«Exegesis» betitelt, verfaßt haben, worin er den Nachweis versucht, daß
die griech.
Philosophie vom Gesetze
Moses und den
Propheten abhängig sei. -
Über die vielbestrittene Echtheit dieses Werkes,
das nur aus den bei den Kirchenvätern Clemens von
Alexandria und Eusebius citierten Fragmenten bekannt ist, vgl. Schürer,
Geschichte des jüd.Volks im Zeitalter Jesu Christi, Bd. 2 (Lpz.
1886).
Sohn des Aristomachos, Ururenkel des Herakles,
[* 2] war nach der spartanischen Sage der erste König von
Sparta
aus dem
Stamme der
Herakliden (s. d.).
Nach andern Sagen ward er
vor der Eroberung des
Peloponnes durch die
Herakliden vom
Blitze
erschlagen, so daß erst seine Zwillingssöhne Könige in
Sparta wurden.
der
Held der Sagengeschichte des ersten
MessenischenKrieges (s.
Messenien), bot auf ein Orakel, das die
Opferung einer
Jungfrau aus dem Geschlechte der Aipytiden verlangte, seine Tochter selbst an und tötete sie, als ihr Geliebter,
um sie zu retten, erklärte, sie habe ihre Jungfräulichkeit verloren. Nach dem
Tode des kinderlosen Königs
zu dessen Nachfolger gewählt, regierte Aristodemus einige Jahre trefflich und erfocht einen großen
Sieg. Dann aber kamen unheilvolle
Zeichen, und nach einem grausen
Traume vollends verzweifelnd, gab sich Aristodemus auf dem
Grabe seiner Tochter den
Tod.
(grch.), diejenige republikanische
Staatsform, bei welcher eine Elite des
Volks als rechtliche Personeneinheit
die
Souveränität des
Staates ausschließlich trägt
und sie entweder mit oder ohne Repräsentation des übrigen
Volks ausübt.
Ihr wird die
Demokratie (s. d.), d. h. diejenige Republik
entgegengesetzt, in welcher die Gesamtheit oder die Mehrheit aller
Staatsbürger die
Souveränität ausübt.
Die Idee der Aristokratie ist, daß nur diejenigen, welche dazu besonders befähigt sind, den
Staat leiten sollen.
Die fragliche besondere Befähigung ist nach den verschiedenen
Verfassungen eine verschiedene, indem bald edlere
Abstammung,
bald kriegerische Tüchtigkeit, bald die höhere Intelligenz, bald eine gesteigerte religiöse oder sittliche
Qualifikation, bald die Art und
Größe des Vermögens als entscheidend betrachtet werden. Doch sind bei den wirklich herrschenden
Aristokratie meist mehrere dieser
Faktoren oder alle verbunden. Man versteht unter Aristokratie aber auch, abgesehen von der
Staatsform, die höhern
aristokratischen
Klassen.
Die Zugehörigkeit zu denselben kann schon durch die
Geburt und die Erbschaft gewisser Immobilien begründet
sein (Geschlechtsaristokratie,
Adel [s. d.] im engern
Sinne des Wortes), oder sie wird erst durch den Erwerb ihrer
Voraussetzungen
(Geld- und Amtsaristokratie, noblesse financière, noblesse de robe), oder wohl auch durch die
Wahl erlangt. Von dieser letztern
Art war die Volksaristokratie der alten
Römer.
[* 3] Doch sind diese
Begriffe unklar und schwankend, ja als
solche anfechtbar; eine histor. Berechtigung hat nur die durch
Geburt vererbte Aristokratie
In den alten Monarchien findet meist eine
Teilnahme dieser letztern am Staatsregiment in der Form der Ober- oder Herrenhäuser statt.
Dithymoldijodid,
ein Jodsubstitutionsprodukt des
Thymols, von der Formel C18H24O2J2 wird
erhalten durch Versetzen einer Lösung von
Jod in Jodkalium mit einer alkalischen Thymollösung und stellt ein hellrötlichbraunes,
äußerst zartes geruchloses Pulver dar, welches in Wasser und
Glycerin unlöslich, wenig in
Alkohol, dagegen
leicht in
Äther und fetten Ölen löslich ist. Das Aristol wird in der
Chirurgie und
Gynäkologie gegen
Geschwüre, syphilitische
Ulcerationen, parasitäre
Hautkrankheiten,
[* 4]
Psoriasis,
Lupus u. a. empfohlen, auch als antiseptisches
Mittel an
Stelle des
Jodoforms
benutzt, vor dem es den Vorzug der
Geruchlosigkeit hat, ist aber nichtoffizinell.
