Zeitalter der Kreuzzüge wird der Ort Laris genannt. Hier fand König
Balduin I. von
Jerusalem
[* 2] seinen
Tod. Auf der
Höhe von Arisch erfochten die
Venetianer 1123 einen Seesieg. Am wurde die Festung
[* 3] von den
Franzosen unter
Kleber eingenommen, 29. Dez. aber
von den Briten und
Türken zurückerobert. Am schloß hier
Kleber mit
SirSidneySmith die
Konvention
von Arisch, die den
Franzosen freie Rückkehr nach Europa
[* 4] gewährte, aber von der engl. Regierung nicht bewilligt
wurde.
der Schwiegersohn des Histiäus und dessen Nachfolger als unter pers. Oberhoheit
stehender
Tyrann von
Milet. Um von dem Perserkönig wegen des Scheiterns einer Unternehmung gegen
Naxos nicht zur Verantwortung
gezogen zu werden, regte er 500
v. Chr. durch das Versprechen einer demokratischen
Verfassung die ion.
StädteKleinasiens zu
einem
Aufstande an, erhielt auch von den Athenern und Eretriern 25 Schiffe
[* 5] zur Unterstützung gegen die
Perser. Aber schon 499 unterlagen die
Ionier und wurden gezwungen, sich nach Ephesus zurückzuziehen. Als die
Athener ihre Schiffe
zurückberufen hatten und auch Cypern
[* 6] von den Persern unterworfen worden war, flüchtete Aristagoras nach
Thrazien, wo er 497 bei
der
Belagerung von Ennea Hodoi (später
Amphipolis) fiel.
(Aristäus, d. h. der
Beste), griech. Gott, ein Sohn des
Apollon
[* 7] und der
Kyrene, der Enkelin oder Tochter des
Flußgottes Peneios in
Thessalien. Diese gebar den Aristaios an der
Küste von
Libyen, die von ihr den
NamenKyrenaika erhielt. Hermes
[* 8] übergab das
Kind den Horen
[* 9] und der Gaia, die es mit
Nektar und
Ambrosia groß zogen, oder
Apollon brachte
es dem
Cheiron zur Erziehung. Aristaios ward von den
Musen
[* 10] in der
Heil- und Wahrsagekunst unterrichtet. In
Böotien vermählte er sich
mit der Tochter des Kadmos, Autonoë, die ihm den
Aktaion (s. d.) gebar.
Auf Geheiß
Apollons von den Einwohnern gerufen, wehrte er auf der
InselKeos der Gluthitze der
Hundstage, indem er dem Zeus
[* 11] Ikmaios (d. h. dem Feuchtigkeit Spendenden) opferte. Auch wanderte er nach
Sardinien
[* 12] und
Sicilien, überall die
Spuren seines
wohlthätigen Wirkens zurücklassend, zuletzt nach
Thrazien zu Dionysos.
[* 13] Vorzüglich pries man ihn als
Erfinder der
Bienenzucht
[* 14] (daher
Melisseus genannt), als Beschützer der
Jäger (Agreus) und Hirten (Nomios). In einigen Gegenden
identifizierte man den Aristaios mit Zeus oder
Apollon, auch dem Dionysos ist er verwandt. Auf alten Münzen
[* 15] wurde er bald dem Zeus,
bald dem
Apollon ähnlich dargestellt. Auf der Rückseite erblickt man oft den
Sirius, oft auch eine
Biene
[* 16] oder
Traube.
(Aristainĕtos), griech. Schriftsteller von
Nicäa, kam 358 n. Chr. bei dem
Erdbeben
[* 17] in Nikomedia um. Er
galt früher als Verfasser einer Sammlung von 50 griech.
Briefen mit novellenartigen Liebesgeschichten in anmutloser
Darstellung.
Der Verfasser dieser
Briefe lebte aber erst in der zweiten Hälfte des 5. Jahrh. Aus der
einzigen zu
Wien
[* 18] befindlichen Handschrift gab die
Briefe zuerst Sambucus (Antw. 1560), neuerdings
Boissonade (Par. 1822) und
Hercher in den «Epistolographi Graeci» (ebd. 1873) heraus. Ins Deutsche
[* 19] übersetzte sie Herel (Altenb. 1770).
von
Samos, Astronom in der ersten Hälfte des
3. Jahrh.
v. Chr. Seine Werke sind sämtlich
verloren bis auf eine kleine
Schrift «Von der
Größe und den Entfernungen der
Sonne
[* 20] und des Mondes» (zuerst lateinisch hg.
von
Valla, Vened. 1498; dann griechisch von Wallis,
Oxf. 1688, von Nizze, Strals.
