geschütze aus dem Felde zu schlagen, unterlagen aber,
als man für letztere das prismatische Pulver angenommen hatte. Nachdem die Stimmung in England sich, dem Vorgange der andern
Mächte folgend, wieder dem Hinterlader zugeneigt hatte, wandte Armstrong sich von neuem der allerdings wesentlich
veränderten Konstruktion von Hinterladegeschützen zu. 1887 wurde ihm die Peerswürde unter dem Titel
eines Baron von Cragside verliehen. Armstrong fertigt seit 1885 auch die für die ital.
Kriegsmarine erforderlichen Geschütze in einer eigenen Fabrik in Italien bei Puzzuoli.
Die großen Werkstätten für Kanonen- und Schiffsfabrikation, die in England zu Elswick bei Newcastle-on-Tyne
unter der Firma Armstrong, Mitchell & Comp. besitzt, beschäftigten 1890 über 15000 Arbeiter; die Familien derselben, zusammen
über 70000 Personen, bewohnen eine besondere zum Werk gehörige Stadt. Armstrong schrieb neben zahlreichen, in verschiedenen
Zeitschriften zerstreuten Abhandlungen über Artillerie auch «Discussions on the abolition of patents for inventions»
(Lond. 1869).