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Aristolochiaceen (s. d.) mit gegen 200
Arten in den
Tropen und gemäßigten
Zonen der ganzen Erde; ausdauernde Kräuter oder Holzgewächse mit aufrechten oder schlingenden
Stengeln oder
Stämmen, abwechselnden,
gestielten
Blättern von vorherrschend herzförmiger Gestalt und kurzgestielten, achselständigen
Blüten mit unterständigem
Fruchtknoten und röhrigem, unregelmäßigem Perigon, das sich über dem
Fruchtknoten bauchig erweitert,
dann verschmälert und an seiner Mündung entweder einseitig in eine
Zunge ausgezogen ist oder einen horizontal ausgebreiteten,
tellerartigen, seltener einen ganz unregelmäßig oder eigentümlich gestalteten Saum hat. Im Innern der bauchigen Erweiterung
befindet sich eine dicke, kurze Griffelsäule mit sechs ringsherum angewachsenen
Staubbeuteln. Die europ.
Arten sind Kräuter mit aufrechtem oder hin und her gebogenem
Stengel
[* 5] und kriechendem oder knolligem Wurzelstock. In
Deutschland
[* 6] kommt nur Aristolochia clematitisL., Osterluzei (s.
Tafel:
Hysterophyten I,
[* 1]
Fig. 6) genannt, wild vor, die einen kriechenden Wurzelstock
und zu fünf bis sieben in den Blattwinkeln stehende, etwa 2 cm lange
Blüten mit schmutziggelbem, leichtgekrümmtem,
in eine
Zunge auslaufendem Perigon besitzt.
Dieses Kraut findet sich vornehmlich in
Weinbergen mit kalkigem
Boden. Die
Wurzel
[* 7] war früher offizinell. Zu ähnlichen Zwecken
dienen die knolligen Wurzelstöcke zweier südeurop.
Arten, der Aristolochia longaL. und Aristolochia rotundaL. Die meisten Aristolochien wachsen
in Westindien
[* 8] und dem tropischen
Amerika.
[* 9] Viele zeichnen sich durch prächtige oder höchst sonderbar gestaltete, oft auch
sehr große
Blumen aus und sind daher kostbare Zierpflanzen der Warmhäuser. Die bemerkenswertesten sind:
1) Aristolochia serpentariaL., eine aufrechte
Staude, deren aus vielen dünnen, schlangenartig ineinander geflochtenen
Wurzeln bestehender
Wurzelstock unter dem
Namen der virginischen
Schlangenwurzel bekannt ist und früher als Radix Serpentariae
offizinell war. Die trockne
Wurzel des
Handels hat einen starken, baldrianähnlichen
Geruch und einen bittern, kampferartigen
Geschmack. In ihrem Vaterlande wendet man sie als Gegengift gegen den
Biß der
Klapperschlange und anderer Schlangen,
[* 10] auch gegen
Wechselfieber an. 2) Aristolochia sipho L'Herit., der
Pfeifenstrauch, ein Holzgewächs mit sehr lang werdenden, schlingenden
Stämmen und
Ästen, sehr großen
Blättern und grünlichgelben, ziemlich großen, einzeln oder paarweise stehenden
Blumen, deren
Perigon ähnlich wie ein Tabakspfeifenkopf gestaltet ist. Diese
Pflanze wird in
Deutschland häufig zu Lauben- und Wandbekleidungen
in Gärten verwendet, besonders an schattigen
Stellen.
5) aus Brasilien,
[* 12] ein dankbar blühender Schlingstrauch fürs Gewächshaus, mit großen braungefleckten Blumen. Andere großblumige
tropische Arten, wie Aristolochia ornithocephalaHook., Aristolochia Duchartrei André, A, gigantea Mart.
und Aristolochia grandifoliaSw., die Blumen von 30 cm Durchmesser haben, blühen erst, nachdem sie ein gewisses Alter erreicht haben,
und verbreiten während des Blühens meist einen widerlichen Aasgeruch, weshalb sie selten und nur in
sehr großen Gewächshäusern kultiviert werden. IhreVermehrung geschieht durch Ableger oder Stecklinge.