1856; deutsch von
Nokk, Freiburg
[* 21] 1854). Aristarchus zeigt darin die Methode, das Verhältnis der Entfernungen der
Sonne und
des Mondes von der Erde durch den Winkel
[* 22] zu bestimmen, den beide Gestirne in dem
Auge
[* 23] des Beobachters zu der Zeit bilden,
in welcher der Mond
[* 24] halb beleuchtet erscheint, und in der daher der Winkel an dem Monde ein rechter ist. Er fand
die Entfernung der
Sonne 19mal größer als die des Mondes; dieses Resultat wurde durch das ganze Mittelalter hindurch als
gültig beibehalten. Nach dem Zeugnisse der Alten bestimmte er den scheinbaren Dnrchmesser der
Sonne auf 30 Minuten und lehrte
zuerst die
Bewegung der Erde um die
Sonne.
aus Samothrake, der größte alexandrinische
Grammatiker, lebte zu
Alexandria um 170
v. Chr.,
unter
Ptolemäus VII. Philometor, dessen Sohn, Philopator II., er auch unterrichtet hat, und starb, an einer unheilbaren
Krankheit
leidend, den freiwilligen Hungertod 72 J. alt in Cypern. Er war
Schüler des
Aristophanes (s. d.) von
Byzanz, ward dann selbst
Stifter der bedeutendsten philol. Schule im
Altertum und galt für den größten
Meister der Kritik und
Exegese.
In der grammatischen
Theorie vertrat er das Princip der Gesetzmäßigkeit
(Analogie) in der Formenbildung, besonders gegenüber
Krates (s. d.), dem Schulhaupte der pergamenischen
Grammatiker. Seine Thätigkeit war hauptsächlich der Erklärung und Kritik
griech. Dichter, besonders desHomer, gewidmet, dessen gegenwärtige Gestalt man vorzüglich ihm verdankt.
Seine kritischen Bemerkungen zu
Homer sind in den Scholien, besonders in den von Villoison (Vened. 1788), neuerdings von Dindorf
(Oxf. 1875) herausgegebenen zur Ilias, zum
Teil erhalten. -
Cavan., Pflanzengattung aus der Familie der
Iridaceen (s. d.) mit 15
Arten, größtenteils am
Kap;
ausdauernde
Kräuter, mit linealen oder schwertförmigen
Blättern, blattlosem, meist zweischneidigem
Stengel
[* 25] und in
endständige
Köpfchen gestellten
Blüten.
Mehrere
Arten, z. B. Aristea cyanea, mit himmelblauen Blütenköpfchen, Aristea capitata,
mit ebenfalls blauen
Blüten in
Köpfchen, Aristea spiralis mit abwechselnd gestellten, bläulichweißen
Blumen, die sich nachts
spiralig zusammenwickeln, werden in Gewächshäusern als Zierpflanzen kultiviert.
ein alexandrinischer Hofmann, von dem sich der Aristeasbrief herleitet. Nach diesem soll von
Ptolemäus Philadelphus
(285-217) den
Auftrag erhalten haben, die heiligen
Bücher und 72 Schriftgelehrte aus
Jerusalem zu holen, um die griech.-alexandrinische
Übersetzung des Alten
Testaments zu verfassen (s. Septuaginta). Er meldet dies in demBrief seinem
Bruder
Philokrates. Der
Brief ist zweifellos gefälscht,
denn er kann nach dem
Inhalt¶
mehr
nur von einem Juden geschrieben sein, leitet sich aber aus der Feder eines griech. Heiden her. Er ist namentlich von Hody (in
den «Libri IV de bibliorum textibus originalibus», Oxf. 1705),
Dale (in der «Dissertatio super Aristea», Amsterd. 1705),
in
Gallandis «Bibliotheca patrum», Bd. 2 (Vened.
1788) und, kritisch berichtigt, von M. Schmidt im «Archiv für wissenschaftliche Erforschung des Alten
Testaments» (hg. von Merx, Bd. 1, Heft 3, Halle
[* 27] 1868) herausgegen.