unentschieden, welche von zwei ungleichen Größen die größere ist. Das Unendlichgroße bezeichnet man mit ∞, das Unendlichkleine
mit 1/∞;
die Kongruenz zweier Zahlen mit ≡, die zweier
Figuren mit ^[img];
Das Zeichen der Ähnlichkeit ist ~;
den Logarithmus
kürzt man ab in log oder lg;
3! (gespr. 3 Fakultät) ist in der Kombinationslehre die Abkürzung für
1·2·3 und bedeutet die Anzahl der Permutationen von 3 Dingen.
Die mathem. Zeichenschrift entstand durch die Buchstabenrechnung.
Territorium der Vereinigten Staaten von Amerika zwischen 31 und 37° nördl. Br. und 109 bis 114° 40' westl.
L. von Greenwich, grenzt im O. an Neumexiko, im N. an Utah, im W. an Nevada und Kalifornien, im S. an Mexiko und umfaßt 292 709 qkm.
Es ist meist Hochebene mit tiefen Cañons, die nach SW. in die vom untern Gila durchzogene Wüste abfällt.
Die Hauptgebirgszüge, die bis zu 2500 m aufsteigen, laufen meist von NW. nach SO.;
der San Francisco, ein großer vulkanischer Kegel, erhebt sich bis 3900 m. Die Hauptflüsse sind der Colorado (s. d.)
und der Gila (s. d.). Der Regenfall ist äußerst gering, die Hitze übersteigt im
mittlern und nördl. Teil nicht oft 32° C., im S. dagegen sind Temperaturen von 45° C keine Seltenheit.
Der großen Trockenheit der Luft wegen macht sich jedoch die Hitze nicht so fühlbar. Die Bevölkerung betrug 1880: 40 440,
darunter 35 160 Weiße, 155 Farbige, 1632 Chinesen und 3493 seßhafte Indianer, wozu noch etwa 14000 uncivilisierte Indianer
kamen, 1890: 59 620 (0,2 auf 1 qkm), darunter etwa 3000 Deutsche. Die Indianer-Reservation bedeckt 26 058 qkm. Der Bergbau
erstreckt sich auf Gold, Silber, Kupfer, Blei, namentlich auf die beiden erstgenannten, auch finden sich
Quecksilber, Eisen und Kohlen.
Die Ausbeute an Gold und Silber betrug (1887) 5 771 555 Doll.; 1890 gab es 518 450 Rinder, 593 643 Schafe, 15 780 Pferde und 5921 Schweine.
Seit 1880 hat die Viehzucht bedeutend zugenommen; die Zahl der Rinder betrug (1880) 76 524 Stück. Der Ackerbau
ist von der künstlichen Bewässerung abhängig, die in den letzten Jahren auf mehr als 60000 Acres ausgedehnt wurde. Die Ernte
betrug (1886) 429000 Bushel Gerste zu 386 100 Doll., 297000 Bushel Weizen zu 276 210 Doll., 24 098 t Heu zu 355 466 Doll.,
für 97000 Doll. Kartoffeln und 53000 Doll. Mais. Im N. wird von der Atlantic-, im S. von der Southern-Pacificbahn
durchzogen. Von den beiden Hauptlinien gehen nordsüdl. Bahnen in die Mitte des Territoriums hinein. Die Gesamtlänge der Bahnen
betrug (1890) 1765 km. Arizona ist in 11 Counties geteilt; Hauptstadt ist Phoenix (s. d.). - Zerstreut durch
ganz Arizona finden sich die Spuren früherer Bewohner, unter denen namentlich die Felsenwohnungen (cliff dwellings) eigenartig
sind.
In der ersten Hälfte des 18. Jahrh. war Arizona unter span.
Herrschaft gut bevölkert und mit Bewässerungskanälen versehen. Ein Aufstand der Indianer vertrieb jedoch die Weißen und
die Civilisation verschwand bis auf wenige Spuren. 1848 wurde das Gebiet mit Neumexiko von Mexiko an die
Vereinigten Staaten von Amerika abgetreten, der Teil südlich vom Gila
jedoch erst 1853 käuflich erworben. Die Raubzüge der
Indianer haben der Besiedelung sehr geschadet, und namentlich die Apachen haben den Truppen viel zu schaffen gemacht. Das Territorium
steht noch unter der Gesetzgebungsgewalt des Kongresses (Gesetz vom 24. Febr. 1863) und sendet einen Delegierten ohne Stimme zum
Kongreß; die Gesetzgebende Versammlung besteht aus einem Rat von 9 und einem Repräsentantenhaus von 18 Mitgliedern. -
Vgl.
Browne, Reisen und Abenteuer im Apachenlande (aus dem Englischen, Jena 1870);
Cozzens, The marvelous country:
or three years in Arizona (neue Ausg., Lond. 1890);
Bancroft, History of Arizona and New Mexico (San Francisco 1889);
Hinton, Handbook
to Arizona (ebd. 1878).
(vom lat. «arcus», Bogen), eine fortlaufende Reihe von Bogen, die auf Stützen, Pfeilern oder Säulen
ruhen, weiterhin die ganze Bogenstellung und der davon eingefaßte Raum. Sie unterscheidet sich von der Kolonnade (s. d.) dadurch,
daß diese eine Säulenstellung oder Säulenhalle, die Arkade aber eine Bogenhalle, wenn auch eine auf Säulen ruhende bildet.
Die Arkade kommt in der röm. Baukunst zuerst vor, erscheint aber besonders häufig im Mittelalter und der
Renaissance. So als Trennung der Schiffe der Kirchen, als Schmuck der Façaden, an Kreuzgängen u. s. w. Oft wird sie auch
nur dekorativ verwendet, indem Stütze und Bogen nur als Blenden an undurchbrochenen Mauern oder als Umrahmung von Fenstern
erscheinen (Blendarkade, Scheinarkade).
Gleichfalls vorzugsweise als Schmuck dienten die Zwergarkaden, die zuerst unter dem Hauptgesims am Chor
von roman. Kirchen auftreten. In manchen Städten ziehen sich Arkade längs der Erdgeschosse der Häuser hin, wie besonders in
Bologna; doch treten sie auch vielfach in deutschen Städten auf, z. B. in Bern.
Hier werden sie Lauben genannt. Als öffentliche
Wandelgänge dienen auch die großen in manchen ital. Städten, dort Loggia (s. d.) genannt. Mit diesem
Namen bezeichnet man auch die in die obern Stockwerke der ital. Paläste und Wohnhäuser eingefügten kleinern Arkade. Die spätere
Renaissance hat sich bemüht, die Verhältnislehre der Arkade festzustellen und ihre Formen in das Schema der Säulenordnungen
(s. d.) einzufügen. Die moderne Kunst hat sich dagegen wieder
die volle Freiheit in Verwendung der verschiedenartigsten Arkade gesichert.
die mittelste Landschaft des Peloponnes, ist ganz erfüllt von Gebirgsketten mit der Strichrichtung NNW.-SSO.;
in der Mitte erhebt sich der Mänalus;
die Ostgrenze bildet das Artemision und Parthenion;
im SW. stellt das Lycäum
die Verbindung mit den messenischen Gebirgen her.
Im N. erheben sich die drei Hochgebirge Erymanthus, Aroania und Kyllene zu 2200 bis 2400 m.
Arkadien ist das Quellgebiet der größern Flüsse des Peloponnes; der Alpheus entwässert den größten Teil der Landschaft. Arkadien besitzt
aber auch abflußlose Gebiete, die nur durch unterirdische Abzüge (Katabothren) entwässert werden, so
die langgestreckte Hochebene von Tegea und Mantinea im Osten, die von Orchomenus nördlich davon, die Gebirgskessel von Stymphalus
und Phenëus am Kyllene-Gebirge u. a. m. - Arkadien ist die einzige von der dor. Einwanderung
nicht berührte Landschaft des Peloponnes; es behielt seine alten Bewohner, die hauptsächlich von Viehzucht
und Ackerbau lebten, Industrie, Kunst (mit Ausnahme
mehr
der Musik) und Wissenschaft wenig pflegten und in dem Rufe der Gastlichkeit, Sittenreinheit und Frömmigkeit, aber auch der
Beschränktheit und Roheit standen. Neuere Dichter, besonders die Verfasser von Schäfergedichten, wie der Italiener J. Sannazaro
und seine Nachahmer, haben Arkadien als ein Land paradiesischer Unschuld, patriarchalischer Sitteneinfalt und friedlichen
Glücks dargestellt und zum Schauplatze ihrer Dichtungen gewählt. In polit. Beziehung zerfiel Arkadien im Altertum
in einzelne Landschaften, die, voneinander unabhängig, zu einem sehr lockern Bunde vereinigt waren; die bedeutendem darunter
waren die von Tegea, Mantinea, Orchomenus, Stymphalus, Phenëus, Klitor, Psophis, Heräa, Phigalia und die ländlichen, eines
größern städtischen Mittelpunkts entbehrenden Landschaften der Mänalier und Parrhasier.
In der griech. Geschichte hat Arkadien keine größere Bedeutung gehabt, sondern sich
auf die Verteidigung seiner Unabhängigkeit gegen die Nachbarstaaten, besonders gegen Lakonien beschränkt. Den Versuch,
einen Einheitsstaat in Arkadien zu schaffen, machte 371 v. Chr. Epaminondas durch die Gründung der Stadt Megalopolis (s. d.); allein
der Versuch mißglückte, und die neue Hauptstadt selbst kam allmählich so herab, daß man sie spottend
«die große Einöde» nannte. Auch die Bevölkerung der übrigen Landschaft sank infolge der Wirren des 4., 3. und 2. Jahrh.
so bedeutend, daß, als der Peloponnes von den Römern in Besitz genommen wurde, ein großer Teil der frühern
Ortschaften völlig unbewohnt erschien. Zur Zeit der Völkerwanderung hatte Arkadien durch die Einfälle der Goten viel zu leiden;
im 8. Jahrh. ward das dünn bevölkerte Land von Slawen besetzt, die aber allmählich die griech. Sprache annahmen. Im 14. Jahrh.
fand die Einwanderung der Albanesen statt; diese haben ihre Sprache und Sitte noch jetzt zum Teil bewahrt.
Jetzt ist Arkadien eine der fünf peloponnes. Nomen des Königreichs Griechenland mit 4301 qkm, (1889) 148 285 E. und der Hauptstadt
Tripolis; es umfaßt vier Eparchien (Bezirke): Mantinea, Kynuria, Gortynia und Megalopolis;
die Bewohner treiben außer Viehzucht
und Ackerbau besonders Wein- und Haschischbau. -
Vgl. Schwad, Arkadien (Stuttg. 1852);
Curtius, Peloponnesos,
Bd. 1 (Gotha 1851);
Bursian, Geographie von Griechenland, Bd. 2 (Lpz. 1872);
Immerwahr, Die Kulte und Mythen A.s (Bd. 1, ebd. 1891).